Beiträge von Jule

    Hallo ihr Lieben,


    für heute habe ich mir den Aronstab (Arum maculatum) ausgesucht. Es ist eine Pflanze der basenreichen Böden, welche die etwas "reicheren" Mischwälder anzeigt. Er bildet als Blüte eine Kesselfalle aus, bestäubt wird er durch die Anlockung von Schmetterlingsmücken, die durch den ausstörmenden Harngeruch der Pflanzen angelockt werden und in die Kesselfalle abstürzen.




    Die Blätter haben oftmals schwarze Flecken ausgebildet, die auch ausgebeult oder eingedellt sein können, mit einem Pilzbefall hat das allerdings nichts zu tun. Von diesem Flecken, die manche Populationen ausbilden, hat die Pflanze nämlich ihren Namen.
    Im Herbst bildet die Pflanze einen dichten Fruchtstand aus orangen Beeren, die giftig sind.




    Auf dieser Wirtspflanze gibt es nicht viele Kleinpilze.


    Fangen wir mit den seltenen Brandpilzen an.
    Hier gibt es nur einen einzigen: Melanustilospora ari (Cooke) Denchev
    Die Lager bleiben dauerhaft von der Epidermis bedeckt. Sie sind als etwas erhabene, oft eckige und etwas hellgrün oder bleiern wirkende Flecken an den Blättern ausgebildet. Von der Unterseite her sieht man sie am besten.




    Wenn man ein befallenes Blatt ins Licht hält, sieht man die Sporenmasse dunkel durchscheinen.



    Sicherheit kann letzendlich nur das Mikroskop geben. Kratzt man allerdings mit dem Fingernagel etwas die Epidermis der Lager zur Seite, so kann man oft schon das dunkle Sporenpulver sehen.
    Mikroskopisch sind die Sporen übrigens sehr hübsch. Sie sind kugelig, relativ dickwandig, olive bis braun und messen 15–“19 x 13–“15 µm.




    Der Rostpilz der am häufigsten auf dem Aronstab gefunden werden kann ist Puccinia sessilis W.G. Schneid. Diesen hatte ich euch schon auf dem Schneeglöckchen gezeigt, vll erinnert ihr euch.
    Es bildet im Frühjahr erst kleine kugelige Pyknien (Spermogonien) aus welchen dann etwas später die orangen becherförmigen Aecien entstehen. Je nach Umwelteinflüssen können die Aecien kurz becherförmig bis hin zu länger röhrig sein.





    Der Pilz wechselt danach im Sommer für die Ausbildung der Uredien und Telien auf das Glanzgras (Phalaris arundinacea) um dort seine Entwicklung zu beenden.


    Es gibt noch zwei weitere viel seltenere Rostpilze auf dem Aronstab, die wie diese Art mit Pyknien starten, dann aber ein polsterförmiges Aecidium bilden. Sie sind untereinander sehr schwer auseinander zu halten, beide gehrören in die Gattung Melampsora.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe am 22.03.2013 in D, Bayern, Oberfranken, sö Bayreuth, bei Fürsetz, westlich Bahnstrecke, saurer Fichtenforst, Wegrand; MTB: 6035/4, Höhe NN: 385m auf einem Blattstiel eines abgestorbenen Efeublattes eine Anamorphe eines Pilzes gefunden.


    Fruchtkörper bis 0,2mm lang, mit Haaren. Konidien 20 - 25 x 4 - 5 µm, hyalin.


    Ich denke, dass es sich hierbei um Colletotrichum trichellum handelt, was meint ihr?




    Außerdem fand ich noch eine unreife Trochila craterium und Phoma pulla Sacc.




    Liebe Grüße Jule

    Hallöle,


    Schöner Beitrag.


    Dein Ehrenpreis ist allerdings nicht V. filiforme sondern V. persica.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    wie ihr ja schon am Rande mitbekommen habt, beschäftige ich mich auch mit Flechten. Da man nicht alles bis zur Erschöpfung ausleben kann, Flechten allerdings sehr gute Zeigerorganismen sind und ich ab und an freiberuflich kartiere, habe ich mich ein bisschen in die Rindenflechten eingearbeitet. Alles was man sich genauer anguckt, in Ruhe mit nach Hause nimmt und mit der Literatur versucht nachzuvollziehen prägt sich sowieso besser ein.


    Also habe ich in 2012 und 2013 mir das Lindenrondell an unserer Uni vorgenommen und bin dort akribisch um jede Linde geschlichen und habe mir die Flechten angeguckt, neue eingesackt und diese mit der Literatur bestimmt.


    Wie ihr ja alle wisst, sind Flechten eine Symbiose aus Algen und Pilzen, weshalb sie auch, zumindest peripher, in dieses Forum gehören. Sie können gut als Zeigerorganismen verwendet werden, da eine Reihe von ihnen ziemlich empfindlich auf das Vorhandensein von Luftschadstoffen reagieren. So kann man, aufgrund des Fehlens oder des überdurchschnittlichen Vorhandenseins einer Flechte auf die Luftqualität des Ortes schließen.


