Oh sehr schön lieber Nobi, dann muß ich morgen mal reinschauen, ich hab nämlich auch gerade einige Tintlinge auf dem Rentierdung von Maren LG Harzi
Na, wenn das nicht die gleiche Art ist, Harzi!
Wenn Du nun noch Pleurozystiden und Schnallen finden könntest! Und natürlich zweisporige Basidien mit großen Sporen. Dann könnte ich das Fragezeichen entfernen!
Hast du mal mit Andreas Seite verglichen? Da ist C. sassii gelistet.
Tintlingsfunde mit der Seite von Andreas abzugleichen ist natürlich Standart! Leider scheint er die Art nicht zu kennen und die Angaben dort sind "nicht sehr ergiebig".
Auch Ludwig hilft da nicht wirklich weiter, auch wenn er die Art vorstellt.
nach vielen kleinen Dungpilzen möchte ich nun einen größeren vorstellen, einen, den man mit bloßem Auge nicht übersehen kann.
Maren schickte mir vor einigen Wochen etwas Rentierdung, den sie in Schweden sammelte. Seit einiger Zeit fruktifiziert daran ein kleiner Tintling, dessen Bestimmung weder einfach noch 100% sicher ist.
Es gibt kein Velum, dafür reichlich Pileozystiden. Neben normalen auch kleinere, sehr dickwandige, z.T. gegabelte Sklerozystiden. Damit gehört er schon mal in die Untersektion Setulosi. Und die Basidien sind zweisporig!
Meine erste Idee: Coprinellus bisporus. Aber. Dem fehlen die Sklerozystiden. Außerdem sind dessen Sporen mit 10-14 x 6-8,5 µm kleiner als die der "Rentiertintlinge", die inzwischen auch Maren fand. Maren nennt Sporenmaße von 13-21 x 8-10,5 µm. Die von mir vermessenen Sporen betrugen durchschnittlich 14-17 x 8-9,5 µm. Vereinzelte Sporen von 17-20 x 9-10,5 µm konnte ich bei gezielter Nachsuche entdecken. Vermutlich stammen diese von einsporigen Basideien.
Also weiter gesucht, was es denn sein könnte.
Da kommt an sich nur noch Coprinellus sassii infrage, eine wohl extrem seltene und wenig publizierte Art.
Geschlossene Hüte bis 1,5 x 1 cm. Stiele bis 6 cm.
Ein Blick auf die Lamellenflächen sollte die ballonförmigen Pleurozystiden zeigen. Solche besitzt bisporus nicht.
Sporen mit großem seitlichen Keimporus und zweisporige Basidien.
In Kongorot.
Pileozystiden (Huthaare), Foto: Maren.
Ein weiteres Merkmal zur Abrenzung von sassii und bisporus sind Schnallen, welche nur bei sassii vorkommen sollen. Maren hat etwas nachweisen können, was Schnallen sein könnten. Ich ebenfalls. Aber nur sehr vereinzelt. Leider gibt es keine aussagekräftigen Fotos. Deshalb auch das kleine Fragezeichen.
Ist das nun eine teleomorphe oder anamorphe Struktur?
Kerstin hat es richtig erkannt. Klarer Fall einer Teleomorphe (Hauptfruchtform). Die Asci sind zwar nur zu erahnen, aber eindeutig vorhanden. Es gibt viele Gattungen, in denen die Asci vergänglich und nur jung als solche zu erkennen sind.
Vielen Dank Euch beiden für eure Beiträge!
Offensichtlich ist die Art tatsächlich so selten, dass sie kaum einer zu kennen scheint. Selbst bei Ascofrance gab es auf Anfrage des Finders so gut wie keine Resonanz.
Leider komme ich über den Link zur Studie von Jaklitsch & Voglmayr nicht weiter, Nobi. Braucht's da eine Berechtigung?
Oh, das ist blöd! Offenbar hatte der Link nur eine zeitlich begrenzte Gültigkeit. Ich versuche mal das PDF hier anzuhängen. Knapp 5Mb, ich weiß nicht, ob das klappt.
