Einige Waldfunde eines Anfängers

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.318 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von starspecht.

  • Hallo an alle.


    Ich bin ganz neu hier, habe letztes Jahr angefangen mit Steinpilzen und Maronen und wollte mich weiterbilden.
    Finde das Forum hier sehr schön und habe auch schon passiv mitgelesen bei einigen Themen.


    Ich habe schon einige Bücher zum Pilzbestimmen gekauft, aber ich hätte gerne eine Meinung zu folgenden Bildern.


    Ich glaube ja, es sind Parasole, der Ring war verschieblich und Champignons


    Wie hoch ist die Verwechslungsgefahr mit giftigen Pilzen?


    bei den anderen habe ich keine Ahnung, sie wachsen bei uns im Mischwald sehr oft und ich würde gerne wissen, was es sein könnte (nur aus Interesse).


    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

  • Hallo,


    deine ersten beiden Bilder zeigen Exemplare der Gattung Champignons (Agaricus). Bei Bild 3 tippe ich auf einen Parasol, Bild 4 zeigt eine Gruppe von Scheidenstreiflingen, vermutlich den Füchsigen (Amanita fulva) und auf dem letzten Bild ein Perlpilz (Amanita rubescens). Der müsste eine geriefte Manschette besitzen und an Fraß- und Schnittstellen röten.


    Das soll nicht als Essensfreigabe gelten.


    Viele Grüße

  • danke für deine Hilfe


    Dass ich hier keine Essensfreigabe bekomme weiß ich :)
    Die "Champignons" waren leicht lilafarben, habe sie am Wegesrand gefunden, und sie rochen ganz mild nach lakritz.


    Ich hatte vermutet, dass es ein Perlpilz ist, aber da ich mir da nicht sicher bin, habe ich die Finger davon gelassen.


    Ich frage mich, womit ich die Scheidenstreiflinge sicher identifizieren kann, diese Pilze wachsen bei uns im sauerem Mischwald gerade sehr zahlreich...


    Aber ich will mich ja nicht vergiften

  • Denke daran das es auch drei giftige Champignonarten gibt. Einen nach Lakritz riechenden kenne ich leider nicht.


    Viele Grüße

  • Moin Moin,


    ja es gibt natürlich einen Unterschied zwischen Macrolepiota procera/Parasol und M. rhacodes/Safranschirmling.


    Grundsätzlich gibt es etwa 10 Riesenschirmlingsarten in Deutschland. [GMINDER, Andreas: Handbuch für Pilzsammler. Stuttgart, 2008, S. 190]


    Bedeutendste Unterscheidungsmerkmale sind wohl der genatterte Stiel beim Parasol und der ungenatterte Stiel beim Safranschirmling. Des Weiteren verfärbt sich das Fleisch des Safranschirmlings rötlich. Der Parasol wächst eher außerhalb oder am Rand des Waldes und der Safranschirmling ist vor allem im Wald zu finden.


    Zur Gattung Macrolepiota gehört auch eine giftige/giftverdächtige Art: M. bohemica Syn.: M. rhacodes var. hortensis/Gartenriesenschirmling. [GERHARDT, Ewald: Der große BLV Pilzführer für Unterwegs. München: 4. Aufl., 2007, S. 32]
    Dieser ist vor allem mit dem Safranschirmling verwechselbar. Der Gartenriesenschirmling wächst seinem Namen gerecht werdend in der Regel in Gärten u.ä.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.


    Beste Grüße
    Charleston.

  • ja vielen Dank, deine ausführliche Antwort hat mir wirklich weitergeholfen!


    Aber da doch beide Pilze auf dem Foto einen genatterten Stiel haben, sind sie doch Parasole und nicht Safranschirmlinge, oder verwechsel ich da etwas?

  • Gute Frage :)


    Naja, Safranschirmlinge sind es sicherlich nicht.


    Ich würde grundsätzlich schon auf den Parasol tippen. Auch wenn das linke Exemplar etwas seltsam aussieht.


    An welchem Standort hast du die Pilze denn gefunden? Aufgrund des Bildes dachte ich beim linken Exemplar u.U. noch an M. rickenii/Rickens Riesenschirmling.
    Dagegen spricht natürlich die deutliche Natterung des Stiels.


    - Ist denn das linke Exemplar ähnlich am Hut geschuppt wie der Rechte? Auf dem Bild sieht man nämlich keine Schuppen.
    - ebenso wenig erkenne ich eine Laufrille am Ring des linken Exemplars. Vielleicht ist der Ring aber auch einfach nur eingedrückt?
    - ach ja: Wie groß ist denn der Pilz überhaupt?


    Beste Grüße
    Charleston.

  • Gefunden beide am Wegrand beim Waldspaziergang in einem sauren Mischwald.
    Größe ca 30 cm geschätzt, vlt ein bischen mehr.


    Beim Linken Ist auch eine Schuppung auf dem Hut gewesen, aber nur ganz zentral, das sieht man auf dem Foto leider nicht (man sieht noch einen Punkt ganz links auf dem Bild).


    Was ist denn mit einer Laufrille gemeint?

  • Die Scheidenstriefling erkennst du im jungen Alter besonders gut daran, dass er aus einer sogenannten Volva wächst, eine weiße Haut, die die Knolle umgibt. Allerdings ist der Pilz geschmacklich nichts besonderes. Ich nehme den höchstens als Mischpilz und auch nur, wenn es nicht viel anders gibt.