    Es gibt eine Reihe an Rindenflechten, die recht gut ansprechbar sind. Aber auch hier ist bald eine Grenze erreicht, wo es ohne Chemie oder Mikroskopie nicht weitergeht.


    Ich würde euch in diesem Beitrag gerne ein paar dieser Rindenflechten vorstellen, damit ihr vielleicht eure Flechten in Zukunft ansprechen könnt.


    Die meisten hier vorgestellten Arten stammen von frei stehenden Bäumen der Winter-Linde (Tilia cordata). Bayreuth hat eigentlich recht gute Luft, das seht ihr zum Beispiel daran, dass sogar Usneen bei uns vorkommen. Diese sind zwar oft etwas kümmerlich ausgebildet (die Bedingungen sind eben nicht optimal), aber es reicht trotzdem aus. Wenn man Flechten suchen will, muss man eigentlich gar nicht weit gehen, der nächste Baum reicht. Und dort einfach mal in Ruhe die Arten angucken. Man sollte sich Flechten immer im trockenen Zustand angucken, sobald sie feucht sind verändern sie so stark ihre Farbe, dass sie untypisch aussehen und das Ansprechen sehr erschwert werden kann. Linde zählt übrigens zu den Bäumen die von Natur aus eine mäßig saure Borke haben.


    Nur kurz zu den Begriffen die ich anwenden werde:
    Thallus: Das Lager der Flechte
    Apothecien: Die Fruchtkörper, hier meist Scheibenförmig
    Sorale: für die vegetative Vermehrung, meist mehlige Aufbrüche des Lagers (Adjektiv: sorediös)
    Isidien: auch fürd ie vegetative Vermehrung. Meist stift- oder korallenförmige auf den Lagern
    Wuchsweisen: Strauchflechte, Krustenflechte, Blattflechte
    Rhizinen: wurzelartige zur Anheftung dienende, meist fädliche Anhängsel (auf der Thallusunterseite)


    Epiphytische Flechten auf Rinde:


    Lindenrondell an der Uni


    Flechtengemeinschaft auf Linde


    Bryoria fuscescens
    Es handelt sich hierbei um eine braune Strauchflechte, welche keinen weißen Zentralstrang in der Mitte der Äste ausbildet (dieser wäre ein typisches Merkmal für die Gattung Usnea). Die Art bevorzugt saure Borke (auch sekundär durch Schadstoffe angesäuert ist i.O.).



    Buellia punctata
    Es handelt sich hierbei um eine sehr häufige Krustenflechten, welche allerdings einen schwer zu unterscheidenen Doppelgänger hat. Die schwarzen Apothecien haben einen schwarzen Eigenrand, der Thallus ist grau.


    Sie kann am ehesten mit Lecidella eleaochroma verwechselt werden, diese hat allerdings durchsichtige Sporen. Ein Blick ins Mikro verschafft hier also Klarheit.


    Evernia prunastri
    Dies ist ebenfalls eine sehr häufige Flechte. Sie bildet ein strauchförmiges Lager aus und unterscheidet sich von den ähnlichen Ramalina-Arten (s.u.) durch die unterschiedliche Fräbung der Thallus Ober- und Unterseite. Hier oben mintgrün und unten weißlich. Die Rinde reagiert mit KOH gelb.


    Hypocenomyces scalaris
    Eigentlich auch keine seltene Flechte, die aufgrund ihrer Wuchsform gerne übersehen wird. Das Lager besteht aus vielen kleinen muschelförmig übereinander stehenden Schüppchen. Die Ränder sind sorediös.


    Hypogymnia physodes
    Diese aus der Gattung der Blasenflechten stammende Flechte hat, wie der Name sagt, einen aufgeblasenen hohlen Thallus. Diese Art hat typischerweise Bortensorale. Die Verwechslungsart, siehe darunter, bildet eine andere Form von Soralen aus.


    Die Unterseite ist braun glänzend.


    Die ähnliche Hypogymnia tubulosa hat ebenfalls den für die Gattung typischen hohlen Thallus, aber sie bildet deutliche Kopfsorale aus.


    Die Gattung Lecanora ist sehr stark vertreten unter den Flechten, aber auch sehr schwer zu bestimmen.
    Lecanora chlarotera: Das Lager ist warzig runzelig, Apothecienrand wulstig.


    Epihymenium hellbraun, durch Zugabe von KOH löslich (die äußere Schicht, die man auf dem Bild sieht)


    Sporen einzellig und hyalin.


    Parmelia acetabulum: Gut kenntlich durch ihre dunkelgrüne düstere Färbung. Eigentlich unverwechslbar. Thallusunterseite braun mit einfachen schwarzen Rhizinen.