OK, hat nicht geklappt, bekam gerade folgende Fehlermeldung. "Die angehängte Datei ist zu groß. Die maximal zulässige Größe für diesen Dateityp beträgt 4096 Kilobyte." Da werde ich mal die Admins konsultieren, ob man das nach oben korrigieren kann.
Gut, ist nicht schlimm, dann eben direkt über die "Persoonia". Ich finde es ganz großartig, dass man unbeschränkten Zugriff zu allen Heften der letzten Jahre hat. Für mich als Amateur ist das jedenfalls ungemein befriedigend!
Zum Download öffnest Du diese Seite und gehst dann direkt auf "Download" in dem kleinen Fenster. Der Download braucht eine Weile, aber es sollte jetzt klappen.
Hallo Nobi, kommt Thyronectria lamyi nur an Mahonie vor?
In dem verlinkten Artikel nennen die Autoren neben Mahonie (Berberis aquifolium) weitere Berberitzenarten. Neben der Gewöhnlichen Berberitze (Berberis vulgaris) auch nichtheimische, in Parks und Gärten verbreitete Berberis-Arten.
Björn hat die Art und zwei weitere interessante Pyrenomyceten an einem Berberitzenast gefunden und hier eindrucksvoll vorgestellt. Nach Jaklitsch & Voglmayr ist T. lamyi mit Cucurbitaria berberidis vergesellschaftet, wächst evtl. sogar an deren Perithecien. Ob in jedem Fall? Hier gibt es wohl noch Klärungsbedarf.
Ein spannender Fund, Marco, und hervorragend dokumentiert!
Nach einer ausführlichen Studie von Jaklitsch & Voglmayr (Persoonia 33, 2014) heißt die Art aktuell Tyhronectria coryli. Die steht ebenfalls noch auf meiner Wunschliste. Bisher fand ich "nur" die Nachbarart Thyronectria lamyi an Mahonie. Also, auch an diesem Substrat lohnt es sich mal zu schauen.
kürzlich erreichte mich per Mail die Anfrage eines Pilzfreundes zu einem Dungpilz, der mir völlig unbekannt war.
Mit der Erlaubnis des Finders möchte ich den gern hier vorstellen und hoffe auf eine rege Diskussion! Naja, sehr optimistisch bin ich nicht, dass den einer kennt, aber über ein, zwei Antworten würde ich mich schon freuen.
Die Pilzchen wuchsen gesellig an Losung vom Zwergkaninchen.
Hier erstmal die Bilder. Fruchtkörper laut Finder ca. 1x1 mm groß. Das erscheint mir im Vergleich zum Substrat allerdings etwas zu groß.
Sporen in Clustern, ähnlich Saccobolus. Asci um 17 x 7 µm.
Sporen um 7 x 3 µm, einseitig abgeplattet, in Lugol blassgelb.
Ich antwortete darauf wie folgt.
"Da musste ich auch erstmal ein wenig recherchieren. Irgendwo hatte ich so etwas schon abgebildet gesehen, aber wo?
Ich denke, es war in "Arx et al_Sordariaceous Ascomycetes without Ascospore Ejaculation". Der Pilz könnte demnach sehr gut Pithoascus nidicola sein. (S. 42 + Tafel 39). Von Massee & Salmon 1901 als Microascus nidicola beschrieben. Ich habe deren Arbeit als analoge Kopie und soeben verglichen - passt ganz gut!
Typisch sind neben den kurzhalsigen Perithecien die schmalen und einseitig abgeflachten Sporen, die sich in kleinen vergänglichen Asci entwickeln.
Einen Artikel dazu gab es auch 2002 in der "Mycologia". Hier geht es zur ersten Seite, danach einfach "Next page" drücken.
Der Fund ist außergewöhnlich und würde mit Sicherheit auch andere Dungpilzfreunde interessieren."
Und genau deshalb habe ich diesen interessanten Fund hier vorgestellt. Falls Euch dieser Pilz eines Tages über den Weg läuft, habt Ihr nun zumindest einen Ansatzpunkt!
Schau doch erst mal nach, ob Du gelbliche Paraphysenenden findest.
Gaaaaaaaaaaaaanz wichtiger Hinweis! Falls die Paraphysen tatsächlich gelbe Inhalte haben, hätten wir es bei der Sporenanordnung mit einer neuen Art zu tun. Dann bitte so viel Material wie möglich abtrocknen, und es Ralf oder mir schicken.
