Beiträge von bwergen

    Entweder Inocybe lacera oder Inocybe lanuginosa, ich würd eher auf letzteren tippen, aufgrund der wolligen, z.T. schuppigen Hutoberfläche. Den kannst Du aber leider nur mikroskopisch untersuchen, allerdings wäre diese Untersuchung dann einfach, denn: I. lacera hat auffallend lange Sporen.


    gruß björn


    [wäre eine versteckte Werbung für den kommenden Beitrag, Inocybe for runaways :D]

    Hallo,


    die scheinen aber abgestorben zu sein, möglicherweise könntest Du mit der Hauptfruchtform von X. hypoxylon recht haben, allerdings würd ichs nicht unterstreichen ;)


    lg björn

    Das sind Knopfstielige Rüblinge (Gymnopus confluens) ;)


    kannst Du daran erkennen, dass nach dem vorsichtigen Abtrennen des Hutes vom Stiel der Hut in der Mitte ein Loch und der Stiel an der Spitze eine Verdickung hat (wie ein Knopf).


    lg björn


    Wirklich toll erklärt, vielleicht kommt sowas ja auch noch zu anderen Arten/Gattungen/Ordnungen ;) Ich würde mich sehr freuen!


    Vielen Dank, es freut mich, dass es verständlich rüberkommt, ich hatte schon Bedenken, dass das ganze Gefasel eh niemanden interessiert und sich jeder nur die Bilder kurz anguckt :shy:


    zu anderen Arten oder Gattungen (Ordnungen wären etwas sehr umfangreich) könnten auch solche Beiträge folgen, Material hätte ich soviel, dass Du locker eine Straße bis zum Mond mit Ausdrücken pflastern könntest :D


    lg björn

    Nach so vielen Fragestellungen und Pilzbestimmungen gönne ich mir grad mal einen Beitrag in eigener Sache, in der ich euch mein diesjähriges Spezialgebiet vorstellen möchte: Die Dachpilze (Pluteus).


    Nun werden euch sicher Namen einfallen wie Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus), Löwengelber Dachpilz (Pluteus leoninus) oder Grauer Dachpilz (Pluteus salicinus). Dies sind ohne Ausnahme Pilze mit recht ansehnlicher Statur, Hüten bis über 100 mm Breite und recht schönen, mehr oder weniger intensiven Farben (braun, grau, gelb).


    Andere werden sich fragen, was ist überhaupt ein Dachpilz? Dachpilze, botanisch Pluteus, bilden eine Gattung mit etwa 45 mitteleuropäischen Arten, die systematisch zu den Pluteaceae gehören, also zu den Dachpilzverwandten. Wenig aussagekräftig, werden einige lauthals rufen. Klettert man die Taxonomieleiter rauf, dann gehört die Familie Pluteaceae, in der sich übrigens noch die Scheidlinge (Volvariella) befinden, in die Ordnung Agaricales, Champignonsartige.


    Also zur Übersicht unsere erarbeitete Systematik:


    Agaricales (Champignonsartige)
    -----Pluteaceae (Dachpilzverwandte)
    ----------Pluteus (Dachpilze)
    ----------Volvariella (Scheidlinge)
    -----Entolomataceae (Rötlingsverwandte)
    ----------Clitopilus (Räslinge)
    ----------Entoloma (Rötlinge)
    ----------Rhodocybe (Tellerlinge)


    Die oben aufgelisteten Gattungen enthalten allesamt Arten mit rosafarbenem oder rosabraunem Sporenpulver. Man teilt sie wie folgt ein: Sind die Lamellen am Stiel angewachsen, so hat man einen Rötlingsverwandten vor sich. Hier kommt es noch darauf an, ob die Lamellen dann gerade angewachsen sind, am Stiel herablaufen oder die Sporen eine Längsstreifung aufweisen (= Clitopilus). Sind die Lamellen dagegen frei, handelt es sich um einen Dachpilz oder um einen Scheidling. Dachpilze wachsen dabei auf Holzresten, gerne an Strünken oder vergrabenem Holz, während Scheidlinge überwiegend auf Humus (Pflanzenreste, zwischen Rindenmulch, bei V. bombycina, Wolliger Scheidling, auch Holz) erscheinen und an der Stielbasis Hüllreste des Gesamtvelums (Velum universale) zeigen.


