Beiträge von Beorn

    Hallo, Hajdu.


    Ich würde sagen, daß ich da genug Lamellen für einen Tintling sehe. Da gibt es unter den Dungbewohnern einige wahraft winzige Arten. Vielleicht schaut ja noch Nobi, Pilzmel, Björn oder ein anderer Auskenner, der sich entweder speziell mit Tintlingen oder mit coprophilen Pilzen beschäftigt hier rein.


    Oder man könnte den Thread auch ins Dungpilz - Forum verschieben. Da ist der Reiz für die Auskenner gleich etwas größer. ;)


    Auf Coprinus s.l. würde ich schon mal 20 Chips setzen.


    Edit:
    Hat sich erledigt. Pilzmel war schon da. :thumbup:



    LG, Pablo.

    Moin zusammen!


    Wobei für den Rillstieligen die Wuchsform nicht gerade gut passt. Da vermisse ich das klassische "Füllhorn". Der Lungenseitling sollte nach Anis riechen (wobei da die Wuchsform hervorragend passen würde), bliebe also der klassische Austernseitling, zu dem die striegelige Stielbasis sehr gut passt. Da gibt es ja etliche Zuchtformen, die auch mal in freier Wildbahn anzutreffen sind, und die wohl keinen Kältereiz benötigen.


    Fazit:
    Ich kann nicht sagen, welcher der drei es ist. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Mario!


    Vergleiche mal mit Coprinopsis stercorea.
    Womit wir wieder bei den Tintlingen wären. Du brauchst also jemanden, der die Art (und die sicher vielzahligen ähnlichen Arten) aus eigener Anschauung kennt.
    Ich denke schon, daß das hier ein klassischer Dungbewohner ist, und kein Holzbewohner. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ich würde sagen, es ist mehr als eine Bestätigung, oder nicht?
    Der einzige Düngerling mit braunem SpP ist doch foenisecii und cinctulus sollte schon schwarz sein?
    Und schwarz sehe ich hier, das Bräunliche sind irgendwelche Flecken, die nichts mit den Sporen zu tun haben.
    Folglich also auch der Pilz aus eurem Garten, Anna, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.



    LG, Pablo.

    Hallo, Thomas!


    Ist gut geworden: Ein schöner Bericht mit tollen Bildern. :thumbup:
    Der Panther, den du gefangen hast, ist das eigentlich der erste in diesem Jahr in diesem Forum? Ich weiß es nicht genau, könnte aber sein.
    Rotfuß / X. chrysenteron: Ja, Hm... Also ein Schnittbild ist mal da. Das ist gut. Aber wo ist die rote Subkutis?
    Da sind nur rote Fraßstellen, das zählt leider nicht.
    Meine Diagnose: >Ziegenlippe, Xerocomus subtomentosus<. Da fehlen noch Schnittbilder im Portrait. Wenn du magst, kannst du da gerne was dranhängen.
    Die Pilze auf den ersten Bildern sollten übrigens Eichenwirrlinge (Daedalea quercina) sein. Sieht ähnlich aus, vor allem, wenn es da rote Farben gibt, aber die rötenbde Tramete wächst selten auf solchen dicken Stümpfen und Strünken, sondern mehr seitlich an Asten und Stämmen, am liebsten an solchen ohne Bodenkontakt.



    LG, Pablo.[hr]
    PS.:
    Ja, den Porling hatte ich vergessen. Sieht stark nach Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) aus. Die Unterscheidung zum Schuppigen ist aber nicht immer einfach, doch bei so schön zentrisch gestielten Exemplaren wie hier hätte ich kaum Bedenken. Die Farbe und Form der Schuppen sollte auch hinkommen.



    LG

    Hallo, Brutus!


    Danke für den Chip!
    Wenn du das so gut findest, daß du siw dir abspeichern willst, fühle ich mich mal geehrt.
    Die anderen Autoren sind diejenigen, die bisher auch Portraits eingestellt haben. Und was ich so schreibe ist immer eine Mischung aus eigenen Funderfahrungen, Literatur und Netzquellen. Wobei ich immer versuche, möglichst eine eigene Sicht wiederzugeben und mit eigenen Worten zu formulieren. Sonst müsste ich immer so einen Haufen Quellen dazuschreiben. ;)


    [hr]


    Mal wieder zeit für Pilz:



    LG, Pablo.

