Danke nochmal an Pablo für die Zusendung dieser interessanten Art. Damit hat Joli das Rennen um diesen Pilz wohl leider verloren
Beiträge von bwergen
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Eine (bei weitem nicht vollständige) Liste von marinen Pilzen findet man z.B. >>hier<<.
In dieser Datenbank sind um die 1200 Pilze aus marinen und angrenzenden Lebensräumen gespeichert, aber es sollten eine Menge mehr sein - hab keine Zahlen im Kopf.Ob's wasserliebende "Großpilze" gibt, weiß ich allerdings auch nicht...
Edit: bin grad hier drüber gestolpert: http://link.springer.com/book/10.1007/978-3-642-23342-5 - da gibt's ein ganzes Kapitel über Totes-Meer-Pilze - 70 Arten haben die da gefunden...
Sarah, was meinst du, welches Buch ich wohl genommen habe für die Infos, die oben stehen?
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Gibt es eigentlich Pilze, die ausschließlich im Wasser leben? Wikipedia ist da etwas vage. Es gibt angeblich Schlauchpilze, bei denen das der Fall ist, aber welche wären das denn? Ich konnte keine Beispiele finden.Viele Grüße,
Hallo,
ausschließlich im Wasser lebende Pilzarten sind zumeist Chytridiomyceten, Oomyceten oder verschiedene imperfekte Formen von Sordariomyceten. So z.B. können in Fischen mehrere Arten von Oomyceten gefunden werden (z.B. Pythium, Lagenidium, Haliphthoros), was regelmäßig Verluste für die japanische Fischindustrie bedeutet (Stichwort "Sushi"). Diese Oomyceten infizieren innere Gewebe und können zum Tod der Tiere führen.
Es gibt sogar eine endemische Art auf der Wasseroberfläche des Toten Meeres: Gymnascella marismortui, ebenfalls ein Eurotiomycet, der zu den Ascomycota zählt. Solche Arten nennt man "halophil", ihr bevorzugter Wachstumsbereich liegt zwischen 0,5 und 2 Mol NaCl (!).
lg björn
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Brauner Filzmattenkugelpilz
Chaetosphaerella phaeostroma (Durieu & Mont) E. Müller & C. Booth 1972Synonyme:
Brachysporium minus (Link) Sacc., Syll. fung. (Abellini) 4: 426 (1886)
Byssosphaeria phaeostroma (Durieu & Mont.) Stev.
Chaetosphaeria phaeostroma (Durieu & Mont.) Fuckel, Jb. nassau. Ver. Naturk. 23-24: 166 (1870) [1869-70]
Cladotrichum triseptatum Berk. & Broome, Ann. Mag. nat. Hist., Ser. 2 7: 98 (1851)
Diplosporium triseptatum (Berk. & Broome) Kunze
Helminthosporium minus Link [as 'Helmisporium'], Mag. Gesell. naturf. Freunde, Berlin 7: 39 (1816) [1815]
Helminthosporium velutinum ß minus (Link) Fr.
Oedemium minus (Link) S. Hughes, Can. J. Bot. 36: 790 (1958)
Sphaeria phaeostroma Durieu & Mont., in Durieu, Fl. d'Algérie, Cryptog. 1: 491 (1846) [1846-49]
Sphaeria tristis var. beta Berk.
