Beiträge von erebus


    Hallo Uli,


    erstmal: Wirklich sehr schöne Bilder. Mein Favorit ist der Tausendfüßler.


    ...


    Hallo Julia,



    danke für's Schönfinden und vor allem für die Bestimmungen!
    Mal sehen, ob ich das etwas verinnerlichen kann (dabei fühle ich mich schon bei den Pilzen ziemlich gefordert).
    Den Tausendfüßer mag ich auch ganz besonders, bei den Pflanzen uist es das Leberblümchen, dessen Blüte irgendwie viel zu kurz ausfiel.


    Herzliche Grüße,
    Uli


    [hr]


    Hallo Björn,


    Dir ebenfalls danke.
    Leider kann ich Deine Bilder jetzt noch nicht sehen (firmenfirewall, verbirgt zuverlässig alle verlinkten Images mit dem Hinweis "nudity not allowed"), das hole ich heute Abend nach.


    HerzlicheGrüße,
    Uli

    Schön ist es, dass man ja nicht –žnur–œ auf Pilze zu achten lernt, sondern überhaupt der Natur eine größere Aufmerksamkeit widmet.
    Hier ein paar Kollateralfunde vom Wochenende:


    01 Corydalis cava - Hohler Lerchensporn Corydalis solida - Gefingerte Lerchensporn, danke, Julia!


    02 Daphne mezereum - Echter Seidelbast | 03 Tussilago farfara - Huflattich


    04 Gagea lutea - Wald-Gelbstern


    05 Hepatica nobilis - Leberblümchen


    06 Leucojum vernum - Märzenbecher


    07 Primula cf. veris - Schlüsselblume Primula elatior - Hohe Schlüsselblume, danke, Julia!


    08 Pulmonaria cf. officinalis - Echtes Lungenkraut Pulmonaria obscura - Dunkles Lungenkraut, danke, Julia!


    09 Scilla bifolia - Zweiblättriger Blaustern


    10 Peltigera cf. praetextata - Schuppen-Hundsflechte


    11 unbekannt, blühendes Moos Polytrichum piliferum - Glashaar-Frauenhaarmoos, danke, Julia! | 12 Viola spec. - Veilchen
    |

    12 Myriapoda spec. - Tausendfüssler


    13 Schneckenhaus



    LG,
    Uli

    Hallo Jürgen, Mario, Pablo und Igo!



    Also gut, dann nehme ich den zweiten als Strobilurus spec. und den ersten als Deconica montana, vormals Psilocybe montana.


    Wenigstens hatte ich zwischenzeitlich auch einmal Düngerlinge im Visier. Kiefernzapfenrübling, klar, das lag ja nicht so fern, allerdings hat mich das Substrat sehr irritiert, das überhapt keine Ähnlichkeit mit einem Zapfen hat.


    Man sieht es auch auf den Bildern: was unten an dem Pilzchen dranhängt erinnert an das Wurzelwerk eines kleinen Setzlinges.


    Und so gelb sah ich den bislang auch noch nicht, vor Allem nicht bei Bon und Gerhard.


    Sei es drum, die tüte ich jetzt beide ein. Denn die Ähnlichkeit zu dem von Pablo verlinkten ist wirklich frappierend.



    Herzlichen Dank für Eure Hilfe!


    LG,
    Uli

    Hallo Peter,


    schöne Funde, schöne Bilder: Lorcheln, Becherlinge, Schleimpilze.


    Eigentlich müsste ich doch auch in den Wald, der nicht weit hinter dem Ort, wo ich als Sklave Mammon diene, beginnt und sich zum Schwanberg hinaufzieht.
    Der Arbeitsplatz ist eine Qual! Wenn ich vom Bildschirm aufschaue sehe ich das Paradies und kann es doch nicht erreichen. Tantalos.


    Da bleibt nichts anderes, als in Gedanken mit zu schweifen. Deshalb danke fürs Mitnehmen.


    LG, Uli

    Erster Pilz:


    an mehreren Stellen gefunden 07.04., auf Sand-Trockenrasen, ohne direkten sichtbaren Kontakt zu pflanzlichem Substrat,
    in Gruppen, verstreut und einzeln angetroffen, unterschiedliches
    Alter (ich setzte voraus, es handelt sich um dieselbe Art) Hut-Durchmesser ca. 4 bis 10 mm. Hutfarbe Schokoladenbraun (Zartbitter), über verschieden Brauntöne bis Beige (Zartbitter), Stiel braun, hell genattert, kein Ring.


    01


    02


    03


    04


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    Zweiter Pilz, nur ein Einzelexemplar gefunden, ebenfalls Sand-Trockenrasen, zwischen Kiefernzapfen auf stark verrottetem pflanzlichen Substrat.
    Hut-Durchmesser ca.15 mm. Hut mit Nubbel in der Mitte, Hutfarbe gelb, s. Bilder, Stiel wie Hut, jedoch oben in weiß übergehend, Lamellen weiß, fein gezähnt s. Bilder


    05


    06


    07


    08


    Weder zum einen noch zum anderen habe ich eine Ahnung wohin die Reise geht.
    Bei Pilz 1 dachte ich schon an (bitte nicht lachen) ?–“Häubling, ?-Rübling, ?-Düngerling
    Bei Pilz 2 erwog ich sogar ?-Saftling Dazu muss ich anmerken, dass ich dafür Bon und Gerhard durchgeblättert habe und nach Ähnlichkeiten suchte. So kann man auch seinen Abend verbringen.


    Es wäre prima, wenn mir jemand auf die Sprünge helfen könnte.
    LG, Uli

    Hallo Sarah!



    Zitat

    Ach, Uli, was hab ich gelacht heute! Du wirst immer besser.


    Dankeschön. Wäre ja wünschenswert. Aber es steckt auch eine Menge Arbeit darin. Allein das Abzeilen eines 200x200m Areals bei max. 4m Spurabstand sind schon stramme 10km. Und das dreimal täglich. Da fällt das Schreiben abends ganz schön schwer.


    Bei den Morcheln habe ich ein viel besseres Gefühl.



    Herzliche Grüße,


    Uli



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    Hallo Mario,




    Zitat

    Na ob du Bereit bist oder nicht entscheidest nicht du sondern sie mein Lieber.


    Wahrscheinlich hast du recht. Aber wenn sie sich gegen mich entscheiden, so wie die Österreichischen, dann mache ich nicht mehr mit
    Ich erinnere mich jetzt irgendwie an Helge Schneider ("Wenn ich Dich nicht halten kann dann bleib ich nicht bei Dir..")


    Zitat


    Das mit den Treffen finde ich eine hervoragende Idee, würde mich sehr freuen, dann hast du viell. auch noch Glück und die Becher kommen zu dir.


