Beiträge von Alexander

    Hallo liebe Pilzfreunde!


    Nachdem ich vor kurzem zum ersten Mal ganz vorsichtig Erdritterlinge probiert habe, wundere ich mich um so mehr über die Reaktion auf die gewisse wissenschaftliche Publikation aus dem Jahr 2014, die dafür gesorgt hat dass Erdritterlinge von manchen Medien als giftig eingestuft wurden. Ich habe jetzt Erdritterlinge zwei Mal nacheinander in geringen Mengen gegessen (etwa 100g pro Malzeit) und habe, wie erwartet, keinerlei Beschwerden. Ich habe dann auch den Rest der Pilze mit Essig und Gewürzen eingekocht - siehe Bild. Nicht mein Lieblingspilz, aber angenehm pilzig im Geschmack und durchaus akzeptabel.



    Kennt jemand einen dokumentierten Vergiftungsfall mit Erdritterlingen, egal welcher Art? In Frankreich scheint der Pilz ja schon lange sehr beliebt zu sein und wird offenbar ohne Probleme verzehrt. Die Katalanische Regeierung hat eine extra Seite zum Thema "Pilze sammeln" eingerichtet und listet dort den Gemeinen Erdritterling als sehr populären Pilz für Pilzsammler, neben Leistlingen, Reizker- und Schnecklingsarten. Wikipedia-Artikel in manchen anderen Sprachen (u.a. Spanisch und Französisch) stuft den Erdritterling als Speisepilz ein.


    In Wikipedia wird, mit entsprechenden Verweisen auf die Informationsquellen, folgendes festgehalten:

    • chinesische Wissenschaftler haben im Rahmen ihrer Studie die Stoffe aus (Zitat) "Previously Unknown Poisonous European Mushroom Tricholoma terreum" isoliert. Diese Inhaltsstoffe wurden isoliert und dann vermutlich hoch dosiert an Mäuse verfüttert. Die Ergebnise wurden am 17 April 2014 veröffentlicht mit dem Fazit: "...Both compounds were found to increase serum creatine kinase levels in mice, indicating that T. terreum may be the cause of mushroom poisoning ultimately leading to rhabdomyolysis."
    • weiter, Zitat aus Wikipedia mit Verweis auf "Tintling":
      "Entwarnung gab es von Prof. Dr. Siegmar Berndt, Toxikologie der Deutschen Gesellschaft für Mykologie, der errechnete, dass Menschen von 70 kg Körpergewicht ca. 46 kg Frischpilze zu sich nehmen müssten, damit durchschnittlich die Hälfte von ihnen einen Schaden erleiden würde."


    Ich bin zwar kein Wissenschaftler sondern nur ein pragmatischer Informatiker, aber dadurch bin ich mit Logik ein bisschen vertraut. Also, was ich daraus schließe ist folgendes:

    • Mäuse mit hochdosierten und isolierten Stoffen zu füttern töten die armen Mäuse nicht mal, erhöht aber bestimmte Werte.
    • Diese erhöhten Werte implizieren dass Erdritterlinge vielleicht zur Vergiftung führen könnten ("may be the cause of mushroom poisoning") die zur Rhabdomyolyse führt.
    • Ein Toxikologe der DGfM hat Entwarnung gegeben.


    So weit so gut, da wundert micht erst mal nichts. Die Wissenschaftler haben also Stoffe aus Pilzen isoliert und evtl. negativen Einfluss auf Mäuse beobachtet. Sowas tuen manche Wissenschaftler offensichtlich. Hätten sie Stoffe aus Knoblach, Zitronen, Erdnüssen oder sogar aus Steinpilzen isoliert und sie an irendwelche Tiere verfüttert, dann hätten sie wahrscheinlich was ähnliches oder viel schlimmeres herausgefunden, aber warum auch immer fiel die Wahl auf Erdritterlinge.


