Beiträge von Alexander

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    ich hoffe dass ihr alle in den letzten zwei Wochen trotz wenig Regen auch einige schöne Funde macht. Zumindest das was ihr hier im Forum präsentiert ist für mich ziemlich interessant und manchmal beneidenswert ;)
    Gestern waren wir im Pfälzer Wald. Für mich war das ein sehr schöner Tag mit zahlreichen Erstfunden.
    Ich zeige sie der Reihe nach mit Bitte um Korrektur bzw. Hinweise auf die Verwechslungsmöglichkeiten, die anhand von Fotos denkbar wären. Dafür bedanke ich mich im Voraus!


    1) Birkenreizker (Lactarius torminosus), 100% sicher.
    Gefunden unter Birken. Milch ist weiß. Das ist kein wirklicher Erstfund, aber der erste in 20 Jahren. Ich habe einige Pilze mitgenommen um Silieren zu üben, bin sehr gespannt ob es klappt.


    2) Rosenroter Schmierling (Gomphidius roseus), 100% sicher
    Wuchs bei den Kuhröhrlingen in einem Mischwald mit Kiefern und Birken. Sehr hübscher kleiner Pilz, über diesen Fund habe ich mich persönlich besonders gefreut.


    3) Kuhröhrling (Suillus bovinus), 100% sicher
    Soll nur als Mischpilz brauchbar sein und sich beim Kochen hübsch rosa bis lila verfärben. Beides kann auch ich jetzt bestätigen ;)
    Interessant fand ich dass meine Kuhröhrlinge eher lila waren, und beim Kollegen, der mit uns am Anfang zusammen die Pilze gesammelt hat, sind die Pilze beim Kochen warum auch immer pink geworden.


    4) Da war ich erstmal erstaunt. Gefunden bei "normalen" Birkenpilzen. Meine Vermutung: Moor-Birkenpilz (Leccinum holopus)? Oder ist das ein Albino-Birkenpilz? (gibt es sowas überhaupt?)


    5) Violetter Laktrichterling, 90% sicher
    Gefunden in Moos am Rand vom Mischwald mit vorwiegend Fichten und Birken. Die kleinen Pilze wuchsen immer in Gruppen, aber nicht buschelig. Diese Pilze haben wir nicht gegessen, weil unsicher bei der Bestimmung.


    6) Warum verfärbt sich dieser Birkenpilz unten am Stiel blau? Ist das Leccinum variicolor? Die Hutfarbe ist eigentlich wie bei "normalen" Birkenpilzen und er wuchs auch direkt bei den Birkenpilzen die sich nicht verfärbt haben.


    7) Meine ersten rötende Schirmlinge ohne Stielnatterung. Ist das der Gemeine Safranschirmling (Chlorophyllum rachodes)?
    Diese wuchsen mitten im Mischwald mit vorwiegend Fichten und Birken, in der nähe von Fliegenpilzen.
    Geruch: nicht sehr ausgeprägt, auf jeden Fall roch dieser Pilz nicht nach Parasol.
    Die Verfärbung im Schnitt war zuerst Karroten-Orange, nach wenigen Minuten Weinrot, danach bräunlich. Passt zur Beschreibung von Safranschirmling.
    Natürlich wurden diese Pilze auch nicht gegessen.


    8) Dickblättriger Schwärz-Täubling (Russula nigricans), 99% sicher
    Ein riesiger 100-Gramm-Täubling. Die Lamellen sind entfernt stehend und extrem brüchig.
    Geschmack: mild, angenehm.
    Der Stiel verfärbte sich an den Schnittstellen zuerst rosa/rot, dann schwarz. In der Pfanne waren die Stückchen dann komplett schwarz.
    Ich hatte zuerst Bedenken wegen des Speisewertes, aber der Pilz schmeckte uns mild und lecker.


    Am Ende gab es über ein Kilo Pilze für die bunte Pilzpfanne. Nur die Birkenreizker auf diesem Bild sind nicht in der Pfanne sondern erst mal in einem Eimerchen mit Wasser gelandet.


