Beiträge von Alexander

    Hallo Marcel,


    wie der Igel bereits sagte - die Marone wächst gerne auch spät im Herbst. Ansonsten kannst Du Hallimasche und Violette Rötelritterlinge zumindest auf das Radar nehmen, um sie bestimmen zu lernen. Die beiden wachsen gerne bis November .


    Bei uns im Rhein-Neckar Gebiet wachsen zur Zeit auch Stockschwämmchen, Reizker und Champignons ganz gut.
    Nach dem ersten Frost kann man auch nach Judasohren und anderen Winterpilzen schauen.


    Polen:


    In der Markthalle in Breslau / Wroclaw gibt es Ende September jede Menge Wildpilze; Steinpilze in verschiedenen Qualitätsstufen, Maronen, Butterpilze, Pfifferlinge, Parasolhüte und Fichtenreizker. Es duftet ganz herrlich! Die Preise liegen bei ca. 3 EUR bis 6 EUR / kg bei Steinpilzen.


    Wow! 8| Was dort nicht verkauft wird kommt wahrscheinlich später über die Grenze und wird bei Feinkostgeschäften zum zehnfachen Preis angeboten.

    Hallo zusammen!


    Da ich aus Neugier gerne nach diversen Pilzarten in Geschäften schaue kann ich hier aus eigener Erfahrung ein wenig berichten.
    Ich will sicher keine Werbung machen und versichere dass ich für keinen der genannten Unternehmen arbeite :)



    in Mannheim:
    Frische "exotische" Zuchtpilze kenne ich nur vom jährlichen Bauernmarkt im Herzogenriedpark im September. Dort findet übrigens gleichzeitig die Pilzausstellung der MAK statt. Sehr empfehlenswert. Ich habe im September 2016 die Ausstellung dort besucht und dann gleich wenige Meter weiter vom Zuchtpilzstand Orangen- und Limonenseitlinge gekauft. Es gab noch "Goldkäppchen" und vieles anderes.


    "Dragon & Phoenix" ist ein Asia-Laden am neuen Messplatz in Mannheim. Dort kaufe ich seit vielen Jahren Sojasauce, Gewürze usw. Es gibt dort eine Auswahl an Trockenpilzen. Neben üblichen Shiitake und Judasohren gibt es dort auch den leckeren Südlichen Ackerling (auf dem Etikett manchmal als "Tea plant mushroom" übersetzt). Im Kühlregal findet man gelegentlich die "Needle Mushrooms" bzw. Enokitake, frisch.



    Deutschland bundesweit (oder fast):


    MixMarkt ist ein deutsche Supermarktkette mit Waren aus ganz Osteuropa. Dort gibt es verschiedene Pilzgläser, u.a. mit Butterpilzen. Im Kühlregal findet man gelegentlich relativ teure eingesalzene Pilze - Wimpernmilchlinge aus Russland, Reizker aus Polen. Geschmacklich finde ich die Pilze von dort nicht so toll. Essigpilze im Glas haben kaum Eigengeschmack.


    Real,- hat auch einiges an konservierten Pilzen zu bieten, sowohl in ausgeschilderten Regalen mit russischen und polnischen Lebensmitteln als auch bei "normalen" Konservendosen. Ich habe dort schon u.a. Butterpilze, Shiitake und Kulturträuschlinge gesehen. Aber es sind alles industriell hergestellte Pilzekonserven, sie schmecken leider etwa so wie die Dosenchampignons.


    ALDI Süd hat im September Trockenpilzmischungen im Angebot gehabt, u.a. mit Steinpilzen und Butterpilzen.



    Spanien:
    Leider habe ich in der Supermärkten dort nicht nach Reizkern und so geschaut. Aber darüber hat Craterelle bereits ganz gut berichtet!
    Im August 2016 war ich auf dem Markt auf Plaça Major in Vic (Katalonien) und dort gab es trockene Pilze, u.a. Totentrompeten, Morcheln, evtl. Hallimasch. Ich habe damals etwas von Totentrompeten gekauft weil ich sie unbedingt probieren wollte und damals selbst noch keine gefunden habe.



    Italien:
    LIDL Italia hat offensichtlich zumindest stellenweise frische Südliche Ackerlinge / Pioppino im Angebot! Gesichtet 2016 bei Aosta und 2017 in Sterzing/Vipiteno.


