Beiträge von bwergen


    OK, das üben wir dann mal bei mir. :D


    Dass ich Dir auch mal was zeigen kann.8| :)


    Hmm ich glaube es liegt nicht daran, dass ich das nicht einfärben kann, ich habe diverse andere Dinge schon in Kresylblau eingefärbt (Sporen, zwecks Erkennung von Septierungen, u.A. auch bei Orbilia). Gerne kannst du mir zeigen, wie du das machst.


    lg björn


    Sehr schöne Vorstellung Björn. Aber an der Darstellung der Caudae und Anhängsel musst Du noch arbeiten. :D
    Kipp die Tinte weg und nimm Kresylblau. ;)


    Hallo Ralf,


    das habe ich bei 3 oder 4 Perithezien probiert, leider nicht erfolgreich. Ich hab unter Kresylblau keine einzige Spore mehr mit Anhängsel gesehen (bzw. nur noch zerstört).


    lg björn

    Hallo,


    vor ein paar Tagen hat Sven mir eine Probe des berüchtigten dungpilzschwangeren Konikdungs zugesendet. Darauf befindlich sollte zunächst mal Delitschia intonsa sein, die Sven hier auch schon vorgestellt hatte. Ich habe mir dann aber noch erlaubt, die übrigen Pilzchen sowie auch einen Nachzügler genauer zu betrachten. Das folgende ist dabei herausgekommen:
    Delitschia intonsa Luck-Allen 1975, Delitschia didyma Auersw. 1866, Coprotus sexdecimsporus (P. Crouan & H. Crouan) Kimbr. & Korf 1967, Coniochaeta scatigena (Berk. & Broome) Cain 1934, Sporormiella megalospora (Auersw.) S.I. Ahmed & Cain 1972 und Podospora communis (Speg.) Niessl 1883.


    Delitschia intonsa wurde ja schon von diesem Fundort vorgestellt, dennoch gehe ich kurz auf ein paar morphologische Details ein. Auf der Substratoberfläche ist das Pseudoperithezium gerade mal durch die weißfransige Mündung erkennbar, erst nach dem "Ausgraben" sieht man dann eine unterhalb der Mündung liegende dunkle "Kugel". Genau wie bei Delitschia griffithii hat auch diese Art eine eigenwillige Ascus-Apikalstruktur, die auf einigen Bildern auch gut erkennbar ist. Ansonsten gelten die üblichen Delitschia-Merkmale: bei Reife dunkelbraune bis schwarzbraune, zweizellige Sporen mit nicht über die Septierung fortlaufender Keimspalte.












    Delitschia didyma wurde von mir schon bei Kleve wie auch bei Kerpen auf Hasendung / Kaninchendung nachgewiesen und hat eine charakteristische Sporenform. Zusammen mit allen anderen Delitschia-Arten, von denen etwa 85% coprophil und 15% lignicol sind, gehört auch diese zu den Delitschiaceae, einer eher kleinen Familie mit Delitschia, Semidelitschia und Ohleriella (Hyde et al. 2013).










    Typisch ist auch die folgende Art, Coniochaeta scatigena. Bei der Sordariomycetes-Gattung handelt es sich um Dung- und Holzbewohner mit dunklen Sporen, die mehr oder weniger deutlich seitlich abgeflacht und daher besonders bei dieser Art wie Münzen aussehen (sofern sie halbschräg im Ascus liegen, sieht man das auch gut). Coniochaeta, da steckt der Wortteil "chaeta" drin = haarig, mit Seten besetzt, ist makroskopisch durchaus schon anhand der stacheligen Perithezien ansprechbar. Die Perithezien selber sind kugelig, im Gegensatz zu den konischen oder pyramidalen Pseudoperithezien von Trichodelitschia (makroskopische Ähnlichkeit aufgrund ebenfalls vorhandener Seten).


