Das Pilz-Poetry-Poesiealbum ...

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  • Juni 2022

    Fichte- vertrackt- PC

    von Wildschwaiger



    Glück gehabt


    Das Jahr ist bisher wirklich nass

    es treibt mich in den Wald.

    Pilze suchen das macht Spaß

    auch wenn schon wieder Donner hallt.


    Pilze heuer überall.

    Die Brombeerranke wehrt sich.

    Schnell bringt sie mich hier zu Fall.

    Sie wollte es ganz sicherlich!


    Bin sowiso schon schlecht gelaunt.

    In den Pilzen viel Getier!

    Das hat mir meine Frau posaunt,

    die Quittung krieg ich hier.


    Ich stolper über Stock und Stein,

    das Dickicht kratzt mich blutig.

    Heute ist der Wald gemein,

    das macht mich etwas wutig.


    Nun fängt es wieder an zu regnen,

    der Wind braust durchs Gebüsch!

    Ich möchte keinem Tier begegnen,

    vor Schweinen grausts mich fürchterlich!


    Dunkel wirds, ein Blitz der zuckt!

    Wohin soll ich mich verkriechen?

    Ich hab wohl zuviel aufgemuckt

    und Gott kann mich nicht riechen!


    Die Fichte hier ist ziemlich dicht,

    drum stell ich mich dort unter.

    Doch plötzlich ist ein grelles Licht

    ich geh in Donner unter!


    Rinde spritzt! Ein Stamm gespalten!

    Der Schock kann gar nicht größer sein.

    Ach hab ich mich doch dumm verhalten,

    erleide nun die größte Pein.


    Zum Glück wars nur der Nachbarbaum.

    Er war wohl etwas größer.

    Eigentlich begreif ichs kaum

    Natur kann noch viel bößer.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Juli 2022

    Schonung - frohgemut - Morgengrauen

    von Suku



    Optimiststück


    Schonungslos klingelt der Wecker zu früh.

    Die alten Knochen knarzen und schmerzen,

    Der Traum lockert Stück für Stück seine Klauen.

    Schon Augen zu öffnen bereitet viel Müh'.

    Im Radio meint einer, er müsse schon scherzen.

    Dazu passt ein Wort nur: das Morgengrauen.


    Gleich endlich Pause, das Telefon läutet:

    Verflixt, noch 'ne Sitzung mittags um eins.

    Schon wieder nicht raus, um nach Pilzen zu schauen.

    Nicht mal ein Häppchen im Kiosk erbeutet.

    Vielleicht noch ein Brötchen? Nein, gibt es heut' keins.

    Dazu passt ein Wort nur: das Mittagsgrauen.


    Später um sechs schließlich doch Feierabend,

    Auf heißem Autositz ab in den Stau.

    Das Lämpchen im Cockpit, kann man dem trauen?

    Im Kühlerraum qualmt es, Pläne begrabend.

    Der Pannendienst wird aus dem Ganzen nicht schlau.

    Dazu passt ein Wort nur: das Abendgrauen.


    Ach, das alles ist zu pessimistisch,

    Ab morgen ist Urlaub, Ruhe und Schlaf.

    Radelnd zum See, dem wunderschön blauen.

    Mit Körbchen und Messer, fast schon touristisch,

    Die Knipse dabei wie ein Fotograf.

    Wer hörte denn jemals vom Feriengrauen?

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • August 2022

    Waldbaden- skeptisch- Dürre

    von Suku



    Verdrängungsweltmeister


    Ich latsche zum Fluss, es ist furchtbar heiß,

    Da kann man gut baden, soviel ich weiß.

    Halt´ meinen Zeh rein, bestimmt 30 Grad,

    Komplett ungeeignet für ein kühlendes Bad.

    Ich wate trotzdem bis in die Mitte,

    Dazu brauche ich nur wenige Schritte.

    Der Fluss ist fast trocken, geht nicht mal zum Knie,

    So wenig Wasser hatte der bislang nie.

    Im letzten Jahr an dieser Stelle

    Schwamm alles fort mit riesiger Welle.


    Ich will in den Wald, baden im Schatten,

    Doch da stehen nur entnadelte Latten.

    Im Vorjahr gab's hier noch etliche Fichten,

    Heut' kann ich ausschließlich von Kahlheit berichten.

    Vielerlei Pilze fand ich hier rasch,

    Jetzt wachsen hier nur noch Hallimasch.

