Beiträge von sarifa

    Hallo Craterelle,


    Na, das sind doch aber ganz nette Funde! Den Zitterzahn hätte ich auch gerne mal...


    Der Erdstern sieht mir nach einem Halskrausen-Erdstern aus, und bei der Holzkeule fällt mir auch nichts anderes ein. Aber die wird ja sicher nicht ohne Grund "vielgestaltig" genannt...

    Danke für eure Kommentare und schön, dass es euch gefallen hat! Pilzforum goes Greece gefällt mir! ;) Kommt gerne vorbei...



    Abeja, die Haupt-Pilzsaison ist hier Oktober bis Anfang-Mitte Dezember. Im Norden, wo mehr Feuchtigkeit und Kälte ist, ist die Saison wie in Mitteleuropa - Frühsommer bis Spätherbst. Auf den Inseln, z.B. auf Kreta, geht die eher bescheidene Fruktation oft erst im November los und kann bis in den Januar hinein reichen, je nach Regen. In Südspanien dürfte es daher im Dezember durchaus noch gut was zu finden geben, das ist ja auch ein eher sommertrockenes und warmes Gebiet.

    Hallo Pablo,


    Haha, das wäre dann der einzige reticulatus in dem ganzen Wald gewesen. Kann durchaus sein. Wir haben gefühlte tausende Exemplare in der Hand gehabt, und ich habe mir extra nochmal die Unterschiede (theoretisch) zwischen den 4 Steinpilzarten erklären lassen. Alles in unseren Körben war aber ohne Ausnahme aereus, aber es kann gut sein, dass tatsächlich ein reticulatus dazwischengerutscht ist, und ich genau das Foto ausgesucht habe! :D


    Otidea natürlich. Die Pezizas habe ich irgendwo in den Unmengen von Fotos versteckt, die noch sortiert und später mal gezeigt werden wollen. :)



    Hallo Oehrling,
    Danke für die Bestimmung, da werde ich mal (makroskopisch) vergleichen!



    Hallo Mentor,


    dafür stehen die Trompeten bei mir noch immer auf der Noch-Nie-Gefunden-Liste. Ich bin da jetzt mal genauso neidisch ;)

    So, nachdem ich euch am Stammtisch schon den Mund wässrig gemacht habe, kommt jetzt hier der ausführliche Bericht!


    Kurze Vorgeschichte: ich bin relativ spontan dieses Wochenende auf ein Pilzseminar gefahren. In Griechenland sammeln sehr wenige Leute Pilze, und es gibt dementsprechend eine extrem überschaubare Anzahl an Leuten im Land, die sich für Pilze wirklich interessieren (also über das massenhafte Abtransportieren von Steinpilzen hinaus). Pilzseminare sind also etwas total Neues hier, und obwohl ich wusste, dass sich das Seminar an Leute richtet, die Pilze nur von der Restaurantspeisekarte und aus der Dose kennen, bin ich trotzdem hingefahren, um ein paar Leute kennen zu lernen und gemeinsam was zu unternehmen - und natürlich ein paar Kaiserlingsstellen kennen zu lernen. Der Preis ließ das durchaus zu - 25 Euro für 2 Tage... und es hat sich gelohnt! Durchgefürht wurde das ganze von dem einzigen (!) professionellen Pilz-Systematiker in Griechenland, von der Uni in Athen, und einem seiner Kollegen.


    Aber genug der Worte.


    01. Direkt nach dem Aufwachen, morgens um 7:30, vor der Haustür unserer Unterkunft: Pleurotus eryngii (Brauner Kräuterseitling). Hätte man körbeweise einsammeln können, mir hat ein halber Korb gereicht ;)



    02 .Und dann ging es ab in den Wald. Lichter Eichenwalt, mit einer unglaublichen Artenvielfalt. Ich zeige weitere Bilder nochmal separat....



    03. Bevor es richtig losging wollten wir zusammen in einem Café im Wald frühstücken. Und was stand da direkt vor der Tür? Die ersten Kaiserlinge, Amanita caesarea! Wunderschöne Exemplare, und verschlafen wie ich war, konnte ich mein Glück gar nicht richtig fassen!



    04. Im Wald ging es dann los mit der ersten Lektion - erstmal überhaupt die Vielfalt der Pilze kennen zu lernen. Das ging ganz pragmatisch - jeder sollte zwei verschiedene Pilze suchen, und die wurden dann ruckzuck rechts und links von einem Ast auf dem Waldboden aufgebaut, auf einer Seite die essbaren auf der anderen Seite gegenüber die giftigen Verwechslungspartner. Richtig schön einprägsam, die Methode hat mir gut gefallen.


    05.


    06. Kaiserlinge im ganz jungen Zustand:



    Und dann die Aufgabe - nachdem allen Teilnehmern die Merkmale von Kaiserlingen, Amanitas generell, essbaren und nicht-essbaren (rotporigen) Röhrlingen eingebläut wurden - Streifzüge durch den Wald, um die gelernten Pilze zu finden. Das Ganze war also natürlich mehr auf Speisepilze ausgelegt, aber ich habe natürlich auch den ein oder anderen schönen Nicht-Speisepilz gefunden.