    Was ich nicht verstehe - warum bezeichnet man man den Erdritterling danach als Giftpilz? Ich gehe oft auf 123pilze.de. Die Seite mag ich, sie ist wie ein gutes Pilzbuch mit tabellarischen Darstellung der Merkmale. Aber dort sind die Erdritterlinge sogar aus "tödlich giftig" eingestuft. Bitte nur als konstruktive Kritik verstehen, kein Angriff - ich schätze 123pilze.de wirklich sehr!
    Warum soll man überhaupt auf den Verzehr verzichtet - 46 kilo schafft doch kein Mensch in kurzer Zeit zu essen! Und 70kg Körpergewicht ist sowieso beneidenswert :D Habe ich irgendwas übersehen? Denke ich zu einfach oder naiv?


    Mir ist sehr bewusst, dass Inhaltstoffe in Pilzen und anderen Nahrungsmitteln ein sehr komplexes Thema ist. Ein PSV muss auf die mögliche Allergien, individuelle Unverträglichkeiten usw hinweisen, und das tut ein PSV auch, das ist alles korrekt. Aber darf man solche Pilze wie Erdritterlinge unter Generalverdacht stellen, oder sogar als giftig bezeichnen und dadurch sie in die gleiche Schublade wie den Grünen Knollenblätterpilz stecken? Wenn man Nüsse oder Zitrusfrüchte essen oder Milch trinken möchte wird man doch nicht gleich davon mit möglichen Unverträglichkeiten abgeschreckt!


    Diese Diskussion habe ich bereits gefunden und gelesen.


    Als nächstes habe ich die Nebelkappe probiert. Die Nebelkappe soll u.a. in Frankreich nach dem Abkochen als meist gut verträglicher Speisepilz gelten (etwa wie Hallimasch bei uns - die meisten vertragen ihn doch). Und Rita Lüder empfielt in ihrem bekannten Buch "Grundkurs Pilzbestimmung" die jungen Exemplare zu probieren. Das habe ich auch gemacht und gut vertragen. Geschmacklich ein interessantes Erlebnis! Die Nebelkappen rochen beim Braten fast wie ein süßes Gebäck, sehr witzig. Die Kinder kamen angerannt und haben gefragt ob wir Weihnachtsplätzchen backen ;) Man muss den Pilz nicht mögen, aber man kann ihn durchaus probieren - das ist meine Meinung dazu. Was meint ihr?

    Hallo Jörg,


    das ist wirklich schön! So eine Stelle will ich auch mal finden ;)


    Zur Erweiterung der Transportmöglichkeiten habe ich immer eine Stofftasche dabei. Ich habe leider selten davon Gebrauch gemacht, und Pilze sind im Korb sowieso besser aufgehoben, aber die Tasche erfüllt ihren Zweck. Sie muss halt nachher gleich gewaschen werden.


    Nabend, kleiner Nachtrag, auf einer Wiese fand ich heute ohne die üblichen Anstrengungen ein paar schöne junge Schopfis.... und hab sie mitgenommen.


    Heute abend dann wie empfohlen nur mit ein wenig Öl und Butter angebraten.....mjamm mjam viiiil leckerer als mit Panade :P :P


    Toll! :thumbup:
    Das bestätigt meine These dass wenn ein Pilzsammler bestimmte Pilze nicht findet, dann finden die Pilze den Pilzsammler von alleine.


    Hallo Craterelle,


    Danke füe die Infos :thumbup: Wenn ich Habichtspilze noch mal finde, nehme ich gerne welche zum Probieren mit. Diesmal waren es nur vier Stück, und 2,5 davon habe ich im Wald gelassen. Nur ein Exemplar + eine Hälfte (für das Schnittbild aufgeschnitten) zum Anschauen und Zeigen mitgenommen.


    Eines macht mich neidisch. Das sind die tollen Habichtpilze. Nicht, dass ich sie als Speisepilze schätzen würde, ich halte sie eher für mittelmäßig. Ich wohne hier in Südmecklenburg im Sander- also Kiefernwaldgebiet. Als Kind gab es hier Habichtspilze in großer Zahl. Wir haben sie kaum gesammelt, es gab ja genug Pfifferlinge, Steinpilze etc. Seit Jahren habe ich hier keine Habichtspilze mehr. Der Wald hat sich auch total verändert. Die Bereiche unter den Kiefern mit (nur!) Nadelstreu und Flechten sind verschwunden. Inzwischen sind dichte Bestände von Landreitgras und zunehmend Brombeeren dominierend. Die Mykorrhizzapilze gehen definitiv zurück. Offensichtlich sind viel zu viele Nähtstoffe eingetragen worden.


