Beiträge von Rada

    manchmal jedenfalls.


    Hier hab ich den alten Petrus mit Vorwürfen überschüttet.


    http://www.pilzforum.eu/board/…omme?pid=284109#pid284109



    Heute war ich mit einer kleinen Gruppe Botanikern und Wilfried, eher Pilzkundlich unterwegs, auf einer Exkursion im Strundetal. In erster Linie sollte die Flora untersucht werden, aber natürlich wachsen Pilze ja oft direkt daneben. :)


    Eigentlich war ja das NSG Grube Cox das Ziel, aber ich wurde überstimmt und so ging es zunächst einen bekannten Weg über einen Höhenrücken entlang der Strunde. Dort herrscht Kalkboden vor und an manchen Stellen kommen sogar alte Korallenriffe, bzw. die Rest davon, an die Oberfläche.


    So gelangten wir dann auch an die Grenze des Gebietes, welches ich in meinen Exkursionen regelmäßig aufsuche. Dort war ich vor Jahren schon einmal und ich meinte mich an einen Eschenbestand zu erinnern. Eschen, Kalk ? Klar, worauf ich spekuliert habe.


    Zunchst verlief die Exkursion jedoch fast völlig pilzlos. Nur ein Früher Mürbling fiel mit gleich am Parkplatz in die Hände. Irgendwann erreichten wir dann den Eschenbestand. Dieser zieht sich vom hochgelegenen Weg recht steil den Berg hinab. Klar, dass wir da runter sind. Und wir wurden auch botanisch durch den Fund des weißen Nieswurz belohnt.
    Einem kleinen Trampelpfad folgend lief ich zielstrebig an einer recht großen Peziza vorbei, die noch auf das Mikroskop wartet. Wilfried hat sie mit Adleraugen entdeckt und mich zurückgerufen.



    Als wir dann so vor dem Becherling hocken fällt mein Blick ein Stück zur Seite. Eine spontane Halluzination überfällt mich.









    Ich fass es nicht. Wie lange such ich schon danach ?


    Fakt ist, ohne Wilfried wäre ich aus dem Waldstück rausgelaufen, ohne Peziza, ohne Morchel.



    Nachdem es bekanntlich keine Rose ohne Dornen gibt, wurde unsere Freude über den Fund, zwei weitere Exemplare waren noch hinzugekommen, durch einen jungen Mann getrübt, der angetrabt kam und uns mehr als forsch fragte, was wir da machen. Natürlich habe ich es ihm freundlich erklärt. Das sei ihm egal, der Wald sei Privatbesitz und außerdem sei Schonzeit und wir würden die Wildschweine stören. Wir sollten uns sofort aus dem Wald machen, und zwar rückwärts, den ganzen Berg wieder hinauf. Er wohne wohl ein Stück weiter den berg hinab und hätte hier eine Wildkamera installiert.
    Wir haben dann gemeinsam versucht zu erklären, dass es ein Waldbetretunsgesetz gibt, nachdem das betreten des Waldes jedermann gestattet ist. Ausgenommen forstliche Flächen, die entsprechend gekennzeichnet sein müssen, Jungschonungen,sowie eingefriedete Bereiche. Das hat ihn überhaupt nicht interessiert und sein Auftreten wurde immer aggressiver. Natürlich haben auch wir uns nicht beeindrucken lassen und auf unser Recht bestanden. Daraufhin schnappte er sich meine Kameratasche und meinte, dann würde er das hier jetzt mal einsammeln und mitnehmen.
    Zwanzig Jahre früher wäre das der Moment gewesen, wo ihn starke Schmerzen überfallen hätten. So habe ich ihm die Tasche nur aus der Hand gewunden und Wilfried gebeten, mit seinem Handy die Polizei zu rufen.
    Es gab noch ein kurzes Wortgefecht, dann zog er von dannen, irgendwas von einem Hund murmelnd.


    Da wir ein kleines Mädchen mit Mutter in Begleitung hatten, die sich Sorgen um eine Eskalation machten, sind wir einer eventuellen weiteren Konfrontation ausgewichen und den Berg wieder hinauf, zurück zum Weg gegangen.


    Nun ja. Morgen werde ich auf dem zuständigen Polizeirevier vorstellig werden und darum bitten, dass der junge Mann belehrt und eingenordet wird. Da ich weiß wo er wohnt, es gibt dort nur ein Haus, dürfte er ausfindig zu machen sein. Und natürlich werde ich nächstes Wochenende nochmal dort einfallen.


    Im Tal dann konnten wir noch den Frühlingsglockenschüppling (Pholiotina aporus) finden, kenntlich durch den oberseitig stark gerieften Ring.





    Und grade eben hat es denn auch endlich mal kräftiger geregnet. Beschweren hilft also. Man muss sich halt nicht alles gefallen lassen. Weder Trockenheit, noch übermotivierte junge Wildschütze.

