die sollte aber Seten haben
"Haare" sind nach meinen Erfahrungen kein belastbares Merkmal, Ralf!
So fand ich z.B. Schizothecium conicum, Podospora curvicolla, Sporormiella pilosa u.a.m. ohne jegliche "Haare".
LG Nobi
die sollte aber Seten haben
"Haare" sind nach meinen Erfahrungen kein belastbares Merkmal, Ralf!
So fand ich z.B. Schizothecium conicum, Podospora curvicolla, Sporormiella pilosa u.a.m. ohne jegliche "Haare".
LG Nobi
Ich bin da mal wieder bei Podospora austrohemispaerica, Ralf!
Scheint sich auszubreiten in letzter Zeit, oder wir suchen einfach besser als die Jahre zuvor?
Pferdedung ist genau das richtige Substrat für diese Art.
Ansonsten wünsche ich Dir weniger Stress im Job und wieder mehr Zeit für unser liebstes Hobby!
Ich würde Dich gern wieder öfters hier lesen.
LG Nobi
Schön, dass es nicht nur Sterneköche sondern auch Sternebeiträge gibt!
Von solch stimmungsvollen Bildern träumt jeder Fotograf!
Herzlichen Dank, Doris und Helmut, für dieses Stückchen zauberhafter Natur.
Der Minisaurier im Bach ist ja der absolute Wahnsinn!
Auch uns hat der Winter noch fest im Griff.
Blick aus dem Fenster.
LG Nobi
Nachdem ich die kleine Serie mit zwei coprophilen, also dungbesielnden Ascomyceten, begonnen habe, möchte ich Euch als dritte Art eine terricole,
sprich erdbesiedelnde Species vorstellen.
Auch hier wieder eine kurze Geschichte vorab.
Anfang Oktober 2016 erreichte mich eine Mail von Frank Dämmrich (Tomentella) mit folgendem Wortlaut.
"Bei mir im Garten wachsen schwarze Becherlinge mit einem violettem Hauch. Sie sind höchstens 8 mm groß, erst kelchförmig, dann fast ausgebreitet.
Die Außenseite ist körnig. Sie wachsen auf nackter mit Nadeln bedeckter Erde. Die Sporen sind warzig, amyloid, mit zwei Öltropfen, durchschnittlich 25 x 10 µm.
Kannst Du mit diesen wenigen Angaben schon eine Richtung vorgeben?"
Mein Interesse war natürlich geweckt und ich antwortete, dass es eine Peziza mit apikulaten Sporen sein könnte und erwähnte, dass die Gattung Smardaea ebenfalls infrage käme.
Das mir von Frank zugeschickte Material bestätigte meine letztere Annahme.
Solch extrem violettes Pigment (Zellen, Paraphysen, selbst Asci) hatte ich noch nie gesehen.
Meiner Meinung nach kamen nach mikroskopischer Untersuchung nur Smardaea purpurea oder protea infrage, wobei ich wegen der Sporenornamentation zu letzterer tendierte.
Die Warzen waren deutlich isoliert und kaum zusammenfließend.
Auch wenn Benkert 2005 protea provisorisch zu purpurea stellt, zweifle ich nicht an der Eigenständigkeit der Art!
Um alle Zweifel zu beseitigen, schickte ich einige Apothecien an Matthias (Mreul).
Ich hoffte auf ein paar gute Mikroaufnahmen und wurde wie immer nicht enttäuscht!
Auch Matthias war sich sicher, dass es sich um Smardaea protea handelt.
Er schrieb: "Wegen der klar isolierten Warzen der Sporen und deren Länge bis 26 µm komme ich auf S. protea."
Nun möchte ich Euch die Art aber auch zeigen.
Standortfoto von Frank.
Ab jetzt beglückt uns wieder Matthias mit seinen wunderschönen Mikroaufnahmen. Ist dieses violette Pigment nicht unglaublich!
Bereits ohne Anfärben kann man die charakteristische Sporenornamentation erkennen.