    Falls überhaupt, es ist knochentrocken,

    Für's Schwammerl läuten dies' Jahr die Totenglocken.

    Ist das Klima im Wandel? Ich bleibe skeptisch,

    Sonst würd's für mich auch ziemlich schnell septisch.


    Vielleicht käm' dann raus, es liegt auch an mir,

    Da denk' ich doch lieber: es ist nicht mein Bier.

    Fridays for Futur? Nur faules Pack!

    Die gehen mir langsam echt auf den S..enkel.

    Und außerdem, ich kleiner Mann,

    Daran jetzt wirklich nichts ändern kann.

    Verbrennen von Öl oder Gas oder Kohle,

    Dient doch dem Reichtum zu meinem Wohle.

    Alles soll bleiben, es ist sooo bequem.

    Wen'ger Konsum wäre auch nicht sehr schön.


    Der Welt ist's egal, die dreht sich stur weiter,

    Ich freu' mich, das Wetter ist immer noch heiter.

    Von Dürre zu reden verdirbt jeden Spaß,

    Aus dem Wasserhahn läuft schließlich weiter das Nass.

    In meinem Garten hab' ich jetzt 'nen Pool,

    Wird's mir zu hot, darin ist es cool.

    Ich fahr' doch nicht Fahrrad bei dieser Hitze!

    Im SUV ist das Klima echt spitze!

    Und halt' ich es hier dann doch nicht mehr aus,

    Flieg' ich nach Grönland, bau' mir dort ein Haus.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • September 2022

    gendern- giftig- gutgläubig

    von nochn Pilz




    Nur Mut!


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    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Oktober 2022

    radeln- Berg- abgeschnitten

    von Hukos



    Hommage an Fredl


    Der Oane, der mog Radln,

    des gibd a stramme Wadln.


    A Andra tuad se liaba bucka

    und dabei schnei sei Messa zucka.


    Ois Zwoa, des lossd se guad vabinden,

    Radeln in 'n Woid zum Schwammal finden.


    Wenn 'sd dann so gähsd durch Berg und Doi,

    hosd schnei amoi Dei Kerbal voi.


    Dahoam, do werd 's da nachad schiach,

    zu Deina Oidn sogsd na: "Riach!".


    Obgschniddn war de Knoin,

    wia häd ses nacha riacha soin?


    Nach Karbol schdinkd jezada de Kich,

    Karbolis - einfach widerlich.


    ==19




    Übersetzung:


    Einer fährt gern mit dem Rade,

    was durchaus stärkt die Wade.


    Ein Anderer sich lieber bückt

    und dabei schnell sein Messer zückt.


    Beides lässt sich gut verbinden,

    mit dem Rad zum Pilzefinden.


    Wenn Du so gehst durch Berg und Tal,

    füllt sich Dein Korb mit großer Zahl.


    Zu Hause wird Dir Angst und Bang ,

    sagst Deiner Gattin: "Rieche, lang!"


    Abgeschnitten war die Knolle,

    so riecht sie nichts, die arme Olle.


    Nach Phenol riecht 's in der Küche,

    einer der schlimmsten Pilzgerüche.


    ==Gnolm7

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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  • November 2022

    rätseln- Foto- kaputt

    von Suku




    Nur eine Frage der Haltung


    Jährlich im Herbst geht es hier rund,

    Anfragezahlen schnellen nach oben.

    Manch' einem Pilzler wird es zu bunt,

    Möchte am liebsten fluchen und toben.


    Nur ein schlechtes Foto, das kannste vergessen,

    Kein "Hallo", kein Grüßen und auch kein "Danke".

    Dann noch die Frage "kann man den essen"?

    Antworten? Wegschau´n? Weiß nicht, ich schwanke.


    Ein paar Wochen später das genau gleiche Spiel:

    Nur ein schlechtes Foto, was soll das denn sein?

    Das ist doch kein Pilz?! Vielleicht nur sein Stiel?

    Seltsam, jetzt find´ ich das Ganze echt fein.


    Die Beiträge nehmen schon wieder stark zu,

    Helfen nur selten exakter Bestimmung.

    Man wirft faules Obst, kennt fast kein Tabu,

    Trotzdem herrscht hier fast nur gute Stimmung.


    Das Spielchen, es nennt sich jetzt APR,

    Wird meistens empfunden als nettes Plaisir.

    Dabei ist es meistens doch auch ziemlich schwer,

    Wird trotzdem genossen mit (Pilz)chips und Bier.