    Hallo, Stefan!


    Top, eine sehr gelungene Ergänzung. Und auch wenn es gestern noch Bedenken gab: Das klappt wunderbar, einen Fund aus mehreren Perspektiven zu zeigen. Außerdem sind deine Bilder auch richtig gut. :thumbup:
    Und immer mal wieder ein VOgel, der den Betrachter zum nächsten Pilz fliegt.
    Und natürlich die Making - Of - Bilder. Die sind wichtig. :thumbup:



    Hallo, Mario!


    Das hat nichts damit zu tun, daß Uli oder Stefan keine Zeit für eingehende Bestimmungen hatten. Ich würde viel mehr sagen, daß sind Pilze, da würden sich selbst ausgemachte Spezialisten ohne mikroskopische Merkmale sehr schwer tun.
    Bei den Gattungen (Clitocybe / Trichterlinge, Coprinus s.l. / Tintlinge und vor allem Inocybe / Rißpilze) ist meistens gar keine Artbestimmung möglich ohne Mikro, entsprechende Literatur und auch genügend Erfahrung.
    Darum picke ich mir momentan auch lieber leichteren Kram raus und lasse diese Horror - Gattungen (für Makroskopiker) größtenteils weg. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Der oben abgebildete Fund datiert vom 23.06.2013, südlicher Odenwald / Gemeinde Schriesheim, Südhang oberhalb einer Wegböschung im Moos unter Buchen auf eher saurem Buntsandsteinboden.


    Was meinst du mit "Beiträge klauen"?
    Für den privaten Gebrauch abspeichern und auch Ausdrucken ist kein Problem. Sonst müsste die Seite einen Kopierschutz haben. Hat sie nicht.
    Andernorts verlinken: Aber immer gerne!
    Andernorts hochladen: Nicht so gerne, jedenfalls nicht ohne Verweis auf diese Seite und Autorenangabe. Also wie bei eigentlich allen Bildern und Textquellen im Netz. Urheberrechte beachten. ;)
    Zu kommerziellen Zwecken weiterverbreiten: Gewinn bitte an mich bzw. die anderen Autoren überweisen. Abzüglich 20% für die Forenbetreiber (Alex und Andreas) und 10 % für dich als "Verbreiter / Verleger".



    LG, Pablo.

    Hallo, Andre!


    Es ist ja schon gesagt: Ein Gilber, einer mit Anisgeruch.
    Die auseinanderzuhalten tue ich mich auch dann schwerm wenn ich die Pilze (sogar eine ganze Kollektion) in der Hand halte. Die einzelnen Arten sind teils sehr variabel und gehen auch ineinander über.
    Deinen Fund würde ich - rein gefühlsmäßig, bzw als "Arbeitstitel" mit Agaricus essettei (Schiefknolliger Anischampi) betiteln.
    Warum?
    Kleine Fruchtkörper, relativ glatte Hutoberfläche, Stielbasis zwar nur schwach knollig, dafür aber auch etwas gekniet, Standort unter Nadelbäumen (Ob da Lebensbaum statt Fichte auch geht, ist mir allerdings nicht bekannt).



    LG, Pablo.

    Hallo, Herbert!


    Danke für die zusätzlichen Bilder und Angaben! :thumbup:
    So lässt sich das auf jeden Fall schon mal deutlich eingrenzen.
    Den Wiesenchampignon (Agaricus campestris) kann man jedenfalls schon mal ausschließen: Da passt weder der Standort, noch die deutliche, rötliche Verfärbung im Schnitt. Erst recht nicht die bräunliche Verfärbung im Bereich der Stielbasis.
    Zwei Dinge könnte man noch genauer Abklären:
    - auf dem ersten Bild sieht es zumindest so aus, als wären einige leicht gelbliche Stellen am Hut. Eine Gilbung stellt sich manchmal erst recht spät ein, da muss man nach dem Kratzen auch mal bis zu einer halben Stunde warten.
    - Der Geruch "Erde" kommt wahrscheinlich von der Erde, in der der Pilz wächst. ;) Du könntest den Pilz mal kraftig an der Stielbasis reiben und dann dort riechen, auch an einem frisch durchgeschnittenen Fruchtkörper mal riechen, oder den Pilz etwas erwärmen. Auch das kann den Eigengeruch verstärken.


