Hallo -
wenn man die neue "Morchellologie" von Clowez & Moreau (2020) berücksichtigt, kommt man bei diesen Formen sehr oft zu Morchella americana var. rigida. Sie scheint hier in den südostbayerischen Auwäldern die häufigste zu sein. Die echte Speisemorchel (M. esculenta) hat nicht so gestreckte Alveolen (Kammern), sondern polygonale, breitere, mehr oder weniger isodiametrische, und die Hüte sind eher rund. Sehr bezeichnend erscheint mir bei americana v. rigida auch die Farbveränderung von anfangs grauen oder graubraunen bis hin zu den gelben "Erwachsenen", die dann die gleiche Farbe haben wie esculenta. Bei uns hat esculenta ein breiteres ökologisches Spektrum, d. h. sie wächst auch in Gärten, Streuobstwiesen etc., während americana var. rigida ziemlich strikt an Auwälder gebunden zu sein scheint.
Wie gesagt - "scheint"... Das dauert sicher ein paar (Früh)jahre, bis man in seinem Gebiet die diversen Morcheln nach diesen neuen Kriterien in Griff bekommt. Ich bin mir da auch noch keineswegs sicher, habe aber das Gefühl, dass sich gewisse Tendenzen abzeichnen.
Schöne Grüße
Till