    September/Oktober im nächsten Jahr

    Nehm´ ich´s vielleicht mal ganz locker milder:

    Ich nutze der Anfragen riesige Schar

    Als Training zum Raten schlechtester Bilder.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • April 2023 und Pilzgedicht des Jahres 2023

    laufen- Ostern- seltsam

    von nochn Pilz




    Läuft bei Dir?


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    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



    Einmal editiert, zuletzt von nochn Pilz ()

  • Mai 2023

    grinsen- Stolz- lecker

    von Suku



    Satisfaction


    Lang' auf der Reise, unmäß´ge Sehnsucht,

    Ohne Idee wohin und wozu.

    Komme nicht an, wie auf der Flucht,

    Such' Satisfaction ohne Tabu.


    Dürstend wonach? Wo lockt das Ziel?

    Den Blick nach Vorne? Nach Oben? Nach Unten?

    Krieg' nicht genug, von Allem zuviel.

    Gleißende Schwärzen, farblose Bunten.


    Ein Flüstern im Wind, dies' liebliche Lied

    Weiset den Weg, die Welt verstummt.

    Langsam wird deutlich was hier geschieht.

    Du tauchst endlich auf, von Dämm'rung vermummt.


    In den Armen der Nacht, zwei Seelen gepaart,

    Ein Hauch von Verlangen, tief, innig gespürt.

    Ein Kuss auf die Haut, wie samten so zart,

    Dein sanftes Erröten bezaubernd verführt.


    Das Haupt stolz gereckt, wie ledern behütet,

    Das Kleid reines Purpur, aus Löchern gewebt.

    Das Gewand rosenrot, aus Funken erglühet.

    Das Blut deiner Adern in blau dich belebt.


    Dein Duft so betörend, umgarnend und schwer,

    Dein Fuß ganz verbunden mit Mutter Natur.

    Dein Körper so fest, schafft Verlangen nach mehr.

    Ich will Dich fressen, mit Soß' oder pur.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Juni 2023

    Hurra - Eine Woche - Schwarzwald

    von Suku



    Geschwestern Grimm in Memoriam


    Im tiefen Schwarzwald, dunkel und dicht,

    Nebelschleier im fahlen Licht.

    Wo Tannen in den Himmel ragen,

    Hat dieses Märchen sich zugetragen:


    Rauschende Kronen, knartzende Äste.

    Gestalten huschen, wie heimliche Gäste.

    Zwischen Moos und Laub steht arglos und fein,

    Das Birkenrotkäppchen auf einem Bein.


    In seinem Körbchen trägt es den Kuchen,

    Will es doch die Oma besuchen.

    Es hat auch eine Flasche mit Wein,

    Probiert diesen heimlich: "Hui, schmeckt der fein" .


    Ein Zaubertrank, so süß und verrucht,

    Der dich zu "Mehr" und "Weiter" versucht.

    Es freut sich sehr, die Stimmung wird gut,

    Doch liebes Kindchen:...sei auf der Hut!


    Wein macht glückselig, verbannt jede Angst,

    Du hast schon zuviel, so wie du schwankst.

    So sieht es nicht, vor tanzen und singen,

    aus dem Gebüsch das Böse herspringen.


    Gierig sabbernd im hohen Tann

    Knurrt er Birkenrotkäppchen an.

    Es ist, oh Graus, wir wussten es gleich,

    Der Wolfsröhrling aus Satans Reich.


    Belauert mit glühenden Augen Rotkäppchen,

    Lechzend nach diesem wohlfeilen Häppchen.

    Das Käppchen hüpft weiter arglos im Kreise,

    Trällernd und jubelnd auf anmut´ge Weise.


    Quitschende Geigen, Nerven zerreißen,

    Der Schuft wird doch nicht das arme Ding beißen?

    Ein Wirbeln, ein Geifern, ein Grabschen, ein Stauben.

    Nicht Fressen will der Unhold, sondern berauben!


    Rotkäppchen weiß nicht wie ihm geschieht,

    Vor Staub und Tumult es gar nichts mehr sieht.

    Ein grober Stoß, da liegt es im Dreck,

    Wolfsröhrling und Flasche: beide sind weg.


    Ein sorgender Blick auf den nächsten Morgen,

    Macht klar, das Birkenrotkäppchen hat Sorgen.

    Es ist ganz zerkratzt, es schmerzt ihm der Kopf,

    Ach wirklich, ein gar trauriger Tropf.