    Aufgrund der Form der Sporen werden selbige mit 3 Maßen angegeben, nämlich Länge, Breite, Höhe. Das wäre hier z.B. : 17-20x12,5-14,5x7-9 µm.










    Podospora communis, einer der vielen Arten der Gattung Podospora (sozusagen Pedizell-Dungkugelpilz), fällt makroskopisch nicht besonders auf, Form und Farbe gleichen denen vieler anderer Podospora-Arten. Mikroskopisch aber gibt es eindeutige Erkennungsmerkmale: Die Sporen haben nicht nur eine deutliche Pedizelle, sondern auch daran befindlich noch medusenartige Schleimanhängsel. Derer mag man 4 zählen, sie sind aber nicht immer klar sichtbar. Ich habe sie daher in INK (=Tusche) behandelt. Leider verkleben die Sporen häufig mit umliegenden Fragmenten oder die Anhängsel sind nicht mehr vorhanden (sie verschwinden nach einiger Zeit bzw. färben sich in INK).


    Für das Foto habe ich 3 Pilzchen aufgestellt und eines davorgelegt, damit man auch die Unterseite sehen kann (Seitenhieb an alle, die ihre Lamellenpilzchen mit Pinzettchen hinstellen...ihr Grobmotoriker).














    Dann gab es noch diese Sporormiella: S. megalospora, unverkennbar an den riesigen Sporen mit schräger Keimspaltung und delitschia-artige Fruchtkörper (ich dachte, ich könnte jetzt eine 3. Delitschia an Land ziehen, aber das war dann wohl nix).










    Und schließlich auch noch eine kleine, 0,1-0,15mm große Coprotus, die vorgestern erst erschienen ist und heute schon ein reifes Exemplar zeigte: C. sexdecimsporus. Makroskopisch kaum auffällige, weißliche bis cremefarbene, kugelige Fruchtkörper mit etwas herausragenden Sporenschläuchen. Diese enthalten genau 16 Sporen (sexdecim = 16).








    Das wars mal wieder, der nächste Bericht befasst sich mit den Pilzen aus dem Bergischen Land: Revival Teil 2.
    Seid schonmal gespannt. Byebye :D


    Hallo Wolfgang,


    haha nicht unter Druck setzen, von Hunderten von Gattungen, die darauf warten, genauer betrachtet zu werden. Ich muss schneller sein als Zotto, wenn ich das vor meinem 60. Lebensjahr fertig haben will :D


    lg björn

    Hallo Pablo,


    Urnula habe ich leider noch nicht gefunden, und auch niemanden, der mir Funde hätte zuschicken oder mir Bilder geben können. Wenn du was da hast, was noch nicht auf FP ist: her damit :D


    lg björn


    Hallo nobi,


    das ist abhängig davon, wie schnell ich die Arten zusammenkriege, die ich dafür benötige. Es geht um eine möglichst umfassende und vollständige Bearbeitung, wenngleich eine solche gar nicht möglich ist. Das Feld der Schlauchpilze ist dafür einfach zu groß. Im Prinzip geht es mir darum, dass jemand, der in Europa heimisch ist, mit dem Buch sämtliche seiner Funde bestimmen und im besten Fall mit Bildern vergleichen kann. Falls keine Bilder vorhanden sind, gibt es Schlüssel und Querverweise auf weitere Literatur.


    Das dauert aber noch. Allein die Bearbeitung der Schlüssel für eine einzelne Gattung erfordert höchste Gattungskenntnisse, die ich z.T. aufgrund fehlender Erfahrung mit Material einfach noch nicht habe. Deshalb sammle ich eifrig weiter ;)


    lg björn


    Hier hast du die Adresse verlegt, ich hab sie vor mir:


    Björn Wergen
    Zur Allmende 3
    52372 Kreuzau


    Haste wohl liegenlassen hier ^^


    Ich wäre sehr erfreut darüber, da ich bereits eine Terfezia aus Portugal habe (T. alsheikhii) und da gerne vergleichen würde.