    Zum Thema "was sind Dachpilze und woran erkenne ich einen solchen?": Der Dachpilz hat also nach obigen Infos schonmal freie Lamellen sowie rosafarbenes oder rosabraunes Sporenpulver. Die 45 Arten, die in Mitteleuropa bislang nachgewiesen wurden, bilden kleine bis mittelgroße, in seltenen Fällen große Fruchtkörper mit Hüten von 6 bis 120 (140) mm, die Hutfarbe ist braun, grau, gelb, graubraun, rosabraun, orangegelblich, orangerötlich oder weiß. Die Hutoberfläche kann glatt, samtig oder aderig gerunzelt sein (= wichtiges Bestimmungsmerkmal!). Der Stiel ist oft "berindet", das heißt, auf weißlichem Hintergrund fein bräunlich oder graubräunlich überfasert, dies ist vor allem beim Rehbraunen Dachpilz (P. cervinus) gut erkennbar. Der Standort ist, wie oben bereits kurz erwähnt, oft (immer?) Holz, ob dies nun über- oder unterirdisch liegt, spielt keine Rolle.


    Jetzt dürfte noch interessant sein, ob man die Dachpilze in die Pfanne hauen könnte...meine Antwort darauf: ja, man könnte, aber besonders viel wird man davon nicht haben. Die typischerweise recht zerbrechlichen Pilze (das Fleisch ist oft recht dünn, daher bricht der Hut sehr schnell vom Stiel ab!) geben nicht viel her, zumal sie oft einzeln oder in kleinen Gruppen erscheinen. Im Grauen Dachpilz (Pluteus salicinus) wurden zudem psilocybinähnliche Substanzen nachgewiesen, die bei ausladendem Genuss durchaus zu Halluzinationen und Rauschzuständen führen können. Alle anderen Dachpilze, deren Hutbreite kaum die 50 mm überschreitet, gelten als wertlos.


    Wer unter das Mikroskop schaut, wird das eine oder andere Mal mit interessanten Strukturen belohnt. Ausschlaggebend für eine genaue Bestimmung sind die sog. Hutdeckschicht (HDS), also die oberste Schicht der Hutoberfläche, welche oft anders gefärbt ist als das darunterliegende Fleisch (im Querschnitt gut erkennbar, Lupe!), die Sporengröße und -form, die meistens zwischen 5-10 µm liegt (kugelig, breitelliptisch) sowie das Vorhandensein von Zystiden und deren Gestalt. Zystiden sind Endzellen, die steril sind und sonst keine weitere Bedeutung zu haben scheinen (haben sie sicherlich, nur ist sie noch nicht erforscht). Je nachdem, wo sich diese Zystiden befinden, nennt man sie Cheilozystiden (Lamellenschneide), Pleurozystiden (Lamellenfläche), Pileozystiden (Hutoberfläche) oder Kaulozystiden (Stieloberfläche). Bei Dachpilzen treten am häufigsten Cheilo-, Pleuro- und Kaulozystiden auf. Es ist von Bedeutung, ihr Vorhandensein festzustellen. Sie stehen z.T. sehr weit heraus und sind daher bereits unter der 100fachen Vergrößerung erkennbar.


    Aufgrund geringer "Literaturdichte", was die Gattung Pluteus angeht, besteht an dieser Stelle Forschungsbedarf, den ich hiermit ein wenig decken möchte. Die bisherigen und alle noch kommenden Funde werden irgendwann in ein Buch verpackt und herausgegeben (so stell ich es mir jedenfalls gerade vor:D ich Anfänger...).