    Parmelia caperata: mintfarbene Blattflechte mit großen Lappen. Unterseite stark runzelig. Es gibt ähnliche Arten. Diese ist aber gut kenntlich durch das fehlen von Pseudocephellen (wie die aussehen, siehe Parmelia sulcata).


    Parmelia exasperatula: Lager dicht mit keulig bis spatelförmigen Isidien besetzt, welche hohl sind. Unterseite des Thallus glänzend und hellgrau. Durch diese Merkmale gut kenntlich.


    Parmelia saxatilis: Korallenförmig Isidien und eine schwarze Unterseite, die am Rand hellbraun ist. Ansonsten wie bei vielen Parmelien ein grauer Thallus.


    Parmelia sulcata: Wohl eine der häufigsten Blattflechten auf Borke. Typisch sind die eckigen Lappenenden und die weißen linienartigen Aufbrüche, die Pseudocephellen genannt werden.


    Parmelia tiliacea: Eine recht eindeutige Flechte, die sehr hell ist. Ähnliche Art: P. pastillifera, welche knopfförmige Isidien hat.


    Phaeophyscia orbicularis: Auch dass ist eine sehr häufige Blattflechte, die aber auch auf Stein gefunden werden kann. Apothecien werden eher selten ausgebildet. Sie fällt durch die schwarze Färbung und die sorediösen Aufbrüche des Lagers auf.


    Paraphysen mit bräunlichen Pigmenten.


    Physcia adscendens: Häufige Art, die sehr leicht verwechselt werden kann. Die beiden Arten kann man nur im erwachsenen Stadium gut trennen. Flechte mit helmförmigen Soralen. Verwechslungsart: Ph. tenella: Bortensorale


    Physcia tenella: Links asexuelles Stadium, rechts sexuells Stadium (mit Apothecien)


    Links asexuelles Stadium (Soredien), rechts sexuells Stadium (mit Apothecien)


    Sporen braun-grau.


    [/b]Physcia aipolia: Wieder eine Art, die leicht mit einer anderen (Ph. stellaris) verwechselt werden kann. Diese Art hier zeichnet bereifte Apothecienscheiben, welche Ph. stellaris nicht hat. Außerdem reagiert das Lager mit KOH quietsch gelb.


    Sporen braun und zweizellig


    [b]Physcia stellaris: keine bereiften Apothecienscheiben, Lager mit KOH keine Reaktion (im Bild hier sind durch die Feuchtigkeit nur die Algen hervorgetreten).


    Sporen 20 - 21 x 8 - 10 µm.


    Platismatia glauca: Rand der Blattflechte ist wellig, die Unterseite stark glänzend.


    Pseudoevernia furfuracea: Strauchflechte die mit zahlreichen Isidien besetzt ist.


    Unterseite des Thallus weiß


    Ramalina farinacea: Die Gattung zeichnet sich durch die gleich gefärbte Thallus Ober und Unterseite aus (beides mintgrün). Es handelt sich hierbei um die häufigste Art der Gattung. Die Sorale befinden sich an den Lappenenden. Fund stammt auch nicht von Linde sondern Esche ausm Botanischen Garten.


    Ramalina fastigata: Eine sehr seltene Ramalina Art, die wegen ihrer geringen Toxitoleranz gefährdet ist. Typisch sind die großen Apothecien und dass weder Soredien noch Isidien ausgebildet werden. Der Fund ist ausnahmsweis von zu Hause, jaja, die gute Luft der Küste ;)


    Strangospora pinicola: Eine leicht zu übersehene Krustenflechte, deren Apothecien auffallend rotbraun und rundlich sind.


    Mikroskopisch ist die Art durch ihre sackförmigen Asci mit zig runten hyalinen Sporen sehr leicht kenntlich.


    Usnea filipendula: Von den Bartflechten die häufigste. Arten der Gattung sind auf saubere Luft angewiesen. Die meisten kommen deswegen auch in Wäldern abseits der Städte vor. Wie für die Gattung typisch, befindet sich in der Mitte der Äste ein weißer Zentralstrang.


    Xanthoria candelaria: Die Gattung Xanthoria ist leicht kenntlich durch ihre blutrote Färbung, wenn sie mit KOH in Kontakt kommt. Es ist eine schmallappige Flechte, die ein feinstrauchiges Lager aufweist.


    Xanthoria parietina: Die häufigsten Flechte, ein Ubiquist, kommt überall vor; Lager reagiert mit KOH blutrot.


    Die Sporen sind hyalin



    Uah, ich muss mir selber nochmal antworten, ich kann keine Bilder mehr hochladen ;)


    Bis gleich :)


    Jule[hr]
    Noch kurz den Rest, wobei kurz ansichtsache ist, der Beitrag hat eindeutig zu lange gedauert.


    Xanthoria polycarpa: Eine Xanthoria, die fast nur aus Apothecien besteht. Meist werden nur kleine Lager ausgebildet. Die Gattung reagiert mit KOH blutrot.