    Insgesamt - auch wenn es bei den rötenden Arten oft schwierig ist - hätte ich zwei Favoriten. Einer wäre der Stadtchampignon (Agaricus bitorquis). Dazu würde ein schwaches Gilben der Huthaut passen (falls mich da mein Eindruck nicht trügt), das ist aber nicht zwingend.
    Die Verfärbung passt auch einigermaßen, zwar sollte das eher rotbräunlich sein, aber die Art scheint da gerne mal komische Sachen anzustellen. Der Ring ist nicht ausgesprochen doppelt, könnte aber ebenfalls noch in der Variationsbreite liegen.
    Richtig klassisch ist dagegen der Standort.
    Da hat Anna kürzlich auch einen Fund eingestellt:
    >Link<


    Die Alternative wäre ein Zuchtchampignon (Agaricus bisporus). Die Rötung im Schnitt passt sehr gut, vom Habitus könnte es auch hinkommen. Man müsste mal schauen, wie da ein ausgewachsener Fruchtkörper aussieht, um auch den Ring besser beurteilen können. Der verschwindet beim Zuchtchampi ganz gerne.
    Ungewöhnlich wäre allerdings der Standort (nicht sehr nährstoffreich) und die orangebräunliche Verfärbung an der Stielbasis.



    LG, Pablo.

    Phylloporus pelletieri (Lev.) Quel.
    Goldblatt
    Synonyme:
    - Agaricus pelletieri Lev.
    - Paxillus pelletieri (Lev.) Velen.
    - Xerocomus pelletieri (Lev.) Bresinsky & Manfr. Binder
    - Agaricus paradoxus Kalchbr.
    - Phylloporus paradoxus (Kalchbr.) Cleland
    - Phylloporus rhodoxanthus subsp. europaeus Singer


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Boletales --> Boletaceae --> Phylloporus --> Phylloporus pelletieri



    Hut: anfangs konvex, später ausgebreitet bis vertieft und teils unregelmäßig wellig; Hutrand etwas heruntergebogen; anfangs filzig, im Alter auch teilweise oder ganz verkahlend; rötlichbraun bis dunkelbraun; an Fraßstellen rötlich


    Stiel: schlank, zylindrisch, längsfaserig; bisweilen etwas exzentrisch; gelbbraun bis hutfarben; von der Basis her alt auch dunkler mit dunkleren Brauntönen; Basalmycel gelblich


    Lamellen: goldgelb; breit angewachsen bis herablaufend; leicht ablösbar; eher entfernt stehend und am Grunde stark anastomosierend (= mit vielen Querverbindungen); auf Druck nicht verfärbend


    Fleisch: gelblich bis cremefarben, im Stiel auch bräunlich, unter der Huthaut rötlich; recht fest, kaum brüchig, längsfaserig; nicht verfärbend; ohne besonderen Geruch oder Geschmack


    Speisewert: essbar, sollte aber geschont werden


    Sporenpulver: gelbocker


    Vorkommen: hauptsächlich Sommer bis Herbst; meidet Kalk und Staunässe; gerne an Wegrändern und –“Böschungen; nicht gesellig und selten mit mehreren Exemplaren an einem Standort; Mykorrhiza mit Laub –“ und Nadelbäumen


    Verwechslungen: Eigentlich kaum verwechselbar, bei dem Aussehen (Filzröhrling mit Lamellen) findet sich bei uns nur die eine Art. Allenfalls der Kahle Krempling (Paxillus involutus) kann entfernt ähnlich sehen. Bei sehr oberflächlicher Betrachtung wären höchstens Verwechslungen mit verschiedenen Cortinarien denkbar, sowie mit ungewöhnlich dunklen Formen des Falschen Pfifferlings (Hygrophoropsis aurantiaca)


    Wissenswertes: Wenn man die nordamerikanische Sippe Phylloporus rhodoxanthus (Schwein.) Bres. als mit der europäischen identisch ansieht, dann kann man das als weiteres Synonym betrachten. ;)



    Bilder:





    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Paxillus involutus<
    >Hygrophoropsis aurantiaca<
    >Cortinarius croceus<

    Hallo Hella, Jan-Arne und Lara!