    Von links nach rechts:
    -ein Teller mit Birkenreizkern (#1)
    -3 Perlpilze mit abgezogener Huthaut und Ring
    -4 Rotfußröhrlinge
    -weißer Raufuß (#4)
    -Birkenpilze, inklusiv #6
    unter den Rotfußröhrlingen:
    -2 Edelreizker
    -3 Hüte von Rehbraunen Dachpilzen. Diese sind auf Birken gewachsen und paniert wie Parasol schmeckten sie uns nicht so übel, wie die von Eiche.
    Mitte:
    -1 etwas älterer aber noch brauchbarer Steinpilz
    -3 kleine Flockis
    -2 Baby-Maronen
    -1 Rosenroter Schmierling (#2)
    Unten:
    -2 Parasole (oder eine verwandete Art mit typischen Parasol-Merkmalen und Parasol-Geruch)
    -ca. 20 Kuhröhrlinge (#3)
    -Flaschenstäublinge (im Brotkorb)
    -Fichtenreizker (im Brotkorb)
    -Täublinge diverser Arten inklusiv #8 (im Teller)


    Beim Kochen habe ich vergessen weitere Fotos zu machen, sorry, war ziemlich müde nach dem langen Tag :P


    Sonst im Wald gesehen: grüner Knollenblätterpilz, Fliegenpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Falscher Pfifferling in Massen, Kahler Krempling auch oft, und viele kleine weisse oder braune Pilze die ich niÑht bestimmen konnte :rolleyes:

    Hallo Gregor,


    danke für die tollen Fotos! Ein Beitrag über Einkochen würde mich auch sehr interessieren.


    Ich bin vor kurzem auf das Limit von 50 Fotos pro Thema gestoßen :D Über die Menge der Fotos hat sich hier, glaube ich, noch keiner beschwert, nur über die Qualität (und zu Recht!).

    Herzlichen Glückwunsch Pablo! Mögen alle Deine Vorhaben und Wünsche in neuem Lebensjahr in Erfüllung gehen!
    Viele spannende Pilztours wünsche ich Dir auch - das versteht sich aber von selbst ;)

    Hi!
    Ich habe erst in diesem Jahr mit Champignons angefangen und hatte schon oft Probleme mit dem Geruch, der manchmal sehr undeutig ist. Am besten ist es, nach meiner Erfahrung, ein Stück vom Stielbasis und etwas vom Hut zwischen den Fngern oder in der Hand zu zerdrücken, bis der "Saft" rauskommt und dann an diesem Pilzmatsch riechen. I nder Regel ist der Geruch dann doch deutlich - entweder nach Anis/Bittermandel oder nach Tinte. Oder bei Waldchampignons einfach angenehm nach "Champignons".


    Hallo Markus und vielen Dank für die Erklärung und fürs Foto! :thumbup:


    Hallo Alex,
    wenn du jetzt noch schreibst, welche Farbe die Schuppen unterhalb des Stieles haben, könnte man dir den "Stockschwämmchen-Award" erteilen.
    FG
    Oehrling


    Hallo Oehrling,


    Entschulidung, ich verstehe leider nicht wirklich was mit "unterhalb des Stieles" gemeint ist! Bitte um Aufklärung.
    Die Schuppen sind da, aber an manchen Stellen sind sie heller als der Stiel, an anderen dunkler.


    Hallo Alex,
    beschreib doch einfach mal in deinen eigenen Worten, wie der Stiel vom Stockschwämmchen aussieht. Anhand deiner Fotos. Dann sage ich was dazu.
    FG
    Oehrling


    Hallo Oehrling,
    - auf dem 2. Foto sehe ich bräunliche Stiele, mit einem braunem Ring, Stielspitze ist aber hell, fast weiß.
    - auf dem 3. Foto: die Stiele sind deutlich schuppig unter der Ringzone.
    - auf dem 5. Foto: die Stiele sind außen braun, unten dunkler, oben heller, im inneren sind sie aber hell und sie sind schuppig. Ein brauner Ring hängt und ist manchmal unten heller.



    Hallo Stefan und vielen Dank!
    Die Verwechslungsgefahr, von allem mit dem Gifthäubling, ist mir sehr bewusst, ich inspektiere jeden Pilz einzeln.
    Meine Frage sollte ich besser so formulieren "Falls die Pilze, die von unten fotografiert sind, diese Hutfarben und diese Größe haben, wären sie alle Stockschwämmchen, oder könnten sie was anderes sein?" So etwa :)

    Danke Pablo, Du bist blitzschnell! :thumbup:
    Und die Stokschwämmchen sind auch welche oder gibt es da Zweifel?