    So aber zur Sache jetzt, bevor euch langweilig wird bei dem Geschwafel, kommen jetzt mal ein paar Bildchen. Der Beitrag hier behandelt zunächst die kleinhütigen Dachpilze, d.h. mit Hüten unter 20 mm. Diese müssen schon gezielt gesucht werden ;)


    Die Nachweise gelten für NRW und sind bezogen auf eigene Funde.
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    1. Kleinster Dachpilz
    Pluteus exiguus (Pat.) Sacc. 1887


    Beschreibung: Hut 4-10 mm breit, gewölbt bis breit halbkugelig, blass ockerbräunlich, mit fein samtiger, körniger Oberfläche, Rand etwas gerieft. Lamellen frei, anfangs weißlich, jedoch recht früh mit deutlichem Rosaton. Stiel bis 30 mm hoch, weißlich, ganz fein überfasert, durch herabfallenden Sporenstaub bisweilen rosabräunlich gefärbt. Sporen 5-8,5x5-6,5 µm, rundlich bis breitelliptisch, glatt, mehr oder weniger blass bräunlich, vereinzelt mit Tropfen. Basidien 4sporig. Cheilozystiden 25-35x12-16 µm, bauchig mit deutlich verschmälertem "Kopfteil", Kaulozystiden ähnlich, 30-40x10-15 µm.
    Fundort: 30.08.2011, Gemünd (Nationalpark Eifel), an einem teilweise vergrabenen Holzstück von ?Quercus (Eiche), 1 Exemplar.
    Verbreitung: selten, aber vermutlich häufig übersehen (1 Nachweis).


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    pluteuiguus1b.jpg


    2. Haariger Dachpilz
    Pluteus hispidulus (Fr.) Gillet 1876


    Beschreibung: Hut 4-12 mm breit, schon früh flach ausgebreitet, auf weißlichem bis grauweißlichem Grund fein graubräunlich überfasert, z.T. auch mit abstehenden Härchen, vor allem gegen den Rand. Lamellen frei, lange weißlich bleibend, im Alter rosafarben. Stiel bis 25 mm hoch, weißlich, fein weißlich überfasert. Sporen 5,5-7x5-6 µm, kugelig, glatt. Basidien 4sporig. Cheilozystiden 40-60x10-15 µm, dick bauchig mit verschmälerten, z.T. verbogenen "Kopfteil", sehr zahlreich. Pleurozystiden keine vorhanden. Kaulozystiden keine vorhanden. HDS aus parallel liegenden Hyphen, die an bestimmten Stellen recht weit aufsteigen und somit deutlich abstehen (sie verursachen die haarige Oberfläche). Die Stieloberfläche ist jedoch mit abstehenden, septierten Hyphen übersäht, welche an der Spitze etwas verdickt sind (siehe unterstes Bild!)
    Fundort: 13.09.2011, Kerpen (Erftkreis, westl. von Köln), an liegendem, mit Moos besetztem Stamm von Fraxinus (Esche), gesellig wachsend.
    Verbreitung: vermutlich nicht selten, bisher 1 Nachweis.


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    3. Runzeliger Dachpilz
    Pluteus phlebophorus (Ditmar) P. Kumm. 1871


    Beschreibung: Hut 5-25 (40) mm breit, flach ausgebreitet, manchmal zentral etwas gebuckelt oder vertieft, von dort aus radial bis zum Rand gerunzelt, aber nicht aderig (vergleiche dazu Pluteus thomsonii), hasel- bis kastanienbraun, graubraun. Lamellen frei, jung weißlich, mit zunehmendem Alter schnell rosabräunlich werdend. Stiel bis 50 mm hoch, ziemlich zerbrechlich, weiß, auf ganzer Länge fein weißlich überfasert. Sporen 6,5-8x4-6 µm, breitelliptisch, glatt, ohne Tropfen. Basidien 20-30x5-7,5 µm, zylindrisch, 4sporig. Cheilozystiden 45-60x6-15 µm, schlank bauchig mit unterschiedlich deutlich verschmälerter Spitze, nur verstreut. Pleurozystiden 55-75x16-22 µm, mehr oder weniger bauchig mit verschmälerter Spitze, nur vereinzelt. Kaulozystiden keine gefunden. HDS aus blasig-kugeligen Zellen, hyalin, vereinzelt auch mit bräunlichem Inhalt.
    Fundort: 13.09.2011, Kerpen (westl. von Köln), scheinbar auf Erde (vergrabenes Holz?), 2 Exemplare.
    Verbreitung: selten (nur 1 Nachweis).