    Sporen


    Die Asci sind sackförmig, die Paraphysen erinnern an den Schwanz einer Ringelnatter



    Aber, es wäre ja verwundernswert, wenn es nicht auf Parasiten auf den Flechten gibt. Es gibt vier Arten, die auf Rindenflechten recht häufig zu finden sind, man muss sie nur kennen und drauf achten.


    Illosporiopsis christiansenii: Ein sehr auffälliger Pilz auf einer Flechte, welcher vor allem auf der Gattung Physcia und Parmelia vorkommt. Er bildet quietschpinke Polster an lebenden Thalli.


    Konidien sind hyalin, wurstförmig und am Ende spiralig eingerollt.


    Marchandiomyces aurantiacus: Parasitiert tote Lager von Flechten, hier Physcia tenella. Es gibt in der Gattung noch zwei weitere ähnliche Arten.


    Konidien rundlich, 1bis 3 zellig.


    Vouauxiella lichenicola: Hatte ich ja im Forum angefragt, ist im Grunde auf allen Gattungen von Flechten recht häufig. Es sind kleine schwarze runde Fruchtkörper auf dem Lager, in welchen sehr kleine Konidien gebildet werden.


    Xanthoriicola physciae: Ein Flechtenparasit der auf der Gewöhnlichen Gelbflechte recht häufig gefunden werden kann.


    Es handelt sich hierbei um einen Imperfekten Pilz, der auf der Apothecienscheibe der Flechte dunkelbraune Konidienträger mit kleinen, bis einfach septierten Konidien ausbildet.



    So, ächz, nun brauch ich Urlaub davon :D


    Ich hoffe der Beitrag regt euch an mal intensiver auf die Flechten an Rinde/Borke zu achten.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo Björn,


    super. Ich hatte den Artikel gelesen und auch die von dir genannte Art in Betracht gezogen, war aber irritiert wegen dem eigentlich "Nadelbewohneneden".


    Vielen Dank für die Bestimmung.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe am 22.03.2013 in D, Bayern, Oberfranken, s Bayreuth, bei Destuben, Thiergärtner Straße, Panzerteichweg, Mischwald; MTB: 6035/4, Höhe NN: 390m auf liegenden, gefällten Kiefernstämmen (Pinus sylvestris) zwei Pilze gefunden.


    Der eine ist Therrya fuckelii, da bin ich mir eigentlich sicher (Sporen 90 - 100 x 4 - 5 µm).



    Nun habe ich direkt daneben und auch manchmal dazwischen aber noch einen anderen Pilz gefunden, dessen Konsistenz auch irgendwie gallertig war. Die Konidien haben stellenweise im Alter eine Septe ausgebildet und messen 32 - 40 x 10 - 14 µm. Die Form reicht von leicht bis stark Tropfenförmig. Zur Basis sind sie immer etwas verjüngt.



    Was meint ihr, könnte das hier die Anamorphe zu Therrya fuckelii sein?


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    für heute habe ich mir eine recht unscheinbare Pflanze ausgesucht, die allerdings im Frühjahr in vielen Wäldern vorkommt.
    Das Moschuskraut (Adoxa moschatellina) war lange die einzige Art in der Familie der Moschuskrautgewächse. Bis nun die Molekularbiologen die Schneeballarten (Viburnum) auch in diese Familie verschoben haben.
    Es ist eine Pflanze die wegen ihrer geringen Größe leicht übersehen werden kann. Erschwerend hinzukommt, dass sie grün blüht.




    Die Menge der Kleinpilze an Moschuskraut ist überschaubar, aber es gibt hier natürlich wie immer häufige aber auch seltene Pilze.


    Anfangen möchte ich mit den Vertretern der Rostpilze:


    Hier gibt es einen recht verbreiteten der auch kein unauffälliges Befallsbild ausbildet. Es handelt sich hierbei um Puccinia adoxae R. Hedw.
    Dieser Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel, er hat seinen Entwicklungszyklus sogar auf die Ausbildung von nur Telien (welche das Überwinterungsstadium der Rostpilze sind) reduziert.



    Der Befall äußert sich durch oftmals kreisrund angeordnete dunkelbraune Lager, welche recht bald zu stäuben anfangen. Diese können sowohl auf den Blättern als auch Stielen ausgebildet sein. Ganz jung sind die Lager eher pustelförmig, fallen nocht nicht so stark auf:



    Im Alter sind die Lager recht groß und stäuben. Am folgenden Bild kann man etwas die Lebensweise der Rostpilze erahnen. Wie man sieht, ist das Wirtsgewebe direkt um das Pilzlager noch grünlich und mit Chlorophyll, während das umliegende Gewebe son gelb verfärbt ist und somit nicht mehr lebensfähig ist. Obilgat phytoparasitische Kleinpilze "wollen" ihren Wirt natürlich so lang wie möglich am Leben erhalten, denn sobald der Wirt eingeht, geht der Pilz auch ein. Deswegen ist das Wirtsgewebe um die Pilze meist noch aktiv, während der Rest schon abgestorben ist.