    lg björn


    Na klar ist das eine Einladung. Eigentlich eher eine Aufforderung, und dieser hast du gefälligst nachzukommen :D
    [hr]


    Danke Gnolm-Ingo :giggle:


    Das freut mich sehr Pablo, dass dir die Texte gefallen. Ich bin lange Zeit gar nicht soviel hier ins Forum gekommen, weil ich einfach keine Zeit hatte, auch irgendwas beizutragen. Und wenn ich irgendwas mache, dann will ich es auch ausführlich machen, und nicht einfach irgendwas hinklatschen. Der Nachteil: ausführlich bedeutet auch zeitraubend...







    Hallo Stefan,


    sicher bring ich dir die ganzen Sachen liebend gerne bei. Du und alle anderen, ihr seid jederzeit willkommen. Wir könnten bei mir demnächst sowas machen wie bei Markus. Vielleicht kommt der dann auch noch vorbei und lässt sich von meiner schlech.. Spitzenküche bekochen, anstatt sich mit uns abzustressen :D


    Die Pithya hatte ich leider noch nie, obwohl wir damals einen Wacholderbusch direkt im Garten hatten. Immer danach gesucht, aber nie gefunden :(

    Hallo,


    endlich mal komme ich dazu, euch noch von meinen Erlebnissen aus 2014 zu berichten. Ja ich hab 2015 etwas mehr Konzentration und einen besseren Überblick über die ganzen Funde, die hier noch auf Untersuchung warten, ich zähle ehrlich gesagt aber die ganzen Neufunde gar nicht mehr wirklich, sondern schreibe einfach alles in eine Liste und hefte ab...ich würd gerne den Sordariomycetes-Schlüssel auf FP aktualisieren, sowieso die ganze Systematik nach den aktuellen Erkenntnissen umkrempeln (Hyde et al. 2013, Thambugala et al. 2014, Boonmee et al. 2014, alles große Dokumente über sehr große Artengruppen). Und natürlich würde ich gerne einen Schlüssel bauen für die Gattung Phaeosphaeria. Und die Ammersee-Texte von Peter Karasch schreiben. FP auf die Basidiomyceten ausweiten und mehr mit Ständepilzen arbeiten...usw usw


    Ich bekam im Juni letzten Jahres einen überraschenden Anruf von Wolfgang Prüfert, den ich bis dato nur vom Namen her kannte. Was das wohl sein mag, weswegen er mich anrief. Ich war doch ziemlich verblüfft als er mir mitteilte, dass ich für den Adalbert-Ricken-Preis nominiert sei. Ich hab ein paar Wochen zuvor noch Bilder und Texte über ehemalige Preisträger (ja Klaus, du bist gemeint) durchgelesen und mir so gewünscht, in so ca. 10-15 Jahren auch so etwas zu bekommen. Ich war / bin ja noch nicht soweit, dass ich einen solchen Preis verdient hätte, so meine Gedanken. Schließlich habe ich nur wenig publiziert und auch sonst nichts zustandegebracht, was allgemein für Aufsehen sorgen würde. Ob wohl die Webseite FP oder mein Vortrag in Tamsweg der Auslöser für diese kuriose Nominierung war?


    Ich hab mich riesig darüber gefreut, und die Tage bis zum Oktober gezählt. Ob ich wohl tatsächlich Preisträger sein werde? Oder vielleicht doch jemand anderes? Julia Kruse, oder Gernot Friebes (na gut, Österreicher, aber wayne?) hätten es doch mehr verdient. Schaut euch doch an, was die alles wissen. Naja gut, ein bisschen kann ich da vielleicht noch mithalten, als alter Mann ^^


