Hallo zusammen,
vor ca. 8 Wochen nahm ich ein paar frische Rehköttel mit, in der Hoffnung auf schöne Pilzfunde darauf. Die üblichen verdächtigen waren auch schnell zu finden.
Ascobolus albidus
Podospora curvicolla
Podospora decipiens
Schizothecium glutinans
Sporormiella dubia
Zwischendurch habe ich die Proben leider etwas vernachlässigt, sonst wären dort sicher noch mehr Funde zustande gekommen.
Erst jetzt erscheint dort eine Chaetomium, die ich zunächst auf Grund der Komplexität der Gattung zunächst verweigern wollte.
Ein Pilz, der allerdings so eine schöne Perücke trägt, braucht einen Namen. So musste ich ein paar Stunden der Pfingsttage opfern, um in der Monographie von "L. m. Ames - A Monograph of the Chaetomiaceae" zu schnüffeln.
Ames_A monograph of the Chaetomiacea, 1961.pdf
Letztendlich bin ich bei Chaetomium crispatum gelandet.
Die für die Gattung relativ großen, zitronenförmigen Sporen, der uniseriate Ascus und eben die apikalen, gewundenen Haare lassen meiner Meinung nach nix anderes zu.
Hier mal ein paar Bilder zur Art.
Perithecien oberflächlich dem Substrat aufsitzend
Die terminalen Randhaare sind stark gewunden und undeutlich septiert
basal und auch dazwischen viele gerade, deutlich septierte und inkrustrierte Haare
Die Asci 110-150 x 10-13µ, uniseriat
Die Sporen haben oft unterschiedliche Reifegrade, reife Sporen in H2O: 11,0-12,5-13,1 x 8,5-9,3-9,5µ, mit zwei Keimporen
in Baralslcher Lösung:
Bei der Bestimmung bin ich mir zwar relativ sicher, aber auch dankbar für eure kritischen Blicke zu dieser nicht ganz einfachen Gattung.
Ich werde in Zukunft auf jeden Fall öfters mal eine Chatetomium auf die Präpariernadel lassen.
Beste Grüße
Martin