Beiträge von Beorn

    Hej.


    Mycena rubromarginata hätte ja rote Lamellenschneiden (und sieht auch sonst etwas anders aus).
    Die Idee von Joseph ist durchaus gut, dann müssten da im Idealfall ganz ganz viele gestanden haben (nicht büschelig, aber wie gesäht), und bei älteren wird die Hutoberfläche und die Lamellen rasch rotbraun fleckig.



    LG, Pablo.

    Ahoi!


    Wenn noch niemand auf ein Thema geantwortet hat, werden alle hochgeladenen Bilder nochmal "verdoppelt", also in einem ungewollten Bonusbeitrag noch einmal angeführt. Ist ansccheinend nicht immer so, aber oft. Keine Ahnung, wie das passiert, aber die Verdoppelungen verschwinden, wenn jemand auf das Thema antwortet (oder man wieder nüchtern ist).


    Wenn im Beitrag im Anhang trotzdem noch einzelne Bilder rumdümpeln, dann sind die nicht in den Beitragstext eingefügt.


    PS.: Wenn ein Bild doppelt vorhanden wäre, und du hast es bereits im Bearbeitungsmodus des Beitrages aus den Dateianhängen gelöscht, aber es wird dir noch angezeigt: Cache vom Rechner löschen, dann siehst du es auch nicht mehr doppelt. :gzwinkern:


    So, nun zu dien Pilzen. In Anlehnung an Horst Schlämmer räumen wir mal das Pferd von hinten auf:
    Kleine Punkte an berindeten Ästen: Keine Ahnung. Meistens sind das Kernpilze (dazu gehören auch Kohlenbeeren zB, aber auch Myriaden von kleinen, schwarzen Kügelchen und Flecken), von denen habe ich sowas von absolut keine Ahnung.

    Bild 10 & 11: Müsste man mal noch von unten sehen. Haben die wirklich (weiße) Poren?
    Trameten sind ja eine Porlingsgattung, also immer Poren drunter. Keine Poren = keine Tramete.

    8 & 9: Ja, da sind die Poren, und die Oberfläche passst auch soweit. Das ist schon eine Schmetterlingstramete (Trametes versicolor).

    2 bis 7: Mit der wenig ausgeprägten Behaarung und der Wuchsweise (Ansatzstelle deutlich verschmälert) können das auch gut Samtige Schichtpilze (Stereum subtomentosum) sein.
    Wenn man da auf der Unterseite eines frischen Fruchtkörpers etwas rumdrückt und kratzt, müsste es gelb(er) werden.

    1: Ist dann allerdings ein total typischer Striegliger (Stereum hirsutum). Hin und wieder sind die - zumindest nur nach Bild - gar nicht so einfach auseinanderzuhalten.



    LG, Pablo.

    Hallo, Wastl!


    Die ersten (wo beim Abbrechen an den Stielen der dunkelrote Saft raus kam) sind Große Blutmilchhelmlinge (Mycena haematopus) und die anderen ohne den Saft andere Helmlinge, aber auch keine Rettichhelmlinge.



    LG, Pablo.

    Hallo, Claudia!


    Die Stielnatterung dürfte beim Gelben ähnlich variabel sein wie beim Grünen (beide können genattert oder ungenattert sein).
    Daß die beiden Hybriden bilden können glaube ich aber nicht, denn die sind morphologisch schon deutlich weiter voneinander entfernt.



    LG, Pablo.

    Salut!


    Der Körnchenröhrling hat ein etwas anderes Farbspektrum der Huthaut und eine andere Huthautstruktur.

    Also entweder der Ringlose Butterpilz (Suillus collinitus) oder der Beringte (Suillus luteus), und wenn er einen Rng am Stiel hat (wie beschrieben), dann ist der Ringlose natürlich auch raus.



    LG; Pablo.

    Ahoi!


    Genau, Hericium cirrhatum = Dorniger Stachelbart.

    Als Speisepilz übrigens eher minderwertig, aber ziemlich selten, darum lässt man die Fruchtkörper am besten im Wald.

    Bei der ersten Bestimmung einen mitzunehmen ist aber durchaus in Ordnung.



    LG; Pablo.

    Hallo, Uwe!


    Nicht ganz einfach zu erklären, weil es wieder auch um diesen merkwürdigen "Gesamteindruck" geht.