Natürlich hat Matthias auch für dieses Portrait wieder zwei Collagen angefertigt. Dafür und für die Fotos nochmals ganz herzlichen Dank!
In Baumwollblau kann man das isoliert-warzige Sporenornament ganz deutlich erkennen.
Das ist eines der wichtigsten Merkmale, welches die Art von Smardaea purpurea trennt.
Wie bereits bei den beiden vorangegangenen Portraits gibt es auch zu dieser interessanten Art wenig Literatur.
Ein Grund dafür ist sicher auch hier der Umstand, dass es nur recht wenige Fundmeldungen gibt. Frank schrieb diesbezüglich:
"Für Sachsen ist das auf jeden Fall ein Erstfund. Wie es deutschlandweit aussieht, weiß ich nicht. Auf Pilze-Deutschland.de gibt es keinen Eintrag!"
Das wenige, was ich zusammentragen konnte, hänge ich wieder zu Vergleichzwecken als PDFs an.
Da ist einmal die Originalbeschreibung von Zhuang & Korf nach einem Fund von Svrcek, Tschechien.
Desweiteren eine ausführliche Beschreibung eines Schweizer Fundes von Renè Dougoud (Fungi non delineati, XVIII, 2002)
sowie eine Arbeit zur nahestehenden Smardaea purpurea mit Gattungsschlüssel.
LG Nobi
Der Fundort des Pilzchens war in den Schweizer Voralpen auf 980m an einem Waldrand.
Na, das passt ja perfekt zur Ökologie der Art!
Übrigens in meinem Bundesland (Sachsen) noch nicht nachgewiesen.
Vielleicht sollte man mal gezielt in den Gebirgsregionen suchen.
LG Nobi
Das ist Phomatospora minutissima, Charlotte.
Man sieht, dass einige Sporen schräg im Ascus liegen, typisch für minutissima. Auch das Substrat passt.
Ich zitiere mich mal selbst aus einem älterem Forumsbeitrag:
"Die Perithecien entwickeln sich unter der Substratoberfläche und verraten sich nur durch ihre winzigen, zugespitzten Hälse, die bei Reife das Substrat durchstoßen.
Die Species gehört zu den letzten, die man in Feuchter Kammer findet.
Typisch ist das Vorkommen an Haustierdung und die Anordnung der kleinen hyalinen Sporen, welche schräg im Ascus liegen.
Ein Doppelgänger an Dung ist Phomatospora coprophila, welche allerdings hauptsächlich an Cervidendung vorkommt und etwas kleinere Sporen hat,
die im Gegensatz zu minutissima Pol an Pol im Ascus liegen.
Was Ellis & Ellis als coprophila abbilden ist minutissima, während sie bei der Beschreibung beide Arten vermischen."
Ralf hat beide Arten schön vorgestellt.
Guckst Du hier und dort.
LG Nobi
Hallo Marco,
eine spannende Art präsentierst Du uns da, die ich selbst nur aus der Literatur kenne!
Aufgrund der großen zuspitzenden Sporen mit vielen kleinen Tröpfchen und dem vermutlichen Vorkommen an Fichte habe ich keine Zweifel an Deiner Bestimmung.
Eine ähnliche Species mit etwas kleineren Sporen und Vorkommen ebenfalls an Fichte wäre Lachnellula abietis.
Interessant wäre noch ein Hinweis zur Höhe des Fundortes. Die Art sollte montan bis alpin verbreitet sein.
Viel konnte ich über diese Art in Literatur und Web leider nicht finden.
Es gibt eine ausgezeichnete Arbeit von Baral & Matheis (Z.Mykol. 66/1, 2000) zu sechs seltenen weißhaarigen Lachnellula-Arten.
Auf den Seiten 65 - 74 sind die beiden genannten Arten ausführlich vorgestellt.
Du kannst den Artikel hier downloaden.
Einen ausführlichen Schlüssel aller Lachnellula-Arten, ebenfalls von Zotto, findest Du an dieser Stelle.
Ich hoffe, die Literatur hilft Dir ein wenig weiter.
