Beiträge von Marigold

    Hallo zusammen,


    bin immer noch Pilzanfängerin, aber begeisert von der Artenvielfalt an Pilzen, die es gibt. Wenn man mal mit wachem Blick durch die Wälder geht, werden einem wirklich die Augen geöffnet.


    Beim Blättern im Pilzbuch fiel mir auf, dass es unter den Täublingen sehr viele essbare Arten gibt. Diese sind natürlich nicht in meinem Repertoire. Sie gehören ja nicht zu den bekannten Speisepilzen. Dazu gibt es so viele verschiedene Täublingsarten, dass mir eine sichere Bestimmung in weiter Ferne scheint.


    Gibt es hier Sammler die Täublinge gern mögen und regelmässig sammeln? Gibt es Arten, die relativ häufig zu finden sind, gut schmecken und auch für Anfänger zu identifizieren sind? Oder ist generell davon abzuraten?


    Gruss

    Susanne

    Ich habe mir auch einmal so einen Zuchtkarton bestellt (Schweizer Anbieter).


    Man soll in dem Karton ja erst die Öffnung ausstanzen, damit Licht ans Substat kommt, sowie den Folienbeutel kreuzweise anschneiden. Ich wollte mir den Karton bis nach Weihnachten aufheben und stellte ihn, ungeöffnet und unbefeuchtet, in einer Tupperdose aufs Festerbrett.


    Heute morgen holte ich den Karton vom Fensterbrett und: Huch! 8| Da wächst ja schon etwas! Ein paar voreilige Seitlinge waren durch den Kartonboden entkommen ihre Hüte lugten aus der Tupperdose :D


    Die kleinen Ausreisser haben mich echt zum Lachen gebracht. Schön, dass es funktioniert. Zwar steht das Paket jetzt schief, aber ich hoffe trotzdem, dass sie weiterwachsen!

    Zitat


    Bei der Schnecke, such mal nach Schnegel !


    VG, Ulli


    Hallo Ulli, du hast recht, der Beschreibung nach war es wahrscheinlich ein schwarzer Schnegel. Wieder was gelernt!


    Brrrr, Schnecken sind mir irgendwie nicht geheuer. Jetzt wo ich direkt vor dem Schlafengehen so viel über Schnecken gelesen habe, kriege ich bestimmt Alpträume...
    (Kennt jemand die Kurzgeschichte von Patricia Highsmith über den Schneckenforscher, dessen Schnecken sich so vermehrten dass er darunter begraben wurde und umkam? Waaah!)
    Nichts gegen den schwarzen Schnegel, aber was sucht er auf MEINEM PILZ!?! ;(


    Marigold

    Hallo,


    ich habe nach den ergiebigen Regenfällen des Wochenendes heute mal den Wald aufgesucht. Und siehe da: es gibt den ersten Flockenstieligen Hexenröhrling zu vermelden! Hurrra!! Ein stattliches Exemplarvon 12-12cm Hutdurchmesser! Leider hatte sich ein Schneckenmonster aus der Unterwelt schon mitten auf dem Hut festgesaugt und sein Werk der Verwüstung an dem schönen Pilz vollbracht.(Es war eine lange Nacktschnecke mit hellem Streifen, eine mir unbekannte Art.) Wäre ich doch gestern in den Wald gegangen, dann wäre der schöne Fund vielleicht noch pfannentauglich gewesen! Tja, für den Pilzfreund liegen halt Freude und Leid oft dicht beieinander. Jetzt hoffe ich, dass bald schon frische Flockis nachwachsen werden.


    Findet ihr auch schon die ersten Hexen? Wenn es jetzt wieder kalt wird, stehen sicher die Chancen wieder schlechter, oder?


    Gruss
    Marigold

    Danke Öhrling für die interessanten Beispiele! Und für die Ermutigung, es mit eigenen Bestimmungen zu wagen. Man lernt ja auch sehr viel dabei.


    Zitat von nobi

    Aus meiner Erfahrung möchte ich aber noch daruf hinweisen, dass bei Pilzberatungen nicht die Giftpilze das eigentliche Problem sind. Die werden nur selten zur Bestimmung vorgelegt.
    Weitaus häufiger muss ich überalterte, angeschimmelte oder vermadete, also verdorbene Pilze aus dem Sammelgut Ratsuchender entfernen, worauf leider oft mit Unverständnis reagiert wird.