    Also die Kombination aus Habitus, Farben und Oberflächenstrukturen: Insbesondere in diesem Fall die eher schlanke Form des gesamten Fruchtkörpers, die Art und Weise der Faserung der Hutoberfläche, die Stielform und die bereift wirkende Stieloberfläche.
    Auch die Lamellenfarbe passt im grunde sehr gut zu Risspilzen (Lamellenfarbe ist ja was Anderes als Sporenpulverfarbe!): Auch in Europa gibt es einige Arten mit schön gelben Lamellen.



    LG; Pablo.

    Hallo, Tomas!


    Bei so jungen Fruchtkörpern kannst du mit dem Messer vorsichtig das Velum vom Hutrand lösen. Dann wird die Riefung sichtbar.
    Auch wenn das Röten des Fruchtkörpers an mehreren Stellen schon ziemlcih eindeutig ist, kann es nie schaden, so viele Merkmale wie möglich zu beobachten. :thumbup:



    LG, Pablo.

    Moin!


    Durchaus sonderbare Pilze!

    Erster Gedanke bei mir: Schleierlinge (Gattung: Cortinarius) mit ungewöhnlich schwach ausgeprägtem Velum.

    Hier ist es schon so schwer, überhaupt die richtige Gattung zu erkennen, da muss man vor allem mal einen Sporenabwurf machen. Damit ließen sich schon mehrere Möglichkeiten ausschließen. Dazu müsste man einen möglichst weit aaufgeschirmten Hut nehmen, die noch fast ganz geschlossenen geben vermutlich noch nichts her im Abwurf.



    LG, Pablo.

    Hallo, Elke!


    In Österreich gibt es ebenso fachkundige Pilzberater wie in Deutschland.

    Schua mal >diesen Link< an (schadet auch nicht, das kurz durchzulesen), unten am ende findest du auch einen Link zu den offiziellen Pilzberatern der ÖMG (Österreichiscche Mykologische Gesellschaft).



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Ja, das sieht tatsächlich sehr wie ein Sandröhrling (Suillus variegatus) aus.

    Aber ob's das nun auch wirklich ist? Da müsste man jetzt ein Röhrlingsbuch für Nordamerika aufschlagen (sowas wie "North American Boletes" von Alan Bessette et Al.) und durchgucken, ob die Art dort so vorkommt und welche anderen, ähnlichen Arten dort auch noch wachsen können.



    LG, Pablo.

    Salve!


    Ach ja, das ist dann doch ein glückliicher und relativ typischer Ausgang der Schlüsselgeschichte. :gzwinkern:


    Das es so ein Mischdingens zwischen Amanita citrina und Amanita porphyria gibt, wusste ich auch noch nicht.

    Interessant wäre dabei mal, ob es sich bei diesen Funden vielleicht um Hybriden handeln könnte. Der Porphyrwulstling und der Gelbe Knolli sind recht nah verwand, und die einzigen beiden heimischen Arten mit dieser recht speziellen Stielbasis.
    Die ökologische Amplitude vom Gelben (Amanita citrina) ist extrem breit, der kann nahezu überall auftauchen, auf sauren wie basischen, nassen bis trockenen Böden, als Mykorrhizapartner von Laub- und Nadelbäumen. Die ökologische Amplitude vom Porphyrwulstling (Amanita porphyria) schließt er mit ein, also die Symbiosen mit Nadelbäumen auf fechteren, sauren Böden.
    Ob's im entsprechenden Überschneidungsbereich zu Kreuzungen der beiden kommen kann, wäre echt mal interessant zu erforschen.



    LG; Pablo.

    Hallo, Björn!


    Sieht toll aus. :thumbup:
    Danke für die Dokumentation, weil ich selbst habe den noch nie unters Mikro gepackt. Interessant, daß der so ein feines, unscheinbares Sporenornament hat.



    LG, Pablo.

    Hallo, Peter!


    Komische Wuchsform. Die Chlorophyllum brunneum im Freiland (um Mannheim rum gar nicht so selten) sind meist von ziemlich gedrungenem Wuchs. Also Hut breiter als Stiel lang.

    In Gewächshäuern könnte man auch hierzulande mit Chlorophyllum molybdites rechnen, der von der Statur her besser passt, aber wohl eine andere Knollenform haben müsste (und grünliches Sporenpulver im Abwurf).