    Hallo Manfred!
    Ja, die Veränderungen kann man auch hier im Südwesten in einigen Wäldern beobachten.
    Übrigens, die Habichtspilze wuchsen im Gebiet mit sehr gemischten Vegetation - Brombeeren, Gras, Moos und "nur" Nadelstreu - alles durcheinander. Der Waldboden war an dieser Stelle voll mit Nadestreu aber auch mit Kastanien- und Birkenblätter, wie man auf den Fotos sehen kann.



    Hallo Alexander,
    der "normale" Habichtspilz wächst eigentlich unter Fichten, nicht bei Kiefer.
    Unter Kiefer findest Du den Sarcodon squamosus, den Schuppigen Habichtspilz. der ist auch kulinarisch nicht so prickelnd.
    LG bUlla


    Hallo Ulla!
    Danke für den Hinweis :thumbup: Mir war klar dass ich irgendwelche Art vom Habichtspilz gefunden habe, nicht den Fichten-Habichtspilz (Sarcodon imbricatus). Ich habe gestern keine einzige Fichte im Wald gesehen. Kann man Sarcodon imbricatus und Sarcodon squamosus makroskopisch unterscheiden?



    Hallo Alexander,


    sehr schöne Funde und Bilder :thumbup: Den Habichtspilz hab ich leider noch nicht gefunden. :(


    Hi!
    Ich bis gestern auch nicht und habe überhaupt nicht damit gerechnet. Bei uns ist er sehr selten, so gut wie nicht vorhanden. Gleich daneben wuchsen noch viele alte Hohlfussröhrlinge, auch selten und auch direkt am Wegesrand. Diese Stelle habe ich mir gut gemerkt :)



    Dieses Jahr sind mir allerdings auch viele Truppen von Schopftintlingen aufgefallen, leider meist zu dicht an Straßen. :( :(


    Die Pilze auf den Fotos sind auch in der Nähe der Autostrasse gewesen. Sie winkten mir einfach beim Vorbeifahren zu. Diese Strasse ist aber eher wenig befahrene Verbinungsstrasse zwischen zwei Dörfen. Und bis zu ersten Pilzen waren es so etwa 10m Abstand. Die Trauben wachsen ja auch dort, dicht an der Strasse, diese isst man doch bzw. verarbeitet zu Wein.



    Doch letzte Woche fand ich endlich mal ein Grüppchen im jungen Zustand am Waldrand. Und wir haben sie erstmals auch verköstigt. :P


    Wir haben aber paniert und dabei ist der Geschmack wohl nicht wirklich durch gekommen. Man hat irgendwie nur die Panade geschmeckt.
    Genauso wie bei beim Fichtenreizker u. oft beim Parasol, ich muss mir da was anderes ausdenken.
    Beim nächsten Mal werden die auch einfach so wie bei Dir nur mit Butter angebraten. Wie haben die denn Dir geschmeckt?


    Sie haben mir sowie anderen Familienmitgliedern wunderbar geschmeckt. Nicht gerade mein Lieblingspilz, aber eine feine Delikatesse. Ca. 10 Minuten lang leicht goldbraun im Butter angebraten, nur mit Salz und Pfeffer gewürzt und dann aufs Brot. Habe extra dafür frischen Brot vom Bäcker geholt. :)


    Mit Panade habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht - es schmeckt zwar, aber nicht nach Pilz, sondern nach Panade. Mit Parasol-Schnitzel war es eine interessante Erfahrung, aber mir schmecken Parasole besser wenn sie nur mt wenig Mehl paniert werden, ohne Ei und Semmelbrösel.



    Hallo Alex,


    schöne Funde, die hätte ich auch gern einmal :thumbup: .


    Hallo Jörg,


    Danke, aber im Vergleich mit dem was Du bei Deinen Parkbegehungen alles findest und zeigst, ist es doch nur eine Kleinigkeit was ich da habe :) Zumindest was die Artenvielfalt angeht.