LG Nobi
Ich weiß es ist ne Weile her das ich was gepostet habe. Hatte viel zu tun.
Du musst Dich deswegen nicht entschuldigen, Daniela. Es gibt halt Dinge, die manchmal wichtiger sind als unsere kleinen Freunde.
Ich freue mich jedenfalls, dass Du ab und zu die Zeit findest, hier vorbeizuschauen!
Das einzige was passt ist Schizothecium miniglutinans.
Passt leider nicht wirklich.
Für miniglutinans sind die Sporen definitiv zu schlank.
Selbst wenn ich das kürzeste Sporenmaß durch das breiteste dividiere, also 23:13, komme ich auf Q=1,77.
Typisch für miniglutinans ist ein L/B um 1,5!
Die Sporen sollten um 22-25 x 14-16(17) µm messen, so auch bei all meinen Aufsammlungen.
Die Squamufolien sollten stark reduziert sein, 1-3 zellig, um 25 µm. Das müsstest Du noch überprüfen.
Eine schöne Vorstellung der Art gab es erst vor wenigen Tagen von Harzi an dieser Stelle.
Du siehst, dass die Sporen deutlich gedrungener sind als bei Deiner Aufsammlung.
Ich würde Deinen Fund zu Schizothecium conicum stellen, einer sehr variablen Art.
Früher wurde mit Schizothecium hispidulum eine kleinsporige Species abgetrennt, zu der deine Sporenmaße gut passen.
Mittlerweile wird hispidulum sicher zurecht als Synonym von conicum betrachtet.
Das "echte" Schizothecium miniglutinans findest Du auch noch, es ist alles nur eine Frage der Zeit.
Am besten nimmst Du Dir aber Hasen- oder Kaninchenköttel vor. Noch meiner Erfahrung wächst die Art zu 90% an diesen Substraten.
LG Nobi
Perithecien schwarz, rundlich, relativ groß, 0,3mm...
Nahezu riesig, sozusagen!
Spaß beiseite, Ralf hat die Art ja bereits bestätigt und die wichtigsten Merkmale genannt.
Sporormiella leporina hat nur eine sehr winzige Papille, die man leicht übersehen kann.
Deshalb ist es nicht immer einfach, sie von Preussia terricola zu trennen.
Man sollte also immer genau auf die Sporengröße und die Form und Größe der Asci achten.
LG Nobi
Schön, dass Du nachhakst, Felli, und die Species nicht diskussionslos "eintütest"!
Da greifen jetzt die Vorzüge solch eines Forums, wo jeder seine Bedenken und Gedanken zur Problematik einbringen kann.
Hans und Ralf haben mit ihren Zweifeln an Sp. capybarae völlig recht.
Für diese Art sind die Sporen zu schlank, zu gleichmäßig, zu klein, auch der Verlauf der Keimspalte passt nicht.
Die von Hans zaghaft ins Rennen gebrachte Sp. lageniformis ist es allerdings auch nicht. Deren Sporen sind völlig anders gestaltet.
Sp. dubia kann so stark zuspitzende Endzellen haben, sie hat allerdings +/- parallele Keimspalten.
Sp. leporina kann es auch nicht sein, die hätte kleinere Sporen und langstielige Asci.
Bleibt bei den Maßen tatsächlich nur Sporormiella australis übrig, falls es keine unbeschriebene Art ist, was ich nicht glaube.
Zu australis passen perfekt Sporengröße, Keimspalte und Kurzstieligkeit der Asci.
Allerdings verwirrt die zuspitzende obere Sporenzelle.
Darf australis das? Ich denke, ja!
Sowohl bei Ahmed & Cain als auch bei Doveri sieht man, dass die obere Zelle sich wenig bis stark verjüngen kann.
Auch ich habe bei dieser Art schon solch stark zuspitzende Zellen inmitten normalgestalteter beobachten können.
Verweisen möchte ich an dieser Stelle nochmal auf die hervorragende Gegenüberstellung der von mir genannten fünf Arten von Björn Wergen.
