Beiträge von erebus

    Hallo Pablo,


    eine spannende Tour mit schönen Funden und schönen Bildern.
    Bisporella Citrina hatte ich erst kürzlich gefunden und freue mich nun, dem Pilzchen einen Namen geben zu können.


    Bei der Größe von Bulgaria Inquinans halte ich 4 bis 5 cm schon für möglich, allerdings waren das bei meinen Funden keine geschlossenen idealen Körper mehr, sondern dass ging schon Richtung Auflösung.


    Immer wenn ich Austernseitlingen sehe, habe ich einen schweren Stand. Die bevorzugen ja Rotbuchen, also nicht Hainbuchen -davon gibt es hier genug - nein, Rotbuchen und dafür muß ich um die 25Km fahren. Vielleicht finde ich mal welche, die näher bei sind. Was ich sagen wollte: auf die Austernseitlinge könnt' ich richtig neidisch werden.


    LG Uli

    ach, all diese Zitterlinge, Zitterzähne, Drüslinge, Gallertränen, Judasohren...


    Was da glitzert, glibbert, wie Lakritz aussieht und Weingummie, wie Haschee, gemischtes Hack:
    ja, all das fasziniert mich ungeheuerlich.
    Vor nicht einmal vier Monaten hätte ich niemandem geglaubt, dass es so etwas in den Wäldern gibt.


    Irgendwie habe ich eine ganz persönliche Beziehung zu diesen Pilzen. Ich vermute, dass ich in meiner Kindheit an der Süßwarenecke bei Frau Kunst immer zu kurz kam. Frau Kunst war der Kiosk in unserer Siedling.


    Deshalb suche ich sie nun im Wald auf und fotografiere sie. Judasohren esse ich auch. Aber den Zitterzahn bringe ich nicht über mich; eines Tages vielleicht, grob gehackt mit Hexenei und Basilikum.


    Hier habe ich ein paar meiner Funde zusammengetragen - bei fraglicher Bestimmung bitte korrigieren - denn so richtig sicher bin ich mir eigentlich bei den wenigsten Funden.


    01. Weisslicher Drüsling (Exidia Thuretiana)

    02.


    03. Knorpeliger Drüsling (Exidia cartilaginea)

    04.


    05. Kandisbrauner Drüsling (Exidia saccharina) Blattartiger Zitterling (Tremella foliacea), danke Ingo

    06. ohne Bestimmung - dank Ingo ;)


    07.warziger Drüsling (Exidia plana)

    08. warziger Drüsling (Exidia plana) Gemeiner Schmutzbecherling (Bulgaria inquinans) danke, Björn und Ingo


    09. Abgestutzter Drüsling (Exidia truncata)

    10.


    11. Gemeiner Schmutzbecherling (Bulgaria inquinans)

    12.


    13. Goldgelber Zitterling (Tremella mesenterica)

    14.


    15. NFF der Zerfließenden Gallertträne (Dacrymyces stillatus), dank Jan-Arne und Ingo


    16. Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum)

    17.


    18. Gallertbecher (Ascocoryne spec.)

    19.


    20. Coryne Dubia, NFF von Ascocoryne sarcoides, dank Jan-Arne und Ingo

    21.


    22. Ascocoryne sarcoides? Oder gar ein Kirschdrüsling (Craterocolla cerasi) ?, sihe Bild 20, dank Ingo


    23. Judasohr (Auricularia auricula judae)

    24.


    25. Gallertfleischige Fältling (Merulius tremellosus) Orangeroter Kammpilz Phlebia Radiata, danke Pablo, Melanie und Ingo


    Tata! ..und hier der Beweis meiner Blindheit!
    Panellus stipticus - Herber Zwergknäueling -
    Den violetten Becherling habe ich erst zuhause entdeckt. Na, hoffentlich finde ich den Stubben wieder ...


    26. Herber Zwergknäueling (Panellus stipticus) + Becherling


    Sowie etwas Unbekanntes:
    27.

    28.

    Zitat

    Dacrymyces nach Frost-Farbverlust sieht so aus.

    (Gallertträne), danke Ingo


    LG, Uli


    Ab und zu klopft ein Specht


    In die Pilze wollt er gehen,
    nahe bei den alten Schlehen
    nach dem Austernseitling sehen -
    ach, um ihn ist es geschehen.

