Äh, bzgl. der alten Fruchtkörper bin ich gänzlich anderer Meinung. Die sind immer noch voller Sporen. nehmen wir doch mal Champignons als Beispiel. Da ist das Lamellengewebe weiß und wird bloß durch die reifen Sporen gefärbt. Sobald sich die Hüte öffnen, setzt die Sporenproduktion ein und die Lamellen erscheinen zuerst rosa, später dunkelviolett, ohne daß sie am Ende wieder heller werden. Selbst wenn die Sporenproduktion endet, finden sich dort immer noch Unmengen von reifen Sporen, die sich nicht abgelöst haben oder irgendwo klebengeblieben sind. Gleiches gilt für andere Pilze, egal ob mit Lamellen oder Röhren.
Wie schon erwähnt, beginnt das Mycel im Fruchtkörper abzusterben, wenn die Sporenproduktion ihren Höhepunkt erreicht hat. Dann beginnt die sogenannte Autolyse, d.h. das Gewebe zersetzt sich durch eigene Enzyme. Dazu kommt noch die zerstörerische Tätigkeit von Bakterien, Hefen, Schimmelpilzen, Insekten, etc. Im Idealfall gelangen dadurch Nährstoffe an Ort und Stelle in den Boden und können vom dortigen Mycel wieder aufgenommen werden. Am gründlichsten sind da die Tintlinge, bei allen anderen läuft dieser Prozess langsamer ab, besonders bei den mehrjährigen Fruchtkörpern einiger Porenpilze.
Die Verwendung frischer, junger Pilzhüte zur mykorrhizierung von Pflanzenwurzeln ist daher sehr güstig, da das Mycel noch wachsen kann. Bei einigen Arten können die Sporen auch nur dann auskeimen, wenn lebendes Pilzgewebe in der Nähe ist.
Gruß, Carsten