Thecotheus strangulatus

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 547 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi.

  • Grüß Euch Alle miteinander,


    Ich habe neulich auf Angusrinddung eine Thecotheus Art vorgefunden, die ich für Thecotheus strangulatus halte, bin mir aber nur zu 98 % sicher, weshalb ich mich sehr freuen würde,

    wenn mir jemand diesen Fund bestätigen oder korrigieren könnte.

    Da nur ein einziges Exemplar da war und ich makroskopisch eigentlich einen unreifen Ascobolus vermutet habe, habe ich das Apothezium als ganzes gequetscht, weshalb meine

    Fotos ziemlich schlecht aussehen. Folgende Daten konnte ich dabei zusammentragen:


    Apothecium jung weißlich, nass hyalin, tonnenförmig, mit mehr oder weniger glatter Außenseite. Später becherförmig mit aus dem Hymenium herausragenden Asci.

    Asci bis 200 µm lang und über 20 µm breit. Unter der Ascusspitze eine in Kongorot sich deutlich anfärbende Ringzone, an der der Ascus auch etwas verengt ist. Ascusbasis mit Haken.

    Ascosporen vor allem jung spindelig und dickwandig. Reif mit groben Warzen besetzt, die sich beim Quetschen des Präparates leider von der Spore gelöst haben. Größe: 24-25 x 11-12,5 µm.

    Paraphysen sind dünn, septiert und an der Spitze gelegentlich gebogen.

    Excipulum besteht aus kleinen rundlichen bis eckigen Zellen.


    Also, nach F. Doveri bestimmend, geht sich nur Thecotheus strangulatus aus. Ich habe wegen der kongophilen Ringzone auch an die Gattung Ascozonus gedacht, aber da habe ich im Schlüssel keine Sporen

    dieser Größe gefunden. Ich meine, daß man auf den unteren Fotos auch die mediane supraapikulare Verengung des Ascus, von der Doveri spricht, deutlich sehen kann. Nur sagt Doveri halt nicht, daß diese

    Ringzone auch schön kongophil ist.


    Danke schon mal für das Anschauen der Fotos!


    LG Matthaeus

  • Ich habe neulich auf Angusrinddung eine Thecotheus Art vorgefunden, die ich für Thecotheus strangulatus halte, bin mir aber nur zu 98 % sicher

    Ich denke, die fehlenden 2 % kann ich Dir bedenkenlos geben, Matthaeus! Auch wenn ich diesen Thecotheus selbst noch nicht finden konnte.

    Die Merkmale lassen keine andere Art zu.

    Ein Schlüsselversuch mit Aas (A World-Monograph of the genus Thecotheus, 1992) führte geradlinig zu Thecotheus strangulatus.

    Auch das Portrait von Michel Delpont bei Ascofrance passt sehr gut.

    Ebenfalls wie die Fundbeschreibung von Bronckers, 2004.

    Thecotheus strangulatus_Bronckers, Sterbeeckia 24, 2004.pdf


    Glückwunsch zu dieser seltenen Species, die in Deutschland offensichtlich noch fehlt.


    LG, Nobi

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  • Lieber Nobi,


    Danke vielmals für die Bestätigung meiner Vermutung und für die wertvollen Literaturhinweise!

    Ich sehe gerade, daß ich bei der Beschreibung einen Begriff von Doveri falsch abgeschrieben habe. Nicht supraapikale Verengung sondern subapikale Verengung soll es wohl heißen,

    womit die Ringzone gemeint ist, wo der Ascus eingeengt ist.


    LG

    Matthaeus

  • Nicht supraapikale Verengung sondern subapikale Verengung soll es wohl heißen, womit die Ringzone gemeint ist, wo der Ascus eingeengt ist.

    Ich hatte das auch als unterhalb der Ascusspitze verstanden, oberhalb (supra) macht ja keinen Sinn! ;)

    Übrigens ist diese Einschnürung des Ascus ein sehr gutes Merkmal, was wohl nur noch bei Thecotheus uncinatus beobachtet werden kann. Dieser hat allerdings deutlich kleinere Sporen.


    LG, Nobi

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