    Irgendwann kam es dann: Wolfgang Prüfert rief mich wieder an und sagte mir, ich sei der Preisträger 2014. Was für ein Wahnsinn. Ich hatte bis dahin nicht mal viel mit der DGfM zu tun, und auf einmal waren alle Augen auf mich gerichtet. Ich solle einen Vortrag halten und bekomme dann den Preis. Ne halbe Stunde Vortrag über meine Arbeit mit den Ascomyceten. Vor einem Publikum, dass praktisch nur aus Mykologen bestand. Endlich mal konnte ich alle Geschütze auffahren, die ich hatte, ohne dass jemand mit dem überfordert war, was ich so erzählte...es beschlich mich aber das Gefühl, dass einzelne dann doch überfordert waren :shy:


    Jedenfalls bekamen sie einen Vortrag zu sehen, der wochenlang vorbereitet und bis ins Detail ausgearbeitet war. Seltene und auch neue Arten, Makro- und Mikrofotos auf einer wahnsinnig großen Leinwand vor einem Millionenpu äh vor ca. 70 Leuten, ja ich hab mich gefühlt wie ein mykologischer Popstar, anfangs aber mit dem Gefühl, dass ich was falsches erzählen könnte, dass die Professoren, die vorne in der ersten Reihe saßen ("ooh Mark Stadler, Experte für Xylariales...ich muss vorsichtig sein") denken könnten "was erzählt der da für einen Mist? Das ist doch längst überholt" oder "sein Vokabular ist viel zu schlecht, der kennt sich gar nicht richtig aus".


    Letztenendes ist alles gut gegangen und die Anwesenden waren begeistert. Mir wurde gesagt, ich hätte den Vortrag begonnen wie ein Prediger..."Asco unser unterm Mikroskop, geschlüsselt werde dein Name" :D






    lg björn

    Hallo Karl,


    dein Pilz könnte Chloroscypha sabinae sein. Vielleicht mal in diese Richtung recherchieren.





    Hallo Pablo,


    Terfezia canariensis? Wo hast du den her? Ascomyceten landen doch normalerweise auf meinem Tisch. Also muss ich wohl um Beschlagnahmung bitten :haue::D


    Hallo Ingo,


    wie genau darf ich deinen Post verstehen?


    lg björn

    Hallo,


    ich wollte ja eigentlich was über Dungpilze schreiben, aber gestern kam schon unerwartet plötzlich das Paketchen mit den spanischen Kollektionen an. Das hatte gerade mal 4 oder 5 Tage gebraucht, und so habe ich mich direkt den beiden darin befindlichen Pilzchen gewidmet.


    Dabei muss gesagt werden, dass die mediterrane Pilzflora vielerlei Arten aufweist, die es bei uns gar nicht oder höchst selten gibt (oder vielleicht auch noch gar nicht entdeckt wurden). Der Gitterling (Clathrus ruber) ist so ein Beispiel eines mediterranen Pilzes, der sich 2014 mehrfach an verschiedenen Orten in NRW gezeigt hatte. Das war schon überraschend schnell und ist vermutlich dem Klimawandel zuzuschreiben, vielleicht reichen die paar Zehntelgrad auch einfach aus, damit die "Pilzblume" sich bei uns wohlfühlt.


    Nundenn, die Pilze, die ich hier vorstellen will, sind Pseudopithyella minuscula (Boud. & Torrend) Seaver 1928 und Strobiloscypha cupressina Peric & Pfister 2013.


    Pseudopithyella minuscula ist ein kleiner, 1-2mm breiter operculater Becherling aus der Sarcoscypha-Verwandtschaft und daher entsprechend knallrot gefärbt. Der Pilz wächst an abgefallenen, modernden Ästchen und Nadeln von Zypressen und Wacholder (Juniperus). Für gewöhnlich sitzt die Art mit einem zusammengezogenen Stielteil dem Substrat auf und ist außen blassrötlich gefärbt. Mikroskopisch interessant sind die Ascusspitzen: ein anscheinend einzigartiger Öffnungsmechanismus mit einer beidseitig ausgebeulten Form. Ich musste irgendwie an Krieg der Welten (der neue Film) denken :D














