Beiträge von Irrlicht

    Hallo Pablo,


    nach Durchsicht meiner eigenen Sachen, muss ich doch sagen egtl. spricht ja echt nichts dagegen und auch äußerlich hatte ich auch schon so ähnliche - also das mit den Sporen ist vllt. schon etwas zu viel des Guten. Nichts für ungut.


    VG
    Konrad

    Die Tricholoma hätte ich jetzt auch als eine eben eher kleinwüchsige Tricholoma terreum bestimmt. In der Größe gab es da diverse Übergänge in den Nachbarkollektionen. Aber Tricholoma triste... Ich glaube nicht, werde das aber noch mal nachprüfen.


    Hm, ich habe jetzt auch die ganze Zeit gerätselt... und auch an T. triste gedacht (der Hut passt, Stiel eher nicht aber kann man nicht so gut erkennen).


    Für T. terreum sehen die aber sehr untypisch aus - so super klein (also das ist ja einfach schon kleiner als klein :D ) und mit komischer Hutoberfläche. Also wenn ich mal hier irgendwo getönt habe, dass ich diese Art am Habitus erkennen kann, so hätte ich sie hier nicht erkannt..


    Hast du zufällig die Sporen gemessen? (die sehen einfach so gilbend aus...)


    LG
    Konrad

    Hallo Pilzfreunde,


    hier einige Sachen mit denen ich mich nicht auskenne - ich bin für jede Hilfe dankbar!
    Ich poste ggf. auch Detailbilder bei Nachfrage.


    VG und Danke
    Konrad


    1. Ein Teuerling


    2. Ein Träuschling (?) - klein aber robust, etwa wie Zuchtchampignons, auf Holzhäckseln


    3. Gattung wäre schonmal interessant, Sporenpulver dunkel, fast schwarz, evtl. eine ältere Brandstelle, ansonsten magerer Boden


    4. Agaricus sp. - ziemlich klein, Magerrasen, Trockenrasen, Geruch pilzig, keine Verfärbung


    5. Ein kleiner Dachpilz - für einen Dachpilz ziemlich klein, gesellig, Laubholz, glasiger Stiel


    6. Ramaria sp. - Unter Fichten, bei Verletzung bräunend, später deutlich dunkelbraun, Geruch angenehm pilzig


    7. noch ein Dachpilz - was kommt in Frage? Stiel schuppig bis genattert, Laubholz, Lamellenweiß, Schneiden weiß

    Hallo Konrad,


    in unmittelbarer Umgebung (Umkreis 5 Meter) kann ich mich an folgende Arten erinnern: L. deleciosus, L. torminosus, T. terreum, T. batschii, ein weiterer Erdritterling den ich nicht dokumentiert habe aber wegen des gelblichen Hutes als T. scalpturarium (Gilbender Erdritterling) ansprechen könnte. Außerdem der Schwarzweißer Korkstacheling (angeblich sehr selten, an besagter Stelle kommt er aber in Massen vor). Am Standort Kalk mit eher lehmigen Boden, Kiefern und Birke, vermutlich auch andere Laubbäume die ich nicht mehr auf dem Schirm habe. Sind diese Infos für Dich hilfreich?


    Absolut, vielen Dank! Vllt. gelingt es mir ja auch mal diesen Burschen zu finden.


    VG
    Konrad

    Hallo,


    ich gebe auch mal meinen Senf zum Ritterling, allein weil der interessant aussieht.


    Der kaum beschuppte Stiel, die stark schwarz-schuppige Hutoberfläche sowie der süßliche Geruch sprechen alle für Tricholoma atrosquamosum.


    Als ich glesen habe, dass dort nur eine Linde war, habe ich gleich gedacht: Kann ich mir nicht vorstellen... ABER ich lese grade Tricholoma atrosquamosum wurde auch mit Tilia berichtet!


    Wenn er also wirklich nur süßlich riecht komt noch T. orirubens in Frage, den kenne ich aber zumindest viel kräftiger.. aber das heißt ja nichts.


    (Größe und Aussehen erinnern aber schon irgendwie an T. scalpturatum :P)


    VG
    Konrad


    Hallo,


    Je nach dem, was du jetzt Grenzbereich nennst, machst du ja wahrscheinlich an abweichender Morphologie fest - es könnte ja aber sein dass genetisch B. satanas und B. edulis weiter entfernt stehen als z.B. B. edulis und X. badius.. Das Ganze ist halt so ein bisschen Morphologie vs. Genetik (aber wie gesagt ich kenne die Ergebnisse nicht!)
    Aber ich würde auch sagen es kann durchaus sein, dass es eine praktischere Lösung gibt..