    Mikroskopisch zeigen sich die für die Gattung Puccinia typischen zweizelligen Teliosporen (bei der Gattung Uromyces sind die Teliosporen immer einzellig). Sie haben auf der Spitze eine kleine durchsichtige Papille sitzen.



    Es gibt noch 2 Rostpilzarten, welche Aecien auf dem Moschuskraut ausbilden (also kleine becherförmige Sporenlager, siehe Schneeglöckchen). Diese sind allerdings nicht allzu häufig und schwer auseinander zu halten - hier besteht dringender Forschungsbedarf.


    Es gibt auf dem Moschuskraut aber auch Vertreter der so genannten "Fungi imperfekti". Es handelt sich hierbei um Deuteromyceten. Bei ihnen fehlt die Teleomorphe oder sie wurde schlichtweg noch nicht entdeckt. Auch wenn es nach neusten Stand der Wissenschaft üblich ist den Namen der Teleomorphe bei diesen Deuteromyceten anzugeben, so werde ich dennoch den Namen der Anamorphe benutzen und in Klammern die vermutete Teleomorphe schreiben (um es etwas deutlicher zu machen).


    Ramularia adoxae P. Karst. (Teleom: Mycospaerella sp.) bildet auf etwas vertrocknet wirkenden Blattstellen einen weißlichen Rasen auf der Unterseite aus.




    Es gibt auf dem Moschuskraut aber auch mal wieder einen Vertreter der Recht niederen Flagellatenpilze (Chytridiomycota).
    Synchytrium anomalum J. Schröt. wird nur sehr sehr selten auf dem Moschuskraut gefunden.
    Das Befallsbild sind kleine durchsichtige Gallen, in deren Inhalt man schon die Dauersporen erkennen kann, welche der Pilz ausbildet.





    Auch hier lohnt sich die Suche nach den Pilzen eher in der Mitte oder gen Ende der Vegetationsperiode der Pflanze. Puccinia adoxae sollte denke ich jeder von euch finden können, wenn er denn das Moschuskraut in seiner Nähe hat und auch erkennt :)


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    mein Internet war 7 Tage außer Gefecht, deswegen gibt es erst heute wieder einen neuen Beitrag über obligat phytoparasitische Kleinpilze.


    Diesmal habe ich mir das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) herausgesucht. Die Pilze die darauf vorkommen, kommen auch auf dem Märzbecher vor. Allerdings möchte ich jetzt am Anfang schon darauf hinweisen, dass Kleinpilze auf Schneeglöckchen und Märzbecher alle sehr selten sind und ich selber auch erst zwei gefunden habe.


    Das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) müsste eigentlich jeder von euch kennen. Viele haben es im Garten gepflanzt, es verwildert auch sehr gerne.





    Wenn das Schneeglöckchen in Vollblüte ist, ist der Zeitraum für die Suche dieser Kleinpilze auf jedenfall noch zu früh. Am besten fängt man an, sobald diese verblühen. Man sollte sich große Flächen von Schneeglöckchen in Wäldern merken, seltsamerweise tendieren manche Kleinpilze dazu eher verwilderte Bestände als direkt gepflanzte zu befallen. In einem größeren Bestand ist die Chance eines Erfolges sowieso größer :)


    Ich möchte euch hier gerne die beiden Pilze zeigen, die mir bisher auf Schneeglöckchen gelangen. Es handelt sich bei beiden um wirtswechselnde Rostpilze, welche ihre Pyknien und Aecien auf dem Schneeglöckchen ausbilden, und dann auf verschiedene Wirte für die Ausbildung der Uredien und Telien wechseln.


    Der erste Rostpilz ist Melampsora galanthi-fragilis Kleb. Während dieser Pilz früher noch ausgesprochen selten war, breitet er sich im moment aus. Man hat eigentlich gute Chancen ihn zu finden, ich selber habe schon 13 Fundorte, verteilt auf Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern.
    Der Pilz bildet im Frühjahr auf den Blättern erstmal kleine runde orange Pyknien aus. In diesem Stadium ist der Rostpilz noch nicht ansprechbar, denn die weitere Art die ich gleich vorstelle, beginnt ihre Entwicklung genauso.



    Die Pyknien produzieren eine zuckrige Substanz (in der die Sporen enthalten sind), um von Insekten verbreitet zu werden. Leider musste ich bei diesem Pilz schon häufiger feststellen, dass Schnecken gerne "rüberraspeln" und dann so gut wie kaum noch was vom Pilz vorhanden ist. Aber Ameisen mögen diese Ausscheidungen der Pyknien zum Beispiel auch sehr gerne.