    Trockene Steinpilze bekommt man dort fast überall.


    Auf dem Wochenmarkt in Bozener Innenstadt habe ich im Frühjahr 2017 auch trockene Morcheln gesehen.

    Hallo Craterelle,


    ich habe zwar selbst die Grünlinge nie gegessen, aber unsere ukrainische Freunde meinten dass die Grünlinge ganz ausgezeichneten Speisepilze wären die sowohl zum Braten als auch zum suß-sauer Einlegen sowie für alle andere Zubereitungsarten gut geeignet sind. Ich glaube allerdings nicht dass es Solo-Rezepte speziell für Grünlinge gibt.

    Hi!


    Meine Bestimmungstipps:
    1) Hallimasch
    2) sicherlich keine Krause Glucke
    3) Kahler Krempling
    5) einfach Steinpilz?
    6) keineswegs ein Täubling. Eine Nebelkappe vielleicht.


    Mir fällt grad noch ein: Sie sagte, dass man die Pilze auch länger Zeit toll einlegen kann mit Essig und so. Und, dass sie nicht weiß ob man die in Deutschland auch sammelt.


    Ha-ha :) ja, Hallimasch kann man sehr gut mit Essig einlegen, das hat meine (russische) Mutter auch immer gemacht... bis mein Vater gute Stellen mit viel besseren Pilzen gefunden hat :)



    Ich drück ihr die Daumen, dass sie sie verträgt oder zumindest wirklich weiß, wecher Pilz es ist.


    Das weiß sie offensichtlich nicht... aber viele Russen, Ukrainer, usw sind seit Kindheit gewöhnt verschiedene wild wachsende Pilze zu essen und vertragen so ziemlich alles ohne Probleme - Hallimasche, Butterpilze, Nebelkappen. Im Zweifelsfall kochen sie die Pilze ab, manchmal stundenlang, manchmal wird zwei mal abgekocht... das muss man nicht verstehen, es ist halt einfach so.


    Wie reinigt Ihr denn die krause Glucke?


    Mit viel Schimpfen :D Aber zuerst lege ich die Glucke ins kochende Wasser für wenige Minuten. Das machst sie elastisch.
    Oder zum Trocknen breche ich gleich die saubereren Stellen stückweise ab.

    Ach ja, sparrige Schüpplinge wären auf Russisch keineswegs "Opjata" sondern "Tsche-schuj-tschat-ka" (Чешуйчатка). Kann zu Magen-Darm-Problemen führen, ist aber keineswegs tödlich giftig oder so. Ich wundere mich immer wieder dass es Leute gibt die solche Pilze nicht nur vertragen sonder auch gerne essen.

    Hi!


    Ich glaube ich kann zumindest mit der russischen Sprache helfen ;)
    "Opjonok", mehrzahl "Opjata" bedeutet Hallimasch (kyrillisch: опÑта).


    Aber auf Russisch heißen viele büschelig wachsende Pilze "Opjata". Einfach "Opjata" oder auch "Herbst-Opjata" wären Hallimasche. "Sommer-Opjata" (летние опÑта) wären Stockschwämmchen. "Winter-Opjata" (зимние опÑта) wären Samtfussrüblinge. "Feld-Opjata" (луговые опÑта) wären Nelkenschwindlinge. Und so weiter. "Falsche Opjata" gibt es auch, darunter werden meistens Schwefelköpfe vestanden.


    In Russland gibt es zwar viele begeisterte Pilzsammler... ihre Artenkenntnisse sind aber oft leider sehr bescheiden. Vielleicht hat die Dame tatsächlich irgendwelche Schüpplinge gesammelt...

    Hallo Igel,


    Glückwunsch zum Fund! Krause Glucke zu putzen ist zwar wie einer Strafarbeit aber es lohnt sich :D
    Butter, Salz, Pfeffer, Kräuter - mehr braucht man bei so einem leckerem Pilz nicht :)
    Wir haben auch schon mal eine Sahnesauce daraus gemacht, so etwa wie Morchel-Rahmsauce, war auch gut.


    PS: bist Du sicher dass es eine Krause Glucke ist auf Deinen Fotos? Oder ist das ein Test für die anderen? :)

    Hallo Anke,


    Du hast natürlich recht, wenn das Gärgut richtig schimmelt (mit "pelzigem" Schimmel) oder sogar einfach nur schlecht riecht, dann muss alles komplett weg. Sicher ist sicher. Es ist mir bis jetzt nur einmal passiert.


