So, nun will ich mich auch noch zum Thema äußern, was ich schon nach der Taunus-Tour tun wollte.
Ich musste jedoch erst eine Weile herumrätseln und in der Literatur stöbern, bis mir eine Idee kam.
Da du Trichoglossum ausschließt, ist die gezeigte Art makroskopisch recht eindeutig Geoglossum fallax, die Täuschende Erdzunge! (Der Name ist Programm - dazu später)
Ich habe die schon mehrfach in der Hand gehalten und man kann sie aufgrund des stark schuppigen bis fast genatterten Stieles meist schon in der Natur ansprechen.
Allerdings scheinen die von dir gezeigten siebenfach septierten Sporen dazu nicht zu passen.
Nach Benkert (Die Gattungen Geoglossum und Trichoglossum in der DDR, MyMi 1976/3) hat die Art 7-10(11) Septen, andere Autoren nennen sogar 13.
Fredi Kasparek, der die Art im Tintling 3/1996 porträitiert, schreibt:
"Die Erdzungen, um die es hier geht (Geoglossum fallax), nutzten jegliche Unerfahrenheit gnadenlos aus und legten den Finder innerhalb von sechs Wochen viermal herein."
Fredi schreibt in dem Beitrag, wie sich die Sporen innerhalb dieser sechs Wochen von 0-2fach septiert bis 13fach entwickelten!
Weiter schreibt er:
"Worüber sich der Erstbeschreiber, Durand, von dieser Erdzunge evtl. betrogen oder getäuscht fühlte, ist nicht bekannt geworden; aber mich täuschte sie durch höchst unterschiedliche Sporen in den vier Aufsammlungen, was Anlass zu verschiedenen Artspekulationen gab."
Die reifen Sporen sind fast durchgehend 7fach septiert.
Bist du sicher, dass es wirklich reife Sporen sind?
Wie ich mittels der oben angeführten Zitate gerade deutlich machte, kann es mehrere Wochen dauern, bis die FK ausgereift sind und somit die Septierung der Sporen abgeschlossen ist.
Wäre es nicht denkbar, dass du die Art während ihrer Entwicklung aufgesammelt hast?
Die +/- farblosen Paraphysenspitzen und deren Form passen ebenfalls gut zu G. fallax.
Beurteilen kannst du es nur selber.
Solltest du jedoch vereinzelte Sporen mit mehr als sieben Septen gesehen haben, wäre das natürlich ein Wink in die von mir vermutete Richtung.
Steffen hat ja bereits einen Schlüssel verlinkt.
Recht schön ist auch folgender holländischer Beitrag: Aardtongen
Die 45 seitige Benkert-Arbeit besitze ich selbst nur als Fotokopie, könnte das aber mal in der nächsten Zeit bei Interesse digitalisieren.
Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr verwirrt, lieber Pablo. 
Jedenfalls erscheint mir Geoglossum umbratile alles andere als "recht sicher".
LG Nobi