    Also wohl doch eher eine der Arten aus der brunneum - Verwandschaft. Mit der Ringstruktur sollte es jedenfalls nicht Chlorophyllum rachodes sein.
    Ob's neben brunneum noch eine weitere Art in Europa gibt, müsste erst noch verlässlich geklärt werden.
    Ob die Schnallen da irgendeine Bedeutung haben - keine Ahnung. Wird man wohl erst wissen, wenn man weiß, ob die brunneums mit deutlcih gerandeter Knolle was anderes sind als die ohne deutlich gerandete Knolle (gibt's auch).



    LG; Pablo.

    Hallo, Tanja!


    Wenn die Röhren und / oder Poren bei Druck blauen, kann es niemals einer der Steinpilze sein.

    Das ist eine wichtige Beobachtung, und führt schon eher zum Anhängselröhrling (Butyriboletus appendiculatus).
    Vom Standort her (neben Fichtensteinpilzen / Boletus edulis, also auf zumindest oberflächensaurem Boden) käme noch der Nadelwald - Anhängselröhrling (Butyriboletus subappendiculatus) in Frage, der nur sehr schwach blaut (könnte hier passen), aber normalerweise einen eher hellen, ockerbräunlichen Hut hat (hier ja mehr satt kastanienbraun).



    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!


    Die Geschichte mit dem Bergkiefernkäfer erinnert ein wenig an die Situation hierzulande mit dem Borkenkäfer.

    Da wird es eben in Nordamerika auch so sein wie hier: Die Massenvermehrungen einzelner (parasitischer) Arten sind nicht die Ursache eines Problems, sondern ein Symptom.
    Und so wie diese Tatsache bei uns gerne ignoriert wird, könnte es auch dort drüben sein. Solche Szenarien sind in Wirklichkeit eine Folge von Störungen im ökologischen Gleichgewicht.

    Also die Ursachen für die explosionsartige Vermehrung von Borkenkäfern in Deutschland waren (und sind) in erster Linie Fehlbewirtschaftungen (= anlegen von Fichtenmonokulturen in Gebieten, wo Fichten nichts zu suchen haben) + Belastung der Wälder durch Gifte (Industriegifte v.a. in den 80ern, heute noch massivere Schäden durch Vernichtungsmittel wie Neonikotinoide etc.) sowie Überdüngung (Bodenvergiftung durch Stickstoffe) und Rückgang von naturbelassenen, artenreichen Biotopen.
    Kommt zu solchen Stressfaktoren noch ein rasant verlaufender Klimawandel wie jetzte, kippt halt unweigerlich das System. Durch den extremen Rückgang an Artenvielfalt (und Pilze gehören auch dazu!) entstehen Lücken im Gleichgewicht, so daß sich Überpopulationen einzelner Arten kurzfristig entwickeln können.


    Dennoch: Das sind wundervolle Eindrücke der nordamerikanischen Wälder.

    Vielleicht schaue ich mir diese Vielfalt auch irgendwann mal an.

    Allerdings: Das Artenspektrum an Pilzen in Nordamerika ist ein ganz anderes als in Europa. Auch wenn es diverse Arten gibt, die sowohl hier als auch dort vorkommen, gibt es haufenweise Arten (und teils ganze Gattungen) von Pilzen, die es zwar in Nordamerika, nicht aber in Europa gibt (und umgekehrt).

    Inzwischen findet man mehr und mehr heraus, wie verschieden das alles ist. So hat man zB bis in die 90er bei ganz vielen Arten nagenommen, daß es in Nordamerika und europa das Gleiche ist, weil es quasi identisch aussieht. Erst nach und nach kristallisiert sich (auch danke genetischer Forschungen) heraus, daß es auch da noch gravierende Unterschiede gibt, wo das Aussehen sich kaum unterscheidet.


    Darum nur ein paar Ideen zu den Pilzen, ohne Gewähr, weil ich mich mit dem nordamerikanischen Artenspektrum nicht auskenne.

    7: Sollte aus meienr Sicht schon in die Gattung Clavariadelphus gehören. Möglicherweise ein verwandter unserer europäischen Zungen- Riesenkeule (Clavariadelphus ligula).

    8: Vielleicht ein Rötling (Entoloma spec.), vielleicht aber auch ein Tellerling (Rhodocybe spec.). Ich bin fast sicher, daß das zB eine Art ist, die in Europa nicht vorkommt.