Aus dem Bauch heraus und ohne zu recherchieren halte ich das für keinen echten Coprophilen, Hans.
Eher für einen fakultativen Dungbewohner, der pflanzliche Reste besiedelt. Wie man sie oft im Dung von Nagern findet. So sieht es auf deinen Bildern jedenfalls aus. Möglich, dass man in der "alten" Literatur fündig wird (ua. Rabenhorst, Winter, Massee & Salmon, Hansen). Aber da fehlt mir gerade ein wenig die Zeit.
Wie Ralf schon anmerkte, sind die Sporen sicher noch nicht ausgereift, Hans. Sie sollten bei Reife +/- violett bzw. braun- oder grauviolett sein. Dann können sie auch noch etwas an Größe zulegen.
Zur Art kann ich folgendes sagen.
Die Sporenanordnung ist nach Van Brummelen eindeutig Muster III, fig. 2h, S. 41 Das ist typisch für versicolor und depauperatus. Damit sind wir in der Sektion Eriobolus, auch wenn die Apothecien auf Deinem Bild scheinbar gelblich gefärbt sind. Aber die dann infrage kommende Sekt. Saccobolus hat eine völlig andere Sporenanordnung. Das passt also überhaupt nicht. Möglicherweise ist das Bild farblich etwas verfälscht. Trotzdem nochmals die Farbe der Paraphysenenden überprüfen, falls gelb haben wir ein Problem!
Alles in allem wird das möglicherweise auf Saccobolus versicolor hinauslaufen.
[font="Times New Roman"]Glückwunsch auch von mir, Jan-Arne zur 700D und bereits recht ansehnlichen Ergebnissen! [/font]
[font="Times New Roman"]Meine 600D inkl. 60er und 100er Makro liegt seit zwei Jahren nahezu unbenutzt im Schrank, da ich von den ersten Bildern enttäuscht war.[/font] [font="Times New Roman"]Die mir übrigens nicht annähernd so gut wie Deine gelungen waren, von ein paar Insektenaufnahmen abgesehen.[/font] [font="Times New Roman"]Dein Bericht motiviert mich, die Kamera zu entstauben und ihr eine weitere Chance zu geben. [/font] [font="Times New Roman"] [/font] [font="Times New Roman"]Momentan bevorzuge ich die Canon SX50 HS und fürs extrem Kleine die Olympus Tough TG 4.[/font] [font="Times New Roman"]Das geht alles irgendwie einfacher und schneller und die Ergebnisse sind für mich völlig in Ordnung.[/font] [font="Times New Roman"] [/font] [font="Times New Roman"]LG Nobi[/font]
Habitus, Farbe und der violette Touch erinnern eher an einen Laubholz-Knäueling.
Ein Austernseitling ist das nicht und für einen Muschelseitling sieht der zumindest etwas merkwürdig aus. Da vermisse ich zB das gelbe Stielchen. Das Substrat wäre noch ganz interessant.
Danke, Maria, für die interessanten Hintergrundinformationen zum Bärlauch.
Da kann ich ja punkten, wenn wir uns Ende April mit Freunden zum traditionellen Bärlauchsammeln und ~essen treffen. Natürlich mit Quellenangabe! Schon lange vor dem Bärlauchboom haben wir im Freundeskreis dieses Wildkraut entdeckt und treffen uns seitdem jährlich, um diesem wunderbaren Blattgemüse zu huldigen. Im Vorjahr hatte ich hier davon berichtet.
Bärlauch habe ich BISHER noch nie gefunden, aber ich bin auf der Jagd danach.
Ich überlege gerade. Wenn ich frisch gesammelten Bärlauch vom Sonntag am Montag zur Post bringe, sollte er Dich und Dein Töchterchen am Dienstag in gutem Zustand erreichen! Ich finde das gerade eine prima Idee.
Apropos Giersch. Brennnessel-Giersch-Spinat finde ich äußerst delikat!