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    4. Flockenstieliger Dachpilz
    Pluteus podospileus f. minutissimus (Maire) Vellinga 1985


    Beschreibung: Hut 4-12 (15) mm breit, halbkugelig bis flach ausgebreitet, zentral bisweilen leicht gebuckelt, blass bräunlich mit deutlich dunklerer Mitte, scheinbar auf hellem Grund ganz fein bräunlich flockig überfasert, gegen den Rand gerunzelt/gerieft. Lamellen frei, anfangs weißlich, später mit leichtem Rosaton. Stiel bis 25 mm lang, weißlich, etwas durchscheinend wirkend, wenig bis nicht flockig (flockig bei f. podospileus). Sporen 5-6x4,8-6,1 µm, kugelig, glatt, hyalin. Basidien 15-22x5-6 µm, zylindrisch, 4sporig. Cheilozystiden 60-120x15-25 µm, schlank bauchig bis fast zylindrisch, gegen oberes Drittel etwas verengt und an der Spitze leicht verdickt/kopfig, in der Form recht variabel. Pleurozystiden 60-75x15-20 µm, keulig, an der Spitze nicht verschmälert. HDS aus blasig-keuligen Zellen mit bräunlichem Inhalt, darunter parallel verlaufende Hyphen. Kaulozystiden keine gefunden.
    Fundort: 06.08.2011, Jülich, an humusreichem Wegrand, scheinbar auf nackter Erde, 2 Exemplare.
    Verbreitung: selten (bisher nur 1 Nachweis).


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    pluteuspodospileus1b.jpg


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    So das war's für jetzt erstmal, es wird eine Fortsetzung geben, sobald ich neues Dachpilzmaterial habe (P. cervinus, P. salicinus, P. ephebeus usw.).


    lg björn


    Hallo und Moin zusammen!
    Bin in Jülich neu zugezogen und bräuchte mal einen Tip wo man hier in der Gegend einigermaßen aussichtsreich in den Wald wandern kann, um mit "Beute" wieder zurück zu kommen. In der direkten Umgebung sieht alles so gar nicht nach Pilzen aus, aber das kann ich gar nicht glauben. Muss ich tatsächlich bis in die Eifel fahren?
    LG Heidrun



    Hallo Heidrun,


    also die Eifel lohnt sich schon sehr. Bis zum Hürtgenwald sind es von Jülich aus, wenn man Richtung Langerwehe fährt, höchstens 30 Minuten. Und die Wälder dort haben normalerweise einiges zu bieten. Wie allerdings Rada und wohl auch andere schon festgestellt haben, gibt es an einigen Stellen viel, an anderen gar nix. Das liegt wohl daran, dass es nur örtlich geregnet hat, oder falls zu wenig, dann bleibt nur örtlich die Feuchtigkeit "hängen", sodass man die "Pilzoasen" regelrecht aufsuchen muss...im letzten Jahr war ganz NRW eine einzige Pilzoase :D aber das ist dieses Jahr leider anders.