    Wie ich das verstanden habe, ist es in der Tat nicht so ganz einfach. Die oben von Matthias unter "Verwechslungen" erwähnten Arten können offenbar schon sehr ähnlich sein.
    >Vergleiche dazu auch dieses Thema<
    Gerade das erste Bild von Lara schaut aber schon sehr gut aus, mit diesen Käppchen. Aber besser wäre es, da die EInschätzung eines Kenners abzuwarten. Um die ergänzten Bilder wäre es schon schade, wenn die weg müssten.
    Aber mal abwarten...



    LG, Pablo.

    Moin!


    So, ich hab's dann auch geschafft. Gestern guten Gewissens mein Konto belastet. Es kann losgehen!
    Kuschel, die Sänfte hatten wir ja schon des öfteren in der Diskussion. Die wird dir dann auch zur Verfügung gestellt, mit Zepter und Reichsapfel, äh - Reichskönigsröhrling!



    LG, Pablo.

    Hallo, Uli!


    Es wundert ja ganz besonders, daß es nich keine sagenhaft teure App zum Einstellen des gewünschten Wetters gibt. Damit leiße sich ja ein Haufen Kohle scheffeln, und ob's funktioniert, ist ja dabei gar nicht so wichtig. Hauptsache, es ist teuer.


    Und so ein schöner Bericht; ich bin richtig traurig, nicht dabei gewesen zu sein. Aber irgendwann komme ich da auch mal noch hin. Ganz gleich, bei welchem Wetter.


    Viele Liebe Grüße an die gesamte Truppe (und an Tlaloc),
    Pablo.

    Hallo, Julia!


    Ein bisschen Spaß?
    Das ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Besser wäre: Es hat viel Freude gemacht, da mitzugehen.
    Flechten sind eben ein weiteres, riesiges, buntes, spannendes Gebiet voller skuriller Formen und mit einer unglaublichen Ökologie. Zudem auch noch ganz schön pilzig...
    Durch diese Welten lasse ich mich gerne führen, auch wenn es nicht mein Kerngebiet ist. Aber was heißt das schon?


    Und manchmal tanze ich ja auch aus der Reihe oder finde seltsame Sachen...
    Da haben mich deine Bilder mit dem Namen Baeomyces rufus noch mal daran erinnert, daß ich sowas auch schon mal gesehen hatte (>link<). Du weißt nicht zufällig, ob die auch ohne Subikulum wachsen kann?



    Liebe Grüße und danke für die "Flechten - Führung",
    Pablo.

    Hallo, Helmi!


    Beim Perlpilz und den beiden Schmierröhrlingen habe ich deine Anregung gleich mal ins Portrait übernommen. ZUmal ja einige Leute bei Schmierröhrlingen das Problem haben, daß sie auch icht so gut vertragen werden. Daß die abführenden Stoffe hauptsächlich in der Huthaut sitzen, habe ich schon des öfteren gelesen, halte es aber nicht für zuverlässig bestätigt. Aber schaden kann's nichts, wer will schon den Schleim in der Pfanne haben.
    Ich jedenfalls ziehe sie bei Schmierröhrlingen schon immer ab, auch wenn's oft ein ziemliches Gefuddel ist. Allerdings esse ich auch kaum noch Schmierröhrlinge. Lieber Perlpilze.
    Die esse ich allerdings seit einigen Jahren regelmäßig, und das immer mitsamt Huthaut. einen negativen Effekt konnte ich da bei mir noch nie beobachten, aber ich habe auch einen Roßmagen. Das muss also nicht viel heißen.