    Strobiloscypha cupressina, so sagt der Name ja schon, wächst gewöhnlich auch an Zypressennadeln und -zweigen, wurde hier aber an Wacholdernadeln (Juniperus) gefunden. Es gibt in der Gattung nur 2 Arten, die sich hauptsächlich durch verschiedene Sporengrößen unterscheiden (S. keliae hat größere Sporen). Der Pilz erinnert makroskopisch an eine Mischung aus Desmazierella acicola (Kiefernnadelbecherling) und Rutstroemia elatina. Mit dem letztgenannten hat sie freilich nichts zu tun, sind die Asci doch deutlich operculat (wie man auf dem letzten Bild erkennen kann). Für Strobiloscypha wurde von Peric & Pfister 2013 die Familie Chorioactidaceae vorgeschlagen, darin befindet sich auch die besagte Desmazierella. Letztlich bleibt aber die eindeutige Zugehörigkeit ungelöst, wer im Indexfungorum nachschlägt, bekommt sogar Sarcosomataceae als Familie angezeigt. Strobiloscypha bleibt also noch ein mykologisches Waisenkind.











    Das wars mal wieder, beim nächsten Mal kommen aber die Dungpilze dran (wenn es meinem Rücken wieder besser geht). Bis dahin


    lg björn

    Hallo Kerstin,


    das wird aber ohne mikroskopische Details schwierig, denn da kommen mehrere Arten in Frage. Bei der Färbung könnte man z.B. Corticium roseum vermuten, eine blassrosa gefärbte Art mit fein fransigem Rand. Es kann aber auch eine Peniophora oder eine Phanerochaete sein. Was es letztlich ist, wird wohl ungeklärt bleiben, es sei denn, du mikroskopierst das Teil oder schickst es jemandem zu Mikroskopieren zu.


    lg björn


    Ganz einfach: A. brassicae wurde auf Kohl beschrieben, und zwar von P. Crouan & H. Crouan 1857:


    [font="Times New Roman"]"Croît sur le troncs de Choux pourris, aux environs de Brest[/font]"


    lg björn

    Hallo,


    beim Vorbeigehen mal schnell ein Ästchen von einem Berberitzenbusch abzureißen, kann einen Stunden kosten. Vorausgesetzt, man schaut sich die Bewohner unter der Rinde etwas genauer an. Die zwei angetroffenen Arten, Cucurbitaria berberidis (Pers.) Gray 1821 und Diaporthe detrusa (Kunze) Fuckel 1870 sowie eine neue Kollektion von Thyronectria lamyi (Desm.) Seeler 1940 möchte ich euch hier vorstellen.


    Berberitze im Feld zu erkennen ist einfach: meistens ein ca. 1-1,5m hoher Busch mit grünen oder, in der Zuchtform, mit weinroten Blättern. Die Äste sind sehr stachelig, wobei die Stacheln immer zu dritt an einer Stelle sitzen. Angetroffen werden kann die Berberitze in Gärten und Parks, als Begrenzungshecken und in montanen Regionen auch wild in Laub- und häufiger Nadelwäldern. Es gibt diverse Pilzarten, die auf Berberitze spezialisiert sind, darunter dürften die 3 oben genannten Arten wohl die häufigsten und auffälligsten sein. Tremella exigua Desm. 1847 wächst nur indirekt auf Berberis, da dieser Zitterling den Pseudoperithezien von C. berberidis aufsitzen kann.