    Wunderbar! Dann melde ich mich morgen mal per PN!


    Herzlichen Gruß,


    Uli

    Hallo Pablo!



    Danke für die Gratulation! Ich nehme das mal so, als stünde die Morchelsuch unter einem guten Stern.


    Obwohl L.Kriegelsteiner meinte, es sei a) zu früh und b) kein Morchelgrund und c) bei Pilzen wisse man sowieso nicht.


    Auf jeden Fall war es ein tolles Erlebnis.


    herzliche Grüße,
    Uli


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    Hallo Frank!



    Zitat

    Toll, einfach nur Superdupermegahammergeil geschrieben, ich freu mich schon darauf das Du tatsächlich mal Morcheln findest


    Ja! Darauf freu ich mich auch. Und diesmal bin ich mir sicher, welche zu finden. Habe schon sämtliche Discounterparkplätze durch und muss nun in die umliegenden Neubaugebiete.


    Herzliche Grüße,


    Uli



    [hr]



    Hallo Nobi,



    Zitat

    ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich det./conf. las!


    das habe ich vom Eike abgeschaut. Da soll niemand sagen, das der Hans nichts mehr lernt.


    Und Lehrgang buchen, darauf kamen die Worte ziemlich bald, klar, das würde mich schon reizen, und der Lothar Kriegelsteiner muss ja auch von etwas leben. Allerdings würde ich das wenn, dann gerne mit Isa machen, und da kommt schon ein halber Kurzurlaub bei raus.
    Ausßerdem kann ich in der Zeit keine Morcheln suchen.


    Lieber mache ich so etwas in ungezwungener privater Form. Vielleicht kann ich ja mit Rudolf Markones etwas näher in Kontakt kommen.
    Unterm Strich mache ich das mal so wie der Pablo Kelchbecherlinge findet.


    Vielleicht komme ich dann auch mal an den Blutsee. Obwohl ich heute noch ein paar andere interessante Gebiete näher bei Kitzingen aufgetan habe, die ich unbedingt besuchen muss.



    Herzliche Grüße


    Uli



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    Hallo Mario!



    ja, eine tolle Begegnung. Für so ein kleines Pilzsucherwürstchen wie mich ist das, als wäre es komplett fehlbesetzt.


    Herzliche Grüße,


    Uli


    PS.: wegen erster Mai schreibe ich Dir noch eine PN

    01 Erdwarzenpilz - Telephora terrestris leg. ISA, det. L. KRIEGLST., conf. R.MARKONES


    02 Erdwarzenpilz - Telephora terrestris leg. ISA, det. L. KRIEGLST., conf. R.MARKONES


    Ein Herr namens Wühlmull postete am 13.04. - dem Tag, als Erebus zur Morchel übertrat - >einige Bilder<.


    Darunter befanden sich auch solche, die den Baumbestand, das Aussehen und die Bedeckung des Bodens zeigten, Titel: "ein hier typisches Spitzmorchelhabitat".


    Erebus, von der Morchelliose infiziert (und darin genauso kenntnisfrei wie in der Sarcoscyphie) hält nun ein Indiz in Händen, dass ihn zu einem Habitat führt, wo er ein paar Tage zuvor ein ähnlich anmutendes Stück Erde fand und kleine Pilzlein fotografierte.


    Er war verzweifelt, auf dem Rückweg von Suchvorgang 43 (ja, das kann er dank sauberem Tabellenmanagement ganz genau rekonstruieren) und suchte hier, direkt neben der Kreisstraße, noch etwas Aufmunterung.


    Das Gebiet ist gekennzeichnet durch den Bewuchs mit Moosen, Flechten, Diestel, Königskerzen und Gräsern, dazwischen liegen offene Bodenanrisse mit Sandflächen. Es ist wohl ein Sand-Magerrasen, ein Trockenrasen, der durch den Einsatz von Kettenfahrzeugen entstand. Die ganzen 850ha Erebuswald sind ja ehemaliger Militärspielplatz. Dort, in Senken, die von Kiefern, Weiden, Espen umstanden sind, hält sich über wasserundurchlässigen Gleyen recht lange noch Wasser. So entstehen im Bereich des Laubabwurfes auf dem Magerrasen Areale, die einem Wühlmull-Habitat ähneln.


    Erebus, der auch mal Fünfe grad sein lässt, bringt das ohne weiteres in Deckung mit der Beschreibung "die Speise-Morchel wächst als Bodensaprobiont in Laubwäldern, Auenwäldern und Gebüschen. Sie bevorzugt humusreiche, kalkhaltige Böden, zuweilen wächst sie auch auf sandigen Böden. " [Wikipedia]


    Hier wird er die erste Morchel seines Lebens finden.


    Kaum hat die Crew (Isa, Ruben, Erebus und Adele) den Wagen verlassen, hält hinter ihnen -im verbotenen Terrain!- etwas Auswärtiges aus Aalen. Unglaublich, wie weit manche Leute ihre Hunde karren, nur damit die Magerrasengassispaß haben, denkt Erebus. Immerhin sind das um die 130 Kilometer. Vater und Sohn steigen aus, Männer ohne Hund. Aha.


    Jedoch, so bemerkt er, sie tragen das Fungi-Mal, das geheime Kennzeichen der Pilzesucher: der jüngere hat einen Korb!


    Und es erhebt sich ein Gedanke aus dem Hintergrundrauschen: "Du lagst richtig, alter Knabe. Hier gibt's Pilze, habe Vertrauen! Die kommen extra aus Aalen, um die Kitzinger Supermorchel zu ernten."
    Und ein zweiter tritt hinzu (Erebus hat in seinem Leben erfahren , dass ihm keine Freude ungemischt zuteil wird): "Tja. Dumm gelaufen mein Junge. Kaum findest Du Morcheln, schnappen dir die anderen sie weg!"


    Unwillkürlich stellt sich eine Melodie aus dem Dschungelbuch ein ".. Probiers mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe .." Jeder. Das sei betont, jeder vernünftige Mensch würde sich in diesem Moment weitere Gedanken zu einem geistige Gesamtkonzept machen, das so nicht recht in die Welt passt.
    Nicht so Erebus, der ist pragmatisch bis ins Mark.


    "Entschuldigen Sie!" Die Eindringlinge aus dem Süden, die auf einer Nebenspur bereits an ihm und seinem Team vorbeigeeilt sind (wer zuerst kommt ..) halten inne und heben die Köpfe " Entschuldigen Sie! Sind Sie Pilzsucher?"
    "Ja" kommt es zurück .. "und Sie?" - "Ja, auch, obwohl, eher Pilzfotograf!" - "Ja, das sind wir auch!" Erebus ist fasziniert. Morchelsucher mit übergeordneten Interessen! Bisher hat er nur Butterpilzsammler getroffen, die ließen Rindenpilz Rindenpilz sein, und Drüsling Drüsling. Doch wo ist das Fotostudio der beiden? Ablenkung?