    Ansonsten nehme ich kaum Angaben zum Speisewert in die Portraits auf. Vieles ist ja auch Geschmackssache, da kann jede/r selbst entscheiden und eigene Erfahrungen machen.
    So wie ich selbst vor einigen Jahren auch mit den "ausgebluteten" Fichtenreizkern. ;)
    Giftigkeit muss natürlich immer rein.
    Weitere Ergänzungen können gerne auch noch in weiteren Kommentaren gemacht werden, besonders was individuelle Verträglichkeiten betrifft.
    Andererseits denke ich, daß einzelne Rezeptideen vielleicht des Guten zuviel wären, wenn die Portraits hauptsächlich als Vergleichsmedium und Bestimmungshilfe genutzt werden sollten. Da zuviel über Speisewert und Zubereitung reinzuschreiben, könnte das schnell überladen.
    Alleine zum Steinpilz gibt es sicher hunderte Zubereitungsmethoden und auch da sind die Geschmäcker ja auch verschieden.
    Dazu haben wir ja aber eine gute Küchenabteilung, in der ich auch immer wieder gerne stöbere um mir Anregungen zu bestimmten Pilzen zu holen.
    Vielleicht sollte man da auch mal so ein System reinbringen...



    LG, Pablo.

    Hallo, Herbert!


    Sehe ich auch so: Riesenegerling, Agaricus augustus. Der Hut und der Steil (außen) sollte bei Verletzung deutlich gilben und der Pilz nach Bittermandel / Anis riechen.
    Die Stielbasis darf im Schnitt nicht chromgelb anlaufen.
    Wird sie aber bei dem von dir abgebildeten Pilz nicht.


    Edit:
    Der schnelle Björn. :)
    Aber doppelt bestätigt pilzt besser.



    LG, Pablo.

    Hallo, Stephan!


    Stark. Aber mit Rißpilzen werde ich mich erst eingehender beschäftigen, wenn ich mir mal ein Mikro zulege. Sonst macht das einfach keinen Spaß, fürchte ich. :D


    Die Bezeichnung "Rötender Rißpilz" für I. godeyi könnte heikel sein. Der Name wird auch ab und an für den Ziegelroten (I. erubescens) verwendet. Ob fälschlicherweise oder nicht spielt dann auch keine Rolle mehr, wenn er mal geprägt ist. Allerdings ist Rötender Rißpilz auch in den GPBWs für I. godeyi angegeben...
    Mal ein Beispiel, warum zumindest die zusätzliche Angabe des botanischen Namens wichtig ist. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Wenzel!


    Ich würde mich da Stefan anschließen. Die Röhren sind schon sehr kurz, aber nach meiner Ansicht im Rahmen. So junge Steinpilze nehme ich zwar meist für Carpaccio oder zum Einlegen, hatte aber auch schon einige getrocknet. Das sah dann ungefähr so aus.
    Bei einem Rauhstielröhrling jedenfalls wären die deutlich breiter. Für Arten / Gattungen speziell mit sehr kurzen Röhren (Gyrodon zB) passt der Rest (Habitus usw) ganz und gar nicht.
    Zu einem Steinpilz passt übrigens auch gut das Aussehen des getrockneten Fleisches.
    Dennoch würde ich - nur nach den Bildern - ein kleines Fragezeichen stehen lassen. Und mich wundern, unter welcher "forma" oder gar "varietät" den jetzt einordnen würde. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Markus!


    Ich sehe da was Rosanes bzw. Braunrotes an der Stielbasis, eventuell eine alte Druckstelle. Rosa oder Rote Farben gibt's nur beim Perlpilz. Und die sind auch bei so kleinen schon zu sehen, häufig an der Stielbasis oder unter der Huthaut (Velum am Hut mal wegwischen).
    Wenn ich die Farbe aber nicht richtig interpretiere, und das tatsächlich eher braun ist ohne rosa oder rot dabei, dann wird Hannes2 recht haben.



    Hej, Stefan!


    Na komm, so schlecht war's doch gar nicht. Der Korb war doch voll. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Pilzgemeinschaft!