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    ich wusste bis heute nicht dass Schopftintlinge so gesellig wachsen können! Mitten im Weinbaugebiet. Die meisten waren zwar überfällig, aber über 600g brauchbare Pilze konnte ich noch einsammeln. Und das Beste ist - ich war eigentlich schon fertig mit Pilze sammeln und fuhr einfach nur nach Hause durch die wunderschönen Weinberge in der Pfalz... Die Bilder möchte ich nicht vorenhalten. Das fühlt sich fast wie Prahlen an, und zugegegen - das ist es auch ein wenig :D aber viel mehr ist es die Freude über so einen Fund. Bis heute habe ich Schopftintlinge vielleicht nur 3-4 mal gefunden und gegessen habe ich höchstens nur zwei Stück davon. Es lohnt sich also immer neue Arten kennen zu lernen, egal ob es viel davon gibt oder nicht, und dann einfach Ausschau zu halten und offen zu sein. Irgendwann findet man die Pilze oder die Pilze finden irgendwann uns :cool:


    Heute habe ich auch meine ersten Habichtspilze gefunden. Ich werde sie nicht essen, nur anschauen. Standort: am Wegesrand zwischen Kastanien/Birken/Kiefer Waldstück und Kiefernwald.


    Zwischen den Weintrauben-Reihen waren neben den unzähligen Schopftintlingen noch andere buschelige Pilze. Vielleicht kann jemand die Art auf den Fotos erkennen? Ich frage nur aus Neugier. Ich habe nichts davon mitgenommen.


    So sieht die Ausbeute meiner besten Pilztour bis jetzt aus (nach Gewicht, nicht nach Artenvielfahlt):
    - fast 2kg Maronen
    - ca. 2kg Reizker
    - über 1 kilo Täublinge verschiedener Arten
    - einige violette Lacktrichterlinge
    - Semmelstoppelpilze
    - ein Perlpilz
    - ein kleiner Waldchampignon
    - wenige Kupferrote Gelbfüße
    - >600g Schopftintlinge
    - eine Handvoll Kuhpilze


    Die Schopftintlinge wurden bereits im Butter angebraten und großteils aufgegessen.
    Reizker und Maronen werden gerade geputzt, dann werden sie gebraten und eingefroren.
    Täublinge werden abgekocht und dann teils milchsauer eingelegt, teils mit Essig und Gewürzen eingekocht.
    Aus dem Rest habe ich eine Mischpfanne gemacht (mit wenigen Maronen geschmacklich angereichert), wird auch eingefroren.


    Dafür bin ich aber im Regen ziemlich nass geworden und habe auch etwas gefroren. Aber das ist ein sehr kleiner Preis dafür dass ich im Winter diese leckere Pilze aus der Kühltruhe rausholen und irgendwas daraus für meine Familie und/oder Freunde daraus kochen kann! Auch ein Arbeitskollege soll eine TK-Packung Waldpilze von mir bekommen.


    Ich hoffe dass bei Euch pilztechnisch auch was los ist. Sehr bald wird die Hauptsaison schon zu Ende sein. Zumindest im Süd-Westen Deutschlands lohnt es sich momentan nach Pilzen zu schauen. Es gibt Maronen, Reizker und Täublinge, die großteils frisch erschienen sind. Und Nachtfrost gab es hier noch nicht, soll erst in wenigen Tagen eintreten.

    Hallo Jürgen,


    die Gattung bestimmen zu können oder zumindest die Familie finde ich persönlich sehr wichtig. Dafür kann ich gerne ein Buch empfehlen das ich selbst auch habe und benutze - "Grundkurs Pilzbestimmung" von Rita Lüder. Wenn die Gattung bestimmt ist, hilft mir oft dieses Forum oder auch Wikipedia und 123pilze.de mit Suchmaschine weiter.

    Hi!


    Auch ich sehe hier Pfifferlinge, bis auf den kleinsten Pilz ei dem Bild mit vier. Den sehe ich auf dem Bild nicht detailliert genug, könnte theoretisch auch was anderes sein.