    Einen schönen Sonntagabend alle zusammen!


    Ich hoffe dass bei Euch in den Wäldern auch gerade endlich was los ist!


    1) Ich traue mich jetzt an die Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) heran. Bei diesen Pilzen bin ich mir eigentlich sicher dass es Stockschwämmchen sind, aber da ich die Stockschwämmchen noch nie gegessen, sondern nur zur Bestimmung mitgenommen habe, bitte ich euch um unverbindliche Bestätigung meiner Bestimmung (selbstverständlich ohne Verzehrfreigabe).
    Die Pilze wuchsen auf einem morschen Ast (siehe Foto) in einem Mischwald.
    Die Stiele sind schuppig, die Hüte nicht. Bei uns hat's in den letzten Tagen geregenet, vielleicht ist das die Erklärung.
    Geruch und Geschmack - pilzig, mild.


    2) Bei diesen Pilzen dachte ich sofort an den Kahlen Krempling (Paxillus involutus). Ich kann mir nicht vorstellen dass es was anderes ist (höchstens eine andere Kremplingsart), lasse mich aber immer gerne eines Besseren belehren. Gefunden im selben Mischwald - viele Kiefer und alle möglichen "üblichen" Laubbäume. Wäre ein Erstfund für mich.


    3) Flaumiger Birken-Milchling (Lactarius pubescens), da bin ich mir fast sicher.
    Gefunden im Kieferwald mit Birken. Ich würde gerne versuchen solche Milchlinge zu silieren, muss aber erst lernen diese sicher zu bestimmen.


    Danke im Voraus an alle!

    Hi!
    Ich habe mir auch schon mal selbe Frage gestellt. Die beste Methode die ich kenne ist einfach den groben Dreck entfernen, evtl. Stielbasis abschneiden und dann mit einer feuchten Gemüsebürste Hüte und Stiele abbürsten. Stellen die mir nicht gefallen werden abgeschnitten. Sehr dreckige Pilze müssen manchmal leider unter fliessendem Wasser geputzt werden. Bei weinigsten Arten (Perlpilz) soll man Huthaut/Manshette abziehen. Ich schäle die Pilze nie ausser Stinkmorchel-Hexeneier, aber das ist was ganz anderes. :) Krause Glucke ist auch eine Ausnahme was das Putzen angeht.

    Hallo zusammen und nochmal Danke!


    Weißer Schirmling (Lepiota erminea) könnte passen. Der Geruch könnte leicht rettichartig gewesen sein. Das kann ich leider nicht mehr nachprüfen weil die Pilze noch heute Morgen im Müll landeten.


    Danke Pablo! ==roeessbar Die Tröpchen waren tatsächlich eher milchig, Das hat mich auch auf die Idee mit dem Körnchenröhrling gebracht. Zuerst dachte ich eigentlich dass es die ringlosen Butterpilze sind. Aber die beiden wären Erstfunde für mich.

    Hallo zusammen und vielen Dank für Eure Antworten! :thumbup: Ich habe mir schon gedacht dass es kein einfacher Fall ist.
    Laut Wikipedia ist bei den Egerlingsschirmlingen "Das Sporenpulver ist weiß oder rosa.". Die Scheidlinge sollen immer rosa Sporenpulver haben, wie die Dachpilze.
    Ich habe jetzt zwei Exemplare zum Aussporen hingelegt. Morgen kann ich mehr dazu sagen.

    Einen schönen guten Abend zusammen!


    Kann mir jemand sagen ob das Egerlingsschirmlinge sind und vielleicht auch die genaue Art? Vielen Dank im Voraus!
    Fundort: Mischwald auf Sanddünen, mit Kiefer, Rotbuche und vielen anderen Arten von Laubbäumen.
    Diese Pilze scheinen gesellig zu wachsen, sie standen an mehreren Stellen immer in Gruppen von ca. 5 bis 25 Stück.


    Geruch: nicht stark ausgeprägt.
    Stiel: weiß, mit meist kaum erkenbarren Resten des Rings, unten verdickt
    Farbe: komplett weiß, keine Verfärbung
    Lamellen: frei, relativ dicht stehend.
    Hut: weiß, in der Mitte ist so was wie ein flachgedruckter Buckel, leicht hell-bräunlich. Durchmesser: ca. 2-5 cm.


    IMG_0003.JPG

    Hallo Peter und Pablo!