    Ich habe auch im Thread über die Täublinge den Abschnitt "Schimmelkontrolle" gerade überarbeitet um Leute mit Schimmel der wahrscheinlich keiner ist nicht weiter zu verunsichern :)

    Hallo Craterelle,



    Ich finde es total beeindruckend, welche Mühe du dir machst, den Prozess für uns ausführlich zu dokumentieren. :thumbup:


    Danke, Danke. Sooo viel Mühe hatte ich doch gar nicht... die größte Mühe bereiteten mir eigentlich Korrekturlesen und Fotos einzeln Hochladen :D



    Bei dem "Schimmel" könnte es sich evtl. um Kahmhefen handeln, wenn es eher ein flächiger Belag ist als pelzig. Meiner Kenntnis nach sind die ungefährlich und tummeln sich gern mal als ungebetene Gäste bei der Milchsäuregärung herum (Sauerkrut, milchsaure Gurken, Sauerteig).


    Ich habe nach Bildern von Kahmhefen kurz gegoogelt. So rein optisch passt es. Dieser "Schimmel" war nicht pelzig, eher matschig.


    Zitat


    jeder hat bestimmt ein Holzfaß in der Küche para


    Genau deswegen gefallen mir deine Beschreibungen so. Ich hab mal das Buch "Fermentieren" gekauft - ca. 1,5 Kilo schwer. Und da ging es nur darum, irgendwelche Fässer aus Ton, und Abdecksteine usw. . Kurze Rede, langer Sinn: ich hab es nie gemacht. Deswegen finde ich deine Bericht auch so toll. :thumbup:


    Danke :) Fässer aus Ton, Abdeckstein, usw ist natürlich toll und sieht auf den Fotos hübsch aus aber... mit der Praxis in der Küche einer Stadtwohnung hat es nicht viel zu tun. Ich habe übrigens früher auch Steine zum Beschweren verwendet... und festgestellt dass Gläser mit Wasser, Schappsgläser und Plastik sind da einfach viel viel praktischer.

    Hallo zusammen und Danke für Eure Antworten :)



    Diese subtile Leichtsinnigkeit im Umgang mit Umgang mit so Phänomenen wie Schimmel (einfach abschütten) oder Plastikeimer (wen kümmert schon Bisphenol A) bis hin zu Fragen: Kann man Reizker roh essen? Kein Problem. Das finde ich als irrationaler Lebensmittelhysteriker sehr inspirierend. Ich kann mir vorstellen, dass das Ergebnis ziemlich gut ist.


    Hm... Von wegen Leichtsinnigkeit! Es sind einfach praktische Erfahrungen mit Herstellung von fermentierten Lebensmitteln. Ich mache auch gelegentlich Sauerkraut und Kimchi selbst.
    Zum Vergleich möchte ich nur darauf hinweisen dass viele Leute das Sammeln von Wildpilzen insgesamt leichtsinnig finden (O je, es gibt ja giftige Pilze und sie sehen alle gleich aus!). Es fehlt diesen Menschen einfach nur an Eigenerfahrungen. Man soll denen vielleicht verraten dass alle Steinpilze und Pfifferlinge die sie je gegessen haben auch wild wachsende Pilze sind die von jemandem im Wald gesammelt wurden.


    Zum Thema Plastik mag ich nicht viel sagen. Es sind handelsübliche Plastikeimer aus Supermärkten, dort waren früher Fertigsalate oder andere Lebensmittel drin. Man kann auch gerne Glas oder ganz traditionell Holzfäßer nehmen (jeder hat bestimmt ein Holzfaß in der Küche parat :D ). Für solche Mengen ist Plastikeimer für mich persönlich einfach nur bequemer.


    Der "Schimmel" ist wahrscheinlich kein echter Schimmel (wie bei Rotfussröhrlingen) sondern irgendwas was zum Gärprozess manchmal dazu gehört. Der andere Josef hat hier über was ähnliches bei Sauerkraut geschrieben.



    Vielleicht hast du auch ein coole Idee für violette Rötelritterlinge?


    Diese habe ich letztes Jahr eingesalzen wie die Täublinge, hat mir persönlich nicht geschmeckt. Aber grundsätzlich kann man sie wie Täublinge einsalzen, vielleicht nur weniger würzen, ohne Knoblauch.