Auch hier sieht man die Tendenz zur zuspitzenden Endzelle bei Sp. australis.
Unbedingt anschauen, falls ihr diesen Beitrag nicht kennt.
LG Nobi
Oder sie ist eigentlich terricol und besiedelt Dung nur in Ausnahmefällen? Denn bei einer solchen Seltenheit dürfte die Überlebenschance der Art recht gering sein.
Pilze stellen uns halt immer wieder vor Fragen, die kaum lösbar sind.
Zu Substrat und Verbreitung kann man nur spekulieren, Ralf.
Fakt ist, dass die Art von Dung beschrieben wurde und mir bisher keine terricolen Funde bekannt sind. Was nichts heißen muss!
Es gibt bei meinen Lieblingen, den kleinen Dungis sicher noch seltenere Arten, Species von denen mir noch nicht einmal ein Gattungsfund geglückt ist!
Ich sage nur Camptospaeria, Fimetariella, Ramgea, Semidelitschia oder Wawelia, um nur einige zu nennen.
Wie die überleben können, ist mir ein noch größeres Rätsel. Doch ist nicht die ganze Natur ein einziges unglaubliches Rätsel!
Was ich aber schade finde, dass du uns bei der nächsten Vorstellung einen unechten Pilz zeigen willst; weil der ja leider nicht auf Dung wachsen soll.![]()
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Naja, unecht trifft es nicht ganz, eher halbecht würde ich sagen, da es ja immerhin ein Ascomycet sein wird!
Weder die Größe der Fruchtkörper noch deren Standort spielt für mich eine Rolle.
Wichtig ist die Dokumentation (überragend!) und die Geschichte zum Fund (ein Erlebnis!).
Das macht einfach Spaß, einen Pilz in dem Rahmen kennen zu lernen. Und wenn du nichts dagegen hast, würde ich dennoch gerne zu diesem (und dem vorigen) Thema einen Link in der Protraitübersicht setzen, um das Wiederfinden nachher zu erleichtern.
Danke für die wohlwollenden (und wohltuenden) Worte, Pablo.
Den Link zu den Portraits darfst Du natürlich gern setzen.
Ursprünglich hatte ich erwogen, die kleine Serie direkt als Portrait zu schreiben, also relativ nüchtern und schnörkellos.
Ich fand es letztlich jedoch besser, euch die kleine Geschichte, die vom Fund über die Bestimmung bis zur Dokumentation reicht, nicht vorzuenthalten.
Einfach, damit die Pilzfreunde, die sich bisher nicht mit dieser kleinen Welt beschäftigt haben, auch ein gewisses Feeling dafür bekommen.
LG Nobi
Von der Probe ist zufällig nichts mehr übrig?
Ich frage mal bei Torsten und Matthias an. Und beim nächsten spannenden Dungi bist Du ganz sicher mit im "Verteiler"!
Kenn mich mit den Dungpilzen ja nicht aus...
Das wird schon noch, Du musst nur regelmäßig hier vorbeischauen!
Übrigens, das nächste Portrait wird ein "richtiger" Pilz sein, also einer, der nicht auf Sch... wächst!
Auch die Beschreibung der ganzen Fundumstände und Namensfindung durch Torsten ist wirklich "drollig" und hat Spaß gemacht. Danke.
Prima, dass Du das so siehst!
Denn es war unser Anliegen, keine wissenschaftliche Fundbeschreibung zu liefern, sondern zu zeigen, das auch "Extrem-Mykologen" mit viel Spaß und Humor bei der Sache sind!
LG Nobi
Nachdem ich vor kurzem mit dem Portrait von Thecotheus formosanus den Startschuss für eine kleine Serie gab, möchte ich nun einen weiteren seltenen Ascomyceten vorstellen.
Es handelt sich um Pleophragmia leporum, ebenfalls ein dungbesiedelnder Pilz, der mich vor allem wegen seiner wunderschönen Sporen begeistert.
Auch wenn diese Art bereits ausführlich im Forum diskutiert wurde, ist sie meiner Meinung nach sehr selten.