    Naja, und mich sah ich natürlich auch nicht so weit hinten. ;(


    Ich weiß nicht woran es liegt, aber irgendwie scheinst Du - nach meinem dafürhalten - bei der Teilnahme am Wettbewerb nicht Deine besten Fotos auszuwählen. In Deinem "Versuchslabor" hattest Du mindestens drei Bilder die es bei mir unter die ersten 3 oder 4 geschafft hätten. Auch was Du ab und an in normalen Themen zeigst ist nicht selten wesentlich besser, als die zum regulären Wettbewerb eingereichten Fotos. Vielleicht machst Du Dir zuviel "Kopp" ? :)




    Konstruktive Kritik dazu würde auch ganz gerne mal hören - oder liegt es hier wieder daran, dass Porlinge oft nicht als attraktiv angesehen werden?


    Konstruktive Kritik zu üben fällt mir schwer, ich versuche mich in subjektiver. :)
    Mir war das Bild zu unruhig und zu wenig kontrastreich. Der Blick wusste gar nicht, wo der Anfang und das Ende war. Mir persönlich hat auch der bearbeitete Rand nicht gefallen, bin da eher Naturalist. Ob Porling oder was anderes ist mir wurscht.

    was sehr unwahrscheinlich ist, werde ich einem gewissen Herren Petrus gehörig die Leviten lesen.


    Rückblick:


    Mehr als 20 Jahre lang habe ich u.a. Nachtfalter gesammelt und kartiert. Das Frühjahr ist die beste Zeit, um sehr viele Arten per Lichtfang anzulocken. Ich weiß noch sehr genau, dass ich fast in jedem Jahr über den Regen geflucht habe der nicht nur den Flugbetrieb stört, sondern auch die heiße Glühbirne gefährdet. Was hab ich nicht alles an Überdachungen für die Lampe gebastelt, damit die mir nicht um die Ohren fliegt. Und trotzdem ist das ab und an passiert.


    Dann habe ich mich intensiv der Mineraliensuche verschrieben. Gefühlt habe ich mich jedesmal von oben bis unten mit Schlamm eingesaut, weil es ständig geregnet hat. Da war auch noch ein gewisser Rudi Carell mit der recht doofen Liedfrage, wann es denn mal wieder richtig Sommer werden würde.


    Geangelt habe ich all die Jahre, bis mir Beruf und Pilze die Zeit dafür gestohlen haben. Regenklamotten waren unverzichtbarer Teil der Ausrüstung. Und ich weiß nicht wie oft ich den ganzen Angelkram zum trocknen in der Garage ausbreiten musste.


    Heute:


    Seit drei Jahren glänzt das Frühjahr durch Regenlosigkeit und Kälte. Noch vorgestern musste ich Eis von der Autoscheibe kratzen. Regen? Pfrrrt... Und wenn, dann zu wenig um selbst ein Kamel am leben zu halten.
    Vier Tage Regen waren vorhergesagt. Zwei davon sind vorbei und es hat nur einmal durchschnittlich geregnet. Die Laubschicht im Wald ist grade mal einen Zentimeter tief feucht. Darunter keimen die ersten Kakteen.
    Heute, am dritten Tag, soll es furchtbar schütten, wir haben klaren, wolkenlosen Himmel. :(


    Liebe Leute, ich habe dieses Jahr, von Porlingen, Dung- und Kleinstpilzchen, sowie ein paar halbvertrockneten Fichtenzapfenrüblingen und einer Gruppe Peziza in einer klatschnassen Spechthöhle mal abgesehen, noch keinen einzigen Pilz zu Gesicht bekommen.


    Ich bin inzwischen sicher, dass ich gestalkt werde. Und zwar genau von diesem Petrus, der ja für das Wetter verantwortlich zeichnet. Und der sorgt dafür, dass ich für meine Hobbys immer das denkbar unpassendste Wetter bekomme.


    Petrus, Du Kanaille. Wünsch mir ein langes Leben mit anschließender Verwahrung an einem Ort, an dem Du nicht bist. Denn wenn ich Dich in die Finger kriege hast Du garantiert keinen Spass mehr.



    :) :) :)

    Geistesblitz, würde ich mal sagen! :thumbup:


    Auch ein blindes Huhn trinkt ab und zu mal einen Korn. :)




    Die jungen Sporen sind dextrinoid ! Allerdings kann ich keine Keimporen erkennen (sind die so klein?).


    Da habe ich bei manchen Arten auch Schwierigkeiten. Es kann helfen, die Probe nicht so doll zu quetschen, so dass die Sporenschicht dicker bleibt. Dann stehen mehr Sporen "hochkant". Dann weiß man zwar immer noch nicht sicher, ob ein oder zwei Keimporen, aber man sieht ob diese apikal oder subapikal sind und ob Sporen dabei sind, die in der Stellung keinen Keimporus zeigen.
    Um das in der Seitenansicht besser sichtbar zu machen, kann anfärben helfen und/oder mit dem Kontrast des Mikros zu spielen. Da musst Du halt ausprobieren ob und womit ein Erfolg zu erzeilen ist.
    Ich würde das als letzte Absicherung noch versuchen.