    Danke Alex, sehr schön anschaulich. Blöderweise sind die Reizger hier schon drüber. Nächstes Jahr....



    Leider ist jetzt die Reizker-Schwemme vorbei.


    Echt? Das wäre schade... Ich war am Wochenende in verschiedenen Kieferwäldern und bei uns gab es reichlich Reizker. Auch viele ganz kleine Baby-Reizker sowie andere Milchlinge habe ich gesehen. Die ersten Nachtfröste sind auch noch nicht in Sicht. Ich hoffe die Reizker noch eine Weile lang weiter wachsen werden. Letztes Jahr gab es sie bei uns sogar bis Mitte November.

    Siehe auch:


    Eingesalzene Reizker sind eine besondere und sehr geschätzte osteuropäische Delikatesse, u.a. ein Klassiker der russischen Küche. Sie sind allerdings sehr intensiv im Geschmack und werden nicht jedem schmecken, genau wie andere milchsauer vergorene Lebensmittel wie z.B. Sauerkraut. Da dabei ein Fermentierungsprozess stattfindet, nimmt die Stärke des Geschmacks mit der Zeit nur zu. Viele Kenner lieben genau diesen starken Geschmack.


    Da es momentan jede Menge Reizker in unseren Wäldern gibt, möchte ich diese Zubereitungsmethode an alle experimentierfreudigen Pilzfreunde, sowie allen Reizker-Liebhaber empfehlen. Probiert es ruhig aus, das Ganze ist relativ leicht und kostet so gut wie nichts außer etwas Zeit und Platz im Kühlschrank. Ich hoffe das solche Reizker dem einem oder anderem Leser schmecken werden.



    Zutaten:

    • 1kg Reizkerhüte, am besten ganz jung und nicht komplett aufgeschirmt
    • 50g Salz


    Die Menge kann beliebig sein, so etwa ab 300g, Hauptsache dass das Verhältnis 1 Kilo Pilze zu 50g Salz stimmt.


    Anleitung:
    Das ganze funktioniert wie beim Einsalzen von Täublingen nur ohne Gewürze und ohne Abkochen.


    • Die Reizker sollen vorwiegend trocken geputzt werden. Die großen Hüte halbieren oder vierteln, damit alle Stückchen etwa die gleiche Größe haben.
    • Dann werden sie im einem Gefäß mit 50g Salz pro 1kg Pilze vermengt und oben beschwert. Danach sollen sie bei Zimmertemperatur etwa 8-16 Stunden lang stehen.
    • Nach wenigen Stunden schrumpfen die Reizker sehr stark und geben durch die Zugabe von Salz reichlich Flüssigkeit ab. Diese Flüssigkeit aus "Reizkersaft" und Salz wird später benötigt, nicht wegschütten!
    • Die Reizker samt Flüssigkeit werden nun in einen Gärtopf verlegt (oder in ein Glas mit Deckel oder sogar in einen Plastikeimer).
    • Sie sollen beschwert werden, damit sie vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sind. Das ganze wird mit einem Deckel zugedeckt.
    • Das Gefäß mit Reizkern kommt in den Kühlschrank. Alle paar Tage soll man eine vorsorgliche Schimmelkontrolle machen. Bei gelegentlichen Schimmelproblemen Salzlake austauschen (siehe Täublinge).
    • Nach 7 bis 10 Tagen sind die Reizker fertig. Edelreizker sind eigentlich sogar roh essbar (in kleinen Mengen), aber 7 Tage sollte man abwarten damit der typische Geschmack sich entwickeln kann.


    Tipps zu Aufbewahrung, SchImmelkontrolle und weitere Einzelheiten und Details gibt es reichlich in meinem Thread über das Einsalzen von Täublingen.


    Es lohnt sich, die Reizker bereits nach einer Woche zu probieren. Die Fermentierung ist noch nicht sehr fortgeschritten und die Reizker sind bereits schmackhaft. Wie gesagt sind die eingesalzenen Reizker geschmacklich sehr eigenartig. Nach einer Woche sind sie zwar noch relativ mild aber nicht so mild-würzig wie die Täublinge. Geschmacksrichtung geht ein bisschen in die Richtung Salzheringe, finde ich.


    Und jetzt alles in Bildern...