Lediglich drei aktuelle deutsche Funde sind mir bisher bekannt (Sachsen-Anhalt, Thüringen und der hier vorgestellte aus dem Bergischen, NRW).
Da ich die Species trotz Untersuchung vieler Hundert Dungproben bisher nicht in Sachsen finden konnte, muss ich davon ausgehen, dass sie aktuell in Sachsen ausgestorben ist.
Der letzte sächsische Fund datiert von 1883.
Auch Francesco Doveri (Fungi Fimicoli Italici, 2004), Mike Richardson & R. Watling (Keys to Fungi on Dung, 1997) und Ann Bell (Australien/Neuseeland) scheinen die Art nicht zu kennen. Jedenfalls wird sie in deren Büchern bzw. Schlüsseln nicht erwähnt.
Meinem lieben Pilzfreund Torsten Richter gelang nun vor kurzem eine weitere Aufsammlung, die erste aus MV, welche ich an dieser Stelle vorstellen möchte.
Doch lassen wir Torsten erstmal selbst zu Wort kommen, bevor es die ersten Bilder gibt:
"Sieben Rehköttel auf einen Streich oder die Geschichte von Pleophragmia leporum
Auch weit im Norden, wo der Blick aus der längst schon geschlossenen HO-Gaststätte weit bis aufs Meer hinaus reicht, gibt es Pilze!
Ja genau, hinter den sieben Bergen, bei den sieben Freizeitmykologen im flachen Lande Westmecklenburg.
Und gerade neulich geschah es wieder. Auf einer vom Torfabbau geschundenen und nun mit Pfeifengras (benannt nach den Torfabbauganoven) wiederbesiedelten Fläche,
wo sich Hase und Reh Gute Nacht sagen, lagen sie...schon etwas "vom Winde verweht" bzw. ausgetrocknet! Einsame Köttel von Hase und Reh.
Eingedost und nach Hause geschleppt von Ascofan Torsten Richter. Im hübschen Rehna ging dann das Licht des Mikroskopes an und siehe da.......ein Pilz.
Aber was für einer?
Lesen, blättern, wühlen und schnüffeln bei DOVERI, BELL und Co. ergaben nichts vernünftiges. Ein klarer Fall also. Den gab es noch nicht.
Und dann schlug die Sternstunde der Sachsen......Köttel-Genie alias Nobi hatte eine begründete Vermutung, denn Torsten, der Köttel-Laie aus dem Norden hatte per Mail schon einige Details aus dem Steckbrief des gesuchten Coprophilen verraten.
Es sollte ein wahrhafter Silvesterknaller werden....."
Und der wurde es!
Auch dank Matthias (Mreul), der einige wunderbare Fotos und Collagen von diesem Fund anfertigte.
Köttel-Genie ist natürlich arg übertrieben, ich hatte einfach nur zufällig die richtige Idee!
Vorhang auf!
Die ersten beiden Bilder vom Fundort, dem Torfabbaugebiet Breesen. Beide Bilder von Torsten.
Rehnaer Pilzfreunde bei der Pilzsuche im Torfabbaugebiet.
Alle weiteren Bilder, wie erwähnt, von Matthias. Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmals für die großartigen Aufnahmen!
Die tief ins Substrat eingesenkten Pseudothecien sind nur schwer zu entdecken und sie lassen noch nichts von der Schönheit ahnen, die sie im Inneren bergen.
Pseudothecien im Schnitt.
Erst die Mikrobilder zeigen die ganze Schönheit dieser Art.
Es folgen die zwei angekündigten Dokumentationen, die Matthias wieder hinreißend gelungen sind!
Einige kurze Beschreibungen aus der wenigen mir bekannten Literatur zu dieser Art füge ich als PDF an.
Da ist zum einen Georg Winter, der in Rabenhorsts Kryptogamenflora von 1887 den Fuckelschen Typus vorstellt, außerdem Cain, der in "Coprophilous Sphaeriales in Ontario, 1934" den Pilz anhand kanadischer Funde beschreibt sowie ein Fundbericht von Rèblova & Svrcek in der Czech Mykol. 49, 1997.