    Hallo Daniela,


    die Literatur ist ein Beiheft zur Nova Hedwigia. Heft 94, Sordariaceous Ascomycetes without Ascospore Ejakulation, von Arx 1988.
    Leider habe ich es nicht digital, sonst würde ich es einstellen.


    Dieses Werk ist nicht schlecht für viele ziemlich abgefahrene Arten.

    Hallo Uli,


    ja so sind sie halt, die kleinen Mistviecher. Einmal mit üppiger Fruktifikation anlocken und dann Jahrelang nüscht mehr.
    Den Gipfel der Unverschämtheit hast Du aber noch nicht erreicht. Der ist gegeben, wenn man beim xundzwanstigsten Besuch der Fundstelle vor ein paar unansehnlich vergammelten Gekrösedingern steht und die Einsicht gewinnen muss, diesmal eine Woche zu spät gewesen zu sein. Dazu ein kleines Schildchen im Moos "Caloscypha was here". :)

    Hallo Daniela,


    das einzige was da passen könnte, wäre Petriella setifera. Ich kenne diese Art zwar nicht aber nach vorliegender Literatur wäre das zumindest eine Möglichkeit.


    Prüfen solltest Du, ob die unreifen Sporen dextrinoid sind, und ob an den reifen Sporen an jedem Ende jeweils ein Keimporus zu finden ist.

    Vorhin, bei der wieder einmal vergeblichen Suche nach etwas größeren Pilzen, flog plötzlich knapp einen Meter vor mir ein Vögelchen vom Boden auf. Ich meine ein Rotkehlchen erkannt zu haben.


    Der Grund:




    Das Foto war schnell aus der Hand geschossen, damit die Vogelmama schnell wieder auf ihr Gelege konnte. Ich war noch keine 10m weg, schwupps, da saß sie wieder auf dem Nest. :)

    Hallo Peter,


    helfen kann ich lediglich bei einer Frage, die Du nicht gestellt hast.


    Der "Fuchs spec." ist ein C-Falter (Polygonia c-album).;)

    Hallo Pablo,


    "unbekannt" glaube ich nicht, sondern "nur" extrem schwierig zuzuordnen. Wir wissen sicher auch noch viel zu wenig über die Variationsbreite dieser Gattung und die extremen Witterungsbedingungen zur Zeit sind sicher auch nicht hilfreich.

    Hallo Thorben,


    der zweite Fund ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Hymenogaster. Nach den Sporenmaßen und dem, was man an Ornamentation erkennen kann, vielleicht H. arenarius.


    Das ist aber reine Spekulation.


    Wenn Du willst, kannst Du mir eine Probe schicken. Ich schau dann mal ob man einen Namen vergeben kann.

    Peziza domiciliana sollte zumindest einen Öltropfen aufweisen. Zudem scheinen mir die Sporenmaße doch etwas zu groß für diese Art.
    Ich hatte die Art schon ein paarmal, und die Fruchtkörper waren immer mindestens ansatzweise gestielt. Das kann man auf Deinen Fotos natürlich nicht erkennen.

    Hallo Pablo,


    ich glaube, da muss ich passen. Ich sehe die feine Granulierung die Du beschreibst, kann das aber nicht in Einklang mit den übrigen Merkmalen bringen. Vielleicht eine P. avernensis mit außergewöhnlich breitelliptischen Sporen?
    Nach Hohmeyer wären die Sporenmaße noch so eben im Bereich dieser Art, aber mir gefällt dann auch wieder die grobe Struktur des äußeren Hymeniums nicht. Falls das auf den Fotos nicht täuscht.


    Schwieriger Fall, wie so oft bei Peziza. :)

    Passt nicht zu deinem Fund; zu breit / falscher Q-Wert, richtig?


    Richtig.



    Es passt eigentlich alles perfekt zu P. micropus, die allerdings glatte Sporen haben sollte. Bist Du denn sicher, dass die Sporen ornamentiert waren und es sich nicht um irgendwelche feinen Anhaftungen gehandelt hat ?


    P. varia und Co. sollten moniliforme Paraphysen haben, Deine scheinen einfach zu sein. Daher würde ich den Fund nicht im P.varia Komplex einordnen.

    Hallo Reinhard,


    ich glaube, wir müssen uns die Stockschwämmchen nochmal gemeinsam anschauen. :)
    Auch und grade von oben ist das kein Stockschwämmchen.


    Ich gebe aber zu, im Moment keine fundierte Antwort zu haben. Wuchs der Pilz alleine oder in einer Gruppe ?