    Durch ein Zufall haben wir uns im Wald nicht begegnet :) Ich war zwar nicht an den selben Tagen aber zeitlich nah in den selben Wäldern. Im Käfertaler Wald / Viernheimer Heide waren wir am Sonntag. Gestern wollte ich nach Dossenwald, aber es hat dann leider angefangen zu regnen. Heute habe ich eine freie Stunde zwischen Feierabend und Sonnenuntergang genutzt um kurz nach Dossenwald zu fahren, allerdings an eine andere Stelle.


    Es gab zwar nicht viele Pilze, aber für eine kleine Pfanne genug. Ein Riesenschirmling, eine riesige Xerula Radicata (>10 cm Hutdurchmesser und so schwer wie ein Parasol), ein kleiner Stäubling, wenige Rotfussröhrlinge (wahrscheinlich Xerocomellus pruinatus) und Schmierröhrlinge - ich denke dass es Körnchenröhrlinge sind oder dann Ringlose Butterpilze. Der große Schuppige Stielporling war zu zäh, nur die Ränder waren noch halbwegs brauchbar.




    Und im Winter ist da ein El Dorado für Samtfüße und Austern.


    Diese Erfahrung habe ich selbst leider noch nicht gemacht, obwohl wir oft im Winter dort unterwegs waren. Mit Judasohren sah es dort aber stellenweise gut aus.


    ... und er schmeckt gar nicht schlecht. Einfach die Stiele abschneiden und die Hüte in neutralem Öl (Sonnenblume, Maiskeim...) braten. Man kann sie nach Parasolart panieren, es geht aber auch ohne. Der Schleim verliert sich beim Braten. Er hat ein zartes, angenehm süßliches Aroma.
    Mit dem Breitblatt oder dem Rehbraunen Dachpilz sollte man ihn natürlich nicht verwechseln, diese beiden schmecken wesentlich schlechter.
    FG
    Oehrling


    Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Gerade vorgestern haben wir wieder mal einige Exemplare von Xerula radicata gefunden und sie waren geschmacklich absolut in Ordnung. Ein leckerer Waldpilz. Aber Vorsicht - nicht zu lang braten, denn diese Pilze werden schnell weich und verlieren die Form, sie werden dann zu Klumpen.
    Den Breitblatt habe ich noch nicht probiert. Der Rehbraune Dachpilz schmeckt mir persönlich je nach Substrat sehr verschieden - von "leicht unangenehm nach Rettich" bis <X


    Hallo Oehrling und Danke für Deine Antwort! Ich weiss nicht ob ich von den Pilzen sehr emotional berührt bin, aber in der letzten Zeit habe ich "richtige" Funde ziemlich vermisst. Mein Gehirn versucht wahrscheinlich durch die Träume die Abwesenheit solcher Funde zu kompensieren :D
    Cystoderma aminathinum (Amiant-Körnchenschirmling) scheint mir sehr schuppig und etwas größer zu sein als mein #21.


    Vielen vielen Dank für die Erklärung! Es ist tatsächlich so dass der Ring am Stiel eher "angeklebt" ist und ich kann ihn lösen ohne den Stiel zu beschädigen. Gut zu wissen. Überall in Beschreibungen des Parasols steht einfach nur "verschiebbar"! Und ich habe bs jetzt nur die Pilze gegessen bei denen es wirklich so war - ich konnte den Ring am Stiel bewegen, er war nicht angeklebt oder angetrockten. Vielleicht sind das doch ganz normale Gemeine Riesenschirmlinge. Nur die rote Farbe bei dem alten lab ­be ­rigen Exemplar ist komisch.
    Also Uwe58, @ Saaasch - noch mal vielen Dank! :thumbup: Wieder was wichtiges dazu gelernt.

    Hallo Uwe58, Stefan und Pablo! Vielen Dank für Eure Kommentare und Bestimmungshilfen. :thumbup:
    Der Ring ist eindeutig nicht verschiebbar sondern bei allen drei Exemplaren unten fest mit dem Stiel verwachsen. Parasol ist einer von meinen Lieblings-Speisepilzen, denn muss ich leider ausschliessen :( Sternschuppiger Riesenschirmpilz (Macrolepiota rhodosperma / Macrolepiota fuliginosa) und Macrolepiota permixta sollten ja auch einen am Stiel verschiebbaren Ring haben...