LG Nobi
Irgendwie komm ich auf A. michaudii.
Wenn ich aber in van Brummelen ´s Monographie die Sporenzeichnung anschaue hab ich schon grooße Zweifel
Ich denke, die Zweifel sind berechtigt, Bernd!
Tendieren würde ich bei Deinem Fund vorsichtig zu Ascobolus denutatus.
Die Art ist für die Gattung recht groß (2-10 mm), hat einen deutlichen Rand und eine sehr variable Sporenornamentation.
Diese kann durchaus warzig oder auch quergebändert sein.
Die Sporenmaße stimmen ebenfalls gut überein!
Van Brumelen gibt viele verrottende Substrate an, u.a. auch Dung.
In deinem Fall vermute ich im Dung enthaltene Pflanzenreste, auf denen er fruktifiziert.
Man sieht pflanzliche Fasern auf deinem Bild, und Schafe sind nun mal Pflanzenfresser.
LG Nobi
Da bin ich ganz bei Ralf, Harzi!
Den sehe ich ganz sicher noch in der Variabilität von D. winteri.
LG Nobi
Danke Ulla, dass Du diese traurige Nachricht mit uns teilst!
Prof. Kreisel war Gast mehrerer Tagungen der AgSM (Arbeitsgemeinschaft Sächsischer Mykologen), wo ich ihn auch persönlich kennenlernen durfte.
Sein enormes Wissen war beeindruckend.
Ich erinnere mich, dass im Vorfeld stets Transfers von und zum Bahnhof organisiert werden mussten, da er nie selbst Auto gefahren ist.
Einmal durfte ich ihn sogar selbst chauffieren.
Ich werde ihn in respektvoller Erinnerung behalten.
Nobi
Wie doch die Zeit vergeht!
Gerade erst hatte ich einen Geburtstagsthread für Dich eröffnet, und nun soll schon wieder ein Jahr 'rum sein!?
Jedenfalls möchte ich mich den guten Wünschen gern anschließen, lieber Sven.
Viel Kraft für die Arbeit, ganz viel Freude mit der Familie und weiterhin Spaß mit den kleinen Freunden aus dem Pilzreich.
Es wird mal wieder Zeit für Bockwitz!
Wo wir inzwischen möglicherweise sogar einen Erstfund für Deutschland haben.
Seltene Ascomyceten I. - Thecotheus formosanus
Allerdings brauchen wir eine Verlängerung unserer Begehungsgenehmigung.
Kannst Du oder soll ich mich kümmern?
Nobi
Danke für die stimmungsvollen Winterbilder, Grüni!
Auch wenn Du uns das Wirtshaus an der Lahn vorenthalten hast!
Hier sieht es bei mittlerweile ca. 45 cm Schneehöhe ähnlich, wenn nicht gar noch winterlicher aus.
Selbst die Schneemänner und ~frauen können vor lauter Neuschnee kaum noch aus den Augen schauen.
Und an der Vogelfütterung herrscht Hochbetrieb.
Mitunter sind die Futterstellen sogar heftig umkämpft.
LG Nobi
Das Pilzreich ist so vielfältig und voller Überraschungen, steckt sogar in unseren Breiten noch voller bislang unbeschriebener Arten.
Langweilig wird es niemals werden.![]()
Da sagst Du was! Und ein Leben ist zu kurz, um alles zu entdecken!
Sind die Asci nicht immer 8-sporig? Und arbeitest du mit schiefer Beleuchtung (letztes Bild)?
Die Asci sind konstant 8-sporig. Leider gelang es mir nicht, einen vollständig abzulichten.
Und was die schiefe Beleuchtung angeht.
Meine eigentliche Mikroskopbeleuchtung ist leider hinüber und ich improvisiere mit einer Kaltlichtlampe, die eigentlich für mein Bino gedacht ist.
Auf eine Fortsetzung bin ich sehr gespannt.
Ich freue mich auf mehr.
Wunderbarer Fund, herzlichen Glückwunsch.