    "Und was suchen Sie so?" liegt ihm auf der Zungen, aber zunächst stellt er sich vor, und der Jüngere sich, und Erebus weiß nicht so recht, der Name kommt ihm bekannt vor, es dauert ein wenig, bis sich die Nebel lichten.


    "Dr. Lothar Krieglsteiner"
    Und der anner da?
    "Dr. Rudolf Markones"


    Um über die G r ö ß e dieser Situation nachzusinnen fehlt ihm der Pragmatismus. Sie kamen herab. Zu ihm!
    Direkt aus dem Mykolymp!

    Hallo Pablo!


    Danke für die Blumen! Morcheln habe ich bislang keine gefunden, dass mache ich in der Tat etwas unstrukturierter. Ich habe so ein Gefühl, als würde ich nun an jedem Tag, den ich auf Suche der verbringe, etwas finden. Es wird ja immer mehr. Den Erwarzenpilz zum Beispiel gestern.


    Mein Bedauer auch zum Infekt. Mit der Morchelliose ist nicht zu spaßen.
    Wegen Selbsthilfegruppe "Anonyme Morchoholiker" .. wäre eine Idee, allerdings führt das nach meinen Erfahrungen zu nichts. Die Selbsthilfegruppe der "gierschgeschädigten Kleinsiedler", der ich einige Zeit angehörte, konnte mir und meinem Garten jedenfalls nicht helfen.
    Und nein, ich hab's natürlich nicht übersehen. Muss allerdings aufpassen, dass meine Obsession nicht zurückkommt. Besser keine Hinweise mehr in der Richtung, bis ich mich als geheilt betrachte.


    LG,
    Uli


    [hr]


    Hallo Sven!


    Zitat

    Ich erspare dir jetzt den Anblick eines roten, geschüsselten Pilz, indem ich kein Foto anhänge.


    nein nein keine Angst, das liegt jetzt hinter mir ... und wo ist das Bild? Zeig doch mal!


    Mikroskop habe ich keines, in der Richtung liegt also kein Suchtpotenzial.


    Danke für Deinen Kommentar,


    LG,
    Uli


    [hr]


    Hallo Mario!


    Zitat

    Die Becher werden schon zu dir kommen wenn du dafür Bereit bist, das haben Pilze so an sich.


    Also. Ich bin bereit. Und wo sind sie nu?
    Außerdem. Du hast gut reden.
    Übrigens sind wir um den 01.05 herum im Raum Wuppertal unterwegs, vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit, das wir uns treffen?


    LG,
    Uli


    [hr]


    Hallo Frank,


    Danke für Deinen Kommentar.
    Ja, ich glaube schon, dass ich irgendwann einmal einer Sarcoscypha begegne. Warten wir's ab!


    Herzliche Grüße,


    Uli

    Hallo Ingo,



    Danke schön für Deinen Kommentar.

    Zitat

    Wäre auch immer schön, wenn du neben dem Substrat auch die Fundumstände beser beschreiben könntest, also: wo das Holz, wie dick, wie morsch, wo der Pilz am Holz, sonstige Auffälligkeiten wie Konsistenz, Hutbildung usw. Wäre zunächst wichtiger als die punktgenaue Beschreibung des Fundortes.


    Das Problem dabei ist, dass ich mich immer wesentlich besser an den Fundort als um die Fundumstände erinnere. Das ist wohl eine Sache der Eichung. Weil ich bereits seit ca. 40 Jahren Kartierungen mache, allerdings bei Reptilien und Amphibien, und die hatten weder Hutkanten noch ging es um Konsistenz oder den Fortgang der Vermorschung. Ortumstände wie Besonnung, Feuchte, Bodenbeschaffenheit, Auffälligkeiten, Geschlecht, etc. erfasst man automatisch auf den ersten Blick, oder man weiß sofort, das ein zweiter angebracht ist. Das fehlt mir bei den Pilzen zu 90%.


    Allerdings bin ich auf dem Weg.
    Z.B. war mir aufgrund meiner Erfahrung bewusst, dass ich diesen Pilz auch mit viel weiterm Suchen und Vergleichen nicht hätte eingrenzen können. Er erschien mir ganz einfach als sehr fremd. In dieser Hinsicht empfinde ich deinen Kommentar als Bestätigung.



    LG,
    Uli

    Hallo Andreas!
    Danke für den Link. Ja, da sehe ich viel Ähnlichkeit und bin doch kein Stück weiter. Dein PS bestärkt mich darin, mich weiter mit Rindenpilzen zu beschäftigen, und sei es auch ohne die Möglichkeiten zur mikroskopischen Bestimmung. Allerdings werde ich versuchen, das Ganze weniger druckvoll zu gestalten


    LG,
    Uli


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    Hallo Ralf,


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    Kirsche war ´s


    ja, jetzt sehe ich auch den Rindenteil auf Bild 03 mit den geriegelten Lentizellen. Danke für Deinen Hinweis,


    LG,
    Uli


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    Hallo Ingo!


    Danke für den Hinweis auf Radulomyces radula, da war ich mir bereits ziemlich sicher, schließlich bleibt dochdas ein oder andere bei mir hängen.

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    Corticium roseum kann ´s nicht sein, der hier gezeigte macht Hutkanten (oder sieht das nur so aus?).


    Das ist für mich eine interessante zusätzliche Information. Allerdings weiß ich nicht, auf welches Detail Du Dich beziehst. Wenn ich mir die Bilder ansehe, meine ich nur überwachsenes Substrat zu erkennen, was an der einen oder anderen Stelle wie eine abstehende Hutkante aussehen könnte.
    Und ja, es war leider durchgehend feucht, neblig, regnerisch. Dennoch sieht man in meiner Parallelanfrage >glatt und weniger hell< junge Fruchtkörper, die so etwas wie Trockenrisse zu haben scheinen. Das ist allerdings ein Umstand, den ich nicht einzuschätzen weiß.


    Möglicherweise ist es aber doch "nur" Stereum rugosum, den ich aber noch nicht (was nichts bedeutet) so gleichmäßig rosa sah. Nach meiner Erinnerung tendierten bei dem die Farben eher ins grünlich-bräunlich-beige-weißliche. Und zum ablösenden Rindenpilz habe ich auch kaum Vergleichswerte. Es ist zum Jammern.


    Ich bedanke mich, Ingo, für Deine lehrreiche Einlassung.
    Das ist dann wieder mal einer für die Unbekanntdose.