    07. Die Merkmale der ganzen "bösen" Amanitas wurden natürlich ständig wiederholt, denn es gab durchaus so einige davon. Hier - stellvertretend - der Pantherpilz, Amanita pantherina



    08. Boleus aereus, der Schwarzhütige Steinpilz. Gab's in extremen Massen.


    09. Ein Stielporling, vermutlich Polyporus tuberaster, der Sklerotien-Stielporling
    .


    10. Ringloser Hallimasch, Armillaria tabescens


    11. Tiegelteuerlinge, Crucibulum laeve. Erstfund für mich, und ich habe mich sehr gefreut.


    12. Massenhaft Pfifferlinge, Cantharellus cibarius ...


    13. ...und ihre potentiellen, gefährligen, Verwechslungspartner: Ölbaumtrichterlinge, Omphalotus olearius


    14. Hübsche Pezizas Otideas [sorry! In der Aufregung verwechselt :D]


    15. & 16. Ein Königs-Röhrling, Boletus regius - von dem leider der Stiel abgefressen war, und somit gibt's keine schönen Ganzpilzbilder. Aber Erstfund. :)


    17. Eine Entoloma. Oder Hebeloma? Vergessen. Zuviel Input. Aber das Foto mit Fliege fand ich ganz nett...


    18. Der Hasenröhrling, Gyroporus castaneus. Von denen gab's auch ne Menge.


    19. Ein Schleierling, der von vielen zu Beginn fälschlicherweise für einen Kaiserling gehalten wurde. Von oben konnten die Farben einen wirklich täuschen, aber nachdem alle den Unterschied zwischen Velum und Cortina gelernt hatten, gab's auch keine Verwechslungsfälle mehr. ;)


    20. Und nochmal der Pilz der Begierde, einfach weil er so schön ist :)


    21. & 22. Mit den gefüllten Körben ging's dann in eine Taverne, wo erstmal kräftig für alle Teilnehmer Pilze geputzt und gleich gebraten und gegrillt wurden. Himmlisch! Sowohl rohe Kaiserlinge, ganz jung, aufgeschnitten, Zitrone und ein bisschen Salz drüber. Fantastisch! Und fast noch besser: die Hüte von Kaiserlingen und Perlpilzen vom Grill... Fotos vom Essen gibt's nicht - so schnell war alles weggeputzt! Aber ich habe hier noch einen halben Korb Kaiserlinge rumstehen, die werden morgen verkostet, und dann gibt's einen erneuten Bericht. Und von den Kräuterseitlingen... ;)


    Oh!


    Joli, den hatte ich letztes Jahr auch und hatte überhaupt keine Ahnung, was das sein sollte! Und erst vor kurzem habe ich zufällig eine Zeichnung in einem alten Buch gefunden und A. vittadini vermutet. Und dein Foto bestätigt das nochmal :)


    Toller Pilz!!



    (Sorry fürs Geburtstagsthread-Hijacking, Pablo ;) )

    Uiuiuiui!


    Ich freu mich auch schon auf mehr!! Ihr scheint ja trotz des Regens guter Dinge gewesen zu sein!


    Aber ich muss gestehen, dass ich dieses Mal nicht neidisch bin, weil ich ja selbst ein ganzes Wochenende mit einem Riesenhaufen Pilzverrückter hatte. :) Deswegen kann ich mich ganz neidlos ganz doll mit euch mitfreuen und warte gespannt auf weitere Bilder und Geschichten!



    P. S. Tuppie: dein Platt macht sich gut :D Noch ein paar mal bei Hans & Frau unterkommen, dann sprichst du bald fließend! ;)

    Kaiserlinge waren der Hammer. Sowohl roh als auch gegrillt... aber ich schwärme euch nächste Woche in ruhe vor. Mit richtigen Fotos.

    Dieses graue, verregnete Oktoberwetter hat auch immer was! Das gibt so schöne Kontraste zu den bunten Blättern und Beeren.


    Mal wieder schöne Fotos. Und deine Schwarzweißbilder gefallen mir... früher habe ich auch oft in s/w fotografiert, vielleicht sollte ich das mal wieder aufleben lassen...

    Hallo Pablo,



    Ja, die Frage beschäftigt mich in der Tat. Denn da sind die Aussagen einfach wiedersprüchlich. Auf etlichen Bildern scheint man eine Blaufärbung der Huthaut erkennen zu können, übrigens auch auf deinen sind so einige interessante Flecken...


    Hm, sieht tatsächlich so aus. Scheint aber nur am Hutrand zu sein, und auf den Fotos sieht's bläulicher aus als in Wirklichkeit. Alle "blaufleckigen" Fotos scheinen nur am Hutrand blau zu sein. Jedenfalls ist die Reaktion keinesfalls so wie bei z.B. quelettii oder anderen, die auf Druck am Hut blauen. Verfärbung ist bei meinen nur ins Bordeauxrote bei Verletzung (Kratzen, starkes Reiben), nicht auf einfachen Druck.


    In meinem griechischen Buch habe ich die einzige definitive Aussage gefunden: Fleckt nicht auf Berührung am Hut, das wird als charakteristisches Merkmal angegeben.


    Zitat


    Das muss ich aber irgendwann mal genau nachforschen. Am besten finde ich den Pilz demnächst in üppiger Kollektion bei mir um die Ecke.


    Du kannst gerne herkommen. Ich hätte eine üppige Kollektion anzubieten! :D