Fortsetzung folgt. Und danke für Euer Interesse!
Tolle Idee so eine Reihe zu starten.Seltene Ascomyceten ist ja noch maßlos untertrieben. In der Datenbank von Mykis ist der Name noch nicht aufgeführt und Du hast wohl den ersten deutschen Fund dokumentiert.
Oh, das war mir gar nicht bewusst!
Da müsste ich auch erstmal bei P. Püw. oder den Huth-Brothers nachfragen, ob sie die Art nicht schon kennen.
Was ich durchaus für möglich halte, da sie ebenfalls seit Jahren Coprophile untersuchen.
LG Nobi
Hallo Beli,
warum kann das nicht Amanita ovoidea, der Eierwulstling, sein, oder sein giftiger Doppelgänger A. proxima, der Ockerscheidige Eierwulstling.
Beide Arten sollten in der Region vorkommen.
Leider kann man in dem Reifezustand nur spekulieren.
LG Nobi
Vorspann.
Obwohl ich mich seit Jahrzehnten mit Pilzen beschäftige, kommt es immer wieder vor, dass ich seltene, kaum bekannte Arten zu sehen bekomme.
Dass ich Jahr für Jahr von diversen persönlichen Erstfunden überrascht werde.
Bei der enormen Artenzahl allein in Deutschland ist das natürlich kein Wunder und sicher geht es euch ganz ähnlich.
Diese für mich neuen Arten können sowohl Groß- als auch Kleinpilze sein. Hier geht es hauptsächlich um letztere.
Die ich entweder selbst entdeckte oder von lieben Pilzfreunden mit der Bitte um Bestimmungshilfe zugeschickt bekam.
Einige davon möchte ich euch in einer lockeren Serie gern vorstellen.
Es wird sich ausschließlich um Ascomyceten handeln, also um Pilze, deren Sporen sich in Schläuchen (Asci) entwickeln.
Und es werden vor allem kleine, makroskopisch eher unscheinbare Arten sein, die ich euch zeigen möchte. So um 0,5 bis 5 mm. Wobei 5 mm die Ausnahme ist.
Matthias (Mreul) hat zu einigen Arten wunderbare Bilder beigesteuert.
Ich werde das natürlich entsprechend erwähnen und lade Euch hiermit herzlich ein, mich bzw. uns auf einer ganz besonderen Entdeckungsreise zu begleiten.
[hr]
Beginnen möchte ich mit einer Art, deren Bestimmung mir reichlich Probleme bereitet hat.
Gefunden während einer gemeinsamen Exkursion mit Sven, Nando und einigen anderen Pilzfreunden am 30.10.2016 im NSG Bockwitz an Pferdedung (Konik).
Schnell war klar, dass es sich um einen Thecotheus handelte.
Nun ist die Gattung überschaubar und sie besteht zu einem Großteil aus coprophilen (dungbesiedelnden) Arten.
Die Asci sind diffus amyloid (d.h. +/- blauend in Jodlösung) und die Sporen zeichnen sich durch gelegentliche polare Anhängsel (Apikuli) aus.
Der Norweger Olav Aas veröffentlichte 1992 eine umfangreiche Monografie.
Mit deren Hilfe konnte ich bisher den ein oder anderen Vertreter dieser Gattung bestimmen.
Diese Aufsammlung widersetzte sich jedoch ziemlich hartnäckig meinen Bestimmungsversuchen.
Da konnte ich den "Aas" drehen und wenden, wie ich wollte, ich kam einfach zu keinem Ergebnis.
Oder wie ich gegenüber Stefan während der gemeinsamen Fahrt zum Nordtreffen erwähnte.
"Da ist ein winziger Becherling auf Dung, ein Thecotheus, den gibt es einfach nicht! Da sitze ich schon seit Tagen dran."
Natürlich gab es ihn doch!
Ursprünglich beschrieben von Wang 1994 als Thecotheus formosanus.
Da passte schonmal die Sporengröße, das feinwarzige Epispor und die großen Apikuli (also, die polaren Anhängsel).