    LG,
    Uli

    Die neuen Leidenschaften des Erebus Melzer, oder: was man bedenken sollte, bevor man sich für Pilze interessiert


    Sarcoscyphie


    Wenn man Erebus fragen würde, ob er glaubt, ein Recht zu haben den Kelchbecherling zu finden, so würde er nicht lange nachdenken.
    Nicht, dass ernsthaft damit zu rechnen wäre, dass jemals eine solche Frage an ihn gestellt würde, nein.
    Aber gesetzt den Fall, irgendjemand käme auf diese absonderliche Idee und würde ihn danach fragen, so würde Erebus sagen: "Ja."


    Vielleicht würde er dazu mit dem Kopf nicken und ein wenig traurig klingen.
    Ja, das habe er, so würde er erwidern und vielleicht würde er noch anfügen, dass er sich dieses Anrecht redlich verdient habe.


    Wir wissen nicht, zu welchem Zeitpunkt diese Idee von ihm Besitz ergriff, den Kelchbecherling zu finden. Jedoch ist anzunehmen, dass der Keim dazu durch einen Artikel in dem einschlägig bekannten Internet-Forum "Pilzforum.eu" gelegt wurde.


    Es ging um Österreichische Kelchbecherlinge, einen Artikel, den er nur durch puren Zufall öffnete.


    Hätte er den Titel aufmerksam gelesen, er hätte die Finger davon gelassen. Aber es war spät abends und Erebus trinkt gerne Wein.


    Dass die regionale Herkunftsbezeichnung nichts Gutes verhieß, wäre ihm wachen Sinnes sofort bewusst gewesen. Auch wenn hier einmal gesagt werden muss, dass Erebus sehr wohl bereit ist, Ausnahmen zu machen.
    Ja, in der Vergangenheit ließ er sich z.B. Steirisches Kürbiskernöl schenken.


    Allerdings war das derartig kostbar (wie der Schenkende unbedacht fallen ließ), dass es im erebusischen Haushalt erst sehr verspätet Anwendung in einem Rapunzelsalat fand. Ein Jahr nach Schenkung vielleicht (und wer weiß, durch wie viele Hände dies ölige Pretiose schon vorher ging), zu einem Zeitpunkt, der im Nachhinein nur als verspätet eingestuft werden konnte.


    Es roch und schmeckte wie Walnüsse. Wie Walnüsse, die man zufällig in einer Buntstiftdose wieder entdeckt, wo sie die Jahre seit der Kindheit verbracht hatten. Die man dennoch interessehalber knackt und verzehrt –“ oh, nur diese eine, halbe Walnuss, keine Angst, mehr ist nicht drin - ein wenig nach Wachsmalkreide, ein wenig nach Spitzerdreck und sehr intensiv im Abgang: nach ranzigem Dachs. Zumindest hat Erebus danach eine Vorstellung von ranzigem Dachs.
    Den Salat konnte man vergessen, Erebus vergaß ihn nie.


    Österreich, so las er, sei dort, wo Hitler als Deutscher und Beethoven als Österreicher gelte. Österreich sei die antizyklische Peristaltik im Appendix Europas. Es lebe von Schmäh und Kaiserschmarrn. Von Gaben des Gottes Pickerl und Piefkes auf der Wanderung zu Schnee und Ski und dem Teutonengrill.
    Bei dieser Herkunft war ja nichts anderes zu erwarten.


    Aus Österreich kam also auch der Kelchbecherling. Außen cremig weiß, eierschalig Beige. Aber das Innere des Kelches! So wunderbar Blut-Scharlach-Purpur-Rot, dass es ihm den Atem verschlug.
    Dieser Wunderschöne, dieser Geheimnisvolle kam aus Österreich? Mehr steckte nicht dahinter? Nur ein hübscher Schwachmat, ein Skilehrer? Oder: ganz einfach fehlbezeichnet? Nein, so leicht kommt man aus dieser Sache nicht mehr heraus.


    Wie dem auch sei, zur Not gibt es noch ein, zwei Anverwandte, die sollen auch recht hübsch sein. Man kann ja die suchen.


    Erebus ist schlagartig von diesen Pilzen besessen. Er verschlingt jeden Artikel im erwähnten Forum, in anderen Foren, in Büchern.
    Er beginnt von ihnen zu träumen. Von funkelnden Kelchbechern die vorbeigehen, von Kelchbechern die er bis zur blutroten Neige leert. Es sind Träume voll Düsternis und Träume voller Glück. Träume in der Nacht und Träume am Tag.


    Als er in der Konservenbückzone seines Lieblingsdiscounters atemnötig keucht, vernimmt er eine Stimme, und diese Stimme spricht.
    "Schau her! Schau her! Das musst du sehen ...–œ Erebus lässt nicht ausreden, nein, diesmal nicht, er unterbricht und setzt hastig, laut nuschelnd, fort: –ž .. wunderschöne Becherlinge säumen fortan deine Wege!–œ


    Er hebt sein Haupt, vehement, lässt den Sternen ein wenig Zeit auf unsichtbare Bahnen auszuweichen und weicht selbst den Blicken eines älteren Paares aus. Das schaut von den Bananen herüber, sehr ernst, und ER räuspert sich und SIE räuspert sich auch und Erebus lässt nun seinerseits seinen Blick über all die Konserven schweifen, Ja! Bonduelle und Hengstenberg. Bei den Dosenchampignons hält er inne. Ist das Vorsehung? Daneben steht Steierisches Kürbiskernöl.


    Wer hat im Supermarkt ein Medium dabei? Erebus nicht. Tagelang geht ihm dieses schicksalhafte Menetekel nicht aus dem Sinn. Er gesteht sich seine Interpretationsschwierigkeiten offen ein, spricht aber mit niemandem darüber. Dazu bleibt auch viel zu wenig Zeit.


    Und siehe da: aus eine geheim zuhaltenden Quelle erfährt Erebus über seinen Hauswald: –ž... Der südliche, also untere Teil [..] steht im Frühjahr voller Bärlauch und zu der Zeit finden sich dort auch fotogene Becherlinge. Und an einem Eichenstubben wachsen ständig Ganoderma lucidum nach, die Heilpilze...–œ


    Es ist Mitte Februar, seien wir ruhig großzügig (der Februar ist ja der kürzest vorstellbare Monat): fast Ende Februar. Die Pilze werden im Frühling erscheinen (21.03.). Also in drei, höchstens vier Wochen. Bisweilen sind Pilze unpünktlich, durchaus auch schon mal zu früh. Im Forum werden ständig Kelchbecherlingsfunde gemeldet. In der Literatur steht zudem: mit der Schneeschmelze. Fazit: es ist höchste Zeit.
    Womöglich ist er bereits zu spät dran! Vor seinem inneren Auge zieht ein Schlachtfeld sterbender Kelchbecherlinge vorbei, allen Rots beraubt, zusammengesunken, blass und kläglich. Das darf nicht passieren.