    Cucurbitaria berberidis, der Berberitzen-Kugelpilz (siehe auch PdS Band 1, Nr 385), kennzeichnet sich durch brombeerförmige Fruchtkörper mit ziemlich dicker Wand und in Relation dazu wenig Hymenialstruktur. Die Fruchtkörper findet man erst im Februar in reifem Zustand (vorher gibt es sie zwar auch schon, sie sind aber innen weiß (und trotzdem nicht essbar). Per Stereolupe kann man nach einem Querschnitt bereits gelbbraune Striche erkennen, die alle dieselbe Richtung haben.
    Mit 0,3-0,6mm ist der Kernpilz zudem vergleichsweise groß, und da er häufig rasig wächst bereits im Feld erkennbar. Die Sporen sind auffällig mauerförmig (= dictyospor), ein bedeutendes Merkmal für die holzbewohnenden Gattungen Cucurbitaria, Teichospora und Chaetoplea (sowie diverse Kleingattungen). Die Pseudoperithezien von Cucurbitaria-Arten sind lange geschlossen und haben keinen sichtbaren Ostiolus (das erinnert an den Begriff "Cleistothezium", welcher hier aber aufgrund der anscheinend einheitlich apikal öffnenden Fruchtkörper nicht angewendet wird). Bei Teichospora sieht das anders aus, ihre meist einzeln wachsenden Fruchtkörper haben eine mehr oder weniger deutliche Spitze. Achja und es gibt auch noch diverse lignicole Pleospora-Arten, die aber eingesenkt und noch kleiner als 0,3mm sind :D


    C. berberidis gehört in die Familie Cucurbitariaceae innerhalb der Pleosporales. Die Gattung Cucurbitaria hat bei uns etwa 24 Arten (dazu habe ich mal eine Zusammenfassung geschrieben).

















    Diaporthe detrusa ist ein Sordariomycet aus der unübersichtlichen Gattung "Kugelpilz" (Diaporthe). Das sind zuweilen Pflanzenschädlinge, die auch Nutzpflanzen angreifen und zum Absterben bringen, und sodann auf dem abgestorbenen Material ihre Hauptfruchtformen bilden. Typischerweise hat eine Art dieser Gattung valsoide Fruchtkörper, also mehrere Perithezien zusammengefasst in einem Stroma. Die Perithezien reißen auch zusammen die Rinde auf und erscheinen mittels ihrer Mündungen dann an der Oberfläche (im Feld gut erkennbar). Die valsoide Anordnung ist nur im Querschnitt zu erkennen! Bei Schnitten durch das Substrat kann man auch schwarze Linien erkennen: das sind Begrenzungslinien, die den direkten Einfluss des Pilzes markieren.


    Die Sporen von Diaporthe-Arten sind 2zellig und haben meistens mehrere Tropfen pro Zelle (häufig 2). Typisch ist die Apikalstruktur der Sporenschläuche: congophil, also in Kongorot deutlich selektiv einfärbbar.


    Florian hatte sich bei seiner zuletzt gefundenen Valsa zudem noch über die Sporen- und Ascusverteilung gewundert ("Sporen überall verteilt"). Das ist charakteristisch für die ganze Ordnung Diaporthales: es gibt keine definierte Hymenialstruktur, wie oben bei Cucurbitaria gezeigt. Asci hängen an Hyphen wild durcheinander. Wären die Sporen also gefärbt, wäre der Querschnitt gepunktet und nicht gestrichelt.


    Man achte auch auf die dicken Paraphysen. Diese lösen sich bei längerem Aufenthalt sowie auch bei völliger Reife der Fruchtkörper auf. Das ist der Grund, warum die Perithezien manchmal innen weißlich (mit vielen Paraphysen) und manchmal innen schwarz (Paraphysen alle weg) erscheinen.











    Thyronectria lamyi hat keine definierte systematische Position (Sordariomycetes, ohne Ordnung). Der Pilz erinnert entfernt an Pustelpilze der Gattung Nectria, unterscheidet sich von diesen aber durch die Perithezienwand und Farbe, sowie durch mauerförmige Sporen, die sehr schnell zu Sekundärsporen zerfallen. Man kann die Sporen mit Kresylblau anfärben, um die Septierungen deutlicher darzustellen (ohne Färbung kaum erkennbar).







    Das wars mal wieder, der nächste Beitrag beschäftigt sich mit Sven's Dungpilzchen, die ich hier einen nach dem anderen zusammensammle. Macht euch auf was gefasst :evil:



    lg björn