    Hallo Pablo,


    das ist eine wirklich schöne Berglandschaft, atemberaubend! Sowas ist nie obsolet. Durch diese Gegend fahre ich seit einigen Jahren immer im Frühjahr mit dem Bus von Freiburg nach Mailand für ein Tagesausflug. Für so ein Urlaub muss man aber wirklich fit sein um so viel hoch und runter zu laufen :D


    Danke für die Bestätigung! :thumbup: Die Fotos habe ich gestern um 22 Uhr gemacht. Nach der Zeitumstellung komme ich kaum dazu Pilze für Bestimmungsanfragen ordentlich bei Tageslicht zu fotografieren, sorry :( Da muss ich mich verbessern.


    Hi,


    ich finde die Lamellenfarbe etwas untypisch, aber ansonsten sollte das passen.


    l.g.
    Stefan


    Danke Stefan! Untypische Farbe der Lamellen könnte durch schlechtes künstliches Licht zur Stande kommen. Manchmal wünsche ich mir einen richtigen Fotografen bei den Pilztouren dabei zu haben...

    Update: am Montag habe ich Pablos Einladung gefolgt und bei der Pilzberatung des Vereins MAK (Mykologischer Arbeitskreis Rhein-Neckar) vorbeigeschaut.
    Ergebnis:
    #1 links ist natürlich eine Nebelkappe, #1 rechts habe ich leider vorher schon entsorgt
    #2 ist doch ein Violetter Röttelritterling... und mir ist jetzt endgültig klar dass ich sein Geruch leider nicht wirklich wahrnehme. Entweder ist meine Nase nicht fein genug, oder ich brauche mehr Übung.


    Die Pilzkontrolle war wirklich interessant. An dieser Stelle möchte ich mich bei Pablo, Bernd Oertel, und anderen Experten vor Ort bedanken! :thumbup:
    Ich hatte neben einem Korb mit violetten Röttelritterlingen auch eine kleine Kiste mit Sammelsurium aus den letzten sechs Tagen dabei. Alle Pilze wurden vor Ort begutachtet und bestimmt, das war ein Erlebnis! :) Diese Kiste steht bei mir auf dem Balkon und ich esse nichts davon, es sind reine "Lernmaterialien":


    In dieser Sammlung sind u.a. Grünblättrige, Ziegelrote und Rauchblättrige Schwefelköpfe, diverse Erdritterlinge, Seifenritterlinge (Erstfund), gelbschuppiger Hallimasch, Langstielige Knoblauchschwindlinge (Erstfund), rote Lacktrichterlinge, Mehlräsling, Fuchsige und Wasserfleckige Rötteltrichterlinge, Große Scheidlinge, Nebelkappen (u.a. #1 links), violette Röttelritterlinge (#2) und knallrote Fliegenpilze, eher als Deko für die Sammlung. Alle diese Pilze werden bei nächster Gelegenheit in die Wildnis freilassen. :D


    Einiges habe ich bereits richtig bestimmt, aber es gibt wichtige Unterschiede, bspw. bei Erdritterlingen, die ich nicht kannte. Ich glaube ich soll öfter meine Funde bei Pilzberatungen zeigen, insbesondere wenn es um viele verschiedene Arten geht.

    Habe ich gestern den Reifpilz (Cortinarius caperatus) gefunen??!
    Eigentlich lautet meine Frage - was kann das sonst sein? :)


    Fundort: vorwiegend Kiefernwald aber mit verschiedenen Bäumen dazwischen, u.a. Birken und Kastanien. Sonst wachsen dort viele Reizker, Buckel-Täublinge, Maronen und Fliegenpilze.
    Geruch: mild pilzig.
    Geschmack: mild pilzig, angenehm. Ich schmecke auch eine leichte bitterliche Note.
    Den Rest sieht man hoffentlich auf den Fotos. Leider habe ich es versäumt gute Fotos vor Ort zu machen.


    Danke im Voraus!

    Hi!


    #1 hier sehe auch ich keine Parasole. Da scheint die obligatorische Stielnatterung zu fehlen.
    #2 sieht für mich wie ein Kahler Krempling aus. Dieser Pilz hat doch keine für Reizker typische orangene Milch gehabt, oder?
    #3 und #8 würde ich bestätigen
    #4 und #6 sehen auch richtig aus
    #5 ein Täubling, aber ich weiß nicht welche. Täublingsarten voneinander zu unterscheiden ist eine Kunst für sich
    #7 da sehe ich zu wenig. Es wäre grundsätzlich ganz gut für die Bestimmung auch Fotos von unten, von oben und evtl. ein Schnittbild pro Art zu haben.