    Anamnese
    22.02.2013
    Zum ersten Mal seit Wochen eine dünne Wolkendecke, blaue Fitzel, Sonnenfinger. Die wurschteln sich durch Gardinen und krabbeln durchs Zimmer. Oh Gott! Dieser Staub.
    Aber: Auch wenn die Temperatur knapp unter Null liegt - Riech nur! Fühl nur! Frühling! Sonnenschein! Endlich! Und mittags schmilzt der Schnee: Schneeschmelze!


    Die Tage Mordors sind gezählt. Erebus wittert Kelchbecherlinge.
    Hmmm! Herrlich! Nichts wie raus.


    Erebus hat sich auf diesen Zeitpunkt gründlichst vorbereitet. Er hat äußere Umstände eruiert, Eckdaten ermittelt und Parameter definiert. Er hat planerisch der weiteren Entwicklung Sorge getragen, und eine Excel-Tabelle entworfen, mit der er gedenkt, alle Umstände des anstehenden Becherlingsfundes in den Griff zu bekommen.


    Grundlagen
    Lediglich am Wochenende findet sich Zeit für die Pilzsuche.
    Samstag und Sonntag rechnet Erebus mir 7,9 Std.(Schlafen) + 2 Std. (Waschen, Zähneputzen, Haushalt, Einkaufen, Müllraustragen, Toilette etc., etc.) + 2 Std. (Bilder bearbeiten, den Entwicklungen im Forum hinterherhecheln, Rätselpilze raten) + 1 Std. isl (invirtual social life), also Sozialhandlungen, Sprechen etc..
    Macht genau 24 Stunden.


    Daraus ergibt sich ein maximaler Suchanteil von 46%, beziehungsweise, bei drei Suchvorgängen/Tag inklusive Hin- und Rückfahrt, eine Suchfrequenz bezogen auf die Suchzeit von ca. 75myHz.


    Freitags sieht es NOCH schlimmer aus: da muss ein –žhalber Tag–œ (5,5 Std.) Broterwerb in Abzug gebracht werden. Der Suchanteil verringert sich dann auf 23% und die Suchfrequenz steigt auf 149 myHz, was viel zu hoch ist und ihn zwingt, freitags nur zweitaktig zu suchen, um die Frequenz auf erträgliche 100 myHz zu drücken.


    Weil Erebus Realist ist, baut er einen Sicherheitsfaktor von N=1,15 in seine Berechnungen ein. Normalerweise ist er bei Sicherheitsfaktoren viel freigiebiger, hier jedoch ist weniger mehr. So kann er etwaige unvorhergesehene Ereignisse ausgleichen, z.B. einen ganz besonderen Fund gegen Ende eines Suchvorganges.
    Selbstverständlich geht der Sicherheitsfaktor zu Lasten der Zeitblöcke Schlafen, Soziales und Häusliche Verrichtung.


    Fortschreitendes Krankheitsbild
    Zu Beginn des 22. Suchvorganges, am Sonntag dem 10.03.2013 gegen 7:44 kommt es zum Eklat. Wieder einmal erschienen die Kinder nicht rechtzeitig zum Frühstück.


    Zum Thema Wochenendfrühstück. Hier war eine Optimierung des Tagesablaufes angebracht gewesen. Der Zeitpunkt zur Nahrungsaufnahme wurde geringfügig von ca. 11:00 auf Punkt 7:00 vorverlegt.
    Aber: Die Kleinen ziehen nicht mit. Da hilft kein –žMorgenstund hat Gold im Mund–œ und auch nicht –žCarpe Diem–œ.
    Die sind nicht zu haben, lassen keinerlei Kooperationsbereitschaft erkennen, nein, im Gegenteil. Erebus wird bestreikt.


    Erebus sieht, dass der sowieso schon viel zu großzügig bemessene Sicherheitsfaktor ins Wanken gerät und zum Zeitfresser auf der Habenseite mutiert. Eigentlich sollte er zu diesem Zeitpunkt bereits den Quadranten G8 am Gewann –žKranzer–œ abschreiten.
    Denn hier liegt, seiner Quelle zufolge, das Becherlingsvorkommen. Mittlerweile ist bereits die dritte Schneeschmelze im Gange und Erebus ist, das muss man sagen, ein wenig verärgert darüber, dass der Begriff –žSchneeschmelze–œ derart unscharf definiert ist.
    Was ist denn die gültige Schneeschmelze? Die letzte? Diejenige mit der längsten Dauer? Die mit der größten Abschmelzleistung? Wenn man das wüsste, könnte man eine Menge Zeit sparen und besser vorbereitet zum korrekten Zeitpunkt auf den Plan treten.


    Auf der Suche nach einem guten Messtischblatt ist er im Internet fündig geworden. Eine Bodenkarte von Bayern im Massstab 1:25.000 vom Bayrischen Geologischen Landesamt, umfasst den Großteil seines eigenen Quadranten-Netzes.
    Die Karte ist zwar schrecklich bunt, wartet aber mit überraschenden Zusatzinformationen auf, die Erebus erfreut verinnerlicht.


    –• B7-Braunerde geringer Basensättigung (aus pleistozänen, sandig-lehmigen bis lehmig-sandigen Deckschichten)
    –• B9-schwach podsolige sandige Braunerde(aus Sanden der Niederterrasse, im Oberboden sehr schwach gebleicht)
    –• B17-basenreiche Gley-Braunerde (aus quartiären Talfüllungen, Grundwasserstand in Nähe des Unterbodens)
    –• PR1-Mullpararendzina (aus pleistozänen sandig-lehmigen Deckschichten, meist über karbonischenm Untergrund Humusboden und Bodenstruktur gut)


    Schwerpunkt des Quadranten G8 bilden B7 und B9, eine Enklave B17 und am Rand (gottseidank am Rand - denn dazu verweigert sich ihm die Vorstellungskraft –“ zunächst las er Müllpararendzina und war verwundert, dass den dörflichen Müllkippen der vorachtziger Jahre eine eigene Bodenstruktur zugewiesen wurde –“ und: nicht das er dort in unterirdische Kohlenstollen einbricht), also am Rand: etwas Pr1.


    B7. Der Unterschied zwischen lehmig-sandig und sandig-lehmig macht ihn nachdenklich. Darüber, so nimmt er sich vor, wird er während der Sarcoscyphensuche nachsinnen.


    Das alles gerät jedoch ins Trudeln. Er sitzt alleine mit Isa am Frühstückstisch, 7:46, und aus den oberen Stockwerken des Hauses dringt die Negation als bleierner Schatten. Schweigen.
    Nein! Sagt Erebus. Nein. Das hält er nicht aus.


