Lieber Hexenopa,
Sicher bist du kein Kunstbanause!
Im Rückblick bedaure ich sehr, dass ich anfangs aus Oberflächligkeit das Auge besonders auf die liegende Frau gelenkt hatte. Mir ging es leider nur (auch) um den Hallimasch. Damit wird dem Kunstwerk aber in seiner Gesamtheit keinerlei Rechnung getragen. Zur Verdeutlichung zeige ich dir nun Bilder, um die es in meinen Augen in erster Linie geht, das Hohe Gericht, dargestellt durch Untiere,

die Inschriften, und die am Boden liegende Verurteilte,


Die liegende Anne Färber (ich habe danzu bereits umfangreiche Ausführungen gemacht) mit ihrem inzwischen eingetreten Hallimaschwildwuchs ist für den Vorübergehenden nicht auf den ersten Blick zu erkennen, dies hat der Künstler womöglich auch beabsichtigt. Für den ein oder anderen "Pilzbegeisterten" könnte es doch durchaus auch kurios und einzigartig sein, wenn nun die Romanfigur durch den Hallimasch erneut vorzeitig zu Tode kommt?
Es gibt, das wirst du sicher wissen, in der Kunst sogar eine bestimmte Richtung, die die Kunst vergänglich werden lässt. In dem von mir vorgetragenen Beitrag meldet sich diese "Richtung" ungefragt zu Wort.
Zur Kunst und zum Kunstgeschmack verhält es sich ähnlich wie schon der im Wort enthaltene "Geschmack", und der ist bekanntlich, zum Glück, unterschiedlich.
viele Grüße, Bernhard
PS:
1. der Künstler hat aus dem Baumstumpf in seiner Art einen grausamen Hexenprozess aus dem Mittelalter geschnitzt,
2. wieso muss man sich trauen (und wird dann auch noch gelobt), wenn man seine Meinung sagt?