Beiträge von bwergen


    Hallo,


    ein interessanter Beitrag, der aber meines Erachtens sehr übertrieben ist. Für die Bestimmung selbst einer geschützten Art ist es sehr wohl erlaubt, Proben in bestimmungsrelevantem Umfang zu entnehmen, um die Art für wissenschaftliche/ökologische Zwecke zu erfassen. Das ist ein großer Unterschied, ob nun eine Art nur bestimmt werden soll, oder ob man sie für Speisezwecke entnimmt.


    Was die Häufigkeit angeht: hier werden grunsätzliche Dinge einfach durcheinander geworfen. Das Prädikat "geschützt" ist nicht gleichzusetzen mit "selten". Arten sind vor allem aus dem Grund geschützt, weil z.B. ihre Biotope durch menschliche Eingriffe gestört und durch Veränderungen gar vernichtet werden, wodurch dann auch die jeweilige Funga verschwindet. Wenn jemand in einer Gegend mit sehr vielen Magerwiesen wohnt (wie zB in der Eifel), dann können Saftlinge sehr wohl auch sehr häufig erscheinen. Ich bitte jeden, sich diesen Unterschied klarzumachen.


    lg björn

    Hi,


    sowas hört auf den Namen Exidia thuretiana, Weißer Drüsling. E. cartilaginea ist eine ähnliche Art, die aber nicht so dicht am Substrat anliegt und vor allem im Laufe des Alterns karamellfarben wird.


    lg björn

    Hi Norbert,


    dazu müssten wir kurz gucken, was ein Schwefelkopf so alles auf der Lamellenoberfläche hat:


    Zu allererst fallen mir da die Chrysozystiden ein, die sich auf der Lamellenfläche befinden und einen gelartigen Inhalt besitzen, der sich mit Patentblau und anschließendem Untersuchen in Ammoniak meerblau färben lässt und in KOH gelblich wird.


    lg björn

    Deutscher Name: Milchweißer Eggenpilz


    Aktueller bot. Name: Irpex lacteus (Fr.) Fr. 1828


    Originalbeschreibung: Fries 1818, als Sistotrema lacteum


    Daten der hier vorgestellten Kollektion:
    Irpex lacteus M00046 (Herbarium bwergen), A-1100 Wien 30.XII.2013, an Ailanthus altissimus, leg. R. Moosbeckhofer, det. bwergen


    Systematik:
    Meruliaceae, Polyporales, Incertae sedis, Agaricomycetes, Agaricomycotina, Basidiomycota, Fungi