    Das glaube ich gerne! Wer lässt sich schon gern die mühsam gesuchten Röhrlinge wieder aus dem Korb nehmen! Ich habe ehrlich gesagt aus genau dem Grund meine Maronen vor dem Pilzberater verheimlicht - seinen Ansprüchen hätten die sicher nicht mehr genügt!


    Aber die Giftpilzkandidaten werde ich wohl wirklich nach und nach mal wenn sich Gelegenheit ergibt mal zum Pilzberater bringen, damit sich sie sicher erkennen lerne, das nehme ich mir vor!

    Zitat

    Man muss nicht alles essen, nur weil es essbar ist. In aller Regel finde ich auch genug Pilze um die Stockschwämmchen ohne knurrenden Magen im Wald zu lassen


    Das ist hier leider nicht der Fall, meine Hauswälder sind nicht sehr ergiebig, da ist die Versuchung gross auch mal einen Pilz auf Verdacht mitzunehmen.


    Stockschwämmchen werde ich auch nicht nehmen. Champignons bis auf weiteres nur nach Freigabe vom Pilzberater.


    Bei mir am Ort ist die Pilzberatung nur am Sonntagabend offen, und sonntags sind mir die Wälder zu voll. ;( Aber es ist eine gute Idee, ich werde am Sonntag mal versuchen gezielt einen Perl- und Pantherpilz zu finden, und dann dem Pilzberater vorzulegen, um mit beiden Arten vertraut zu werden.


    Das es Pilzausstellungen gibt, ist mir ganz neu...


    Susanne

    Ha! Den habe ich gestern auch gefunden, wie aus dem Nichts stand plötzlich der ganze Wald voll davon! (Als neuer Pilzfreund finde ich es gerade faszinierend, wie jede Woche die Pilzarten im Wald wechseln).

    Hallo Pilzfreunde,


    Mich würde mal interessieren, ob auch ihr erfahreneren Pilzsammler bestimmte Speisepilze generell meidet, aus Angst vor dem giftigen Doppelgänger.


    Beispiel: weil die Ernte in meinem Wald mager ausfiel, habe ich gestern mal einen Perlpilz genommen. Daheim sass ich mit grummelndem Magen am Tisch und habe ihn mit 3 Pilzbüchern und Internet genauestens bestimmt, bis ich sicher war, dass es wirklich kein Pantherpilz sein kann. Dann habe ich ihn mit in die Pilzpfanne geschnipselt. Mein erster gegessener Perlpilz.


    Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich danach trotzdem etwas ängstlich gefühlt habe, und auf dem Sofa sitzend quasi darauf wartete, dass die Vergiftungserscheinungen einsetzen <X Zum Glück lebe ich noch! :D


    Findet ihr es leichtsinnig, einen Pilz zu essen, der einen giftigen Doppelgänger hat? Gibt es Speisepilze, auf die ihr sicherheitshalber ganz verzichtet, oder seid ihr euch eurer Bestimmungen so sicher dass ihr bedenkenlos reinhaut?


    Gruss
    Susanne

    Hallo Pablo,


    Zitat von Beorn

    Pilze, die noch bestimmt werden sollen, werden niemals abgeschnitten sondern immer komplett aus dem Boden entnommen.


    Lektion gelernt und beherzigt...
    jetzt ist es jedoch zu spät, der Pilz existiert nicht mehr. Auf dem zweiten Foto zu erahnen: an der Stielbasis im Schnitt war das fleisch rösalich und lief nicht blau an.


    Kann man keine Aussage machen, welcher es wahrscheinlich ist?
    Marigold


    Hi Marigold,


    ganz einfach: mach den Geschmackstest! Ein Stück herausschneiden, kauen, ausspucken. Wenn er bitter ist, ist es der Schönfußröhrling. ;)


    LG, Jan-Arne


    Dem Geschmackstest trau ich nicht so, denn nicht mal den Gallenröhrling von vorletzter Woche fand ich besonders bitter...


    Was wäre sonst ein Unterscheidungsmerkmal zum Schönfussröhrling? Ich dachte da vor allem an das fehlende Netz zur Stielbasis hin, die roten Bereiche sind Flocken, kein Netz.


    Hallo zusammen,


    Zitat von Juergen-M

    ein Massenpilz ist B. fechtneri sicher nicht, aber in einigermaßen naturnahen Buchenwäldern findet man ihn eigentlich immer. Tatsächlich sind ein großteil meiner Funde von Waldwegrändern! Er sucht also etwas gestörte Stellen, bzw. verdichtete Böden.