    Der Wolfsröhling liegt strackvoll im Graben,

    über ihm kreisen schon lauernd die Raben.

    Was ist die Moral von dieser Geschicht´?

    Pilze und Alkohol? Vielleicht besser nicht!

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Juli 2023

    lügen- schwarz - Regenbogen

    von Suku




    Hundstage


    Fiebrig, wabernd, drückende Schwüle,

    Tropisch brütend, graubleiern schwer.

    Hechelnder Wunsch nach sanfter Kühle,

    Schwitzende Körper, flimmernder Teer.


    Ächzende Stille, kein Vogelsang klingt,

    Modrige Schwaden zähstickiger Luft,

    Kein gnädiger Hauch Erleichterung bringt.

    Regen und Denken in Hitze verpufft.


    Schillernde Fliegen, zudringlich schwirrend,

    Labend an Trägheit und klebrigem Schweiß.

    Schwarze Gedanken, richtungslos irrend,

    Im engen Käfig: wie lang noch so heiß?


    Schlaffe, verwelkte, fahlgrüne Blätter,

    Schrumplige Pilze, mumienhaft.

    Grimmiges Fluchen, verdammtes Wetter!

    Kein Glied bewegen, fern jeglicher Kraft.


    Träume von Niesel, frisch im Gesicht,

    Erquickende Brise kosend die Haut.

    Trommelnde Tropfen, brechendes Licht,

    Sehnend nach Regen, Hoffung erbaut.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • August 2023

    bücken - frisch - Parkplatz

    von Suku




    Französische Revolution

    oder

    Der Herrenpilz



    Im grünen Wald der Herrenpilz,

    erzählt von seinen Heldentaten,

    in Samt gekleidet, nicht in Filz,

    besiegt´ er einst des Försters Spaten.


    Reckt seine Nase in den Himmel,

    Er rieche so frisch, würzig und edel,

    Verachte Pilcher, Konsalik, Simmel,

    Lese gern Nietsche, Kant oder Hegel.


    Er sei nun einmal vornehm und fein,

    Von hohem Stande, gebildet und klug.

    Jeglicher Pöbel bereite ihm Pein.

    Von solchem habe er schon lange genug.


    Er kenne Pilze, die lebten im Dreck,

    Sei´n sittenfern und ungepflegt.

    Zum Glück vegetierten diese weit weg,

    Stänken nach Aas, und das unentwegt.


    Und wie die aussäh´n, zerlöchert der Hut,

    Eklig und dünn, behangen mit Fliegen.

    An denen zu schnuppern erfordere Mut,

    Da würden ihn keine 10 Pferde zu kriegen.


    Völlig vertieft, sich sonnend in Pracht,

    Schwärmend von sich, gefällig und bieder,

    Übersieht er das Messer, gibt keine Acht,

    Find´ seine Leiche im Korb dann wieder.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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  • September 2023

    dichten - heiter - Wilhelm Busch

    von Suku



    Der Fund


    Ganz weit hinten im dichten Busch

    Da krabbelt der Wilhelm, für ihn einen Tusch!

    Er findet dort nach fast 20 Jahren,

    Und etlichem Raufen in seinen Haaren,

    Einen lange gesuchten, begehrten Schatz

    An diesem kratzigen, dornigen Platz.


    Den Willi, den kennt man in seinem Dorf gut,

    Die Nachbarn ziehen vor ihm ihren Hut.

    Er hat ein Haus, früher auch mal 'nen Benz,

    Den führt' er gern aus, doch im letzten Lenz

    Zeigten den Mittelfinger ihm garstige Knaben,

    Vor Ärger und Wut fuhr er stracks in den Graben.


    Der Willi kennt Pilze. Fast wie einen Nerd,

    Halten die Leute ihn für leicht gestört.

    Der hat viele Bücher, ist wirklich sehr schlau,

    Auf dem Schild seiner Haustür da steht "PSV".

    Im Herbst pilgern Menschen zu seinem Haus,

    Packen dort Körbe und Taschen aus.


    Der Wilhelm, der macht dann ein wicht'ges Gesicht,

    ==Gnolm19

    Hält über Pilzen ein strenges Gericht:

    ==Gnolm21

    "Bei diesen und jenen fehlt leider der Stiel...

    ==koralle

    Wieso sammelst du denn von denen so viel?