    Synonymie:
    Boletus cinerascens Schwein., Schr. naturf. Ges. Leipzig 1: 99 (1822)
    Boletus tulipiferae Schwein., Schr. naturf. Ges. Leipzig 1: 100 (1822)
    Coriolus canescens (Fr.) Pat., Essai Tax. Hyménomyc. (Lons-le-Saunier): 94 (1900)
    Coriolus lacteus (Fr.) Pat., Essai Tax. Hyménomyc. (Lons-le-Saunier): 94 (1900)
    Coriolus tulipiferae (Schwein.) Pat., Essai Tax. Hyménomyc. (Lons-le-Saunier): 94 (1900)
    Daedalea diabolica Speg., Boln Acad. nac. Cienc. Córdoba 11(4): 441 (1889)
    Hirschioporus lacteus (Fr.) Teng, Chung-kuo Ti Chen-chun, [Fungi of China]: 761 (1963)
    Hydnum lacteum (Fr.) Fr., Syst. mycol. (Lundae) 2(2): 412 (1823)
    Irpex bresadolae Schulzer, Hedwigia 24(4): 146 (1885)
    Irpex canescens Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 522 (1838) [1836-1838]
    Irpex cinerascens (Schwein.) Schwein., Trans. Am. phil. Soc., Ser. 2 4(2): 164 (1832)
    Irpex diabolicus (Speg.) Bres., Boln Acad. nac. Cienc. Córdoba 23: 428 (1919)
    Irpex hirsutus Kalchbr., Értek. termész. Köréb. Magy. tudom. Akad. 8: 17 (1878)
    Irpex lacteus (Fr.) Fr., Elench. fung. (Greifswald) 1: 142 (1828) f. lacteus
    Irpex lacteus f. sinuosus (Fr.) Nikol., Trudy Bot. Inst. Akad. Nauk SSSR, ser. 2, Sporov. Rast. 8: 186 (1953)
    Irpex lacteus (Fr.) Fr., Elench. fung. (Greifswald) 1: 142 (1828) subsp. lacteus
    Irpex lacteus var. canescens (Fr.) Bres., Annls mycol. 1(1): 88 (1903)
    Irpex lacteus (Fr.) Fr., Elench. fung. (Greifswald) 1: 142 (1828) var. lacteus
    Irpex pallescens Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 522 (1838) [1836-1838]
    Irpex sinuosus Fr., Elench. fung. (Greifswald) 1: 145 (1828)
    Irpex sinuosus Fr., Elench. fung. (Greifswald) 1: 145 (1828) var. sinuosus
    Irpex tulipiferae (Schwein.) Schwein., Trans. Am. phil. Soc., Ser. 2 4(2): 164 (1832)
    Irpiciporus lacteus (Fr.) Murrill, N. Amer. Fl. (New York) 9(1): 15 (1907)
    Irpiciporus tulipiferae (Schwein.) Murrill, Bull. Torrey bot. Club 32(9): 472 (1905)
    Microporus chartaceus (Berk. & M.A. Curtis) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 495 (1898)
    Microporus cinerascens (Schwein.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 495 (1898)
    Microporus cinerescens (Schwein.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 495 (1898)
    Polyporus chartaceus Berk. & M.A. Curtis, Hooker's J. Bot. Kew Gard. Misc. 1: 103 (1849)
    Polyporus corticola f. tulipiferae (Schwein.) Fr., Elench. fung. (Greifswald) 1: 124 (1828)
    Polyporus tulipiferae (Schwein.) Overh. [as 'tulipiferus'], Wash. Univ. Stud. 1: 29 (1915)
    Polystictus bresadolae (Schulzer) Sacc., Syll. fung. (Abellini) 6: 257 (1888)
    Polystictus chartaceus (Berk. & M.A. Curtis) Cooke, Grevillea 14(no. 71): 84 (1886)
    Polystictus cinerascens (Schwein.) Cooke, Grevillea 14(no. 71): 86 (1886)
    Polystictus cinerescens (Schwein.) Cooke, (1886)
    Polystictus tulipiferae (Schwein.) Cooke, (1886)
    Poria cincinnati Berk. ex Cooke, Grevillea 15(no. 73): 27 (1886)
    Poria tulipiferae (Schwein.) Cooke, Syll. fung. (Abellini) 6: 312 (1888)
    Sistotrema lacteum Fr., Observ. mycol. (Havniae) 2: 266 (1818)
    Steccherinum lacteum (Fr.) Krieglst., Beitr. Kenntn. Pilze Mitteleur. 12: 45 (1999)
    Trametes lactea (Fr.) Pilát, Atlas Champ. l'Europe (Praha) 3: 322 (1940)
    Xylodon bresadolae (Schulzer) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 541 (1898)
    Xylodon canescens (Fr.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 541 (1898)
    Xylodon hirsutus (Kalchbr.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 541 (1898)
    Xylodon lacteus (Fr.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 541 (1898)
    Xylodon pallescens (Fr.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 541 (1898)
    Xylodon sinuosus (Fr.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 541 (1898)


    Bedeutende Merkmale:
    Fruchtkörper semipileat bis resupinat (je nach Lage des Substrats), einige cm ² erreichend, oberseits etwas filzig, blasscreme und bisweilen mit grünlichem Algenbelag, unterseits mit großen Poren (ca. 1-3 pro mm), in schiefer Position auch geschlitzt-porig, weißlich bis blasscreme, mit weiß ausfransendem Rand.
    Sporen 5-6x2,2-3 µm, hyalin, glatt, ohne Tropfen, J-. Alle Septierungen ohne Schnallen. Aus dem Hymenium ragen inkrustierte Enden skeletoider Hyphen heraus (dimitisch!).


    Abgrenzung:
    Irpex wird von Steccherinum, welche Arten mit ähnlich aufgebauten Fruchtkörpern enthält, vorwiegend durch das Fehlen von Schnallen unterschieden. Schnallentragende "Irpex lacteus"-Kollektionen sind Steccherinum oreophilum zuzuschreiben (s. Forum).







    Hallo Thorben,


    schöne Bildersammlung. Die letzten Fotos zeigen vermutlich Rutstroemia firma (=Poculum firmum), ein recht großer, inoperculater Discomycet.


    lg björn


    Genauso ist es. Im Prinzip hat Oehrling auch schon alles richtig erklärt, nur dass du den Schnitt auch mit einer normalen Rasierklinge machen kannst.