    Gut zu wissen, Jürgen! Es war auch mein einziger Fund im Buchenwald(rand), sonst sind die bei mir sehr unwegsam mit viel Gestrüpp am Boden.


    Marigold

    Liebe Pilzfreunde,


    ich habe einen Pilz gefunden, den ich für einen Silberröhrling halte. Erwähnte es gestern (ohne Pilz oder Foto) bei der Pilzberaterin - sie sagte, sie hätte im Wald noch nie einen gesehen, nur ein einziges Mal in einem Garten. Ich hätte wahrscheinlicher einen Schönfussröhrling gefunden.


    Der fragliche Pilz war im Fleisch hellgelb, Röhren eng, gelb, im Schnitt blauend, Stiel gelb, bauchig, oben dezentes hellgelbes Netz, an Basis dunkelrot beflockt, Geschmack & Geruch mild


    Gefunden am 22.08. am Wegrand in einem Mischwald (haupts. Buche)


    Ist es ein Silberröhrling?


    Gruss
    Marigold

    Oha! Wenn das ein rotbrauner Milchling ist, dann muss der von mor gestern gefundene Geselle wohl doch ein Kampfermilchling gewesen sein. Er war etwas dunkler und das Braun hatte einen Stich ins Rot/Lila.


    Marigold

    Glückwunsch!


    Ich bin fast ein bischen enttäuscht, dass es nicht wirklich einen "Gelben Knoblauchknollen-Gallertstäubling" gibt - was für ein klangvoller Name :)


    Ich dachte immer, als Pilzsammler interessiert man sich nur für alles, was in die Pfanne kommt. JEtzt bin ich freudig überrascht über die Fachkenntnis und den Spass an jedem kleinen Pilz, die hier im Forum herrschen. Das ist ansteckend, und wenn man so mit offenen Augen in den Wald geht stellt man fest: die Pilzwelt ist die reinste Wundertüte, so viele Arten und man weiss nie was man als nächstes findet.


    :)

    Danke für die Rückmeldung. Ich dachte, vielleicht wird es nicht gern gesehen wenn die noch jungen Pilze vorzeitig abgeerntet werden. Aber Maronen sind ja auch keine seltenen Pilze.


    Ich werde der Stelle in einer Woche nochmal einen Besuch abstatten und schauen "ob sich der Bestand erholt hat".

    Ok, also habe ich den Pilzknigge nicht gebrochen, beruhigend!


    Aber diese Marönchen sind doch noch geradezu winzig, im Vergleich zu denen die ich sonst so sammle! Was ist ein gutes Indiz ob man einen Pilz schon pflücken soll, oder lieber in Ruhe auswachsen lassen?


    Zusammen mit noch 6 anderen haben sie für ein leckeres Pilzomelett gereicht :)


    Das ist der Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus) oder Old man of the woods. Der hat ein gutes Jahr 2014.


    Jung ist er silbrig grau und nicht schwarz.


    LG
    Christoph


    Danke für die Info. Ja, bei mir wächst oder vielmehr wuchs er auch in Hülle und Fülle, jedoch sind derzeit nur abgestorbene schwarze Exemplare zu sehen.


    Tolle Bilder übrigens! Die Artenvielfalt der Pilze ist wirklich faszinierend, man muss nur bewusst hinschauen.


    Gruss
    Marigold

    Liebe Pilzfreunde,


    ich habe heute sehr junge Maronenröhrlinge mitgenommen und bin jetzt im Zweifel, ob das richtig war. Habe ein schlechtes Gewissen. Vor 48 Stunden war ich schonmal an der Stelle, da schauten erst die Köpfchen aus dem Moos. Doch heute waren sie kaum gewachsen. An den wenigen grösseren Exemplaren war schon starker Schneckenfrass, so dass ich unsicher war, ob die Pilze viel länger überleben werden. Also sagte ich mir: jetzt oder nie, und habe die Babypilze mitgenommen. Macht man sowas, wie denkt ihr darüber? Unten mal ein Bild.


    Marigold (Pilzneuling)

    Darf ich erfahren, was der Schwarze mit dem beflockten Hut auf dem dritten Bild für ein Pilz ist? Der glaiche steht in meinem Wald zuhauf, aber ich habe ihn nicht im Pilzbuch gefunden. Ich nehme an, er sieht frisch wahrscheinlich anders aus, und nur die überalterten Exemplare sind so schwarz?