    Zum Monophylum und dem Gattungs-Rang: genau das ist daran das Problem/Menschgemachte - alle Gattungen die es gibt sind unterschiedlich "eng" weil es ja letztlich gar kein Kriterium gibt, nach welchem man das abgleichen könnte, bedenkt man vor allem dass verschiedene Gruppen sich unterschliedlich schnell mit der Zeit verändern.
    Es gibt Tatsächlich auch Leute die einfach eine %-Grenze bei den Unterschieden in der Sequenz als Kriterium nutzen wollen. Z.B. ab 3% Unterschied andere Arten, ab 5% Unterschied andere Gattung, usw. (ich denke bei Bakterien wird es auch so gemacht)
    (Eine Gattung muss auch kein Monophylum sein aber aus meiner Sicht ist das schon sehr sinnvoll)
    Man kann dann ja auch dann die Unterschiede zw. verschiedenen Gattungen vergleichen: zB wenn man weiß Russula und Lactarius unterscheiden sich um ca 8%, Rubroboletus und Boletus aber um 10% (was faktisch nat nicht so ist^^), kann man ja daher kommen und sagen Leute das braucht schon einen eigene Gattung...


    Zu den Stammbäumen: Es gibt da ja verschiedene Stammbäume. Die, die ausgestorbene Arten beinhalten sind nicht anhand genetischer sondern meist morphologischer Merkmale erstellt, da man ja in den seltensten Fällen fossile DNA besitzt. Und wie du sagst haben wir quasi keinen Fossilbericht bei Pilzen.
    Wenn man wie bei Pilzen nun einen Vergleich der DNA anstellt bekommt man nur einen Fächer mit einer Ebene bzw man bekommt auch Verzweigungen aber die sind zum einen errechnet und nicht real und selbst wenns stimmt werden wir die Arten nicht mehr finden können.
    Die Entwicklung ist so allein dann nicht festzustellen, wohl aber die Verwandschaften.


    Und wie du richtig sagst sei noch erwähnt, dass eben durchaus nie das Genom verglichen wird sondern immer nur ein Gen oder nur ein Teil eines Gens (oder eine andere kurze Sequenz)... das ist natürlich auch in verschiedener Hinsicht problematisch. Ist aber besser als es auf den ersten Blick erscheint :D

    Hallo,



    da ich mich damit ein wenig auskenne, ein paar Anmerkungen:


    - Es gibt schon genaue Regeln und eine Internationale Kommission für die Benennung von Taxa (International Code of Nomenclature for
    algae, fungi, and plants)


    - sicherlich ist sowas nicht sonderlich praktisch, allerdings kann das ja kein Kriterium zur Benennung sein!


    - Was hier bisher völlig außer acht gelassen wurde: Je nach Ergebnis der molekularen Analysen (ich kenne diese nicht) MUSS ja die Gattung geändert werden, nämlich dann, wenn man herausfindet, dass eine bestehende Gattung kein sogennates Monophylum ist - also eine Gruppe von Arten die nicht alle von der selben Ursprungsart abstammen.


    Beispiel: Wenn man herausfinden würde, dass die Marone näher mit den Schmierlingen verwandt ist als mit Dick- u. Filzröhrlingen, wäre es ja völlig unsinnig sie in dieser Verwandschaft zu belassen.


    Aber das ist ja nur der Fall wenn die molekularen Unterschiede entsprechend deutlich sind. Insofern kann das mit den Untergattungen sinnvoll sein, kann aber auch schlicht nicht möglich sein (was ich schon vermute würde).


    Was stimmt, ist das Gattungen keine natürlichen Taxa sind (im Gegenatz zur Art) also völlig menschgemacht, dennoch müssen und sollen sie die korrekten Verwandschaftsverhältnisse wiederspiegeln.


    Und außerdem, dass eine Gattung wie Boletus zerpflückt wird wundert doch wenig oder?


    VG
    Konrad

    Hallo,


    danke für die netten Rückmeldungen! - Ich finde es immer voll anstrengend solche Fotostories zu machen :P


    @ Ingo und Stefan: ich bin immerhin jetzt schon bei T. equestre, T. ustale, T. terreum und Gilbenden - ich glaube dieses Jahr wird gut :P


    VG
    Konrad

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    ich war Mitte September einige Tage auf dem Darß und habe auch hier und da nach Pilzen Ausschau gehalten.
    Hier das Ergebnis:


    Die wunderbaren Dünen-Kiefernwälder boten u. a. folgende Funde:


    Orangeroter Graustieltäubling (Russula decolorans)


    Apfeltäubling (Russula paludosa)


    Heide-Schleimfuss (Cortinarius mucosus)


    Sandröhrling (Suillus variegatus)


    Rosenroter Schmierling (Gomphidius roseus) und Rotbrauner Milchling (Lactarius rufus)


    Reifpilz (Rozites caperatus)


    Narzissengelber Wulstling (Amanita gemmata)


    Wurzellorchel (Rhizina undulata)


    Heidemilchling (Lactarius musteus)


    Bruchreizker (Lactarius helvus)


    Lachsfarbener Schleimpilz (Tubifera ferruginosa)


    Ein Schleierling (Cortinarius cf. malachius ?)


