Hallo zusammen,
da gibt es in der Anfrage von Horst noch eine Frage, die bisher nicht beantwortet wurde:
Zitat von Horst
Und dann noch eine Frage. Ist dieser Pilz als Schädling zu betrachten, der die Eiche kaputt macht?
Immerhin ist der Baum direkt am Wegrand und wir vom NABU haben dann ein Problem, wenn der Baum umstürzen sollte. Andererseits handelt es sich um eine mächtige Eiche, um die es außerordentlich schade wäre, könnte sie nicht erhalten werden.
---> Es sollte klar sein, dass diese –žPilzart–œ Holz abbaut und den Baum schädigt.
- Nach JAHN (1979, S. 16) wird bei –žStammfäule–œ das Wachstum (auch Dickenwachstum) der Bäume kaum behindert, da das lebende, saftführende Splintholz und die Rinde kaum geschädigt werden. Jedoch wird durch die allmähliche Zerstörung des Festigungsgewebes die Gefahr des Abbrechens von Stamm und Ästen bei Sturm erhöht.
Rettungsmaßnahmen bei Stammfäulepilzen sind meist nicht möglich. Bleibt die Fäule mehr lokal begrenzt, so kann man manchmal –“ jedoch nicht immer mit Erfolg - durch sorgfältiges Entfernen des angegriffenen Holzes im Stamm und Ausschmieren mit einer stützenden Masse den Stamm länger erhalten.
---> Und an dieser Feststellung hat sich m.W. nichts geändert.!
- Ganz im Gegenteil: Die damals noch übliche –žstützende Masse (meist Beton)–œ ist teuer und hat sich langfristig nicht bewährt. Und auch das –žEntfernen des angegriffenen Holzes–œ ist fragwürdig, da dadurch die –žCODIT-Schutzzonen–œ beschädigt/entfernt werden.
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- Wenn ich mir den ASTSCHNITT anschaue, dann wurde der wohl (nach heutigen Erkenntnissen) eher –žnicht sachgerecht–œ durchgeführt:
(1) Ein Schnitt sollte völlig –žglatt–œ sein und notfalls müssen überstehende Rinden-/Holzanteile mit einem Messer entfernt werden, da sonst die –žÜberwallung der Wunde–œ stark behindert wird.
(2) Der Schnitt sollte –žschräg nach unten–œ nahe am Stamm erfolgen, damit das Wasser ablaufen kann.
(3) Eine Verletzung des Astkragens muss vermieden werden, da sonst die Ausbildung der –žAbschottungszone (CODIT 4)–œ zerstört wird.
(4) Unklar ist, ob in der richtigen Jahreszeit –žgeästet–œ wurde.
(5) Die Aststärke kann ich ebenso wenig beurteilen wie die Frage, ob der Schnittstelle versiegelt wurde.
---> Schau einmal HIER, da wurde das Thema diskutiert.
Mein Fazit 1:
- Bei einer derartiger –žÄstung–œ wundere ich mich nicht, dass eine –žholzabbauende Pilzart–œ diese Wunde besiedelt hat.
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Nun zur Frage , ob die Eiche noch zu retten ist?
- Da kann ich nur eine –žunverbindliche–œ Vermutung äußern:
(1) Wenn BUTIN (ein bekannter und anerkannter Forstpathologe), den ich zitiert habe, richtig liegt (ich zweifele nicht daran) mit –žlokal begrenzter Stammfäule, dann wird man die Eiche wohl noch viele Jahre erhalten können.
(2) Und, wenn ich mir die SCHADSTELLE anschaue, dann scheint das Holz (sollte man überprüfen) noch nicht arg zersetzt zu sein,
(3) Rettungsmaßnahmen sind bei –žaggressiven Holzzersetzern–œ meist für –ždie Katz–œ.
(4) Doch hier sehe ich noch eine Chance, dass eine Sanierungsmaßnahme durchaus –žerfolgreich–œ sein könnte:
(a) Die –žÄstung–œ scheint (wenn ich die Überwallung richtig beurteile) noch nicht sehr alt zu sein.
(b) Eine starke Holzzersetzung (Weißfäule) kann ich auf dem Bild nicht erkennen.
Fazit 2:
---> Diesen Baum sollte sich ein –žFachmann–œ einmal genauer anschauen. Und der sollte auch prüfen, ob eine Sanierung empfehlenswert und erfolgversprechend ist
(5) Für deine Eiche scheinen mir Rettungsmaßnahmen durchaus noch sinnvoll zu sein. Es sei denn, diese Eiche ist von weiteren Pilzarten befallen, die das Kernholz bereits weitgehend zersetzt haben und noch keine Fruchtkörper (kommen oft erst nach Fällen der Bäume) gebildet haben.
---> Doch das kann nur ein Fachmann vor Ort entscheiden