    10: Keine Galerina. Die Struktur der Huthaut stimmt nicht. Sehr schwierig einzuordnen, in Frage kommen unter anderem Inocybe (Risspilze), Cortinarius subgen. Telamonia (Schleierlinge, Untergattung Gürtelfüße) oder Gymnopilus (Flämmlinge).

    14 (nur erste beide Bilder, das dritte dürfte wieder was Anderes sein): Da bist du schon so nah dran wie Möglich. Also Schleierlinge (Cortinarius) aus der Untergattung Phlegmacium.

    15: Warten wir mal die Anfrage ab. Kuhröhrlinge (Suillus bovinus) sind das jedenfalls nicht.

    17: Müsste man mal näher ran um die Form des Hymnophors erkennen zu können. So aus der Distanz sieht das aus wie der Weinrote Kiefernfältling (Meruliopsis taxicola), der auch in Nordamerika vorkommt, aber dort potentiell noch den einen oder anderen Doppelgänger haben könnte.

    18: Definitiv kein Ritterling (Tricholoma). Der erste Gedanke (Inocybe = Risspilze) sollte schon richtig gewesen sein. Da gibt es auch in Europa Arten mit gelben Lamellen.

    19b (also zweites Bild): Eine Art der Gattung Xeromphalina (Glöckchennabelinge). Mit sicherheit nicht die in Europa häufige Art des Geselligen Glöckchennabelings (Xeromphalina campanella), kann auch eine in Europa nicht heeimische Art sein.

    Zu 19a (erstes Bild) kann ich nichts sagen. Kann auch ein trichterling (Clitocybe s.l.) sein, oder was aus der Ecke wie Beli vorschlägt,

    20: Klaro. :thumbup:

    21: Genau, junge Lackporlinge und zwar aus der Sektion um den Glänzenden (Ganoderma lucidum s.l.). Auch in der Gattung ist das nordamerikanische Artenspektrum verschieden vom Europäischen und nach wie vor nicht wirklich schlüssig aufgedröselt (Diese Ganodermataceae machen genetisch auch einige Probleme).

    22: Diese Stachelinge sollten alle in die Gattung Hydnellum gehören, sind aber vermutlich zwei unteschiedliche Arten.

    23: Yes, Laccaria (Lacktrichterlinge), keine Tubaria (Trompetenschnitzlinge).

    24: Peltigera spec. (Schildflechte). Flechten sind auch Pilze.

    26: Erinnert mich ganz arg an den Ohrförmigen Seitling (Pleurocybella porrigens), der meines Wissens auch in Nordamerika vorkommen sollte. Müsste man aber natürlich genauer prüfen, auch mit Sproenabwurf und so. Manch ein nordamerikanischer Räsling (Clitopilus spec.) könnte ähnlich aussehen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Beli!


    Der Fruchtkörper auf den beiden letzten Bildern erinnert mich irgendwie an Inocybe cincinnata var. major. Ist natürlich nur ein vager, makroskopischer Eindruck.
    Bei Risspilzen auch schwierig: Man hat oft an einer Stelle Fruchtkörper mehrerer Arten durcheinander wachsend. Wegen der makroskopischen Ähnlichkeit vieler Arten wird's dann mitunter extrem knifflig, weil man unter Umständen jeden einzelnen Fruchtkörper mikroskopisch zuordnen müsste.

    Kann also gut sein, daß da noch mehr Risspilzarten stehen, von denen Ditte halt keinen Beleg bekommen hat.



    LG; Pablo.

    Guten Morgen!


    Auch der Anhängselröhrling wird regional hin und wieder als "Gelber Steinpilz" bezeichnet.

    Ideal wär's aber, man würde als gelben Steinpilz die gelbhütige Form vom Fichtensteinpilz (Boletus edulis var. citrina = Boletus venturii) bezeichnen, denn der Anhängselröhrling (Butyriboletus appendiculatus) ist ja kein Steinpilz. :gzwinkern:


    Schwierig in diesem Fall (abgesehen von der fehlenden Stielbasis, die halt auch sehr wichtig ist): Im Schnittbild erscheint das Fleisch auf meinem Bildschirm rein weiß. auf dem vorletzten Bild an den Schnittstellen am Hutrand und am Stiel aber deutlich gelb. Interessant wäre jetzt, welche Farbe denn nun stimmt. Bei einem Steinpilz müsste das Fleisch in allen Teilen rein weiß sein. Bei einem Anhängselröhrling normalerweise nicht in allen Teilen, sondern zumindest teilweise +/- deutlich gelblich.