    Man nimmt Reizkerhüte ohne Stiele, weil sie leichter zu schichten sind. Die abgeschnittenen Stiele kann man zwar auch verwenden, bei uns landen sie aber einer Pilzmischpfanne mit anderen Pilzen. Am besten eignen sich die festen Hüte, die noch nicht ganz flach aufgeschirmt sind.


    Reizker werden mit Salz geschichtet. Ich verwende gerne grobes Steinsalz, das ist aber kein Muss. Grobes Salz ist grundsätzlich vom Vorteil.


    Das Ganze wird oben beschwert. Ich benutze dafür eine Schüssel und ein mit Wasser gefülltes Schraubglas als Gewicht.


    3,5 Stunden später sind die Pilze viel elastischer und kleiner geworden. Ich habe nichts herausgenommen und keine Flüssigkeit hinzugefügt, es ist exakt dasselbe Eimerchen wie auf dem vorherigen Bild. Diese Flüssigkeit ist aus den Reizkern nur durch Salz und etwas Druck von oben herausgekommen. Ich musste nur eine Glasschüssel durch einen kleineren Teller austauschen.


    Etwa 15 Stunden später (am nächsten Morgen) sieht es so aus.


    Nach 15 Stunden habe ich den kompletten Inhalt des großen Eimers ins kleine umgefüllt. Die Pilze wurden geschichtet und mit Originalflüssigkeit übergossen und oben wieder etwas beschwert. Ich habe für den Größenvergleich zwei Eimer aufeinander gestellt, um das Schrumpfen der Pilze zu veranschaulichen.


    Jetzt geht's weiter im Kühlschrank.


    Wenn in den nächsten Tagen mehr Reizker dazu kommen, können sie genauso vorbereitet werden und dürfen in dasselbe Gefäß samt ihrer Flüssigkeit hinzugefügt werden, solange das Verhältnis 1 Kilo Pilze zu 50g Salz stimmt. Dementsprechend verlängert sich allerdings die Gesamtmindestgärzeit. Ich habe einmal noch eine kleinere Menge Reizker hinzugefügt, damit mein Eimer voll ist.


    Nach einer Woche sind die Salz-Reizker bereits schmackhaft, sie haben angefangen ihr typisches Aroma zu entwickeln.


    Ich nehme einige Pilze zum Essen aus dem Eimerchen und lasse sie für etwa 10 Minuten unter kaltem Wasser. Das spült die etwas schleimig gewordene Flüssigkeit ab und entfernt etwas vom Salz. Nach diesem kurzem Wasserbad finde ich die Reizker leckerer, weniger salzig, milder, appetitlicher.


    Serviervorschlag: dünn geschnitten mit saurer Sahne.


    Ich hoffe dass es einem oder anderem schmecken wird und würde mich über Eure Rückmeldungen freuen. :)

    Hallo pauw!


    Schöne Bidler hast Du gemacht :thumbup:


    Rein optisch würde ich Hallimasch, Kuhmaul und Violetter Lacktrichterling bestätigen, obwohl der Hut von Kuhmaul mir viel zu lila ist.
    Der Stäubling kann ein Beutel-Stäubling (Lycoperdon excipuliform) sein.
    Und den letzten Pilz kenne ich auch nicht :)

    Hi!


    Dein Pilz sieht wie ein Hallimasch aus. Ich habe ihn gerade gestern in kleinen Gruppen auch auf dem Boden gesehen. Wie Jan bereits geschrieben hat - dort soll irgendwo Totholz vergraben sein, eine Ast oder so. Ansonsten wächst er oft und gerne sehr buschelig auf alten Baumstümpfen.


    Hallo Alexander,


    Wie wird der Erdschieber (Lactarius vellereus) eingesalzen? Heiß oder kalt? Mit oder ohne wässern? Die Milch ist ja nicht scharf, nur das Fleisch.


    Hallo Hericium,


    meines Wissens funktioneirt es sowohl heiß als auch kalt, aber immer mit Wässern. Für heißes einsalzen mindestens 2 Tage wässern, für kalt braucht man evtl. sogar 5-7 Tage. Wasser muss kühl sein und muss 2 x täglich gewechselt werden.