Das ist nicht nur eine interessante Anfrage, sie ist zudem auch fantastisch dokumentiert. Wenn man bedenkt, dass die Fruchtkörper fast nur aus einem einzigen Ascus bestehen und sie demzufolge nur so groß wie dieser sind. So kann es gern weitergehen, Marco!
Auf einer einzigen Dungprobe können übrigens gut und gerne mehr als 20 Arten vorkommen. Natürlich zeitlich versetzt. Um das zu beobachten, sollte die Probe längere Zeit unter Feuchtkammerbedingungen aufbewahrt werden.
Besonders spannend sind auch die vielen Pyrenomyceten, also die "kleinen schwarzen Punkte", die bald auftauchen sollten. Vielleicht können wir hier gemeinsam noch die ein oder andere Art diskutieren.
Um einen Überblick über die Vielfalt der oftmals winzigen Pilze bekommen, empfehle ich Dir, ein wenig im Unterforum "Coprophile Pilze" zu stöbern. Da findest Du neben tollen Portraits auch jede Menge Literatur.
eindeutig eine Podospora. Ralf hat die wichtigsten Unterschiede zwischen Podospora und Schizothecium ja bereits ganz fantastisch erklärt! Da muss ich das nicht machen! Und wegen der vielsporigen Asci hat Ralf schon die beiden infrage kommenden Arten genannt.
Möglicherweise können wir später vom "Nobi-Faktor" profitieren...
Tatsächlich habe ich noch ein paar Gedanken, die etwas näher an die Art führen könnten.
1. Substrat Hase ist das bevorzugte Substrat von Podospora pleiospora. 86% meiner pleiospora-Funde gelangen an Hase, myriaspora bevorzugt Haustierdung, an Hase gelangen nur 17% meiner Funde.
2. Sporengröße Die Sporen von pleiospora sind etwas größer als die von myriaspora. Vor allem sind sie breiter! Sporenbreiten größer 20 µm "kann" myriaspora idR nicht, während die Sporenbreite von pleiospora bei 18-24 µm liegt. Ein weiterer Punkt für P. pleiospora.
3. Sporenzahl Der untere Ascus Deines letzten Beitrages zeigt meiner Meinung nach weniger als 64 Sporen, 32 könnte gut hinkommen. Da herrscht schon noch ein anderes Gewimmel in den myriaspora-Schläuchen! Das wäre also das dritte Argument für P. pleiospora.
Aaaaaaaaaaaaaaaaber. Da einige für eine sichere Bestimmung wichtige Merkmale fehlen, kann man die Art nicht wirklich benennen. Da hilft auch der "Nobi-Faktor" nicht! Jedoch kann man feststellen, dass die von Dir vorgestellte Art in vielen Belangen P. pleiospora entspricht. Wegen kleiner Restunsicherheiten würde ich sie deshalb Podospora cf. pleiospora nennen wollen.
So heißt ein Song der Underground-Legende Dead Moon aus Portland, Oregon. Gestern hat nun dieser Mond, der alles andere als tot ist, ein weiteres Mal ganz hell über Dresden geleuchtet. Und es war eine rauschende Nacht, die uns Fred & Toody Cole im "Tante Ju" bescherten, diese beiden Vollblutmusiker, die einst gemeinsam mit dem Schlagzeuger Andrew Loomis Dead Moon waren.
Nachdem Andrew im Vorjahr verstorben ist, werden nun Toody und Fred das Andenken an ihn mit den unsterblichen Songs ihrer gemeinsamen Band weiterhin wahren! Und das hoffentlich noch viele Jahre! Neben einigen neueren Songs gab es natürlich jede Menge Klassiker. Ob Dagger Moon, It's O.K., Dead Moon Night, Fire in The Western World oder Spectacle - fast alle ihrer "großen" Hits durften wir genießen.
Hier ein paar Bilder vom gestrigen Konzert. Hat man vor ein paar Jahren die Bühne noch im Stehen gerockt, darf man nun ganz entspannt auch im Sitzen musizieren.
Ein paar Songs habe ich natürlich auch noch für Euch. Trotz seiner nunmehr 68 Jahre! hat Fred immer noch diese markante und ausdrucksstarke Stimme wie auf seinen frühen Veröffentlichungen. Besonders die eher balladesken Lieder waren in dieser schlagwerklosen Besetzung ungeheuer intensiv! Die folgenden Aufnahmen sind übrigens noch keine zwei Wochen alt und vermitteln einen kleinen Eindruck von der besonderen Atmosphäre.