    Hallo Pablo!


    Danke für die Infos und vielen Dank fürs Angebot! Der fragliche Pilz (#1 rechts) ist leider schon weg, aber der linke #1 und #2 könnten bis morgen vielleicht noch fit bzw. nur etwas angetroknet sein. Ich bin momentan verreist, aber am Montag geht's zurück und vielleicht schaue ich dann doch mal vorbei, Danke.


    Hallo Oehrling,


    arghh... Danke für den Hinweis auf mein Fehler. Sorry, da habe ich was falsch gemacht. Alle drei Exemplare haben über die Nacht kaum Sporenpulver abgegeben. Ich habe den Abwurf auf einem schwarz-weiss gestreiften Blatt gemacht, der in einer Dokumentenhülle steckte. Beim Trocknen von wenigen Sporenspuren auf der Dokumentenhülle konnte ich ein sehr helles "Lamellen-Muster" unter jedem Pilz feststellen. Deshalb bin ich davon ausgegangen dass der Sporenpulver weiss ist. Aber richtig wäre zu sagen - kaum Sporenpulver und nicht dunkel.

    Hallo zusammen,


    das Sporenpulver war bei allen Pilzen weiß, bis auf den Schwefelritterling - davon habe ich kein Sporenpulverabdruck gemacht.



    Hallo Oehrling,


    danke für Deine Antwort :thumbup: Ich kann aber unmöglich nach jeder Pilztour zu Pablo, u.a. weil ich manchmals mehrmals pro Woche in den Wald gehe, weil Pablo nicht gerade um die Ecke wohnt und weil er sicherlich noch einiges sonst zu tun hat :) Aber am Mittwoch war ich mit ihm zusammen im selben Wald unterwegs und wieder mal viel von ihm gelernt, auch was die Pilzgerüche angeht.
    Einige Gerüche habe ich schon verinnerlicht - Mehl/Gurke, Anis/Bittermandeln, Kraben/Fisch, Rettich, Kartoffelkeller. Mit parfümierten Gerüchen ist es für mich leider noch nicht so einfach. Aber ich lerne mit der Zeit mehr und mehr.


    Hallo Pablo! Sporenpulverabdruck von allen Pilzen ausser dem stinkenden Schwefelritterling ist bereits unterwegs. Ich werde hoffentlich morgen darüber berichten.

    Danke für Eure tolle und schnelle Antworten! :thumbup:



    dein erster kann gut eine Lepista sein. Mich irritiert, dass einige Fruchtkörper der Kollektion dunkle Lamellen haben.


    Ich behaupte auch dass es zwei verschiedene Arten sind! Gefunden an verschiedenen Stellen, ca. 1km voneinander eintfernt.



    Wenn Lepista nuda irgendwie etwas zu klein ist und eher schmächtig und dabei eben nicht nach lepista nuda riecht, dann ist es eine lila Farbvariante von Lepista sordida (Schmutziger Rötelritterling). Wir hatten vorgestern einen solchen Fruchtkörper, du erinnerst dich?


    Ja, ich erinnere mich gut daran, und das war auch meine erste Gedanke. Diese Exemplare wuchsen etwa 2 bis 3 km nördlicher und waren eigentlich zum Essen gedacht... aber jetzt bin ich doch leicht verunsichert und deswegen gibt es heute nur wenige Parasole zum Essen (auch nicht schlecht!).



    Bei den ersten Pilzen: Die Nebelkappe ist der linke Pilz, mit den leicht herablaufenden Lamellen.
    Den anderen kann ich so nicht wirklich beurteilen. Wenn die Lamellen sich ebenso abschieben ließen, wie bei den Rötelritterlingen unten, dann sollte er auch in die gattung gehören. Es gibt eine ganze Reihe solche helle Rötelritterlinge, die mitunter übel zu bestimmen sind. Eine Möglichkeit wäre zB der Veilchenritterling (Lepista irina).