Thaxteria phaeostroma (Durieu & Mont.) C. Booth, Naturalist, London 866: 88 (1958)Systematik:
Chaetosphaerella, Chaetosphaerellaceae, Coronophorales, Hypocreomycetidae, Sordariomycetes, Pezizomycotina, Ascomycota, FungiEtymologie:
gr. "chaetos" = Haar, Borste
gr. "sphaira" = Kugel
gr. "phaeos" = braun, gefärbt
gr "stroma" = Teppich, MatteMakroskopische Beschreibung:
Fruchtkörper rasig auf einem aus vielen schwarzen Spitzen bestehenden Subikulum wachsend, kugelig, 0,4-0,7mm breit, schwarz, mit unebener Oberfläche. Innen schwarz, im Querschnitt mit undeutlichem Ostiolus.Mikroskopische Beschreibung:
Sporen 29-36x6,5-8 µm, lang elliptisch, häufig gebogen, zunächst hyalin, dann die beiden mittleren Zellen braun färbend, während die beiden Endzellen hyalin bleiben, an den Polen mit auffallend dunklen Verdickungen, glatt, mit vielen kleinen Tröpfchen gefüllt. Asci 120-160x14-20 µm, achtsporig, mit kurzem Stielteil, ohne sichtbaren Apikalapparat, Sporen unregelmäßig biseriat angeordnet. Paraphysen kurzzellig, aus dicken Zellen bestehend, im Alter zerfließend.Ökologie:
C. phaeostroma wächst ganzjährig (bevorzugt vermutlich im Frühjahr) an abgestorbenem Holz verschiedener Laubhölzer, gerne an Fraxinus. Verschiedene Autoren bemerken die Gesellschaft von C. phaeostroma mit Diatrype-Arten.Funddaten:
MTB 6517/111 Hauptfriedhof Mannheim, an dicken Ästen von Fraxinus, teilweise auf der Rinde wachsend, zusammen mit Diatrype sp. und Dialonectria episphaeria, 18.III.2014, leg. P. Schäfer, det. bwergen. -
Hallo Björn, Pablo,also in eurem Alter hatte für mich kleines (kurzes) Schwarzes noch eine ganz andere Bedeutung. ts,ts,ts, die Jugend von heute. :D:D:D
Spaß beiseite : Ich bin wirklich gespannt was im Ergebnis rauskommt.
LG,
MarkusTja Prioritäten ändern sich halt
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OK!Dann wird nicht lange gefackelt.
Schick mir bitte noch eine PN mit deiner neuen Adresse, dann können die beiden Pilzchen morgen auf die Reise gehen.LG, Pablo.
Wenn es dir nichts ausmacht natürlich. Andernfalls kannst du den Pilz auch mitbringen. Allerdings sieht die Kollektion auch nicht mehr so frisch aus fürchte ich. Wer weiß, ob da überhaupt was rauszuholen ist. Aber wir hoffen einfach mal.
lg björn
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Hallo.Hat er es eilig und will mit der Post, oder reicht das, wenn er einfach am ersten Aprilwochenende mitreist?
LG, Pablo.
Er meint, dass du die volle Vernatowrtung trägst, sollte er das zeitliche segnen
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Der kleinere Stock liegt hier aber noch rum und wartet auf eine Reise oder will wieder zurück in den Wald.LG, Pablo.
Hallo Pablo,
Er will auf die Reise
lg björn
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Das ist nur eine Zwischenanalyse auf dem Weg zu einer umfassenden Ascomycetenfunga in Mitteleuropa...836 bestimmte Species sind eine mehr als respektable Zwischenanalyse, Björn!
Wird auch Zeit, dass mal jemand den DENNIS fortschreibt!
Der ist ja mittlerweile schon recht in die Jahre gekommen.Ich weiß natürlich, dass ich dir einige Portraits versprochen hatte - keine Angst, ich habe das nicht vergessen.
Allerdings weißt du auch, dass du mit mir viel Geduld haben musst - ich bin eben nur ein sporadischer Arbeiter!Auf jedem Fall wünsche ich dir viel Erfolg mit diesem anspruchsvollen Projekt!
LG Nobi
Na klar, und dafür reibst du mir immer wieder deine tollen Collagen unter die Nase, stimmts?
lg björn
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Na, da ist ja noch einiges nachgekommen in den letzten Tagen!
Besser und ausführlicher kann man den Zedern-Sandborstling (Geopora sumneriana) kaum darstellen!Cryptosporella betulae würde ich auch gern mal finden, Björn.
Der fehlt mir noch in meiner Sammlung.Kannst du was zur Ökologie sagen?
Hier ist z.Z. annähernd jeder schwarze Punkt an Birke, den ich mir anschaue, Diatrypella favacea.