    Und da sagt Isa zu ihm, er sei fanatisch. Grade zu fanatistisch.


    Das stand zu befürchten.
    Leidenschaftlich? Ja. Interessiert? Ja. Seinethalben auch leidenschaftlich interessiert. Aber: fanatistsch? Nein.


    Erebus erhebt Einspruch. Schließlich rennt er nicht vermummt im Kaftan durch den Wald. Rollt nicht mit den Augen. Hat keine Vuvuzela dabei. Grölt keine Fundlieder. Nichts desgleichen.


    Er ist der beschauliche Typ, der die Schönheit der Natur ehrt, nicht Blümchen, nicht Tierlein außer Acht lässt. Einer der lediglich ein wenig zu Pilzen tendiert. Weiß Gott nicht zu allen, nur zu ein paar ganz bestimmten, was hat denn das mit Fanatismus zu tun?


    Anfangs ging Isa ja noch mit, aber das hat sich in den letzten Wochen geändert. Zwar mag auch Isa auch Rindenpilze, Pustelpilze und Herbe Zwergknäuelinge, aber mit Erebus im Wald hat man es weiß Gott nicht leicht. Der kommt nicht recht vom Fleck, baut ein Fotostudio um verrottende Baumstümpfe auf und biwakiert bei der erbärmlichsten Kälte, bei Schnee und Eis im Wald.


    Isa würde viel lieber Stadtbesichtigung machen. Bamberg beispielsweise, Schweinfurt, oder das Foltermuseum in Rothenburg. So etwas halt. Das bekommt er jetzt zu hören. Für Erebus ist bereits die Vorstellung eine Qual, an potentiellen Pilzgebieten vorbei fahren zu müssen, nur um irgendwo anders anzukommen.


    Symptome
    Um 8:25, nach einem unersprießlichen Gespräch mit seiner Gattin, schreitet Erebus über den Schneebedeckten Acker. Gegen Mittag ist mit einer Schneeschmelze zu rechnen. –œÜber–™s schneebedehecktehe Feld wanderhern wir, wanderhern wir ..–œ Er hat die eigentümliche Art angenommen, Liedchen zu summen, nicht laut, nein, nur innerlich, hintergrundgedanklich. Was ihm selbst auf den Kecks geht. Jedoch, er findet den Schalter nicht, um dem ein Ende zu setzten. Zeitgründe, Prioritäten usw.
    Heute wenigstens kein –žHänschen klein–œ. Ja, richtig, dabei hat er sich auch schon erwischt.
    Der harschige Schnee bricht unter den Schuhen, –žcrunchy–œ denkt er, der Himmel ist blau, Quadrant G8 liegt querab voraus. Crunch, crunch.


    Der Waldesboden liegt unter einer weißen Decke, doch hier und da befinden sich darin kleine Löcher, trichterförmige Aufschmelzungen, und in deren der Mitte: grüne Triebe.
    –žSehr gut–œ sagt Erebus zu sich selbst, mit dem Gedanken, durch die zu erwartende Kontrastwirkung Rot-Weiß leichtes Spiel zu haben.
    Als er seinen Informanten um Präzisierung der Fundstelle bat, erhielt er zur Auskunft: –ž[..] also das war deutlich später, zur Bärlauchzeit. Auf den Wald zugegangen, vom Weg aus, an den Baumstämmen vorbei und dann gleich vorne an rein in das Waldstück. So ungefähr 20 Meter nach unten, dann rechts...da standen Büsche, ja ich glaube Haselnuss, auch einige kleinere Bäumchen. Auch irgendwelche Baumstümpfe waren dort–œ


    Er hatte nicht nach der genauen Fundzeit gefragt. Das muss betont werden. Um keine weiteren Komplikationen hervorzurufen hatte er sich ausschließlich für den Ort interessiert. Jetzt hat er den Salat. Aber! : Diese kleinen grünen Triebe, das könnte doch Bärlauch sein?
    Erebus hat also doch gute Karten. Problematisch ist nur, dass es keine Baumstämme gibt, außer den stehenden, die sind für einen Wald aber gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit und kein probates Erkennungsmerkmal für genau eine Stelle im Wald. Die ungenaue Ortsangabe wird er mit einer großzügigeren Bemessung des Suchfeldes in den Griff bekommen.
    Ereubus kommt an einem bewuchsfreien Areal vorüber, dort könnten früher einmal Baumstämme gelegen haben. Die nächsten Schwierigkeit: der ganze Wald ist mit Baumstümpfen gut bestückt und Hasel überall zu finden.
    Erebus geht bis zum Ende der Freifläche, erreicht die Ecke des Waldes und geht hinein. Ein alter Weg ist erkennbar und verliert sich gradeaus, da stehen alte Grenzsteine. Die Suche beginnt. Sie besteht darin, eine Fläche von ca. 200 mal 200 Metern gewissenhaft und konsequent abzuzeilen.


    Nach zwanzig Minuten erleichtert er seine Blase. Zwei Tassen Frühstückskaffee + Suchanspannung dringen in Form einer Nitratbelastung in den Waldbodens ein. Das muss man, Angesichts der Größe der Aufgabe, als vernachlässigbar erachten.
    Da: etwas wird aus eisiger Umarmung befreit und erglänzt, rot leuchtend, im Lichte des Tages!


    Das ist doch .. richtig! Ein Glänzender Lackporling, der macht, was sein Name verspricht. Den, so erinnert sich Erebus, hat ihm der Ludwig dereinst vor der Linse wegschnappt. Ludwig ist Gourmand, –žschnell und üppig–œ, unspezifisch im Zugriff und derzeit auf Pilze fixiert. Wieso hat der Terrier den Lackporling nicht verspeist? Das sieht ihm doch gar nicht ähnlich...


    Aber wenn er jetzt den Kelcherbecherling freigelegt hätte - sorgfältig erweitert er das Zielgebiet und lässt den Blick über den weißen Waldboden schweifen - nein, soviel Kaffee würde er nicht trinken können. Zudem wird die Erinnerung an einen Dornigen Stachelbart in Erebus wach, der an einem einsamen Stück Ahorn neben dem Bahndamm lag. Offenriechbar das erklärte Ziel der Gassigänge des Wohnviertels. Nachdem er ausgiebig fotografiert hatte, bekam er einen strengen Geruch für Stunden nicht mehr aus dem Sinn. So etwas macht man einmal, dann besorgt man sich ein vernünftiges Teleobjektiv.


