Guten Abend allerseits,
die Pilzsaison nähert sich langsam aber sicher dem Ende für dieses Jahr. Gleichwohl konnte ich heute noch ein paar schöne Funde einsacken, die ich präsentieren möchte. Dabei sind auch ein paar Arten, die sonst eher zu Beginn der Hauptsaison auftauchen, dieses Jahr aber erst sehr spät "in die Puschen" gekommen sind. Die Amaniten Grüner Knollenblätterpilz und Pantherpilz finde ich bei ausreichender Regenmenge regelmäßig schon im August. Dieses Jahr wollten die nicht, obwohl es für die Dickröhrlinge regentechnisch ausgereicht hat, denn da konnte ich Ende Juli und Anfang August reiche Ernte einfahren. Hier ein frisches Pärchen Grüne Knollenblätterpilze:
Gleiches gilt für den Pantherpilz, eine zweistellige Stückzahl ist mir heute begegnet, diese beiden Exemplare mit mustergültiger Stielbasis habe ich abgelichtet:
Etwas selteneres habe ich auch gefunden, nämlich Rostrote Lärchenröhrlinge Suillus tridentinus. Auf dem Foto kommen die schön orangefarbenen Röhrenmündungen leider nicht so gut rüber, es war schon später Nachmittag und eine dicke Wolkendecke sowie immer noch Laub an den Bäumen haben für schwierige Lichtverhältnisse gesorgt:
Ein weiterer Fund, über den ich mich gefreut habe, waren diese Krause Kraterellen. Das ist zwar keine Rarität, aber so oft begegne ich dieser Art in den von mir besuchten Habitaten nicht:
Dieser "Erd-Ritterling" s.l. war mir wegen seiner Fehlentwicklung gleich mehrere Fotos wert. Ja, sowas (und noch viel skurrilere Formen) kommt immer wieder mal vor, interessant anzuschauen finde ich sowas aber trotzdem:
Außerdem sind diese Exemplare als Anschauung / Vergleich zum Faserhütiger Tiger-Ritterling Tricholoma filamentosum geeignet, denn beim flüchtigen Drüberschauen kann man diese Arten wegen der enormen Bandbreite der "Erd-Ritterlinge" s.l. durchaus verwechseln. Der Faserhütiger Tiger-Ritterling war mein Fund des Tages, das persönliche Highlight, welchen ich trocknen und herbarisieren werde.
Die Giftstoffe des Tiger-Ritterlings sind immer noch unbekannt!
Wir haben mittlerweile modernste analytische Untersuchungsmethoden (HPLC, ToF-GC/MS, NMR, IR usw.), aber das Geheimnis ist immer noch nicht gelüftet. Deshalb sammele ich die Fruchtkörper und stelle sie wissenschaftlichen Instituten und staatlichen Sammlungen zur Verfügung, damit irgendwann irgendjemand diese Nuss knackt. Allzu häufig ist der Faser-Tiger nicht, vielleicht wird er auch manchmal übersehen oder nicht erkannt. Auch ich musste meinen Blick schärfen, um die wenigen Fruchtkörper zwischen Dutzenden von "Erd-Ritterlingen" s.l. zu erkennen. Damit die Identifizierung leichter fällt, hier eine etwas längere Fotostrecke:
Beste Grüße,
Frank