Was nicht passte, war ein polarer Kragen, der bis dato nur von Thecotheus africanus und T. perplexans bekannt war, zwei Arten auf Elefantendung.
Also weitergesucht und schließlich bei einer Publikation von Doveri & Coué aus dem Jahr 2008 fündig geworden.
Thecotheus formosanus f. collariatus Doveri & Coué
Apothecien 1 -1,5 mm. Ausgebreitet bis leicht konvex. Blassgrau.
Asci 200 -270 x 15-21 µm, uniseriat.
Sporen 18-20(21) x 8-9(9,5) µm. Fein punktiert und einseitig abgeflacht. Apikuli 4-5 x 3-4 µm. Aufnahmen in Baumwollblau (BWB).
Hier kann man ganz gut die Kragen sehen. 3,5-4 x 1,5 µm. Ebenfalls in BWB.
Und hier sollte die feinpunktierte Sporenoberfläche zu erkennen sein.
Neben haarähnlichen, apikal unverdickten Paraphysen (2-3 µm) ist die Art durch apikal kopfig verdickte Paraphysen ausgezeichnet (5-7(9) µm).
Es gibt also zwei Paraphysentypen. Hier ein Eindruck von den kopfigen Paraphysen, aufgenommen in Kongorot.
Auch sieht man nochmal schön die abgeflachten Sporen.
Die erwähnte Literatur hänge ich gern als PDF noch an.
LG Nobi
Das Pulver ist noch nicht verschossen.
Was für ein stimmungsvoller Bericht von der Dünenpilztagung!
Sogar ein paar bekannte Gesichter konnte ich auf dem Gruppenbild entdecken.
Wäre ich Anfang November nicht zum Nordtreffen gefahren, wäre ich vielleicht mit dabei gewesen. Erwogen hatte ich es.
Irgendwann klappt es mit einer Teilnahme!
Und das Sporenfeuerwerk ist einfach nur überwältigend!
Massaria inquinans suche ich seit langem vergebens und um Splanchnonema phorcioides zu entdecken muss erstmal ein Maulbeerbaum gefunden werden!
Danke für den schönen Beitrag!
LG Nobi
Alles anzeigen
[quote='abeja','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=348989#post348989']
Nr. 14 hätte ich jetzt eigentlich für ganz ganz junge Spaltblättlinge gehalten??
Das hätte ich bis vor ein paar Tagen auch noch gedacht!![]()
Doch dann entdeckte ich diese blutjungen Austern.
Ich bleibe bei meiner Meinung, auch wenn hier ein mächtiger Gegenwind herrscht!
Genau 10 Tage später sah der Stamm, wo das Bild aufgenommen wurde, so aus:
Kein Panellus stipticus weit und breit.
Ich hätte die Gruppe markieren sollen. Schade, habe ich leider verpasst.
Aber vielleicht wachsen Tuppies Pilze ja noch ein wenig und das Rätsel wird noch aufgeklärt!
LG Nobi
Hintendrin in der Schachtel mit "Nich wekwerfe" hat sich übrigens Nobis Halbitaliener eingenistet. Er fand es dieses Jahr beim Gnobi zu langweilig, geht erst wieder dorthin zurück, wenn der wieder mitspielt.
Da ist er also abgeblieben. Ich habe den Kleinen schon vermisst!
Nun, gut zu wissen, dass du in besten Händen bzw. in einer hübschen Schachtel gelandet bist!
Einen schönen Sommerschlaf wünsch' ich dir.
Und da ich meinen Gnolmi gern wiederhaben möchte, werde ich sicher wieder mitspielen beim APR 2017.
Ob als Rätselfotolieferant, in einer sich noch zu findenden Jury oder gar als Rätsler - schaun mer mal.
LG Nobi
Danke für den Aufwand, Harzi! Tolle Bilder abermals.
Ich denke, es hat sich gelohnt, nochmals genau hinzuschauen.
Kein gelbes Tomentum, also kannst Du den als Delitschia marchalii eintüten!
LG Nobi