    Nach diesem Stadium werden relativ bald die Aecien gebildet, welche hier ein polsterförmiges Aussehen haben. Sie sitzen unter der Epidermis und brechen mit einem Längsspalt aus dieser hervor. Weil hier eine "Pseudoperidie" fehlt, die dem Lager ein becherförmiges Aussehen gibt, werden solche polsterförmigen Lager auch als Caeoma bezeichnet.




    Die Sporen dieser Lager sind orange, rundlich bis oval, feinwarzig und messen 18–“21 x 15–“19 µm.



    Im Sommer wechselt der Rostpilz auf verschiedene Weiden, vor allem auf Schmalblättrige aus der Gruppe S. fragilis und S. pentandra um dort seine Entwicklung zu vollenden. Dieser Wirtswechsel ist hier allerdings fakultativ, sprich, er ist nicht zwingend notwendig.


    Der zweite Rostpilz ist Puccinia sessilis W.G. Schneid. An sich ist dieser Pilz nicht selten, er befällt eine Reihe an verschiedenen Arten, wie Maiglöckchen, Aronstab, Weißwurz oder wie eben hier das Schneeglöckchen. Aber auf dem Schneeglöckchen ist er eine äußerste Rarität- Dieser Fund ist übrigens das erste mal in Deutschland, dass P. sessilis auf dem Schneeglöckchen gefunden wurde. Bisher ist mir auch kein weiterer Nachweis des Pilzes auf diesem Wirt gelungen.



    Dieser Pilz bildet wie die obige Art erst Pyknien aus, auf welche nacher die Ausbildung der Aecien folgt. Diese sind hier allerdings becherförmig, sie haben eine Pseudoperidie.



    Die Sporen sind orange, etwas irregulär und messen 18–“21 x 15–“18 µm.



    Auch dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Im Sommer wechselt er auf das Glanzgras (Phalaris arundinacea) um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.


    Viel Erfolg bei der Nachsuche!


    Liebe Grüße Julia

    Lieber Eike,


    auch ich wünsche Dir Alles erdenklich gute in Deinem neuen Lebensjahr. Weiterhin viel Spass mit den Pilzen und viel Erfolg bei Deinen nächsten Vorhaben.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo Björn,


    es ging auch in diesem Posting nicht darum was es ist, sondern ob das im ersten Beitrag später so aussieht oder obs was anderes ist ;)


    Aber dann weiß ich Bescheid.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo,


    wieder ich, falls von Interesse:


    Bild 1: Das dicke gelbe in der Mitte ist Xanthoria parietina (Gewöhnliche Gelbflechte). Das graue drumherum mit den Haaren an den Lappen ist die Schwielenflechte (Physcia tenella). Und das gelbe "Pulver" ist Caloplaca citrina.


    Bild 2: Die einzige "neue" ist graue Lappenflechte im Vordergrund, das ist Parmelia sulcata.


    Achja, nicht dass man denkt ich kenne mich bei Flechten auch noch sau gut aus :D Ich beschäftige mich immer mal wieder mit Rindenflechten.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo Björn,


    ich hab den Stock natürlich mal wieder aus dem Fenster geworfen. Ich hab aber an der Stelle neue gesucht. Beim Absuchen habe ich nun wieder eine braune Anamorphe gefunden, aber diesmal mit stellenweise mauerförmigen Konidien. Das geht von einfach, zu zweifach zu dreifach septiert etc.



    (Aber auf einem anderen Ast habe ich den zweizelligen von oben auch wieder gefunden, puh).


    Ist nun das neue einfach reifer oder wieder was vollkommen anderes?


    Ich habe eine Paintzeichnung angehangen, Bilder geht grad net, bin mit der Kamera noch am Mikroskop.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben


    ich glaub ich hab mir schon wieder eine Anamorphe gekrallt. Aber die Konidien sind recht groß und braun....


    Gefunden am 15.03.2013 hier in Bayreuth direkt am Wohnheim Frankengut in der Hecke, auf einem abgestorbenem Schlehenästchen (Prunus spinosa). Das hing so halb im Geäst.


    Die Fruchtkörper liegen jung unter der Rinde und beulen diese aus. Später brechen sie hervor. Sie liegen aber immer tiefer als die Rindenreste, welche sie als Kranz umgeben.
    Die Konidien (wenn es denn welche sind) messen 10 - 11 x 4 -5 µm. Sie sind braun, einfach septiert und Stäbchenförmig. Scheinbar werden sie von Konidienträgern abgeschnürt, Asci fand ich keine.



    Ist das mal wieder eine Pilz wo man keine Bestimmung machen kann? Kann man Anamorphen von Kernpilzen überhaupt ansprechen? Sonst spar ich mir in Zukunft das mikroskopieren von diesen und werf die Äste gleich wieder aus dem Fenster.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo,


    falls es gewünscht ist:


    Flechtenbild 1 und 2 zeigen Lecanora muralis, Flechtenbild 3 zeigt Phaeophyscia orbicularis und Flechtenbild 4 ebenfalls und in der Mitte Xanthoria parietina (Gewöhnliche Gelbflechte).


