Hallo ihr alle,
Mein Anlass, mich mit der ganzen Thematik auseinanderzusetzen, war die Bemerkung eines Pilzfreunds, dass einer seiner Kollegen die Mykologie an den Nagel hängen wollte, weil er seine Arbeit durch die Sequenzierungen gefährdet/missachtet/entwertet sah (den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, tut aber wenig zur Sache, weil ohnehin nur aus zweiter Hand).
Da läuft doch offensichtlich etwas gewaltig schief?
Aber was, an welchem Punkt?
Eine mykologische Vereinigung, egal ob national oder international, die die Bedeutung von Genanalysen negieren würde, wäre aus meiner Sicht nicht ernstzunehmen.
Eine stärkere Kontrolle oder mehr Dokumentationspflichten sowohl in den Gendatenbanken als auch - umso mehr - bei der Beschreibung "neuer" Arten erscheint mir dagegen wünschenswert, ebenso wie verstärkte internationale Zusammenarbeit insgesamt.
Ich glaube übrigens nicht, dass der Drang, neue Arten zu benennen, durch die Gensequenzierung entstanden ist. Das könnte eher im Geltungsbedürfnis der menschlichen Spezies begründet sein (von dem niemand 100% frei sein dürfte).
Und ich habe noch eine eher allgemeine Bitte an diejenigen, für die das ein emotionales Thema ist: evtl. mal drüber schlafen, bevor man jemanden persönlich angeht. Das würde ich mir von Moderatoren sogar noch mehr wünschen als von allen anderen. Mir wurde mal bedeutet, dass öffentliche Kritik an Moderatoren hier nicht geduldet wird, insofern will ich es nicht als solche verstanden wissen, sondern ausschließlich als Ratschlag zum pfleglichem Umgang miteinander.
LG, Craterelle
P.S.: Ingo, dein Beispiel würde ich gern in einen anderen Thread entführen, um es noch etwas hin- und herzuwenden. Pablo, die Gedanken zur Kartierung find ich auch sehr interessant.