Hallo zusammen,
die Wahrscheinlichkeit, daß aus ein paar Pilzsporen ein Mycel wächst, welches auch Pilze hervorbringt und sich weitervermehren kann, ist verschwindend gering. Wenn man nur daran denkt, daß ein typisches Mycel einige Jahre lebt, dabei dutzende bis hunderte von Pilzen wachsen, die dann zusammen Milliarden bis Billionen von Sporen entlassen... Bei einer konstanten Population kann man davon ausgehen, daß da im Durchschnitt bloß ein einziges Mycel durchkommt. Nicht jede Spore ist keimfähig, wenige können auskeimen, schnell genug Nahrung oder einen Symbiosepartner finden und sich dann noch gegen andere Organismen zur Wehr setzen. Ist also wie Lotto spielen und auf den Hauptgewinn hoffen. Doch selbst dabei kann man seine Chancen gewaltig steigern, indem man seinen Lottoschein an der richtigen Stelle abgibt. Ich würde die Sporen jedenfalls lieber im Wald wissen (oder im Garten an geeigneter Stelle) als in der Mülltonne.
julius
Wie du vermutest, haben sich bei Pilzen unterschiedliche Strategien entwickelt, wie sie ihre Sporen verbreiten. Bei Lamellen, Poren und Röhren fallen die Sporen einfach nach unten und werden von Luftbewegungen fortgetragen. Echte Morcheln schießen ihre Sporen bei Licht in die Luft, Stinkmorcheln spannen Fliegen ein, Tiegelteuerlinge warten auf Regen, Trüffel wollen gefressen, verdaut und ausgeschieden werden und und und...
Man kann also durchaus sämtliche Putzreste im Wald oder auf der Wiese lassen, selbst aus Stielstücken oder anderen Gewebeteilen kann - mit viel Glück und unter günstigen Bedingungen - wieder Mycel wachsen.
Grüße, Carsten