    Ich geh im Hürtgenwald auch gerne mit, Du kannst Dich ja einfach melden.


    gruß björn

    Tja, wenn ich das wüsste, ich würd ja sagen, dass das Zeug ne pulverig-spröde Konsistenz hat, weil es wahrscheinlich Holzzeugs ist, welches von irgendeinem Insekt (Käfer?) zerkleinert wurde...sieht jedenfalls aus wie sehr feine Sägespäne, die auf einen Haufen geworfen wurden :D


    Zumindest diese Punkte kann ich widerlegen, denn: Die Art kann durchaus einen braunen, graubraunen, hellbraunen usw. Hut haben. Die "Wellung", die Du hier ansprichst, wird in diesem jungen Zustand wenig zu sehen sein.


    Bis auf weiteres (=Geschmacksprobe) verteidige ich den Wurzelnden Bitterröhrling :P


    Hallo !
    Nelkenschwindlinge sollten eingentlich am Stiel nicht brechen . die Stiele lassen sich mehrfach um deren Achse drehen . Ich denke aber auch das es sich um solche handelt
    Gruss Harry


    Für mich definitiv ein Nelkenschwindling, allerdings frage ich mich, was Malone unter "brechen" versteht (vielleicht reißen? :D)


    nichts für ungut, Malone ^^

    Nett, willkommen Wegberger. Ich kenne Wegberg einigermaßen, Kreis Heinsberg auch und alles drumherum sowieso. Meintest Du das Pilzseminar in Jülich vielleicht? Oder welches jetzt? Das wäre nämlich vielleicht nicht so weit weg von dir...


    lg björn


    Und der Wurzelnde Bitteröhrling (Boletus radicans) ?


    Der Schwamm scheint im Anschnitt ebenfalls zu blauen und man erkennt auch braune Stellen am Hutrand.


    Dann müsste der Finder ein Stückchen probieren. Wenn das extrem bitter werden sollte, käme der auch noch in Frage. Allerdings wüsste ich nicht, dass der so derart blau anläuft...schade dass ich mein Exemplar aus Österreich nicht übergeschnitten habe, sonst wüsste ich jetzt wieder mehr X(


    Sucht man den Pilz bei google, kommen durchaus einige Bilder mit einer derartigen Blaufärbung. Allerdings kenne ich die Art wesentlich robuster und dickstieliger als hier gezeigt :/


    Hallo Uwe !
    Vielelicht könntest Du dem Björn ja ein Exikkat schicken .. wäre doch ne spannende Sache was dabei herauskommt :)
    Gruss Harry


    Der Fruchtkörper müsste aber schon gut getrocknet sein. Die hiesige KITA von Aachen hatte das auch mal versucht, was hier bei mir ankam, war aber mehr Pilzwasser als Pilzfruchtkörper :D


    Dann ist es auch kein Kornblumenröhrling, wenn der Stiel nicht gekammert ist. Meine Vermutung wäre Boletus subappendiculatus der Falsche Anhängselröhrling ;)


    EDIT: Der Falsche Anhängselröhrling käme aufgrund des nicht blauenden Trama wohl auch nicht in Frage.


    So ist es, leider findest Du wenig Röhrlinge, die auf der Stelle derart blauen und nicht aussehen wie Hexenröhrlinge (mit Stielnetz, flockiger Stieloberfläche...).


    gruß björn

    In dem Fall würde mich interessieren, ob die älteren Fruchtkörper innen hohl sind, insbesondere im Stiel. Wenn es denn der Kornblumenröhrling ist, so müssten im Stiel mehrere Hohlräume zu sehen sein. Typisch wäre die schöne Blaufärbung im Querschnitt.


    Reicht aber für eine richtige Bestimmung leider noch nicht aus ;)


    lg björn

    Dank eines Hinweises denke ich hier vllt doch eher an einen Öhrling. Schau doch nochmal, ob die Fruchtkörper seitlich eingeschnitten sind, also der Rand bis an den Boden reicht, oder ob er gerade durchgeht. Falls nicht, ist es nämlich der Kröten-Öhrling (Otidea bufonia). Das wäre eine andere Art, die normalerweise auch nicht so groß wird wie der Kastanienbraune Becherling. Wenn man sich nicht sicher ist, müsste man das Ding noch mikroskopieren. Aber ich denke mal, es wird auf den Kröten-Öhrling hinauslaufen.