    Schöne Bilder :)


    Liebe Grüße Julia

    Hallo,


    erstmal vielen Dank ;)


    Worauf ich erstmal hinweisen möchte: Das Gebiet der obligat parasitischen kleinpilze ist so riesig, dass ich mich auf Gruppen spezialisiert habe und "Coelomyceten" nur ganz ganz selten bearbeite.


    Anhand dieses einen Blattfleckes auf den von dir genannten Pilz zu schließen halte ich für ganz schön gewagt....Ich wär mir da nicht so sicher. Oftmals hab ich bei solch roten Flecken auch schon keine Sporen gefundne, die also andere Ursachen haben müssen.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    für heute habe ich mir die Gattung Goldsterne, auch Gelbstern (Gagea) genannt, herausgesucht.


    Die Anzahl der Pilze ist hier nicht allzugroß, aber dafür ist die Bestimmung ohne Mikroskop so gut wie nie möglich, weil sie sich im Befallsbild schlichtweg zu ähnlich sehen.


    Der wohl bekannteste Goldstern ist der Wald-Goldstern (Gagea lutea). Seine recht breiten Blätter haben eine weiße Kapuzenspitze und die Blütenblätter sind meist stumpf. Die gesamte Pflanze ist kahl.



    Die Gattung Gagea ist kein leichtes Feld, weder was die Bestimmung der Art noch des Parasiten angeht. Ähnlich dem Wald-Goldstern ist der Wiesen-Goldstern (Gagea pratensis). Seine Bestimmung ist kritisch, Sicherheit gibt eigentlich nur die Anzahl der Zwiebeln und Nebenzwiebeln. Meine bisherigen Erfahrungen erlauben mir mittlerweile allerdings die Art recht sicher anzusprechen. Sie ist eher bläulichgrün gefärbt, hat meist an der Basis der Blätter irgendwo schöne Rottöne ausgebildet und schmalere Blütenblätter. Aber vorsicht: Auch der Goldstern kann Varietäten ausbilden, die alles andere als leicht bestimmbar sind, weil die Pflanzen dann zum Beispiel auch blaugrün ausgebildet sind (var. glauca).



    Ein weiterer häufigerer Goldstern in Mittel und Süddeutschland ist der Acker-Goldstern (Gagea villosa). Er hat einen behaarten Blütenstiel, spitze Blütenblätter und diese sind an der Spitze behaart.



    Die Verwechslungsart, die allerdings viel seltener ist, ist der Böhmische Goldstern (Gagea bohemica). Hier sind die Blütenblätter allerdings stumpf. Weiterhin ist das ein sehr früh blühender Goldstern, der zur Zeit der anderen schon quasi verblüht ist.



    Und zum Schluss noch eine Art, die eher in Norddeutschland verbreitet ist. Weil ich ja von dort komme, stelle ich sie mit vor. Es ist der Scheiden-Goldstern (Gagea spathacea). Er ist kahl, hat stumpfe Blütenblätter, ein scheidig den Stängel umfassendes Hochblatt und vor allem sehr schmale röhrige Grundblätter.



    Es gibt 3 Kleinpilze, die auf dieser Gattung zerstreut gefunden werden und auch bei gezielter Nachsuche belegt werden können (es gibt noch mehr, die sind allerdings so selten, dass ich sie auch noch nie gesehen habe, kann ja nur Beiträge aus meiner Erfahrung basteln).


    2 Rostpilze parasitieren auf der Gattung Gagea. Der häufigste, welcher auf den Namen Uromyces gageae Beck hört, kommt quasi auf den ganzen kahlen Goldsternen vor, am häufigsten auf dem Wald-Goldstern gefunden, von dem diese Befallsbilder auch stammen. Es werden nur Telien ausgebildet, welche blasig auf den Blättern sitzen und jung von der Epidermis umgeben sind und so bleiern durchscheinen. Im Alter reißen diese mit einem Längsriss auf und geben das Sporenpulver frei.





    Der zweite mögliche Rostpilz, Uromyces acutatus Fuckel, kommt auf den behaarten Vertretern vor, hier auf dem Acker-Goldstern abgebildet. Das Befallsbild ist im Grunde das gleiche wie bei der vorherigen Art, im Mikroskop zeigen sich dann Unterschiede. Ein weiteres Problem: Die Rostpilz können dem Brandpilz, welcher auf Gagea vorkommt, täuschend ähnlich sehen. Auch ich werde immer wieder gefoppt, wenn ich makroskopisch eine Bestimmung vage und unterm Mikroskop erlebe ich dann mein blaues Wunder.