    Die Portrait –“ Abteilung wächst und gedeiht!
    Was da mittlerweile zusammengekommen ist, ist schon echt super. Dazu auch noch mal ein großes Dankeschön an alle, die sich hier bislang beteiligt haben mit der Vorstellung von Arten, zusätzlichen Bildern, inhaltlicher Kritik und fachlicher Diskussion zu den einzelnen Portraits.
    Um möglichst viele Arten möglichst umfassend darstellen zu können, sind natürlich weiterhin alle Teilnehmer eingeladen, sich nach Lust und Laune zu besteiligen. Sei es mit Fragen und Kritik, Bildern zu bestehenden Portraits oder eigenen Portraits.


    Eigentlich ist es ganz einfach. Niemand muss sich scheuen mitzumachen!
    Dazu sind hier einige Punkte zusammengestellt, die beachtet werden sollten:
    --> fachliche Kommentare, Kritik und Diskussionen zu den einzelnen Portraits sind durchaus erwünscht. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, daß hier nicht abgeschweift wird. Persönlicher Schnack ist an anderer Stelle besser aufgehoben. Allgemeine Fragen und Anregungen zu den Portraits an sich sollten besser nicht in einzelnen Portraits besprochen werden. Gerne aber in diesem Thema!
    --> Wer Bilder zu bestehenden Portraits ergänzen will, ist dazu jederzeit herzlich eingeladen! Die Pilze sollten aber sicher bestimmt sein, und auf den Bildern erkennbar sein. Auch Detailaufnhamen bestimmter Merkmale und Mikrobilder sind immer gerne gesehen.
    --> Wer ein eigenes Portrait zu einer noch nicht aufgenommenen Art schreiben möchte, sollte einige Punkte berücksichtigen: a) Zumindest der gültige botanische Name sollte angegeben sein, möglichst auch ein gebräuchlicher deutscher Name. b) Eine Kurze Beschreibung wäre gut, dazu muss nicht eine ganze Bibliothek gewälzt und verglichen werden. Im Zweifel reicht es auch, den vorgestellten Fund mit eigenen Worten zu beschreiben. Dabei wären vor allem Details wichtig, die auf Bildern nicht so sichtbar sind (Fundort / Fundumstände, Fleischbeschaffenheit, Gerüche usw.). c) Der vorgestellte Fund muss zweifelsfrei bestimmt sein. Für Bestimmungsanfragen gibt–™s eine eigene Rubrik. d) der Pilz sollte auf eigenen Bildern einigermaßen erkennbar sein.


    Das war–™s schon.
    Einen alphabetischen Index der bestehenden Portraits findet ihr >hier<
    Eine systematische Übersicht zu den Schlauchpilzen gibt es >hier<
    Eine systematische Übersicht zu Ständerpilzen >hier<
    Portraits von Schleimpilzen sind >hier< gesammelt


    Weitere Fragen, Anregungen, Kritik, Probleme zur Nutzung und Mitgestaltung der Portrait –“ Abteilung können hier im Thread gerne diskutiert werden!
    In diesem Beitrag werden dann gerne Wissenswertes und Stichpunkte zu FAQs rund um die Portraits ergänzt.


    Liebe Grüße an euch alle,
    Pablo.

    Hallo, Wenzel!


    Danke für deine Angaben!
    Da lässt sich schon einiges draus ableiten.
    Insgesamt würde ich sagen, geht der Fund klar Richtung Steinpilz, allerdings würde ich (siehe Glatter Hut + weißer Hutrand / das was ich anfangs für Velum hielt) klar zum >Echten Steinpilz, Boletus edulis< tendieren. Die Hutfarbe ist zwar ungewöhnlich, aber das ist ja bei der Art auch sehr variabel.


    Hier mal ein Vergleichsbild aus meinem Fundus, das zumindest eine gut vergleichbare Netzzeichnung zeigt:

    Boletus edulis, Fichtensteinpilz / Echter Steinpilz



    LG, Pablo.