Ich mag schon kaum noch mikroskopieren!LG Nobi
Hallo Nobi,
die Ökologie ist nicht einfach zu beschreiben, ich sehe die Art sowohl an noch hängenden als auch an liegenden Ästen. Es sind meistens die, die nicht weiß, sondern dunkel berindet sind. C. betulae dürfte weiterhin gar nicht so selten sein, denke ich
lg björn
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Hallo,
ich wollte euch noch die ausführliche Untersuchung von Geopora sumneriana zeigen, zusätzlich einen kleinen Kernpilz, den ich an einigen der Birkenäste ausgegriffen hatte. Wir haben im Feld darüber spekuliert, welche Art das wohl sein wird
Erstmal der Sandborstling:
Und schließlich noch der kleine Kernpilz mit dem Namen Cryptosporella betulae:
Die roten Sporen/Sporenschläuche sind mit Kongo eingefärbt, um den Ascusporus auf diesen Farbstoff zu prüfen. Bei der Gattung Cryptosporella färbt sich dieser typischerweise kaum an, weil er nicht differenziert genug ist.
lg björn
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Hallo sarah,
tja den Tannenbecherling hatte ich leider noch nie, auch wenn ich immer danach gesucht habe, insbesondere an Juniperus. Immer Fehlanzeige. Da bis jetzt auch niemand anderes ein Portrait dieser Art hatte, habe ich ihn entsprechend noch nicht auf FP. An einer Kollektion und/oder aussagekräftigen Bildern wäre ich daher interessiert.
lg björn
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Nur der Vollständigkeit halber, habe ich die Ascus-rb-Reaktion auch dokumentiert:
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Weil da keine Asci zu sehen sind, sondern Basidien.
Ist aber wie gesagt nur so eine Phantasie...LG, Pablo.
Die Chance dafür sehe ich bei <0,1%. Und ich irre mich sehr selten bei der Fragestellung "Asco- oder Basidio"
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Hallo Björn,das ist eine beachtliche Anzahl an Ascomycota's, die du bis jetzt untersucht hast, was eine Menge Arbeit bedeutet. Mein Respekt!
Ich bedauere sehr, dass ich die vermeintliche Chaetosphaerella dir nicht mehr zustellen konnte, die ich auf dem Weg zur Post verloren habe...
Werde aber Augen auf haben und nachliefern, sofern ich diesen Pilz oder was ähnliches, was für dich von Interesse sein könnte, wieder finde.Nicht schlimm, Joli, davon geht die Welt nicht unter. Früher oder später kriege ich sie ja doch irgendwo her, diese Chaetosphaerella. Die Gattung ist ein wichtiger Baustein für den Sordariomycetes-Schlüssel.
lg björn
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Hallo Ralf,
sieht nach Hyaloscypha aus. Vielleicht H. aureliella oder H. britannica. Die mikroskopische Untersuchung muss genau sein, achte auch auf Haken, Sporengröße sowie Randhaare (haben diese harzige Tropfen oder nicht).
lg björn
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Meine Hochachtung!Dein arbeit ist bewundernswert.
Gruß Zarko.
Hi Zarko,
daran hast du auch gearbeitet, indem du Funde aus Serbien gesendet hast.
lg björn
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Hallo,
meines Wissens ist der Baum Cedrus atlanticus, die Atlas-Zeder. Die gibt es in dieser blauen Form recht häufig, ich habe in meiner unmittelbaren Umgebung (Umkreis 5km) 2 Standorte ausgemacht (jeweils 1 großer Baum in einem Vorgarten). Ich habe den Pilz näher studiert und werde die Ergebnisse heute Abend noch online stellen. Ich habe außerdem noch den Kernpilz an den Birkenzweigen untersucht und fotografiert.
lg björn
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Hallo,
wie es sich für einen gehört, der gerne mit Statistiken "jongliert", habe ich mir gestern und heute die Zeit genommen, und einfach mal alle Arten der bisher gefundenen Ascomycota durchgezählt. Auf FP sind derzeit ja 660 Arten verzeichnet, wobei seit Anfang 2013 immer nur sporadisch mal einige neue Arten hochgeladen wurden. Die tatsächliche Artenzahl war mir bis eben also gar nicht bewusst.Ich habe dazu abschließend und kurzgefasst eine Tabelle angelegt, um die wichtigsten Daten einfach darzustellen.
