Vergesst den Wald, ab auf die Wiese !

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  • Gu`n Amd, Ihr lieben Mykophagen,


    Forum durchwälzt nach einem guten, mir zusagenden und mit den in der Küche vorhandenen Zutaten realisierbarem Champignonrezept. Leider negativ, doch küsste mich schließlich doch noch die Muse für eine eigene Kreation, die ich Euch nicht vorenhalten will:


    WIESENCHAMPIGNONS IM BIERTEIG AUSGEBACKEN MIT DILL-KNOBLAUCHDIPP


    Bierteig:


    Für eine mittlere Schüssel Teig (langt für 4-6 Personen):


    4 mittelgroße Eier (am besten von glücklichen Hühnern)
    ca. 300g Weizenmehl
    ca. 1 Flasche Bier
    jeweils eine Prise Salz, Paprikapulver, Curry oder Curcuma (gibt eine schöne Farbe) und eine kleine Prise Zucker (fördert den Eigengeschmack) und ein paar Tropfen Öl.


    Zunächst öffne man die Flasche Bier und schütte einen tüchtigen Schluck in den Koch, den Rest in die Teigschüssel und rührt nun äußerst beschwingt mit einem Schneebesen das Mehl ein, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Danach die 4 Eier trennen, Eigelb in die Bier/Mehlmasse rühren, Gewürze und Öl dazugeben. Eiweiß separat steif schlagen und vorsichtig unterheben (wird dadurch schön fluffig). Die Konsistenz sollte etwas flüssiger als Omeletteteig sein. Ist der Teig zu fest, kann man ihn mit Milch oder Bier (falls der Koch noch etwas übrig gelassen hat) srecken. Teig nun etwas kühl stellen.


    In der Zwischenzeit nun den Dip zubereiten:


    1-2 Becher Saure Sahne, creme fraiche oder Schmand
    1 Becher Joghurt
    1-2 Zehen Knoblauch
    1-2 Teelöffel Senf
    reichlich Dill nach Gusto (am besten frischer)
    ein gerüttelt Maß Salz, Pfeffer und ein Quäntchen Zucker (Eigengeschmack)
    Saft einer halben Zitrone,


    alles gut vermengen und ebenfalls kühl stellen.


    Champignons nun sorgfältig säubern. Dazu hätte ich einen Pinsel verwenden sollen. Habe sie leider jedoch kurz unter fließend Wasser gehalten, dies hat aber gereicht, daß die Lamellen der größeren, bereits geöffneten Exemplare. sich voll Wasser gesaugt haben und etwas "lätscherd" geworden sind. Stiele der kleineren, geschlossenen Exemplare einen Daumen breit unter dem Hut abschneiden, bei größeren Exemplaren die Stiele entfernen.


    Mittleren oder größeren Topf oder auch Wok zur Hälfte mit neutralem Speiseöl (Raps- oder Sonnenblumenöl, KEIN Olivenöl) füllen und zum Sieden bringen. Die richtige Temperatur hat es, wenn man einen Holzlöffel reinhält und von diesem kleine Bläschen aufsteigen).


    die Champignons nun mit Mehl bestäuben (der Bierteig hält dadurch besser), überschüssiges Mehl abklopfen. Nun in den Bierteig tunken und danach ab ins Ölbad. Fertig sind sie, wenn der Teig leicht hellbraune Farbe bekommen hat.


    Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf Küchenkrepp mit den Lamellen nach unten gut abtropfen und leicht abkühlen lassen. Mit dem Dipp und Zitronenspalten servieren, dazu passt frisches Weißbrot oder Baguette und Blattsalat (Kopf-, Feld- oder Endiviensalat) in einer Senf-/Honig-/Eiervinaigrette mit in ausgelassenen Speckwürfeln gerösteten Walnüssen.


    Der sich auf unserer Terrasse spontan einfindenden Nachbarschaft und uns hat es an diesem sonnigen Sonntagspätnachmittag sehr gut geschmeckt.


    Ich kann mir auch vorstellen, daß dieses Rezept auch mit anderen Blätterpilzen, speziell Parasolen, und ich wage mich jetzt mal richtig weit vor - Reizkern? - funktioniert.


    Gruß
    AuroraS

  • Hallo AuroraS,


    liest sich lecker, nur wirkt Dill auf mich in etwa wie Knofi auf Vampire. ;)
    Was würdest Du als Alternative für das Kraut mit den 4 Buchstaben wählen?


    Ansonsten hatte ich gestern bei einem Spaziergang mit meinem kleinen Neffen auch Wiesen-Champignons gefunden - er war zwar mehr an dem überfahrenen Igel interessiert als an den Pilzen, aber dafür war eine Beilage für die Pizza gesichert. Schade nur, dass der Freund meiner Schwester sie nicht in Scheiben geschnitten sondern viel mehr klein gehackt drübergstreut hat. Er hat wohl eine Phopie vor gummiartigem Dosenfutter und bekommt bei ganzen Pilzscheiben Angstattacken o.ä.


    Gruß, Andreas


  • Hallo Andreas,


    als Alternative würde ich spontan Schnittlauch, Kerbel (sparsam dosieren!), Zitronenmelisse oder glatte Petersilie, jeweils frisch, nur die Blätter und sehr fein gehackt, empfehlen. Oder eine Kombination dieser Kräuter, was Dir halt schmeckt und den Eigengeschmack der Champignons unterstützt. Oder laß den Dill einfach weg. Kochen ist Geschacksache. Ich vertrete da weniger feste Dogmen, auch habe ich mich noch nie sklavisch an ein Rezept gehalten. Dies bemerkt man sicherlich an meinen Mengenangaben.


    Nur noch eine kurze Frage: Habt Ihr den überfahrenen Igel :D oder die Champignons auf die Pizza gepackt?


    Gruß nach Schwaben,
    AuroraS

  • Hallo AuroraS,


    danke für die Tipps - jetzt muss ich nur noch morgen am Waldrand eine Lage Champis aufstöbern, dann wird das gleich in die Tat umgesetzt. *hoff*


    Zum Igel: Wenn's nach meinem Neffen gegangen wäre, hätten wir ihn auf jeden Fall mitgenommen und zumindest der Mama gezeigt - die Pizzabelege waren dann doch eher "klassischer Natur". *lach*
    Ich war jedenfalls froh, dass er ihn nicht angelangt hat. Aber er hat das tote Tier aus jeder möglichen Perspektive in Augenschein genommen (fühlte mich an einen Krimi beim Leichenbeschauen erinnert) und dann trocken angemerkt, dass der Igel keine Augen mehr hat. Für mich als Freund des englischen Humors unglaublich komisch, wenngleich mir das Schicksal des stacheligen Vierbeiners Leid tat. Der stachelige Vierbeiner hatte gegen den Traktor einfach keine Chance.


    Gruß, Andreas


  • Na dann bin ich ja beruhigt. Heißt Dein Neffe zufällig Smut Madgett? Wenn Du ein Freund englischen Humors bist, dann könnte Dir ja der Film von Peter Greenaway "Verschörung der Frauen" bekannt sein. Einer meiner Lieblingsfilme.


    Meiner Meinung passt die Methode Bierteig zu vielen essbaren Lamellenpilzen, wie z.B. Parasole, Reizker, Täublinge.


    Gruß
    AuroraS