    Bei den schlappen Judasohren
    hatte er sein Herz verloren.
    Gleich, ob frisch, ob fast vergoren,
    einzig Kappe, Stiel und Sporen


    galt sein Blick. Ich mag nicht lästern:
    Samtfußrübling fand er gestern.
    Der wuchs einzeln und in Nestern
    aus verschleimten Samtfußschwestern

    nicht an Buchen oder Eichen;
    halbverweste Weidenleichen
    sollte ich mit ihm umschleichen!
    Um die Samtis zu erreichen

    musste er fünf Meter schwimmen,
    sah am Ufer etwas glimmen
    und verschwand im Wald.



    Es ist Januar und kalt,
    doch so oft mein Ruf auch schallt,
    da ist nichts, was widerhallt.
    Ein Jäger hat ihn abgeknallt.


    (c) Isaban, 2013

    Hallo Harry


    wunderschöne Pilze! Sozusagen für Fortgeschrittene. Vielleicht finde ich auch einmal so schöne, ich bin eigentlich zuversichtlich.
    Danke schön und Lieber Gruß


    Uli

    Hallo Melanie -


    das sind wirklich tolle Bilder! Und schöne Funde.


    Leider muss ich hier die Buchen mit der Lupe suchen, deshalb bleiben mir verschiedene Pilze wohl gänzlich versagt.
    Die darf ich dann in deinem und anderen Ausflugthreads bewundern.


    Danke für's Zeigen,


    LG
    Uli

    Hallo Markus ,



    da gebe ich das Lob direkt einmal zurück.
    Eine wunderschöne Aufnahme des Austernseitlings zeigst du uns da!


    Hier habe ich noch einen Rinden-Helmling (Mycena spec. ?) im strömenden Regen aufgenommen:


    Hallo Ingo,


    zunächst einmal Danke, das du dem hier Deine Aufmerksamkeit widmest.


    Das Bild ist in keiner anderen Weise verändert, als das es sich um einen Stack handelt, jedoch keine Farb-, Helligkeist- oder Kontrastbearbeitung. Meine Kamera hat nach meinem Dafürhalten eine leichte Tendenz zur Rotstichigkeit, was im allgemeinen jedoch nicht auffällig wirkt. Ich habe das erst im direkten Vergleich von Motiven entdeckt, die ich mit einer Olympus OUZ gemacht habe.


    Desahlb würde ich schon von einer zu 90% korrekten Farbvermittlung ausgehen.


    Nach meinen Recherchen hiberniert Terana caerulea ja, und Bilder von "totem" Gewebe habe ich nirgendwo finden können.
    Allerdings sieht man auf dem 2. Bild unter der tiefblauen Schicht eine jüngere, strahlend hellblaue.
    Ich werde mich einmal über Brandkrustenpilz schlau machen


    LG
    Uli

    Bei diesem Fund bin ich sehr verunsichert ...


    einerseits würde ich ja gerne glauben, dass es sich um den Blauen Rindenpilz handelt, andererseits wäre das für meine bisherigen Funde wohl der spektakülarste und schon deshalb unwahrscheinlich.
    Meiner Überlegung, dass es sich um alte Farbmarkierungen handelt steht jedoch der stark changierende Blauton in der Farbkruste, sowie der Umstand entgegen, dass sich der Belag bis ca. 4-5 cm. über dem Boden hinabzieht. Die größte Ausdehnung des Belages beträgt ca. 0.8 x 0.5 m.


    Gefunden auf Eiche, stehender Stamm ohne erkennbare Schädigung, sowie auf 2 alten Baumstümpfen, ebenfalls Eiche.
    Der Boden ist sehr feucht (Quellgebiet):






    LG Uli

    Hallo Hübchen, Malone und Ingo-


    danke schön für die Aufklärung!


    Ich suchte in Richtung belagbildender Pilze und hatte nur zwischendurch einmal flüchtig den Gedanken, dass es sich eventuell um etwas Ähnliches wie Einzelfruchtkörper handeln könnte.


    Anhand der Bilder, über die ich verfüge hätte ich ihn niemals identifizieren können.


    LG,
    Uli

    Hallo,


    seit einer Woche habe ich Urlaub. Leider komme ich zu nichts, weil ich immer in den Wald muss, um Pilze zu fotografieren. Bisweilen gelingt mir sogar eine Bestimmung :cool:
    .. meist aber nicht.


    Gestern fand ich diesen Pilz, auf einem weitestgehend entrindeten Buchenstämmchen. Weil ich derart sicher war, den in meinen Pilzbüchern zu finden, habe ich nicht auf weiter Merkmale geachtet, als dass er Beläge von bis zu ca. 30 x 8 cm bildete und eine Art wächserne Haptik besitzt.