Unknown Passage und Out In The Blue waren stets Ruhepole der heißen Dead Moon Konzerte, von denen ich gefühlt um die 20 miterlebt habe. Und diese beiden Lieder sind auch heute noch etwas ganz besonderes für mich. Schön, dass ich sie gestern wieder hören durfte.
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Jemand, der seit über 50 Jahren den R'n'R lebt, der ca. 20 LPs veröffentlicht hat und sich mit seinen früheren Bands die Bühne u.a. mit Janis Joplin oder den Doors teilte, darf auch mal eine "ketzerische" Ansage machen. Und das auch gern voller Inbrust! Es muss ja nicht jeder den Blues lieben!
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Hear it loud!
LG Nobi
@ Craterelle. Die "Bergziegen" habe ich seit Jahren im Visier! Feine Band! Danke für's Erinnern. @ Erebus. Spannend! Beethoven hätte es wohl sowieso nicht hören können! @ Lupus. Erstmal Glückwunsch! Zum Hochzeitstag! Die Musik kommentiere ich mal lieber nicht. Hauptsache, Euch hat sie gefallen!
Es scheint da in der Literatur aber verschiedene Auffassungen zu geben, das fängt schon mit der Farbe der Frk. an!
Nun, Van Brummelen trifft in seiner Monografie eine klare Aussage, der sich u.a. Doveri anschließt! Und natürlich auch Heine! Er unterscheidet zwei Sektionen, die sich hauptsächlich durch die Farbe als auch durch die Sporenanordnung unterscheiden.
1. Sektion Saccobolus. Apothecien stets mit gelblichem Paraphyseninhalt, dadurch insgesamt +/- gelb erscheinend. Sporen idR nach Muster 1 (2a-2c) angeordnet. Siehe Seiten 40/41.
2. Sektion Eriobolus. Apothecien ohne gelb, hyalin, mitunter mit violettem intrazellulären Pigment. Sporen meist nach Muster 2 (2f-g, 2h) angeordnet.
"Deine" Fruchtkörper gehören eindeutig zur Sektion Eriobolus. Damit scheidet minimus aus! Leider erkennt man zu wenig Merkmale für eine sichere Artbestimmung. Saccobolus cf. depauperatus wäre eine Option.
LG Nobi
PS. Ich sehe soeben, dass Felli und Daniela die Dinge ebenso sehen!
Ich habe den Hinweis auf Mycobank gefunden, komme aber nicht an die Literatur als solche.
Das sollte sich schleunigst ändern! PDF im Anhang.
Übrigens, wenn man Neocoleroa mit Wentiomyces synonymisiert, gibt es auch Flechtenbesiedler. Einen Aufsatz zu Wentiomyces lichenicola findest Du bei Cyberliber in Mycotaxon 50, S. 459ff.
Kann man das ohne Sporenmaße bestätigen oder ist das eventuell doch ein anderer Pilz ?
Das kann man bestätigen! Wie Ralf bereits schrieb, gehört der zu den wenigen Winzlingen, die bereits makroskopisch "gehen". Vorausgesetzt, die Apothecien sind völlig unbehaart. Ansonsten müsste man mit Trichobolus vergleichen, deren vielsporige Species allerdings nahezu kugelige Sporen haben.
Ausnahme? Bleibt der unter Kulturbedingungen kleiner? Kennen wir bei der sicher nicht oft untersuchten Art die Variationsbreite nicht? Oder isses was anderes ?
Ich vermute, dass die Variationsbreite dieses kaum bekannten Pilzes größer ist als bisher angenommen. So erwähnt Doveri einen Fund mit Sporen bis 21 x 13 µm. Ich selbst hatte eine Aufsammlung mit Sporen von 19-22 x 11-13 µm.
Die geringfügige Abweichung in der Sporengröße zur Originalbeschreibung reicht m.E. nicht für eine neue Art. Selbst für eine Form sind die Unterschiede wohl zu gering.