Ich will mal versuchen das Thema von der mathematisch/statistischen Ebene weg, hin zur Arbeitsebene des normalen Feldmykologen zu bringen. Davon ausgeklammert ist natürlich die Arbeit einer Erstbeschreibung.
Die Sporen sind in den allermeisten Fällen ein Bestimmungskriterium. Für eine erfolgreiche Bestimmungen braucht es meist noch andere Merkmale. Mir scheint, dass das Thema Sporenmessung hier etwas verkompliziert, bzw. auf eine Ebene gehoben wird, die für den normalen Bestimmungsvorgang viel zu tiefgründig diskutiert wird.
Zunächst kann man sicher bemerken, dass alle Meßschritte unter 0,5 µm sowieso mit Skepsis zu betrachten sind. Unsere Optiken bergen sicher in sich schon Schwankungen und/oder Ungenauigkeiten, die eine genauere und gleichzeitig zuverlässige Messung in diesen Größenbereichen unwahrscheinlich werden lassen.
Bei einer Bestimmung stützen wir uns auf die Größenangaben in Schlüsseln und Beschreibungen. Die Aufgabe lautet ergo festzustellen, ob die Sporen der Probe in diesen oder jenen Bereich passen oder nicht. Bei Arten, die sich hinsichtlich der Sporengrößen nur minimalst unterscheiden, muss man sowieso weitere, eindeutigere Merkmale herausarbeiten.
Ich will hier nicht die theoretische Diskussion über Sporenvermessung abwürgen, denke aber dass mitlesende mikroskopierende Anfänger oder solche die mit dem Gedanken spielen sich ein Mikroskop anzuschaffen, von der vermeintlichen Komplexität abgeschreckt werden könnten.
Denen sei gesagt, es ist nicht so kompliziert und derart haargenau, wie es in einer theoretischen Diskussion den Anschein haben mag.