    Ich habe noch mal kurz gegoogelt. Hier die Autoübersetzung einer Webseite aus dem Russischen. Hier geht es genau um Einsalzen von Erdschieber. Google kennt den russischen Volksnamen des L. vellereus nicht und übersetzt ihn wörtlich als "Quietscher" :)


    Hallo René,


    über Einsalzen von Täublingen habe ich schon mal geschrieben ;)
    Ich möchte demnächst auch einen Thread über Einsalzen von Reizkern machen. Mur fehlen nur noch Fotos vom Ergebnis. Funktioniert im Grunde genommen genau so wie mit Täublingen nur braucht man sie vorher überhaupt nicht abzukochen und Gewürze braucht man auch nicht, nur Reizker und Salz. Der Geschmack ist aber sehr intensiv und ungewöhnlich, wird nicht jedem gefallen :cool:

    Hallo zusammen,


    heute war ich zusammen mit Noapilz und anderen Pilzfreunden im Odenwald rund um Heidelberg. Es war eine sehr gute Pilztour! :thumbup: Wir haben alle genug gefunden gehabt.
    Es gab Unmengen von Spätherbstpilzen, vor allem von solchen die auf den alten Baumstumpfen wachsen...
    Vor allem den Hallimasch kann man momentan Eimerweise sammeln!


    Hier wachsen Stockschwämmchen zusammen mit Hallimasch:


    Das sind evtl. irgendwelche Schüpplinge, sie wurden nicht gesammelt. Ich habe sie nur fotografiert um zu zeigen welche Pilz-Pracht die Wälder momentan zu bieten haben!


    Die Gesamtausbeute:
    Lärchenröhrlinge, Hallimasch, Violette Lacktrichterlinge, 2 Parasole, Steinpilz, Flocki, Maronen, Rotfüße, Herbsttrompeten, Graue Leistlinge, Pfifferling, Violetter Röttelritterling, Pfefferröhrling, Flaschenstäublinge. Einiges ist bereits in einer Sahnesauce mit Nudeln gegessen worden. Der Rest landet im Dörrautomat der wieder mal die ganze Nacht arbeiten muss ;)

    ... und eine Schüssel nur mit Stockschwämmchen


    Ansonsten wurden u.a. Grauer Lärchenröhrling, Birnenstäublinge, Knoblauchschwindlinge und massenweise Nebelkappen gesichtet.

    Hallo Abeja,


    ja, es gibt leider viele verwirrende und widersprüchliche Informationen über die Essbarkeit der Pilze.
    Noch verwirrender ist es für mich persönlich wenn ich in verschiedenen Sprachen verschiedene Infos lese... Wenn ich auf Russisch (meine Muttersprache) über Nebelkappen oder über verschiedene Milchlinge lese, steht da i.d.R. nichts über die Giftigkeit. Es kann aber einfach nicht sein dass dieselben Pilzarten die von Franzosen, Russen oder Spanier gegessen werden plötzlich für die Deutschen giftig sind. Ich glaube das bei einigen Arten (Beispiel: Erdritterlinge) bei kleinstem Verdacht gleich Alarm ausgelöst und Panik gemacht wird, nur als "Vorsorge". Und das auch von Fachleuten.... Leider wird vorher nicht geklärt in welcher Konzentration die fraglichen Inhaltsstoffe in bestimmten Pilzarten nachgewiesen wurden und ob diese Inhaltsstoffe überhaupt tatsächlich so gefährlich sind wie vermutet...


    Ich glaube dass man es etwas gelassener sehen kann und gleichzeitig mehr Studien durchführen soll denn sehr sehr vieles ist noch nicht erforscht. Aber wenn es keine Massenvergiftungen mit bestimmten Pilzarten gibt dann können diese Pilzarten einfach nicht sooo giftig sein, bis auf wenige heimtückische Arten wie der Kahle Krempling.


    Übrigens, es wird oft behauptet dass die Russen den Kahlen Krempling immer noch ohne Bedenken essen - das stimmt überhaupt nicht, er wurde dort noch zu Sowietzeiten für giftig erklärt.
    Die Osteuropäer sowie manche Skandinaven essen aber gerne Lactarius turpis (Olivbrauner Milchling). Er wird gewässert und dann wochenlang eingesalzen. Es gibt sogar eine Stuide die die Mutagenität des Nekatorins (einer der Inhaltsstoffe von L. turpis) in Frage stellt - https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6348529 Die Finnen haben den Olivbraunen Milchling auch irgendwann mal wieder rehabilitiert... Weder in Russland noch in Weißrussland noch in Finnland gibt es große Vergiftungen oder gar Todesfälle mit dem Olivbraunen Milchling, vorausgesetzt dass die Zubereitung richtig ist.