    Die Suchläufe 22, 23 und 24 enden so, wie jene zuvor. Ergebnislos in Bezug auf den Kelchbecherling. Erebus besorgt sich grüne Gummistiefel, um einen weiteren Teil des Waldes, den er bislang aussparen musste, in seine Suche einzubeziehen.
    Das Resultat des Suchpaketes vom 15. bis 17. Februar ist dasselbe; zuzüglich einem Pfund Bärlauchbutter und Bärlauchpfannkuchen für alle.
    Erebus bleibt bei der Stange, liest von den verschiedenen Kelchbecherlingsfunden in Deutschland –“ ja selbst aus dem Bergischen Land –“ und diversifiziert. Will sagen, er sucht nun an allen in Frage kommenden Standorten nach Kelchbechern.
    Er wird zur Kapazität im Gebiet, was Weiden und Erlenstandorte anbelangte. Er kommt auch mit der nächsten Schneedecke und deren Zergängnis zurecht. Allein, sein Sinn wird düster. Am 17.03, beim Mittagsvorgang (Nr. 31), läuft Erebus inmitten eines kleinen Sumpfgebietes in eine Rolle Natodraht.
    Er gratuliert sich zur Anschaffung der Gummistiefel und betrachtet die Oberhalb der Stiefel zerrissene Hose. Ein Herr im Sonntagsstaat watet aus den Tiefen des Waldes auf ihn zu, deutet nach rechts und fragt mit Akzent: –žStraße?–œ
    Erebus, grüngewandet und zerrissen wie der leibhaftige Tod-im-Wald, blickt auf und antwortet wissensgemäß: –žStraße!–œ.
    Der Herr nickt, tritt nach rechts ab und verschwindet schmatzend im Gesträuch.
    –žRusse–œ denkt Erebus, weil er bislang noch keinem Türken im Wald begegnet ist, geht gradeaus und stößt nach zweihundert Metern auf die Straße. Kaum vorstellbar, dass ein Russe dauerhaft im Wald verloren geht, beruhig er sein Gewissen. Der müsste in dem Medium gut zurechtkommen.


    Eine >Reise nach Italien< unterbricht die heimischen Bemühungen, die nun zum Lago Maggiore verlagert werden, dorthin, wo es eine richtige Schneeschmelze gibt. Natürlich nur zur rechten Zeit. Die aber lässt sich selbige, so dass man einen leicht verpeilten Urlaub in Höhenlage verbringt.


    Wieder zuhause sprießt erneut der Bärlauch; es mischen sich Lungenkraut, Leberblümchen, Schlüsselblume und Märzenbecher dazu. Der Seidelbast blüht im Wald, die Sumpfdotterblume am Bach. Erebus sucht den Prachtbecherling.


    Am 07.04. werden im Forum zwei –“ gleich zwei! –“ Themen eingestellt, die von Funden des Anemonenbecherlings berichten.
    Und da gewinnt ein grausamer Gedanke Gestalt, der keimt in Erebus auf, wächst und wird Gewissheit: Sein Pragmatismus hat ihm einen Streich gespielt!
    Selbstverständlich verstand er unter –žfotogenen Becherlingen–œ den Kelchbecherling, den österreichischen Unhold, der ihm den Geist vernebelt hat - aber, das weiß er nun, gemeint war der Anemonenbecherling. Nach 45 erfolglosen Suchvorgängen wird ihm klar, dass er einem Phantom aufgesessen ist. Und weil Erebus pragmatisch ist, steigt er um auf Morchel.



    LG, Uli


    [hr]
    die Österreicher mögen mir verzeihen ;)


    danke, Günter.


    Problematisch ist auch, wie herum die Schuhe auf die Füße kommen, also wo vorne und wo hinten ist,


    LG, Uli

    Hallo Pablo!


    Ich erlaube mir, noch drei Bilder des gleichen Pilzes (01 und 02 FK desselben Exemplares wie dein erstes Bild) einzustellen.
    Ich bin flüchtig auch der Spur Steccherinum cf. oreophilum gefolgt, was mir auch eine Möglichkeit erscheint.


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    LG, Uli

    Hallo!


    Und noch einer aus der gleichen Ecke.
    Edelkastanienwald, Substrat ist Castania Sativa, Westufer des Lago Maggiore, 46 ° 1'52.82"N, 8 °39'32.43"E, ca. 700m über NN. 25.03.2012


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    LG, Uli

    Hallo!


    Ich habe mir aus dem Urlaub erschreckend viele RIndenpilzbilder mitgebracht, zu manchen habe ich eine Ahnung, zu vielen nicht,
    zum Beispiel dierser hier.


    Aus Norditalien, Westufer Lago Maggiore, 46 ° 1'54.82"N, 8 °39'41.82"E, ca. 700 über NN, Streuobstwiese. Leider habe ich mir das Substrat nicht sicher gemerkt, möglicherweise Apfel. Gemeint ist das rechte Exemplar.


    Könnte das Corticium roseum, der Rosafarbene Prachtrindenpilz sein?


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    LG, Uli

    Hallo Jan-Arne,


    erstmal dankeschön für deine Einlassung.
    Ich wusste nicht, dass die Riesengallertträne eine solche Form annehmen kann und war ganz verwundert, als ich deinem Link gefolgt war.
    Ich war schon bereit, meine "unbekannt gelbe Becherchen" umzutaufen, als ich dein Edit sah.
    Auch deinem zweiten Tipp bin ich bereitwilligst gefolgt, konnte dazu allerdings nichts Weiterführendes finden außer den Bildern, die wiederum sehr passend schienen.


    Schwierige Sache. Jetzt habe ich mich noch dem Vorschlag von Björn gewidmet, der sehr viel für sich hat. Da stimmen Substrat, Größe und auch die Lokalität der letzen Aufsammlungen von Kriegelsteiner (Tessin) einfach zu gut. Immerhin aus der Gallertränenverwandtschaft.


    Ich danke dir ganz herzlich,


    LG,
    Uli


    [hr]


    Hallo Björn,


    herzlichen Dank für deinen Vorschlag, der mir sehr einleuchtet.
    Nur schade, dass ich die Pilze nicht bei Kitzingen fand, dann wäre das für mich eine spektakuläre Sache gewesen.
    Jetzt bekommen meine Bilder einen Namen!


    LG,


    Uli

    Yellow cups
    Was mir auffällt: Gelbe Kelche, gelbe Becher, alles assonant auf e.


    Doch was sind sie noch?


    Gefunden am 29.03.2013 auf Silber-Weide (Salix alba), ca. 225 m über NN, 45 °56'27.48"N, 8 °29'44.68"E am Westufer des Lago Maggiore im Mündungsgebiet des Toce.


    Ich habe noch nichts in der Art gesehen, bin auch noch nicht in der Literatur darüber gestolpert. Irgendeine besondere Wuchsform?


    Größe (Durchmesser der Becher) ca. 4 bis 8 mm


    Kann mir jemand einen Tipp geben?