    Das Präparat taugt übrigens besonders gut für das Beobachten von Pleurozystiden, die sich auf der Lamellenfläche befinden und bei normalen Präparaten, wo die Fläche oben liegen würde, nicht gut erkennbar sein würden. Cheilozystiden liegen ja bei jeder Form der Präparation irgendwo am Rand, dafür ist das Anfertigen eines Querschnitts weniger gut geeignet, da du ja nur einen winzigen Teil der Lamellenschneide hast, der evtl. keine Zystide aufweisen könnte (wenn diese z.B. nur verstreut vorkommen).


    lg björn


    Jo alles ausreden, du buchst ja sowieso einen meiner privaten Mikroskopierkurse in diesem Jahr, oder? :P

    Hallo Pablo,


    wo hast du denn meine alte Webseite ausgegraben?^^


    Dein Pilz könnte schon gut Pellidiscus pallidus sein. Du musst an den Makro- und Mikrofotos arbeiten :P


    lg björn

    Hi,


    die Mycena ist Mycena amicta, der Geschmückte Helmling.


    Wie ist denn das erste Foto von Sarcoscypha bearbeitet worden? Ist das gestackt? Da stimmt nämlich einiges nicht :P


    lg björn


    Hallo nobi,


    selbstverständlich habe ich dieses Werk komplett sortiert auf meinem PC. Leider habe ich aber auch da drin nix gefunden...du kannst es ja trotzdem mal versuchen, ich war sowieso gerade dabei, die Maße einzutragen und die Art als "Muricapronia fusispora" abzuheften:
    Sp. 26-31x10-12,5 µm, Asci 70-90x28-33 µm, IKI+KOH Hymenium blau, ohne Paraphysen/Pseudoparaphysen.


    lg björn


    Entzug? Wovon? :D

    Ist doch kein Problem, Anna. Schon verschoben :P


    Und dein Pilz sieht nach Ceriporia reticulata aus. Der Doppelgänger wäre Trechispora mollusca mit relativ weichen, verwischbaren Fruchtkörpern und stacheligen, sehr kleinen Sporen.




    Wenn du die beiden Arten betrachtest, siehst du, dass eine makroskopische Einschätzung sicher nicht in jedem Fall eindeutig ist...also: Mikroskop bringt wieder mal Sicherheit.


    lg björn

    Ich habe natürlich auch noch ein paar Fotos beizutragen, u.a. verschiedene Bilder der netzigen Sporen der Lamprosporas, die wir hatten.






    Octospora leucoloma





    Lamprospora seaveri


    Wir hatten auch noch winzige, schwarze Kernpilze, die scheinbar auch an den Moosen wachsen (an Bryum), die aber bisher noch keinen Namen zu haben scheinen:






    Unzweifelhaft ein entfernter Verwandter der Capronia-Arten, aber mit einer sehr charakteristischen Sporenform und Septierung (=muriform).



    lg björn


    Hallo Andreas,


    da gibt es außerordentlich viel. Zumindest habe ich unzählige Artikel und Bücher über Porlinge. Es gibt einige, die schwören auf die Artikel von JAHN in den Westfälischen Pilzbriefen. Andere wiederum können gut mit dem Bernicchia (Fungi Europaei Band 10) umgehen. Wieder andere würden Ryvarden bevorzugen...


    Falls du etwas explizites suchst, ich habe alles da. Du brauchst dafür Dropbox, um diese Daten zu bekommen.


    lg björn


    Hallo,


    erinnert mich an Irpex lacteus. Für Spongipellis sind die Fruchtkörper anscheinend viel zu klein. Leider wächst die erwähnte Art auch eher an Laubholz (in Auwäldern, siehe Angaben in GPBW Band 1). Könnte auch gut sein, dass dein Fund eine banale Art mit scheinbar ungewöhnlich labyrinthartigem Hymenophor ist.


    lg björn


    Keine Ahnung. Aber für einen Haarschüsselrasen mag ich das immer noch nicht halten. Zu groß und zu entfernt voneinander und auch sonst... Hm.


    Ihr habt wohl meine kurze Dokumentation einer sehr großen und auch eher verstreut wachsenden Cyphellopsis übersehen? Ich kann vielleicht etwas nachhelfen:


    http://www.pilzforum.eu/board/…eckkehr-der-pilzfestivals


    Letzter Beitrag.


    Nichtsdestotrotz ist der hier gezeigte Pilz sicher keine Cyphellopsis, sondern Trichopeziza, vielleicht T. subsulphurea, die eher T. mollissima ähnelt als einer "Perrotia".


    lg björn

    Hallo Pablo,


    wenn die Optik in etwa die gleiche Qualität hat wie die dargestellten Fotos, ist das Erkennen von etwaigen Haken unmöglich, sofern sie nicht überaus gut ausgebildet sind.


    lg björn


    Tja vielleicht kann Walter Jaklitsch dir da weiterhelfen. Bei mir heißen evtl. zukünftige F. fenestrata-Funde F. princeps. Ich denke, dass es der richtige Name für die großsporige Art mit den hyalinen Anhängseln ist.


    lg björn