    Ich persönlich esse alle Speisepilze grundsätzlich sehr gerne aber in kleinen Mengen und habe bis jetzt immer alles gut vertragen, auch die "kritischen" Arten. Pilzragout ist sowieso nicht so mein Ding, einfach viel zu pilzig. Lieber esse ich die Pilze als Beilage oder als Gewürz in Suppen, Soßen oder Bratkartoffeln.



    Punkt 1:
    Für mich persönlich ist das so, dass ich Pilze, die nicht von jedermann vertragen werden ("individuelle Unverträglichkeit") , aber - soweit bisher bekannt - allenfalls ein temporäres "Unwohlsein" verursachen können, durchaus gerne probiere und bisher auch keine Probleme hatte (Hallimasch-Arten z.B.)


    Ich habe bis vor zwei Jahren nicht mal gewusst dass manche Leute Hallimasch nicht vertragen. Ich esse Hallimasch seit meiner Kindheit. Meine ganze Familie isst sie jedes Jahr seit Jahrzehnten.



    Punkt 2:
    Etwas anders sieht es schon aus mit Pilzen, die allergisierend wirken können (sollen) ...
    Wenn es auch da nur um allergische Unverträglichkeit mit geringfügiger vorübergehender Symptomatik geht, dann probiere ich die auch (betrifft Butterpilz und es soll den Körnchenröhrling ebenso betreffen - wobei ich nur den letzteren hier bei mir finde ... und die auch bisher folgenlos in kleinen Mengen verzehrt habe.)


    Ich ebenso. Mal liest immer wieder dass die Butterpilze nicht immer gut vetragen werden... aber dann sehe ich vor einer Woche bei Aldi Süd verschiedene Trockenpilz-Mischungen im Angebot wo auch viele Butterpilze dabei sind... Und auf der Verpackung habe ich nichts bezüglich der Unverträglichkeit finden können. :/


    Die Butterpilze esse ich übrigens auch seit meiner Kindheit. Sie schmecken mir gut und ich vetrage sie gut, egal ob mit oder ohne Huthaut. Butterpilz ist übrigens auch ein guter Einlegepilz ;)



    Punkt 3:



    Noch anders sieht es aus mit Pilzen, bei denen bekannte Inhaltsstoffe sich im (Tier-)versuch als mutagen und zelltoxisch erwiesen haben. Aus exakt diesem Grund würde ich keine Nebelkappen essen (auch ohne jetzt ganz genau zu wissen, wie viel von welchem Stoff nun was ausgelöst hat), nicht etwa wegen der verbreiteten "temporären" Unverträglichkeit.


    Nebelkappen habe ich bis jetzt wenige Male gegessen. Sie schmecken mir einfach nicht so toll wie die anderen Pilze. Habe aber keinerlei Unverträglichkeitserscheinungen gehabt.
    Ich verweise immer gerne auf Rita Lüders Buch, wo sie die Nebelkappen zu probieren empfiehlt aber gleichzeitig von Unverträglichkeiten warnt. So ist es auch richtig, denke ich. Wenn man Wikipedia-Artikel über Nebelkappen in verscheidenen Sprachen (Französisch, Italienisch, usw) mit Google Translate übersetzt und vergleicht, wird man auch feststellen dass die Nebelkappen keineswegs als giftig eingestuft wird, sondern eben als eine Pilzart mit "uneinheitlich beurteiltem Speisewert".



    Darüber habe ich mich hier auch stark gewundert: https://www.pilzforum.eu/board…-und-nebelkappen-in-frage



    Punkt 5:
    Die tödlich verlaufend könnende "Allergisierung" durch Kremplinge (Paxillus-Syndrom) ist da ja noch eine ganz andere Größe.


    Da stimme ich Dir absolut zu. Auf den Kahlen Krempling habe ich überhaupt kein Lust. Selbst wenn nur einer von 100.000 davon stirbt, den will ich nicht probieren.



    Ich habe leider keine Kenntnisse darüber. Auch die Netzhexen gehören zu den Pilzarten die per se keine Vergiftungen verursachen und die auch fast immer gut vertragen werden. Auch hier würde ich mich sehr freuen, wenn es mehr Studien über die Netzhexen gäbe.