    Die geliebten Ritterlinge waren erst mit einem einzigen Grünling vertreten - aber zu späterer Jahreszeit vermute ich dort einige bessere Arten.


    Auch an anderen Standorten gab es reichlich Pilze:


    Kiefern-Braunporling (Phaeolus spadiceus)


    hübsche Verblassende Täublinge (Russula exalbicans)


    Riesenboviste (Calvatia gigantea)


    Ein hübscher, auffallend spitzhütiger Schleierling (Cortinarius sp.) aus dem Buchenwald - habituriell bestimmbar?



    Viele Grüße
    Konrad

    Hallo,


    danke an alle Kommentierenden!


    Stefan und Pablo... ich seh nicht durch bei dem Kork-Stacheling. Was ist denn mit der expliziten Ökologie? Ich les immer von Laubbäumen usw... aber das is ärmster Kiefernwald - ich kann mir immer schlecht vorstellen das Arten die solche Nischen besetzen auch unter völlig anderen Bedingungen vorkommen... auch wenn ich weiß, dass es ein Paar Beispiele dafür gibt.


    VG
    Konrad

    "Hallo Pilzfreunde,



    hier einige unbestimmte Funde aus dem vergangenen Jahr.
    Freue mich über jede Hilfe - allerdings sind die Infos meinerseits zugegeben spärlich, da vieles schon zu lange her ist, etc.
    Vllt. erkennt ihr ja trotzdem das ein oder andere.


    Danke und VG
    Konrad"


    Auch Ansatzpunkte für weitere Ermittlungen sind erwünscht :)


    1. Hydnellum congrescens ?
    Sporenpulver dunkel, Geruch nicht würzig (eher unangenehm metallisch), armer Kiefernwald oft zusammen mit Phellodon connatus



    2. Clitoybe (?) sp.
    Auf moosigem, magerem Boden bei Fichten



    3. Exidia (?) sp.
    im Spätherbst auf Kiefer



    4. hübscher Baumpilz (davon hab ich keinerlei Ahnung) auf Buche



    5. Cortinarius sp.
    Kalkbuchenwald mit Fagus und Quercus



    6. ???
    vllt. ein Schneckling? Kalkbuchenwald mit Fagus, Fraxinus, Carpinus, Quercus
    an dem Tag waren alle Pilze ganz trocken! also ggf ein Trockenschaden


    7. ???
    im Spätherbst im moosigen Fichtenwald

    Hallo Pilzfreunde,


    hier einige unbestimmte Funde aus dem vergangenen Jahr.
    Freue mich über jede Hilfe - allerdings sind die Infos meinerseits zugegeben spärlich, da vieles schon zu lange her ist, etc.
    Vllt. erkennt ihr ja trotzdem das ein oder andere.


    Danke und VG
    Konrad



    1. Russula sp.
    bei Kiefer, saurer Boden, weich, völlig mild - fast schon süßlich, Sporenpulver gelb-ocker



    2. Russula sp.
    ziemlich klein, ziemlich scharf auf Torfmoos mit Kiefern und Birken (Hochmoor)



    3. Cortinarius sp.
    zart, schlank, bläulich, violett, bei Buche, Birke, Kiefer, Eiche auf degradiertem Torfboden



    4. ???
    kleine habituriell einheitliche Pilze aus der Sand-Heide/magerer, saurer Boden mit Birke und Kiefer



    5. Entoloma (?) sp.
    ziemlich groß und Zahlreich, Soprenpulver rosa, im Kalkbuchenwald auf feuchtem Boden



    6. Calocera (?) sp.
    Auf Nadelholz (Kiefer) in Dünen-Kiefernwald



    7. ???
    neben Zwitterlingen auf wohl altem Schwärztäubling

    Hallo,


    T. roseoacerbum/acerbum hatte ich auch schon angedacht, aber dagegen sprächen die in beiden Fällen so markant robusten Fruchtkörper.
    (im Süden sollen beide Arten unter Eichen vorkommen)


    Was das Trocknen betrifft ist das durchaus eine gute Idee ich meine T. colossus hat auch auffallend große Sporen!


    VG
    Konrad

    Hallo Dieter.