    Xerocomellus pruinatus (Fr.) Sutara
    Bereifter Rotfuß, Stattlicher Rotfuß, Herbstrotfuß
    Synonyme:
    - Xerocomus pruinatus (Fr. & Hök) Quel.
    - Boletus pruinatus Fr. & Hök


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Boletales --> Boletaceae --> Xerocomellus --> Xerocomellus pruinatus



    Hut: anfangs halbkugelig, später auch ausgebreitet; Oberfläche jung feinsamtig bereift, später verkahlend; gerne höckerig runzlig, im Alter auch aufreissend; farblich sehr variabel, meist dunkelbraun oder auch schwarzbraun, mit Rottönen (besonders im Alter, wenn die unter der Oberschicht liegende Subkutis mehr sichtbar wird), aber auch mit Oliv –“ oder Ockertönen; Hutrand meist heller: weißlich, gelblich oder ockerlich, gerne auch mit feiner, weinroter Linie (Subkutis).
    Die beim Herbstrotfuß fast immer vorhandene rötliche Hutunterhaut lässt sich gut mit einem "Skalpschnitt" darstellen: Mit dem Messer eine flache Sekante durch die Hutwölbung schneiden. ;)


    Stiel: meist kräftig, insbesondere bei jungen Fruchtkörpern gerne fast bauchig und erst im Alter zylindrisch; Oberfläche reingelb oder gelb mit roten Flecken und Fasern; die roten Farbanteile nehmen im Alter mehr und mehr von der Stielbasis aus zu und können die ganze Stielrinde rot färben; vor allem jung ist die Oberfläche gerne fein faserflockig oder bereift (in Rot- oder Gelbtönen), im Alter eher grob längsfaserig. Die Stieloberfläche blaut auf Druck mehr oder weniger stark, meist jedoch vor allem langsam.


    Röhren: jung blassgelb, später sattgelb bis olivgelb; Poren anfangs fein und rund, später auch unregelmäßig (eckig) und breit, den Röhren gleichfarben; auf Druck nicht oder nur im Alter etwas blauend


    Fleisch: jung fest, im Alter schwammig (Hut) bis strohig (Stiel) und oft von Maden befallen; vor allem jung in allen Teilen gelb, bei alten Fruchtkörpern vom Hut her etwas ausblassend; farblich bei Verletzungen wenig veränderlich: Fraßstellen am Hut werden nach etlichen Stunden rot oder rotbraun, im Längsschnitt läuft das Stielfleisch nach langer Wartezeit (1 Stunde oder mehr) schwach blau an (kann auch ganz ausbleiben); Geschmack mild, Geruch unbedeutend bis säuerlich


    Speisewert: essbar


    Sporenpulver: gelboliv bis olivbräunlich


    Vorkommen: weit verbreitet und häufig; oft schon recht früh mit dem ersten –žSchub–œ (Juni, bei günstigen Bedingungen auch schon Mai) und bis in den Spätherbst hinein zu finden; Mykorrhiza mit Laub- und Nadelbäumen, bevorzugt auf sauren, nicht zu nassen Böden.


    Verwechslungen: Mit verschiedenen anderen Filzröhrlingen. Bei uns ebenso häufig und sehr ähnlich ist der Echte Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron) der sich durch mehr oder weniger rötliches Stielfleisch (nicht aber rot punktiertes!) unterscheiden lässt.
    Der Bereifte Rotfuß ist auch wegen seiner Wandelbarkeit ein klassischer Verwechselpilz, der je nach Wuchsweise anderen Filzröhlingen ähnlich sehen kann. Dennoch lässt er sich mit ein wenig Erfahrung schon im Feld bestimmen:
    - rote Subkutis
    - in allen Teilen gelbliches Fleisch im Schnitt ohne Rotanteile
    - Blaut fast nur im Stielbereich auf Druck und das meist recht langsam
    - Blaut im Schnitt höchstens im Stiel zögerlich bis garnicht


    Wissenswertes: Der Name –žHerbst-Rotfuß–œ ist etwas irreführend, da der Pilz durchaus auch im Frühsommer schon Fruchtkörper ausbildet.



    Bilder:







    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Xerocomus (Boletus) bubalinus = ?<
    >Xerocomellus chrysenteron = Echter Rotfuß<
    >Xerocomellus cisalpinus = Starkblauernder Rotfußröhrling<
    >Xerocomellus rubellus = Blutroter Filzröhrling<
    >Xerocomus communis = Eichen - Filzröhrling<
    >Xerocomus ferrugineus = Brauner Filzröhrling<
    >–¦<