    Viele Grüße,
    björn

    Sind Pappeln dabei gewesen? Falls ja: Cortinarius (Tel.) sertipes, der Pappel-Gürtelfuß.


    Es kommen trotzdem einige weitere in Frage, ein schöner Fund allemal, würde ihn gerne genauer untersuchen ;)


    lg björn



    edit: wieso eigentlich Eichenblatt? Was Du da hingelegt hast, ist doch ein Pappelblatt, oder bin ich grad besoffen (wie sonst immer)?

    Empfehlen könnte ich das Buch von Rita Lüder sowie von Andreas Gminder. Sind recht aktuelle Bücher, müsst ihr einfach mal googlen, dann werdet ihr sie schnell finden.


    Es ist von Bedeutung, dass Bestimmungsbücher halbwegs aktuell sind. Nicht, weil man damit die Pilze besser bestimmen könnte, sondern weil sie eventuell neue Erkenntnisse bezüglich der Systematik oder, noch wichtiger, des Speisewerts haben. So wäre z.B. der Grünling in älteren Büchern essbar, in neueren steht dann aber, dass dieser aufgrund eines noch nicht genauer analysierten Gifts (verursacht Muskelzersetzung, "Rhabdomolyse") als giftig einzustufen ist, selbst wenn genaueres nicht geklärt sein sollte (z.B. könnte noch eine andere, dem Grünling ähnliche Art, als Giftpilz in Frage kommen).


    gruß björn

    Hi


    also bei einer derartigen Blaufärbung hätte ich eher in Richtung Kornblumenröhrling (Gyroporus cyanescens) gedacht, der müsste aber eigentlich einen kammerartig hohlen Stiel haben. Der Falsche Königsröhrling (Boletus pseudoregius) würde nicht so einheitlich blau anlaufen, sondern diese Farbe lediglich im Hutfleisch zeigen, im Stiel dann aber mehr rötlich verfärben.


    Ich hab diese Arten selbst noch nie gefunden, sonst würd ich jetzt vielleicht direkt ne Bestimmung servieren. Ich denke aber mal, dass der Kornblumenröhrling durchaus passen könnte.


    Vielleicht meldet sich ja ein Boleten-Experte.


    gruß björn

    Ja, gibt es, und zwar:


    1. L Hansen & H Knudsen: Nordic Macromycetes (Vol. 1,2).


    2. Ellis&Ellis (1997): "Microfungi on land plants" und "Microfungi on miscellaneous substrates"


    3. Baral, H.O.: In vivo veritas (DVD)


    Theoretisch hätte ich die größte Datenbank an Ascomyceten-Literatur auf meinem Laptop (bestehend aus etwa 30.000 Fotos von über 2400 Ascomyceten, mehr als 200 Schlüssel und Spezialdokumente). Prinzipiell kann ich Dir mit fast jedem Ascomyceten meine Unterstützung anbieten ;)


    lg björn
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    edit: Ein Buch, das ich auch benutze, ist zudem das folgende:


    Medardi, F. (2005): Atlante fotografico degli "Ascomiceti d'Italia"


    Es ist komplett in Italienisch geschrieben, bildet 400 Ascomyceten auf recht guten Bildern ab und hat vorne einen Bestimmungsschlüssel für gut 850 Arten, ist insgesamt brauchbarer als der BK 1.

    Dürfte ein verschimmelter Filzröhrling sein (Xerocomus), aber mir ging es weniger um die Bestimmung des Wirts als vielmehr um die Bestimmung des Schimmels, der sich wohl als gewöhnlicher Schimmel herausgestellt hat, und nicht als Hypocrea oder ähnlichem (das wäre ein Schlauchpilz gewesen, da der Wirt aber sowieso ein Röhrling ist, kann er das nicht sein).


    lg björn