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    LG,
    Uli

    Hallo Stefan,


    erst jetzt habe ich mitbekommen, dass ich noch Kommentare offen habe!
    Untergrombach ist nun schon wieder Geschichte -eine sehr schöne- und neue Pilze locken.
    Nach der Tour mit Pablo bin ich ebenfalls auf den Geschmack gekommen, nur scheint es hier im Würzburger Raum niemanden aus diesem Forum zu geben.
    Nobi hat mir das Doppelpilz-Forum empfohlen, da gibt es ein paar richtige Koryphäen aus der Gegend. Mal schauen ob ich mich trau..
    Herzliche Grüße,


    Uli
    [hr]


    Hallo Malone,


    danke sehr für deinen Kommentar!

    Zitat

    Überdies darf man rauchen und was Nettes trinken.


    Aber klar, man darf. Habe ich etwa im Suff geplaudert?
    Es freut mich, wenn dir der Beitrag gefallen konnte,


    herzliche Grüße,


    Uli


    [hr]
    Hallo Melanie!


    Ganz herzlichen Dank für deine Begeisterung! Das freut mich sehr, vor allem auch, dass Isas Gedicht so gut ankommt.
    Bei meinem Arbeitgeber habe ich einen neuen Arbeitsplatz bekommen, früher sah ich immer in den Firmenhof, jetzt habe ich den Blick auf den Steigerwald mit Schwanberg .. ich schätze, dass wird kaum auszuhalten sein, wenn erstmal die Sonne scheint. Derzeit -Gottseidank- Regen


    herzliche Grüße,


    Uli


    [hr]
    Hallo Ingo,


    Ich bin dem Link, den du Pablo spendiert hast, jetzt auch mal gefolgt. Denn in meiner Ausbeute aus Italien waren noch ein paar Reibeisige Pilze, die ebenfalls noch auf Zuornung warte. Wenn ich die Zeit finde, frage ich mal gesondert nach.
    Leider kann ich auf pilzepilze keine Bilder sehen, mal achauen, ob das zuhase auch noch so ist.
    LG,


    Uli


    [hr]


    Hallo Markus,


    jo, manchmal scheint die Zeit um uns herum still zu stehen, während sie in der großen weiten Welt schon weiter voranschreitet ..
    Das ist hier allerdings nicht geschehen. Ich habe mich schlicht und einfach vertippt und war zu bequem, zu editieren. Das mache ich noch.
    Nein, Reutlingen - Kitzingen ist nicht unüberwindlich. Eine Tagestour wäre es allerdings schon. Ich habe auch großes Interesse daran, mal in deine Gegend zu kommen, zu einer geführten Pilztour, für die ich mich dan revanchieren könnte. Allerdings bin ich in den hiesigen Fanggründen noch recht unbewandert, zumindest, was die Pilze anbelangt, die bis zum Oktober wachsen.
    Herzlichen Dank und liebe Grüße,


    Uli


    [hr]


    Hallo Pablo!


    Zitat

    Den anderen stelle ich demnächst auch noch extra ein, aber die Bilder laufen ja nicht weg.


    Da bin ich schon gespannt. Heute Abend werde ich mal versuchen etwas mehr über Irpex lacteus und Steccherinum oreophilum zu erfahren.


    Herzliche Grüße,


    Uli

    Hallo Stefan,



    nach den tollen Exkursionberichten aus Bruchsal und Brühl hatte ich ja gar nicht mehr erwartet dass die dritten Lagotage noch einmal Aufmerksamkeit erregen. Deshalb freue ich mich umso mehr über deinen Kommentar.


    28/29, ja, das ist ein Pilz zu dem ich gerne mehr erfahren würde. Zunächst, also aus einer Entfernung von vielleicht anderthalb Metern, dachte ich an die Gallertträne, wenngleich etwas gelblich, jedoch ganz ähnlich in Größe und Anordnung auf dem Weidenstamm.


    Aus der Nähe betrachtet verwunderte mich aber das Becherlingshafte und auch die zum Teil erkennbare Unterscheidbarkeit von Stiel und Becher.


    Farblich käme ein Goldgelber Zitterling wohl hin, jedoch nicht in der Bauweise (nach meiner Erfahrung). Überhaupt habe ich noch keine Tremella in dieser Winzigkeit gesehen. Möglich ist alles.


    Danke für deinen lieben Kommentar,


    LG,
    Uli

    Jetzt bin ich irgendwie im Fred verkommen.


    Aber ich wollte sowieso noch etwas Nettes zu diesem Thema schreiben, denn nachdem ich kommentiert hatte kam doch noch viel Schönes hinzu.
    Interessant ist es, die verschiedenen Perspektiven und Ansichten der Teilnehmer zu selben Objekt zu sehen.
    Wunderschöner Beitrag und ganz große Zusammenarbeit. Klasse!
    Meinen Dank dafür.


    LG, Uli

    Hallo Malone,


    Danke für Kommentar und Hinweis. In der Tat hat mir Nr. 7 bereits ein wenig Kopfzerbrechen bereitet. An den Reibeisenpilz habe ich dabei auch, wenn auch nur flüchtig gedacht.


    Ich hatte ja bereits das Vergnügen -zumindest mit Radulomyces molaris, dem Gezähnten Reibeisenpilz- einem Reibeisenpilz zu begegnen, der wuchs allerdings ausschließlich resupinat.


    Insgesamt bin ich auf dem Gebiet mehr als wackelig unterwegs, einen leichten Verdacht Richtung Schizophyllum hatte ich auch, wegen der reihigen Anordnung der "Zapfen". Ich glaube das käme auch besser hin, aber grade fehlt mir leider die Zeit, den Verdächtigen nachzuspüren (ja, es gibt noch ein paar mehr).


    Vielleicht an den nächsten dunklen Winterabenden, vielleicht auch garnicht, ich hoffe ja noch auf ein paar Neufunde. Zudem setze ich ja auf die späte Erkenntnis (s.u.) - du weißt ja: der späte Wurm entkommt dem Vogel.


    Herzlichen Dank, und liebe Grüße,


    Uli


    [hr]


    Hallo Anna,


    dir auch meinen herzlichen Dank!
    Jetzt muss ich erstmal kürzer treten, habe noch verschiedenes Anderes zu erledigen und komme vorerst nicht recht zum Schreiben.


    Sonst hätte ich noch ein paar Ideen.


    Liebe Grüße an dich und die Anemonenbecherlinge, die sich mir hartnäckig entziehen,



    Uli


    [hr]


    Hallo Joli,



    Teneriffa. Das schreibst du nur, um mich neidisch zu machen, stimmt's?


    Schöne Eidechsen gibt es da, und Sonne! Viel Glück bei der Pilzsuche - ich freue mich schon auf den Erlebnisbericht!


    Liebe Grüße,


    Uli