    Natürlich ist er nicht in meinen Büchern (oder ich habe ihn ganz einfach nicht gefunden).
    Fundort Guttenberger Forst bei Würzburg, Buchen, Eichen, Pappeln, Erlen. Gewässernah, an entrindeter, umgestürzter Rotbuche ca. 1,8 bis 8m über Grund:





    Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen.


    LG
    Uli

    Hallo Björn,


    wirklich ein imposantes Bild!
    Ich meine, man kann auf den Zeitraffer in diesem Fall getrost verzichten, denn man sieht den Fortschritt der Überwucherung an dieser Aufnahme so bildlich vor sich, als wäre es ein Film


    LG
    Uli

    ja, da stimme ich zu.


    Tolle Bilder! Ich kann Jürgens Argumentation verstehen, allerdings sehe ich darin kein Kriterium zur Beurteilung der vorgestellten Bilder.
    Es handelt sich ja um einen Fotowettbewerb, nicht um eine möglichst genaue Dokumentation in situ.


    Zudem wissen wir spätestens seit Andreas Feininger, dass alle Fotos lügen.
    Und das hier sind wirklich wunderbare Bilder.


    LG
    Uli

    Hallo Pablo,


    eine schöne und interessante Strecke. Mit guter Bebilderung.


    Andernortes schrieb ich ja, dass ich selbst immer über Tremella mesenterica stolpere.


    Bei der Bestimmung bin ich aber eigentlich immer unsicher. Zumeist fand ich die Zitterlinge allerdings auf Substrat, Ästchen und Zweigen, die zwischen ca. 0,8 und 2 cm dick waren. Nur zweimal an einem dickeren Zweig bzw. an einem stehenden dünnen Stämmchen (ca. 6cm). Zudem waren alle deutlich transparent, so wie auf den meisten deiner Bilder, jedoch niemals so opak wie auf deinem letzten Bild.


    Damit beschreibe ich nur, was mir auffällt. Gerne wüsste ich auch genauer Bescheid.


    LG Uli

    Hallo Lutine, Hallo Mausmann -


    ich habe ein Problem!
    Nämlich, ich dachte, man dürfe eines der drei Themen wählen. Dass man alle in einem Werk verwirklichen muss hatte ich nicht verstanden. Zum Thema Mensch konnte ich bei meinem Text eine Verbindung ziehen. Deshalb habe ich ihn eingesetzt.


    Zu den beiden anderen Inhaltsbestandteilen habe ich momentan keine Eingebung. Was mache ich jetzt nur?


    Ich werde den Text zurückziehen und, falls mir noch was einfällt, das gesamtumfänglich den Anforderungen genügt, nachlegen. Ist das OK?


    Liebe Grüße, Uli

    Hallo zusammen, ich wurde dazu verführt etwas einzusetzten.
    Da ich zu zweien der drei Themen wenig Vorstellung habe wähle ich das erste und setze (hoffentlich nicht zu schwere Kost vor) ein:


    Zum Thema Mensch.


    Habe nochmal "geswitcht" :(


    und dann getilt:rolleyes:


    Weil ich kein eigenes Gedicht mit Pilz konnte, hat die Isa eins gemacht und mir geschenkt.
    Deshalb will ich Isa ganz herzlich danken, vor allem auch, weil sie die erste Frau in meinem Leben ist, die solche Sachen wie Pilzemögen zulässt.


    Auf jeden Fall habe ich jetzt ein Gedicht. Und das ist sehr, sehr traurig.


    Ich setze es weiter unten ein, damit es bemerkt wird.


    LG Uli
    .

    Alles Gute für Euch,


    ich beginne mich heimisch zu fühlen und habe nun noch 13 pilzhaltige Tage vor mir, bevor ich wieder dingens ... was mitmache.


    Heute war ein Christkind namens Julius bei mir und hat mich mit einem wunderschönen Fundort beschoren:
    Samtfußrüblinge (Flammulina velutipes) auf Apfel (beim Gehölz bin ich mir nicht ganz sicher)




    Liebe Grüße, Uli

    Hallo Markus -


    letztens stand ich im Wald, dachte über meinen persönlichen Wunschpilz nach (es gibt hier ja einen entsprechenden Frett) und kam auf: Keulen.