    LG; Pablo.

    Moin!


    Es ist in der Tat schwierig zu beurteilen aus der Perspektive.

    "Cortinarius violaceus" sollte schon auch jung einen deutlich schuppigen Hut haben, wobei wohl die Schuppen auch mal mehr oder weniger anliegen können.

    Sollte also zB so aussehen:


    Die Frage, ob Cortinarius hercynicus eine eigene Art ist, oder nur eine Form von Cortinarius violaceus in bodensauren Gebirgsnadelwäldern, das mögen die Cortinariologen diskutieren. Sieht aber mehr oder wweniger gleich aus, und ist eben auch +/- schuppig auf dem Hut:



    LG, Pablo.

    Hallo, Joseph!


    Der Glänzende Lackporling (= Ganoderma lucidum) hat mit den Stielporlingen der Gattung Polyporus verwandschaftstechnisch nicht allzu viel zu tun. Auch wenn die gerne alle in der selben Familie (Polyporaceae) geführt werden, sind die anatomisch so verschieden, daß meienr Ansicht nach die Lackporlinge schon gut in einer eigenen Familie (Ganodermataceae) aufgehoben sind. Auch wenn genetische Studien da eine nähere Verwandschaft vermuten lassen: kritisch bleiben. Dann hat man da noch nicht die richtigen Loci gefunden, die wirklich relevant für die entwicklung eines Stammbaumes sind.


    Die Saftporlinge (Oligoporus s.l., incl. Postia) gehören nochmal in eine andere Familie. :gzwinkern:



    LG, Pablo.

    Servus!


    kleine Notiz am Rande:
    Oligoporus subcaesius (Postia subcaesia) ist eine eher mediterrane Art mit dicken, großen Fruchtkörpern.
    Das, wass mitteleuropäische Autoren lange Zeit gerne mal (fälschlicherweise) Postia subcaesia genannt haben (also unser heimischer fastblauer Saftporling) muss eigentlich Oligoporus alni (=Postia alni) heißen.


    Die Fruchtkörper hier (erster Pilz) finde ich durchaus komisch.
    In so einer Farbgestaltung habe ich Oligoporus alni (Fastblauer Saftporling) noch nie gesehen, also nie so einheitlich und nie himmelblau (wenn überhaupt mit bläulichen Tönen, dann unscheinbares blaugrau bzw. taubenblau).

    Sieht intressant aus, ausschließen will ich da weder Oligoporus alni noch Oligoporus caesius (Blauer Saftporling, der kann auch an Laubholz vorkommen), könnte aber auch noch was Anderes sein, was ich vielleicht nur eben nicht auf dem Schirm habe.



    LG; Pablo.

    Servus!


    Geruch ist nach meiner Erfahrung auch variabel. Schwankt so ein wenig zwischen schlecht gemistetem Pferdestall und Orangenblüten.

    Diese schütteren, nicht recht ausstrukturierten lamellen habe ich bei Fleckblättern schon ab und an gesehen, könnte sein, daß dafür irgendein Parasit verantwortlich ist. Jedenfalls sind die Fruchtkörper oft steril (kein Sporenabwurf möglich), wenn die Lamellen os aussehen.

    Die Größe: Total variabel. Ich kenne die auch als vergleichsweise fette Brocken, so ungefähr im Format von durchschnittlichen Erdritterlingen (Tricholoma terreum). Aber auch deutlich kleiner, mal mit glatter, mal mit auffasernder, mal mit feinschuppiger Huthaut. Sporenpulver schwankend ind er Farbe von ockergelb bis ockerbraun. Fleisch (ocker)weißlich bis ockergelb. Lamellen (auch die gesunden) mal mit flecken, mal ohne. Lamellenansatz ausgebuchtet bis breit angewachsen, manchmal mit herablaufendem Zahn, manchmal ohne. Stiel nahezu glatt längsfaserig bis faserschuppig, manchmal mit undeutlicher Ringzone - weil Velum mal mehr mal weniger ausgeprägt.

    Diese Fleckblätter sind schwer zu fassen, schwer in ein bestimmtes Raster zu pressen. Glücklicherweise eine extrem häufige Art, so daß man sie immer und immer wieder in allen ihren sonderbaren Ausprägungen beobachten kann.



    Lg; pablo.