    Der Brandpilz, welcher auf fast allen Arten der Gattung Goldstern vorkommt nennt sich Vankya ornithogali (J.C. Schmidt & Kunze) Ershad. Auch er bildet an den Blättern Schwielen aus, welche jung von der Epidermis bedeckt sind, bleigrau durchscheinen und im Alter aufreißen und das dunkle Sporenpulver (meist etwas olivfarben) freigeben. Gerne sitzen die Lager an den Blattspitzen der Pflanzen.





    Viel Erfolg bei der Nachsuche! Ich würde mich auch anbieten, dass ihr mir solch echte obligat parasitische Pilze zuschicken könnt. Über die Verbreitung der Arten ist ja immer noch nicht soooo viel bekannt.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo Björn,


    also ich hab recht viele Präperate gemacht und leider keine Teleomorphe auf den beiden Ästchen gefunden.


    Irgendwann werd ich bestimmt auch mal fündig ;) An einem anderen Ast dann halt.


    Wie gesagt, ich hab ein Händchen für Anamorphen. Ich erkenne das unterm Bino dann zwar, aber manchmal guck ich mir die dennoch an, um zu schaun, welch Konidienvielfalt diese haben.


    Das mit dem Begriff versuch ich mir mal zu merken ;)


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    als ich am 12.02.2013 mal eine kurze Runde durch den Botanischen Garten hier in Bayreuth gemacht habe, habe ich ein paar Ästchen von Weiden mitgenommen.


    Ich fand insgesamt 3 Pilze, von denen 2 wohl eine Anamorphe sind. Ich stelle sich trotzdem ein, ich weiß nicht, ob eine Bestimmung von Anamorphen möglich ist. Bei den obligat phytoparasitischen Kleinpilzen geht das ja.


    Ich hab versucht mit Ellis & Ellis eine Bestimmung hinzubekommen, aber bei den Weiden habe ich schlichtweg nichts passendes gefunden. Wer kann und mag mir helfen?


    1. Fund - Anamorphe:
    Die Fruchtkörper wuchsen auf einem Ästchen der Sal-Weide (Salix caprea), welches noch am Baum hing, wohl aber schon abgestorben war. Das Stroma sitzt unter der Rinde, die Pyknien sind zu mehreren (bis zu 8) aggregiert und dunkelrötlichbraun gefärbt. Sie sind nicht größer als 1mm im Durchmesser. Im Schnitt sieht man weiße Masse, welche durch die Konidien und Konidienträger verursacht wird. Die Konidienträger sind 68 - 82 µm lang und schnüren die fast stäbchenförmigen, hyalinen, 4 - 5 x 1 µm großen Konidien ab.


    Vielleicht die Anamorphe von Cryptodiaporthe salicella?




    2. Fund - Anamorphe:
    Die Fruchtkörper wuchsen auf einem Ästchen der Sal-Weide (Salix caprea), welches noch am Baum hing, wohl aber schon abgestorben war. Das Stroma sitzt unter der Rinde, bricht kaum hervor. Pyknien sind keine zu erkennen. Im Schnitt ist nur graue Masse zu erkennen, die flächig ausbildet ist (bis 2mm groß). Konidienträger scheinen keine vorhanden zu sein, die Konidien liegen dicht an dicht im Querschnitt. Die Konidien sind hyalin, im Alter einfach septiert, oval und an beiden Enden etwas zugespitzt. Sie messen 13 - 16 x 4-5 µm.




    3. Fund:
    Die Fruchtkörper wuchsen auf einem Ästchen der Kriech-Weide (Salix repens), welches an der Basis von abgestorbenen Teilen des Strauches zu finden war. Die Pyknien sind klein (unter 1mm) und rundlich. Im Querschnitt war keine Masse zu erkenne, umso erstaunter war ich richtige Asci und Sporen zu finden. Die Asci sind 65 - 88 µm groß, der Inhalt der Asci reagiert im vorderen Teil rot, aber sonst sind sie Jod negativ. Die Sporen haben eine interessante Form, sind einfach septiert und weisen 4 Öltropfen auf (2 große, 2 kleinere). In der Mitte sind die Sporen eingeschnürt, zu den Enden zugespitzt. Sie messen 20 - 21 x 4 - 5 µm.



    Liebe Grüße Julia

    Lieber Björn,


    ja, das weiß ich von dir :)


    Die Pilze die du nun nennst sind aber keine obligat phytoparasitischen Pilze mehr, denn sie brauchen kein lebendes Pflanzengewebe für ihre Entwicklung. Trotzdem ist der Übergang von parasitische zu saporphytisch bei den Kleinpilzen oft ausgebildet und es ist auch schwer alle Pilze in je eine dieser Lebensweisen einzuordnen.


    Ich werde auf jedenfall mal nach den beiden von dir genannten Arten Ausschau halten. Sobald allerdings so richtig meine Kleinpilzsaison losgeht wird das schwierig, da diese Gruppe mein Spezialgebiet nur "peripher tangiert" :D


    Liebe Grüße Julia