Übrigens: wer mir bei den unbestimmten (=sp./cf.) Arten zur Hand gehen kann, der möge sich melden. Auf besonders schwierige Fälle könnte man glatt ein "Kopfgeld" setzen
Das ist nur eine Zwischenanalyse auf dem Weg zu einer umfassenden Ascomycetenfunga in Mitteleuropa, mit einem Sonderteil "mediterrane Arten" (Spanien, Portugal, Zypern, Griechenland). Ich baue da auch noch Kontakte auf und nehme alles an, was sich so an Ascomyceten bietet und was für die Forschung wichtig sein kann, und wenn es nur die mikroskopische Analyse von Mollisia elegantior ist (danke Markus und NiLa).
lg björn
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Jo eindeutig S. vexans, hab sie in Österreich auch einige Male gehabt, allerdings waren die größersporigen S. octomera / S. octonalis etwas häufiger.
Glückwunsch zum Fund.
lg björn
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Hi,
Nr 7 ist Annulohypoxylon multiforme, typisch an Birke.
Der Moosbecherling ist Arrhenia retiruga.
lg björn
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Hi,
das sieht nach dem Zedern-Sandborstling (Geopora sumneriana) aus. Für den Kronenbecherling fehlen die violetten Farbtöne. Welche Bäume hast du in deinem Garten?
lg björn
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das ist doch Cyphellopsis anomala.Wie unterscheidest Du makroskopisch anomala von confusa?
Grüße
HaraldHallo Harald,
um die Makroskopie würde ich mir nicht soviele Sorgen machen, obwohl ich mir im Klaren darüber bin, dass die Gattung Cyphellopsis alles andere als "einfach" ist. Sicher gibt es weitere, noch unbeschriebene Arten, für die eine genetische Untersuchung erforderlich wäre. Wir können hier also nur soweit argumentieren, als uns die makro- und mikroskopische Analyse der Arten es zulässt. Bis jetzt bin ich nach sehr vielen als Cyphellopsis eingestuften Kollektionen zum Ergebnis gekommen, dass man zwischen C. anomala und C. fasciculata kaum unterscheiden kann, was aber nicht weiter neu sein dürfte. C. anomala und C. confusa hingegen scheinen zwei makroskopisch eigenständige Spezies zu sein, deren mikroskopische Unterscheidung zudem in der Sporenlänge zu liegen scheint (für C. anomala habe ich immer >10 µm, für C. confusa immer <10 µm gemessen). Ich bin mir fast sicher, dass die Arten auch makroskopisch anhand ihrer Fk-Größe und ihrer Form getrennt werden können. Natürlich gibt es auch noch Raum für Spekulationen, aber je mehr Funde man untersucht, desto besser kann diese Theorie untermauert werden.
Hier sind die makroskopischen Studien meiner 3 Cyphellopsis-Arten, von denen eine noch nicht beschrieben zu sein scheint:
Cyphellopsis anomala
Cyphellopsis confusa
Cyphellopsis sp.
Die Cyphellopsis sp. hatte ich bis jetzt einmal an Rubus und ein anderes Mal an einem dürren Laubholzzweig. Sie passt mikroskopisch insbesondere aufgrund der inkrustierten, braunen Haare mit der etwas helleren Spitze in die Gattung. Es ist allerdings noch zu erwähnen, dass ich auch schon bräunliche Lachnella alboviolascens-Kollektionen vorliegen hatte, die aufgrund vorherrschender Lichtverhältnisse und/oder anormaler Wachstumsbedingungen entsprechend anormal entwickelt waren.
lg björn
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Hallo,
das ist doch Cyphellopsis anomala. Falls eine mikroskopische Untersuchung vonnöten sein sollte, gerne an meine Adresse.
lg björn
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Hallo, Björn!Das schaut mal gut aus. Den suche ich in PdS natürlich vergeblich, da passt nämlich keine einzige Peziza.
Was doof ist: Keine Messvorrichtung vorhanden.
Was mich schon oft geärgert hat, aber irgendwie muss ohnehin mal ein "richtiges" Mikroskop her. Bei einem Pilz mit so riesigen inneren Strukturen wie dem hier geht's noch, aber die meisten Porlinge zB sind furchtbar anzuschauen.
Also ich nehme mal an, ohne Ausmessen ist nichts zu machen, da es noch mindestens eine Art mit ähnlichen Eigenschaften gibt.
Schade.LG, Pablo.
Trockne das Teil, bringste demnächst, wenn du hier zu besuch bist, mit. Dann schauen wir gemeinsam mal rein und messen die Sporen ab. Wär das was?
lg björn