    Meine Ueberlegungnen zur Symbiose sind natuerlich allgemeiner Art und nicht vom Fachmann. Aber es gibt doch genuegend Pilze, die sowohl mit Nadel- als auch mit Laubbaeumen koennen. Warum denn nicht T. colossus? Und bevor man eine neue Sp. annimmt, waere es doch einfacher, die moeglichen Symbiosepartner auszuweiten. Und warum sollte es bei Pilzen keine Evolution geben, z.B. in Bezug auf Symbiosepartner?


    Naja es gibt ja auch genug Pilze die nur einen Symbiosepartner haben - warum denn nicht auch T. colossus ;)
    Mal eben eine Mykorrhizza mit einer neuen Baumart zu bilden ist vermutlich nicht so einfach sondern ein evolutionärer Prozess...


    Ich an deiner Stelle (da ich die Bestimmung optisch recht passend finde) würde mich auf die Socken machen und dort eine Kiefer suchen... die kann ja klein sein oder weit weg - immer noch besser als nicht vorhanden.


    Die Bilder sind auch so klein - mich würde interessieren ob man eine Ringzone bzw. das häutige Velum sehen konnte. Der FK ist ja noch recht jung.



    T. collosus ist ja ein sehr seltener Pilz, und damit wohl auch unzureichend erforscht, besonders was sein Vorkommen in verschiedenen Regionen betrifft.


    Natürlich gibt es da, grade bei so unverstandenen Arten, keine Gewissheit.


    VG
    Konrad


    PS Die Idee seltene Arten mit dem Spaten auszugraben, gefällt mir nicht so gut...


    Findest du? Quantitative Effekte sind aber immer so eine Sache... ist halt die Frage ob man (Pilz) sich daran nich anpassen könnte (okay geben tut es das ja auch...), es geht ja um Diversität und nicht um Biomasse.
    Allerdings gibt es ja Mykorrhiza oft auch schon mit ganz jungen Bäumen die noch weniger Kapazitäten haben müssten - und Fruchtkörper findet man ja trotzdem. Zudem Wurzeln ja auch viele Bäume sehr flach.


    Aber ich kann mir schon vorstellen, dass ob der geringeren Kapazitäten von Stäuchern i.A. andere Formen der Mykorrhiza effizienter sind.



    @ Stefan - Interessant wen du da nennst! Aber dennoch wage ich zu behaupten, dass das alles kein Vergleich zu Buche oder Kiefer ist.


    VG
    Konrad

    Hallo,


    danke für eure Antworten bis hierhin. Dass einige Arten also keine Ektomykorrhiza bilden, klärt schon mal einiges. (irgendeine Mykorrhiza machen ja fast alle Pflanzen)


    Interessant sind aber dann ja noch die Bäume die das schon tun nur mit scheinbar wenigen Arten.
    Mir schießt da die Linde in den Kopf. Die Arten sind hier heimisch und keinesfalls selten - ich bin mir sicher Boletus luridus geht gerne mit Linde! Mehr fällt mir da aber schon nicht mehr ein... vllt. Xerocomus oder sowas. Achso und Boletus radicans!


    Solche Listen oder wie Pablo vorschlägt Datensammlungen dazu fände ich sehr spannend ich würde meinen da käme auch viel neues raus! Allein einige aktuelle Literatur die ich habe gibt oft vermutete Baumpartner oder unklare Verhältnisse an.
    Das kennt doch bestimmt fast jeder, dass man Arten unter Bäumen findet, die nicht im "Pilzbuch" stehen?


    Komisch auch, dass Bäume gegenüber Strächern so bevorzugt werden. Kann doch dem Pilz egal sein eigentlich :P


    VG
    Konrad

    Mich beschäftigt folgende Problematik:


    Während heimische Vertreter vor allem der Buchen-, Birken- und Kieferngewächse oft eine lange Liste an Großpilz-Partnern aufweisen, scheinen eine ganze Reihe anderer heimischer Bäume viel weniger Symbiosepartner unter den Großpilzen zu haben.
    Beispiele für heimische Arten/Gattungen mit auffallend wenig Pilzpartnern die mir so einfallen wären: Tilia, Alnus, Ulmus, Acer, Fraxinus, Taxus, Obstbüme (Rosaceae)...


    Was kann dafür der Grund sein? Oder kenne ich die entsprechenden Arten nicht? Gibt es Listen für die heimischen Baumarten?


    Eine Idee von mir wäre, dass es vllt. mit den Verwandschaften und der entspechenden Koevolution zusammenhängt (können etwa nur manche Familien Ektomykorrhiza??)


    Eine andere Idee wäre, dass es vom natürlichen Vorkommen abhängt und die dominanteren Arten eine höhere Zahl an Partnern entwickelt haben...


    Richtig schlüssig scheint mir das alles nicht..


    VG
    Konrad