Liebe Pilzfreunde,
wie schon mehrfach erwähnt war ich im Oktober u. a. bei einem Pilzkurs in Thüringen am Start.
Da ich meine Kamera dabeihatte, konnte ich sowohl nach dem Kurs als auch an den beiden darauffolgenden Tagen, die ich noch in der Gegend verbrachte, in aller Ruhe zahlreiche Pilze fotografieren – etwas, das während des eigentlichen Kurses meist nicht machbar ist.
Zwischen all den spannenden Funden entdeckten wir auch einen kleinen, auf den ersten Blick eher unscheinbaren Pilz: Cotylidia pannosa, der Striegelige Kreiselpilz. Dieser farblich attraktiv gezonte Saprobiont bereichert mit seinen sanften Gelb- bis Rotbrauntönen den Waldboden in den Laubwäldern. Das hier abgebildete Exemplar ist noch recht jung und klein, doch sein ledriger Fruchtkörper und die feinen Farbnuancen machen ihn zu einem echten Hingucker.
Ein weiterer bemerkenswerter Fund war einer der faszinierenden Korallen-Milchlinge: Lactarius acris, der Rosaanlaufende Milchling. Eindrucksvoll ist die Milch dieses Pilzes, die sich bereits wenige Sekunden nach dem Austritt an der Luft in ein leuchtendes Korallenrosa verfärbt. Ein entscheidendes Bestimmungsmerkmal dieser Art ist dabei, dass sich die Milch auch ganz ohne Berührung mit dem Fruchtfleisch verfärbt – im Gegensatz zu anderen Korallen-Milchlingen, bei denen die Milch nach dem Entfernen vom Fruchtfleisch ihre Farbe nicht ändert.
Lactarius acris:
Im Bild sieht man links einen fast senkrechten Schnitt, die lachsfarbene Milch ist dort weißlich eingetrocknet:
Und dann war da noch Hericium cirrhatum, der Dornige Stachelbart. Wie man im ersten Bild sieht, wuchs dieser in direkter Nachbarschaft zu den gezeigten Pholiota populnea, den Pappel-Schüpplingen.
Natürlich können die Pilze noch größer werden, aber Hauptsache war, dass er überhaupt gefunden wurde. Was man hier bei dem jungen Exemplar sieht, das die sich eben bildenden Hüte übereinander angeordnet sind. Überdies wäre dieser Pilz jung essbar. Hier hätte man eben einzige Zeit später nochmals zum Fundort kommen müssen, wenn der Pilz größer geworden wäre.
Hericium cirrhatum:
Das war's für heute, mal sehen, was die Bilderkiste sonst noch hergibt.
Wie immer, ich hoffe ihr hattet Freunde beim Betrachten & Lesen,
viele Grüße,
Steffen