    :haue:

    Die meisten von denen sind längst schon perdü

    ==duenger

    Den Magen und Darm verdürben dir sie"

    </p><p> </p><p>Der Wilhelm der hat auch ein Mikroskop</p><p>Unter das er schon so manchen Pilz schob.</p><p>Erkennt dann der Willi:


    Der Wilhelm, der hat auch ein Mikroskop

    Unter das er schon so manchen Pilz schob.

    Erkennt dann der Willi: "Ein seltenes Stück"

    Freut er sich sehr und jubelt verrückt.

    Oft ist er im Wald, ist dort auf der Suche.

    Sehr gern unter Eiche oder an Buche.


    Es regnet in Strömen, gestern war's heiter,

    Auf klatschnassen Knien kriecht Willi weiter.

    Du wunderst dich, welchen Pilz er dort findet,

    Für den er dort in dem Busche sich windet.

    Freudig enttäuscht zieht er ihn hervor,

    Den Schlüssel vom Benz, den er einst verlor.


    Und die Moral von der Geschicht':

    Nach Vergangenem suchen lohnet sich nicht.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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  • November 2023

    sichten - nie - Lupe

    von nochn Pilz



    Sag niemals nie!


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    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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  • Mai 2024

    staunen - oft - Regen

    von Suku


    Absurdistan

    oder

    Rachefantasien


    Hier steh' ich im Regen, es schneit warme Flocken,

    Schlittschuhläufer schwimmen im See,

    Im Gras liegen kleingehackt stattliche Brocken

    Fliegende Sporen, so rot wie Schnee.


    Da fand sich doch grad' noch ein Gärtner ganz einsam,

    Im Hexenring, bestimmt neunzehn Stück.

    Mit grüner Hose, in hellblau ganz kleidsam,

    Jämmerlich weinend, sich windend vor Glück.


    Am Horizont vorn ein liebliches Scheusal,

    Rattert und knattert mir lautlos ins Ohr.

    Der Steinpilz am Steuer bekreuzigt sich neunmal

    Steht lachend dahinter, schaut grimmig hervor.


    Staunend steht, gelangweilt springend,

    Ein weißes Schaf, dunkel gelockt,

    Traurig im Baum, stumm, heiter singend,

    Kräht es: "Wer hat das verbockt?"

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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  • Juni 2024

    übersehen - schon - Fußball

    von Suku


    Notgedicht


    Den Termin zur Abgabe fast überseh'n,

    Doch PPC soll ja weitergeh'n!

    Nur: was soll das so schnell noch geben?

    Schreib' ich von Pilzen? Aus meinem Leben?


    Texte mit Tieren gehen immer,

    Zu Kätzchen dichten? Nie und nimmer!

    Auf 'ne Idee zum Fußball gehofft,

    Och nö, das hatten wir hier schon so oft.


    Worte zu Politik oder Wahlen?

    Uff. Ich verschon' Euch vor solchen Qualen.

    Ein Liebesgedicht? Auch nicht so toll.

    Egal, die zwölf Zeilen sind ja jetzt voll!

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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  • Juli 2024

    essen - schwül - Tarnkappe

    von Suku



    Oh Schreck...


    Im Wald, im Park und auch im Moos,

    Schleichend, getarnt und nicht zu hören,

    Zieht's zu Lamellen ihn und Röhren,

    Lässt sich durch nichts und niemand' stören,

    Mal ziemlich klein, mal ganz schön groß.


    Wenn's regnet, das ist sein Plaisir,

    Dann trumpft er auf, ist pudelwohl.

    Oft splitternackt, glänzend, frivol,

    Verschmäht er nicht den Parasol,

    Doch noch viel mehr steht er auf Bier.


    Wann du auch kommst, er war schon da,

    Ist wundersam schnell, scheint ziemlich lahm.

    Frisst alles auf, zu deinem Gram,

    Ein Nimmersatt, ganz ohne Scham.

    Kam in der Nacht, wenn's niemand sah.


    Man sieht sehr schnell wo er gewesen,

    Im Boden ein Loch, daneben die Spur,

    Rundherum glitzernd von seiner Tour.

    Frisst scheinbar alles auf Feld und Flur:

    Gemüse, Pilze und ich gleich 'nen Besen!


    Vermehrt sich prächtig im schwül-warmen Wetter

    Versteckt unterm Pilzhut, im Haus, unterm Blatt,

    Ist Bruder und Schwester zugleich und aalglatt.

    Er kann sich verformen: mal bucklig, mal platt,

    Er frisst und frisst und wird immer fetter...


    ...der Schneck

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)