Hallo Ingo,
Wenn du vom Perlpilz plauderst, mag die Aussage schon zutreffen. Man sollte trotzdem auch die anderen Merkmale einbeziehen (geriefte Manschette, zwiebelige Stielbasis, keine "Bergsteigersöckchen").

Die 2. Frage ist schwer zu beantworten. Der ähnlichste giftige Verwechslungskandidat ist schon der Pantherpilz,
- "Perlpilze" werden mit "Pantherpilzen" (*) eher nicht so häufig verwechselt. Aber beim "Grauen Wulstling" (Amanita excelsa = A. spissa) ist eine derartige Verwechslung rel. häufig.
(*) Eine Ausnahme kenne ich:
- Da hat doch glatt 1975 ein "Pilzkenner/Speisepilzsammler" in meiner Firma eine recht große Portion "Pantherpilze" (als "Perlpilze" bestimmt) verspeist, obwohl ihn sein Chef (war zufällig Pilzberater) davor gewahnt hatte.
---> Sein Pech: Er war davon überzeugt, dass es sich um "nicht rötende Perlpilze" handelt und hat diese "leckere" Mahlzeit (:P dies konnte er natürlich noch berichten) nicht überlebt.
aber es gibt zuweilen Menschen, die verwechseln alles mit jedem.
Dummheit ist einfach nicht auszurotten 
---> Und über haarsträubende Vewechslungsmöglichkeiten könnte ich auch aus eigener Anschauung ergänzt durch "Pressemitteilungen" Romane füllen.
Mein Fazit:
- Das Verspeisen nicht ganz sicher bestimmter Pilze kann ich nur als "Russisches Roulette" bezeichnen.
---> Und mein Blutdruck steigt schon seit 1975 (*) nicht mehr, wenn in der Presse über "Todesfälle" durch Pilzvergiftung (**) berichtet wird.
(*) Da hatte ich als "Greenhorn" (für Pilze interessiere ich mich erst seit 1974) ein Schlüsselerlebnis, dass mich Stunden kostete.
- Ein Italiener hatte vor versammelter Mannschaft Teile eines "Grünen Knollis" (Amanita phalloides) verkostet und als Speisepilz bezeichnet.
- Einer der Anwesenden rief mich an, da er völlig korrekt einen "Grünen Knolli" vermutete. Ok, der Rest des Fruchtkörpers lag in der Mülltonne und bestätigte eindeutig den "Knolli"-Verdacht.
- Doch dann wurde es schwierig und zeitaufwändig, diesen Herrn davon zu überzeugen, dass er sofort ins Krankenhaus muss.
--> Ok, ich konnte "diesen äußerst störigen Esel" dann letztendlich doch überzeugen und er hat sein "Duell" ohne Schaden überlebt.
(*) Teilweise wird dabei sogar ausdrücklich betont, dass ein "guter" Pilzkenner (da kugele ich mich vor Lachen) sein "Duell"/seine "Mutprobe"/seinen "Leichtsinn" oder wie immer man das nennen mag nicht überlebt hat.
Grüße
Gerd
PS.:
- Vor Kurzem wurde diskutiert, wie man sich verhalten soll, wenn man Giftpilze (sogar letale) oder "total wässrige, übealterte" Pilze im Korb von "Speisepilzsammlern" erkennt.
- Ich neige zwischenzeitlich dazu, einen Bogen um "Speisepilzsammler" zu machen.
---> Warum???
- Jeder sollte selber wissen, welches Risiko er beim "Pilzesammeln" eingeht. Und im Zweifelsfall sollte er einen "Pilzberater" aufsuchen.
---> Und wenn ich doch zufällig einen "Giftpilz" in einem Korb entdecken würde???
- Ich würde nur darauf hinweisen, wenn gewünscht auch das gesamte Sammelgut anschauen, und ansonsten wäre es mir "schnuppe", ob meine Beurteilung beachtet wird. Und sogar wenn "letale" Pilzarten dabei wären (kein Pilzberater darf den Rest des Sammelguts für Speisezwecke freigeben) würde ich auch darauf hinweisen und anschließend interessiert die "lokale Presse" verfolgen.
Grüße
Gerd
(weder "studierter" Fachmykologe noch geprüfter Plzsachverständiger, den der Speisewert von Pilzen eh nicht interessiert)