    Danke! Wenn selbst für Dich solche Pilze übel zu bestimmen sind dann bin ich erst mal beruhigt :) Ich habe auch gedacht dass der linke Pilz die Nebelkappe ist. Aber der rechte, der fast zum Verwechseln ähnlich aussieht, hat mich ziemlich durcheinander gebracht. Deshalb habe ich sie nebeneinander fotografiert.



    Bei der 1 sehe ich links eine Nebelkappe (Geruch süßlich passt, nicht jeder nimmt ihn als unangenehm wahr) und rechts würde ich aufgrund des Übergangs von den Lamellen zum Stiel (du selbst schreibst ja "ausgebuchtet angewachsen") trotz des keuligen Stiels aus dem Bauch heraus einen Weichritterling vermuten. Mal schauen. :D


    Ich war mir beim linken Pilz eigentlich sicher, bis ich den rechten gefunden habe. Ein Weichritterling... das ist interessant. Danke für den Hinweis, ich vergleiche mal mit Weichritterlingen!

    Einen schönen guten Abend zusammen!


    Ich habe ein Problem mit den heute gefundenen Ritterlingen, Trichterlingen & Co. Eigentlich wollte ich heute nach der Arbeit nur kurz nach violetten Rötelritterlingen im Wald schauen. Gefunden habe ich mehrere Arten die mich etwas verwirren, darunter irgendwelche Rötelritterlinge mit violetten Farben. Sporenpulverabdruck gibt es hoffentlich morgen.


    1) Zwei verschiedene Arten, würde ich sagen. Welche von beiden ist Nebelkappe (falls überhaupt eine ist) ?
    Pilz links: Lamellen angewachsen, leicht herablaufend, verschiebbar, weisslich. Geschmack: Richtung "süßlich-mehlig", nicht unangenehm.
    Pilz rechts: Lamellen ausgebuchtet angewachsen, auch verschiebbar, hell rosa-bräunlich. Geschmack: nicht probiert.
    Geruch: vorhanden, nicht neutral, aber da muss ich leider zugeben das ich den Geruch nicht beschreiben kann. Keiner der Pilze riecht nach Maipilz. Ich dürfte vor weinigen Tagen in der Pilzberatung an einem Riesenrötling riechen - der roch nach Maipilz.


    2) Violetter Rötfelritterling (Lepista nuda), aber ohne viel Geruch... Die Lamellen sind ausgebuhtet angewachsen und verschiebbar. Die Hüte haben braune töne, die Lamellen sind blass violett. Was kann das sonst noch sein als Violetter Rötelritterling?


    3) Schwefelritterling? (Tricholoma sulphureum)
    Die Lamellen scheinen aber nicht deutlich ausgebuchtet angewachsen zu sein. Aber der Pilz riecht bestialisch. Was kann dieser kleiner Stinker sonst sein?


    Danke!

    Guten Morgen zusammen,


    in solchen Fällen können wir oft was dagegen unternehmen. Falls jemand einen Bus der illegallen gewerblichen Pilzsammler sieht - einfach unauffällig mit Handy fotografieren, und gleich samt Kennzeichnen und Standort an die Polizei melden. So würde ich das machen.


    Man soll aber, denke ich, diese organisierte Pilza-Mafia von den Sammlern unterscheiden die größeren Mengen für sich privat sammeln und keineswegs organisiert die Wälder durch ­fors ­ten um die Pilze weiter zu verkaufen. Wenige Putzeimer voll mit Pilzen könnten durchaus unter der gesetzlichen Grenze von ca. 2 Kilo pro Person pro Tag liegen. Es kommt auf die Anzahl der Sammler ein, und am Ende doch irgendwie auch auf die Anzahl der Mitesser. Wenn ich (Vater der vierköpfigen Familie) Pilze nach Hause bringe, werden sie von allen gegessen. Und falls was übrig bleibt, habe ich genug Verwandte, Freunde und inzwischen sogar Arbeitskollegen, die sich immer über die frische, gekochte, eingekochte oder getrocknete Pilze von mir freuen. Aber dazu kommt es viel zu selten, in der Regel werden meine Funde zuhause gleich verputzt :yumyum: