Beiträge von Jule

    Hallo Ingo,


    ich hatte beide Funde mikroskopiert. Das letzte Bild zeigt eine Kollektion die ich früher im Jahr und an einer anderen Stelle gemacht hatte. Weil jung sehen die beiden Pilze, auch der den du nennst, sehr ähnlich. Weiß aber just nicht die mikroskopischen Unterschiede.


    Ist halt schon 4 Jahre her, dass ich den mikroskopiert habe. Aber da hatte ich auch noch nicht so viel Erfahrung, geb ich ehrlich zu. Kann deine Zweifel also auch gerade nicht entkräftigen. Die ersten Bilder sind aber auf jedenfall der L. badhamii.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo Eike,


    die Art habe ich im Stadtwald Eilenriede glaub ich 3 oder 4 Mal gefunden. Als ich noch in Hannover gewohnt habe, bin ich öfters da drüber gestolpert. Eine Fundstelle liegt Richtung Zoo eine andere Richtung Misburg.


    Weiterhin hab ich die Art dieses Jahr im Botanischen Garten Bayreuth gesehen.


    Trotzdem ist das natürlich ein sehr schöner Fund. Wenn du an den genauen Funddaten aus der Eilenriede interessiert bist, kann ich mal schaun, ob ich die bei Google finde und dir per pn zukommen lassen.


    Zoo














    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    wie der eine ja vielleicht schon mitbekommen hat, bilden die obligat phytoparsitischen Kleinpilze neben Pflanzen den Hauptschwerpunkt meines Hobbys und meiner Arbeit.


    Immer wenn ich mal Zeit habe, baue ich dazu an meiner Homepage die Funde ein. Sie wächst stetig weiter und hat nun bei den Kleinpilzen einen Umfang erreicht, der sich lohnt einmal vorgestellt zu werden.


    Die Hauptseite ist:


    http://jule.pflanzenbestimmung.de/


    Die Pflanzen sind noch nicht so gut bearbeitet, sie sollen lediglich dazu dienen bei der Suchfunktion die Wirtspflanze zu verifizieren, wenn man einen Pilz auf einer gefunden hat.


    Folgende Pilzgruppen habe ich mitterweile schon eingearbeitet:


    Brandpilze:
    http://jule.pflanzenbestimmung…he-kleinpilze/brandpilze/


    Falsche Mehltaue:
    http://jule.pflanzenbestimmung.de/falsche-mehltaupilze/


    Wucherlinge:
    http://jule.pflanzenbestimmung.de/wucherlinge-taphrinales/


    Echte Mehltaupilze (heute beendet):
    http://jule.pflanzenbestimmung.de/echte-mehltaupilze/



    Vielleicht regt die Seite ja doch den einen oder anderen dazu an, mehr auf diese Gruppe der Pilze zu achten.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe noch einen Unbestimmten Pilze aus dem ÖBG auf dem Rechner gefunden.


    Funddaten: D, Bayern, Oberfranken, Bayreuth, Universitätsstraße, Unigelände, Ökologisch-Botanischer-Garten; MTB: 6035/4, Höhe NN: 355, 27.03.2013.


    Der Pilz wuchs auf Ästen von der Stiel-Eiche. Diese waren noch mehr oder weniger lebendig, hingen auf jedenfall in der Baumkronen und waren auch befestigt. Die Lager brachen aus der Rinde hervor, und waren schon mehrfach ausgefallen. Der Querschnitt zeigt mehrere rundliche zusammengedrängt Fruchtkörper. Die Mikroskopie zeigte eine negative Porusreaktion. Die Sporen waren mehrzellig (bis 4-zellig), hyalin und maßen 51-60 x 7-7,5 µm. Die Asci maßen 110-125 x 12-15 µm.


    Leider wurde ich im Ellis & Ellis nicht fündig. Weder spezifisch auf Eiche noch bei Pilzen auf Rinde und Holz.









    Wer kann helfen?


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    ja, mich gibt es noch, es ging und geht aber viel drunter und drüber.


    Um mal wieder ein Lebenszeichen zu geben, würde ich euch heute gerne die obligat phytoparasitischen Kleinpilze auf einer Pflanze vorstellen, die eigentlich jeder von euch kennt. Löwenzahn. Wie ihr ja sicherlich gibt, zählen die Löwenzähne neben den Brombeeren und Habichtskräutern zu einer der artenreichsten Gattungen Deutschlands. Ich gibt nämlich nicht "den" Löwenzahn. Die Artenzahlen der Gruppe schwanken für Deutschland zwischen hunderten und tausenden, je nach dem welchem Artkonzept man folgt.


    Löwenzahn ist weit verbreitet und auch jetzt noch leicht zu erkennen. Natürlich gibt es auf so einer häufigen Pflanze auch einiges an Kleinpilzen.


    Ich starte wieder mit den niedersten Pilzen:


    Zuerst ein Vertreter der Falschen Mehltaue (Oomycota). Bremia lactucae Regel s.l. verursacht an den Blättern oberseits eine gelbliche Verfärbung. Auf der Blattunterseite ist ein Rasen aus locker stehenden Konidienträgern ausgebildet.



    Diese sind bäumchenförmig. Die Spitzen der Verzweigungen sind verbreitert.



    Dann ein Vertreter der Töpfchenpilze (Chytridiomycota) kommt auf Löwenzahn Synchytrium taraxaci de Bary & Woronin vor. Die Art ist leicht kenntlich durch die orange gelben kleinen Gallen, die meist sehr dicht die Blätter befallen.




    Die Dauersporangien sind orange.




    Nun zu den Schlauchpilzen (Ascomycota).
    Ramularia inaequalis (Preuss) U. Braun ist eine anamorphe eines Schlauchpilzes und verursacht an Löwenzahn braune trockene Flecken. Auf diesen ist dann ein kurzer dichter Rasen aus weißen Konidienträgern ausgebildet.




    Die Konidien sind hyalin, länglich und messen 10-30 x 1-1,5 µm.




    Der Pilz Protomyces pachydermus Thüm. zählt im weiteren Sinne zu den Wucherlingen (Taphrinomycotina). Er verursacht vor allem am Blattstiel und der Mittelrippe längliche Gallen. Diese sind meist unauffällig gefärbt.




    Die ascogenen Zellen sind meist sehr groß und dickwandig.



    Natürlich gibt es auch Echte Mehltaupilze auf dem Löwenzahn. Diese müssen allerdings immer mikroskopiert werden. Wenn das Myzel reif ist, und darin kleine braune runde Fruchtkörper (Chasmothecien) gebildet sind, dann ist die Unterscheidung am leichtesten.
    Der häufigste Echte Mehltaupilz ist Podosphaera erigerontis-canadensis (Lév.) U. Braun & T.Z. Liu. Er bildet regelmäßig Fruchtkörper.




    Er ist leicht kenntlich an dem einen Ascus im Fruchtkörper (beim Präperat leicht quetschen).



    Es kommt aber auch Golovinomyces cichoracearum (DC.) Heluta s.str. auf Löwenzahn vor, der hätte sehr viele Asci pro Fruchtkörper.


    Zum Schluss nun zu den Ständerpilzen (Basidiomycota).
    Auf Löwenzahn gibt es in Deutschland insgesamt 3 verschiedene Rostpilze.
    Puccinia silvatica J. Schröt. ist ein wirtswechselnder Rostpilz (im Sommer zu verschiedenen Seggen). Er bildet nur Pyknien und Aezien auf dem Löwenzahn aus. Die Aezien sind becherförmig und orange.




    Die Aeziosporen fein punktiert.




    Die Unterscheidung zwischen den nächsten beiden Arten ist meist sehr schwierig. Puccinia taraxaci Plowr. ist der häufigere von beiden. Er bilder Uredien und Telien auf den Blättern aus. Hierbei sind die Telien aber meist nur spärlich vorhanden (oft nur zusammen in den Lagern mit den Uredien). Die Lager sind meist zahlreich auf der Blattfläche verteilt, als braune Punkte.




    Urediniosporen und Teliosporen


    Puccinia variabilis Grev. bildet neben Uredien und Telien auch Pyknien und Aezien aus. Die Telien sind hier meist reichlich vorhanden, dafür die Uredien nur sporadisch. Ein Löwenzahnblatt mit Aezien, Uredien und Telien deutet dann natürlich auf P. variabilis hin,




    Aeziosporen


    Urediniosporen und Teliosporen


    aber: Es gibt hier sehr oft Doppelinfektionen. Sprich: Dieses genannte Befallsbild könnte auch eine Doppelinfektion hervorgerufen durch P. silvativa (Aezien) und P. taraxaci (Uredien und Telien) sein.


    Ganz schön verzwickte Angelegenheit mit den Rostpilzen auf Löwenzahn. Hier helfen dann nur intensive Untersuchungen am Mikroskop.


    Da Löwenzahn gerade noch gut da ist und viele Pilze jetzt noch gefunden werden können, rege ich an, dass ihr doch einfach mal schaut, was ihr draußen so findet :)


    Liebe Grüße Jule

    Hallo lenti,


    ja, ich bin mir ganz sicher. Es gibt ja nicht nur einen Thymian. Und Thymus vulgaris (der mit den eingerollten schmalen Blättern) kommt bei uns so gut wie eh nicht vor. Wir haben wild breitblättrigere Arten, wie Thymus pulegioides.
    Übrigens: Thymiane zu bestimmen ist sehr schwer, die sind seeehr variabel.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe am 24.08.2012 in D, Bayern, Oberpfalz, NLP Bayerischer Wald, Lkr. Regen, Zwieseler Waldhaus, Mittelsteighütte, Bergmischwald auf Granit; MTB: 6945/2, Höhe NN: 700m auf relativ niedrig gelegenen lebenden Ästen der Hainbuche (Carpinus betulus) auf den Blättern einen Schleimpilz gefunden, den ich sogar mitgenommen hatte.


    Die Stiele der Fruchtkörper sind weiß, sitzen saugnapfartig auf und der Kopfteil ist zylindrisch und schwarz. Die Sporen waren quasi rund, 7-8 x 7 µm und sehr fein punktiert.








    Wer kann hier helfen? Mit Schleimpilzen habe ich keine Erfahrung.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo,


    das auf Carex ist Schlamm und kein Pilz. Zumal auf Carex die Blumeria eh nicht vorkommt, das ist ein Echter Mehltaupilz, der ausschließlich auf Süßgräsern (Poaceae) vorkommt.


    Ansonsten, vielen Dank fürs Zeigen der Funde.


    LG Jule

    Lieber Ingo,


    supi :)


    Ja, bei mir war auch Beton unter. Ist vor der Bib der Rechtswissenschaften gewesen, das Rand ist dort knapp einen Meter betoniert und dann kommt Rasen.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    ich hab hier eine Altlast. Gefunden am 01.11.2012 in D, Bayern, Oberfranken, Bayreuth, Universitätsstraße, Unigelände, Rondell; MTB: 6035/4, Höhe NN: 350 auf manchmal lebenden, manchmal auch schon annährend toten Stängelchen von Tortula ruralis.


    Die Fruchtkörper sind cremefarben bis beige, spatel bis zungenförmig bis breit rundlich geformt, haben einen seitlichen Stiel und zu Adern reduzierte Lamellen auf der Hutunterseite.


    Ich hätte den Pilz als Arrhenia spathulata bestimmt, gibt es Einwände?




    Liebe Grüße Jule

    Hallo Matthias,


    ja, der auf Verbascum wird auch irgendwie nicht reif (ich habe zumindest noch nie Fruchtkörper gefunden). In der Literatur steht aber nicht, dass der das anderswo auch so handhabt.


    Im Grunde gibt es zwei verschiedene Echte Mehltaue auf der Gattung Verbascum, jeweils aus unterschiedlichen Pilzgattungen. Diese beiden Gattungen kann man eigentlich schon ganz gut über die Form der Konidien und das Myzel unterscheiden.
    Leveillula verbasci und Golovinomyces verbasci. Erstere ist wärmeliebend und hab ich bisher noch nicht auf Verbascum gefunden.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo Matthias,


    ja, es gibt nur diesen einen Echten Mehltaupilz auf Alchemilla. Wobei ich bei Echten Mehltaupilzen in Zukunft vorsichtig mit solch Aussagen gibt. Da es unter den Echten Mehltaupilzen polyphage Arten gibt, die auf zahlreichen Wirten vorkommen (auch noch nicht bekannten) wird das alles in Zukunft ein bissi heikel.


    Leider bin ich auf meiner HP noch nicht bei Podosphaera angekommen, bin noch bei Golovinomyces...


    Liebe Grüße Jule

    Hallo,


    also, die erste Orchidee ist Dactylorhiza fuchsii (Fuchs-Knabenkraut).
    Die zweite Orchidee ist Dactylorhiza majalis (Männliches Knabenkraut).


    Die Pflanze danach ist das Moosauge (Moneses uniflora).


    Danach kommt noch ein Wintergrüngewächs, das Kleine Wintergrün (Pyrola minor). Zu erkennen an den fast geschlossen bleibenden Blüten und dem Griffel, der nicht herausschaut.


    Flechten aus der Gruppe Hundsflechten (Peltigera) sind sehr schwer zu bestimmen. Wichtig ist die Unterseite, damit man die Farbe der Rhizinen (Würzelchen) beurteilen kann.


    Die unterste Flechte scheint vom Baum heruntergefallen zu sein. Es scheint Pseudoevernia furfuracea zu sein.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    am 04.05.2013 war ich gemeinsam mit Alfred und Eduard auf einer Moos- und Flechtenexkursion im Fichtelgebirge unterwegs. Es ging mit der Bahn auf den Ochsenkopf hinauf. Leider erwartete uns oben noch schlechteres Wetter als schon unten im Tal. Nur 5 Grad und Nebel...Nebel und Regen...Gaaaanz ungünstig.


    Oben angekommen, folgende Sicht:



    Aber trotzdem konnte man auf den Felsen Flechten finden, oder auch Moose drumherum und ganz selten auch mal einen Pilz ;)



    Acarospora fuscata - Krustenflechte


    Andraea rupestris


    Arctoparmelia incurva - Stein-Klaffmoos


    Arthrographis grisea auf Baeomyces rufus (Flechtenparasit)


    Baeomyces rufus - Braune Köpfchenflechte


    Bazzania tricrenata - Niederliegendes Peitschenmoos


    Caloplaca flavescens - Gelbe Schönflechte


    Candelaria aurea - Krustenflechte


    Chaenotheca chrysocephala


    Chaenotheca ferruginea


    Cladonia deformis - Deformierte Cladonie


    Cladonia digitata - Gefingerte Cladonie


    Cladonia macilenta - Rotfrüchtige Cladonie


    Cladonia squarrosa - Sparrige Cladonie


    Fuscidea kochiana


    Icmadophila ericetorum - Heideflechte


    Lecanora conizaeoides


    Lecidea plana - Platte Lecidea


    Lophozia longidens - Langzähnige Lophozia (Lebermoos)


    Mycoblastus fugax


    Mycoblastus sanguinarius - rötet beim verletzen



    Gleich gehts weiter....[hr]



    Felsen mit Krustenflechten


    Parmelia saxatilis


    Parmeliopsis ambigua - Gelblichegrüne Parmeliopsis


    Pellia epiphylla - Gemeines Beckenmoos (Lebermoos)



    Pertusaria amara - Bittere Pertusarie


    Pogonatum aloides -Aloëblättrige Filzmützenmoos


    Pogonatum urnigerum - Urnen-Filzmützenmoos


    Porpidia macrocarpa - Großfrüchtige Porpidie


    Pseudoplectania nigrella - Glänzender Schwarzborstling



    Ptilidium ciliare - Behaartes Federchen-Lebermoos


    Ptilidium pulchellum - Schönes Federchen-Lebermoos


    Rhytidiadelphus loreus - Schöner Runzelpeter


    Ulota crispa - Gewöhnliches Krausblattmoos


    Umbilicaria deusta - Dunkle Nabelflechte


    Xeramphelina campanella - Geselliger Glöckchennabeling


    Ich hoffe, ihr habt ein bisschen Freude am Beitrag und habt vielleicht auch das eine oder andere neue gesehen :)


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    eigentlich wollte ich die Pilze auf Storchschnäbel vorstellen, der Artikel wäre aber sehr lang und meine Zeit lässt sooo lange Artikel grad nicht zu... ;(


    Deswegen habe ich mir für heute die Gattung Alpendost (Adenostyles) vorgenommen, die in Bergwäldern und Hochstaudenfluren vorkommt. Es handelt sich hierbei um einen Korbblütler mit lila Blüten. In Deutschland gibt es aus dieser Gattung nur 2 Arten, die man eigentlich recht gut trennen kann.


    Adenostyles alliariae (Gouan) Kern. - Grauer Alpendost
    Typisch: Die Art hat sehr ungleichmäßig gezähnte Blätter, eine graufilzige Blattunterseite (mehr oder weniger) und die Blattstiele der oberen Blätter sind am Grund geöhrt (Bild 2).





    Adenostyles glabra (Mill.) DC. - Kahler Alpendost
    Hier sind die Blätter gleichmäßig gezähnt, die Unterseite ist kahl und die Blattstiele der oberen Blätter sind am Grund nicht geöhrt (Bild 4).





    Es gibt ein paar Pilze auf dieser Gattung, am interssantesten sind hier eigentlich die Rostpilze.


    Es gibt mehrere Echte Mehltaupilze, allerdings lassen sich diese auf dem Wirt nur bestimmen wenn sie reif sind (also Fruchtkörper ausgebildet haben). Weil ich in den Bergen meist im Sommer bin und die Hauptfruktifikationszeit der Echten Mehltaupilze im Herbst liegt, habe ich noch nie einen bestimmbaren Echten Mehltaupilz auf diesem Wirt gefunden.


    Ein zerstreut auf der Gattung vorkommender Imperfekter Pilz aus der Gruppe der Hyphomyceten ist Ramularia major (Unger) U. Braun.



    Er ist relativ auffällig und macht gelbe größe Blattflecken, welche auf der Unterseite einen dichten Rasen aus Konidienträgern aufweisen.




    Die Konidien sind durchsichtig, zylindrisch, 1-3zellig und messen 19-33 x 3-5 µm.




    Jetzt zu den Rostpilzen auf dieser Gattung. Es gibt eigentlich 4 Stück in Deutschland, auf dem Wirt habe ich allerdings erst 3 gefunden.


    Uromyces veratri (DC.) J. Schröt. ist ein wirtswechselnder Rostpilz. Auf dem Alpendost bildet der Pilz seine Spermogonien und Aezien. Diese befinden sich auf der Unterseite von oberseits gelblichen, leicht eingewölbten Flecken.




    Unterseits sieht man die becherförmigen Aezien (auf der Unterseite Doppelinfektion mit Coleosporium, siehe unten).



    Der Pilz wechselt im Sommer auf Veratrum (Germer), um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.


    Coleosporium cacaliae G.H. Otth ist ebenfalls ein wirtswechselnder Rostpilz. Er bildet seine Uredien und Telien auf dem Alpendost aus. Die Uredien befinden sich auf der Unterseite von gelblichen Blattflecken und sind pulverig orange.




    Die Uredosporen haben ein deutliches warziges Ornament.



    Die Telien sind krustig und dunkelorange.



    Im Frühjahr wechselt die Art auf die Gattung Kiefer (Pinus) um dort die Entwicklung mit Spermogonien und Aezien wieder von vorne zu beginnen.



    Uromyces cacaliae (DC.) Unger sieht von oben betrachtet fast genauso wie Uromyces veratri aus,




    nur dass sich hier auf der Unterseite der Blätter keine Arzien befinden, sondern dunkelbraune stäubende Telien.



    Der Pilz hat einen verkürzten Entwicklungszyklus, beschränkt seinen Lebenszyklus auf die Ausbildung von nur diesen Telien. Im Mikroskop sieht man dann die 1zelligen Teliosporen, wie es für die Gattung Uromyces typisch ist.




    Die vierte mögliche Art (Puccinia glomerata Grev.) sieht makroskopisch eigentlichfast genauso aus, aber im Mikroskop sieht man 2zellige Teliosporen. Der Pilz ist auf dem Alpenlattich (Homogyne) zum Beispiel nicht selten.


    Viel Spass beim Nachsuchen der einen oder anderen Art oder einfach nur am Lesen des Beitrages :)


    Liebe Grüße Jule

    Hallo Eike,


    noch schnell bevor ich auf die Phytoparasitentagung fahre:


    Pflanze 1 ist Lunaria annua (Einjähriger Silbertaler). Der Befall hört auf den Namen Albugo candida ("white blister rust") und wird auf zahlreichen verschiedenen Arten der Kreuzblütler gefunden. Innerhalb der Art sind wohl zahlreiche Arten versteckt (kryptische Arten), das muss noch näher untersucht werden. Auf jedenfall sind Falsche Mehltaue sehr wirtsspezifisch.
    Der Befall ist leicht kenntlich durch die großen violetten Flecken auf der Blattoberseite die unterseits weiße, porzellanartige Flecken zeigen.


    Pflanze 2 ist nicht Wiesen-Kerbel, sonder der Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum). Der Pilz ist ein Rostpilz und hört auf den Namen Puccinia chaerophylli Purton. Was man hier sieht sind due zimtfarbenen Uredien. Der Pilz vollführt allerdings keinen Wirtswechsel, sondern die kompletten Entwicklung läuft auf diesem Wirt ab.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo,


    prinzipiell stimme ich mit den Vorschreibern überein.


    Aber: Man bedenke, dass es lange nicht für jeden Pilz einen deutschen Namen gibt. Zum Beispiel die Kleinpilze auf Pflanzen - da gibt es eigentlich keine deutschen Namen - hat auch keinen Sinn.


    LG Jule

    Hallo,


    wie ich sehe, braucht ihr mich ja gar nicht ;)


    Dann muss ich ja kein schlechtes Gewissen haben nur sporadisch ins Forum zu gucken ;)


    Die Bestimmung ist natürlich richtig.


    LG Jule

    Hallo Eike,


    auf dem Aronstab sieht man becherförmige Aezien, die zum Rostpilz Puccinia sessilis gehören (den ich schon im Forum auf Bärlauch vorgestellt habe). Der Pilz wechselt im Sommer auf das Glanzgras (Phalaris arundinacea) um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.


    Ich selber komm im moment nur sporadisch raus, die Masterarbeit hängt mir an der Backe...


    Liebe Grüße Jule