    Ja, richtig - nicht eine Keule, nein, viele Keulen!
    Ich habe mir bereits ein, zwei ins Kerbholz schnitzten dürfen, aber es gibt noch viele weitere. Da nickte ich mir beifällig zu und weiß seither, das ich Keulen finden muss.
    Das ist vermutlich eine archaische Ader, aus der Zeit, als ich noch ein Neandertaler war.


    Ich beglückwünsche dich deshalb an dieser Stelle ganz besonders zur Vielgestaltigen Holzkeule - Xylaria polymorpha, ja, die hätte ich auch gerne einmal gefunden.


    Und des weitern beglückwunsche ich dich überhaupt, zu deiner tollen Tour und zu der Ermunterung, die du mir beim Eintritt in dieses Forum gegeben hast.
    Und dazu, dass heute Weihnachten ist!


    Liebe Grüße,
    Uli

    Hallo Ralf,


    ja, natürlich bringe ich was durcheinander. Dafür bin ich ja da. Durcheinanderbringen erlaubt ganz eigene Sichtweisen.



    Ich verstehe, dass Du die Wisente für fehl am Platze hältst. Sind sie es denn: fehl am Platz?
    Nach menschlichem Ermessen? Nach den vermeintlichen Richtlinien der Grundlehrmeinung? Nach den Erfahrungen, die wir mit Floren- und Faunenverfälschungen gemacht haben - und weiterhin machen werden?

    Verfälschungen?
    Letztens kam mir hier im Forumn ein Hemidactylus Turcicus unter, das ist sozusagen von Natur aus ein Eroberer neuer Länder. Er nutzt dazu seit Jahrtausenden die Freigiebigkeit des Menschen, der ihn ohne Ticket mitreisen lässt. Es ist sozusagen sein Wesen, Faunenverfälschung zu betreiben.


    Die Betrachtung von Verbreitungsgrenzen (räumlich wie zeitlich) als statischem Zustand kommt einem menschlichen Bedürftnis entgegen.
    Zumindest mag er es sehr, seine Umwelt in Gesetze zu gießen und dass diese sich danach richtet. Allerdings liegt diese Betrachtungsweise dem, was Natur (auch) ausmacht, diametral gegenüber. Natur ist Bewegung, Ausuferung und Regression, Pendeln, Versuchen, Versagen, Neubeginnen. Niemals statischer Zustand.


    Die Wisente haben gewiß nur unter menschlicher Obhut eine Chance.
    Wie du schon schreibst, kommen die mit einem Gebiet von 4 bis 6000ha zurecht - aber jetzt zwingt man ihnen 13000 ha auf, da besteht natürlich die Gefahr, das sie sich verlaufen oder angesichts der schieren Größe bereits von vorneherein kapitulieren: nicht mit uns! - und das Handtuch werfen.


    Ausserdem haben diese Rinder nach nunmehr 400 Jahren ihr Recht auf Rücksiedelung verwirkt.
    Das sind ja schon die reinsten Artefakte. Wenn wir da nicht aufpassen steht morgen der Waldtrapp vor der Tür. Und wir haben ihm die schönsten Argumente geliefert und einen Präzedenzfall geschaffen.


    Gewichtig ist natürlich auch das Argument des Erholungssuchenden.
    Da kommt der gebeutelte Pöttler am Wochenende ins Sauerland und nun das. Wo er früher Erholung fand tummeln sich übermässig schwere Rinder. Zentnerschwere Kolosse, die schon darauf warten, dem Erholungssuchenden sein gewohntes Ressort zu vergällen. Wir wissen doch, wie Natur zu sein hat.
    So nicht.
    Wo man früher aufgrund der Abwesenheit solcher Kawentsmänner für ordentlich begehbare Wanderwege sorgte, z.B.indem man den Weg von Blindschleichen befreite, wird man fortan selbst belauert.


    Nach schlimmer trifft es den Unterholzgänger, der die augeschilderten Wege verlässt (ich schätze mal, eines Tages wird diesem gewissenlosen Treiben sowieso ein Riegel vorgeschoben. Schon aus versicherungstechnischen Gründen hat das zu unterbleiben und damit sind wir das Problem los).
    Der Pilzesammler ist also das wahre Opfer. Neben Borreliose, FSME, Grünen Knollenblätterpilzen und Wildschweinen wird er nun zusätzlich der Gefahr ausgesetzt, sich eine Kuh zu fangen. Na klasse.




    Herzliche Grüße,


    Uli


    :evil: