Beiträge von Kupfergraben

    Ja essen wollte ich die auch nicht, obwohl der Schwefelporling so jung schon lange auf meiner Liste steht. Aber die Hasenheide ist mir dafür leider echt ein bisschen zu ekelig. Die Dealer waren alle total nervös, dass ich da so durchs Gebüsch suchend an den Drogenverstecken vorbei gehe, einige haben ihr Zeug auch kurz vor mir schnell ausgebuddelt. Habe auch noch eine Konsumecke gefunden voller Spritzen- und Kochsalzlösungsmüll:


    Aber zu den positiven Seiten des Parks: anders als in fast allen mir bekannten innerstädtischen Parks wird Totholz ganz bewusst liegen gelassen. Auch die nach Stürmen angefallenen Äste werden zu haufen zusammengesammelt und dienen im "Wald" den Eichhörnchen als Verstecke.

    Zusätzlich geht gerade ein Projekt "Klimaresiliente Hasenheide" los, wo mit Budget von 5 Mio € untersucht wird, wie der Park für den Klimawandel fit gemacht wird, mit sehr transparenter Bürgerbeteiligung. Wenn die Stadt das Dealer- und Drogenproblem in den Griff bekäme, bspw. durch Parknahe Konsumräume, wäre das echt mein Lieblingspark.


    Die FKK Wiese muss ich mir mal anschauen!


    Ich werde vermutlich die nächsten drei Wochen nicht nach Neukölln kommen, aber falls du nachschauen willst, kann ich dir gerne die GPS Daten per PN schicken. :)


    Hat jemand noch ein Bauchgefühl zu dem vermuteten Schirmling?

    Hallo,


    Ich war nochmal mit schlafender Tochter auf Pilzsuche, diesmal im Volkspark Hasenheide in Berlin. Hier wachsen alle möglichen Parkbäume aber insb. auffallend viele Eichen. Darunter die gigantische "Jahneiche".


    Zuerst einen Schwefelporling direkt am Weg:



    In dem übrig gebliebenen Baumstumpf direkt dahinter waren rote/rosafarbene Fruchtkörper, Baumschwämme.

    Nach viel googeln habe ich Bilder gefunden vom Lebereischling die jung sehr ähnlich aussehen. Man beachte auch die blutroten Guttationstropfen:


    Sonst noch ganz in der Nähe der anderen Funde einige Blätterpilze. Ich hab die nicht rausgenommen, entsprechend auch nicht dran gerochen o.ä. Sie hatten aber einen Ring am ansonsten glatten Stiel. Die Fotos sind das größte Exemplar, sonst waren das noch Babys.

    Mein Arbeitstitel wäre hier der gemeine Safranschirmling.


    Und am Ende noch ein leicht vertrockneter und anmumifizierter Baumpilz in einem Blitzschlagopfer. Hier bin ich mit meinem Latein am Ende, bin aber gespannt auf eure Vorschläge:


    Vielen Dank und liebe Grüße!

    Hallo,


    neues aus der Rubrik "Innerstädtische Pilzwanderungen mit schlafendem Kind in der Trage".


    Heute im Programm: ein paar halb aufgelöste Tintlinge und ziemlich gigantische schuppige Porlinge.


    Mitten in Berlin auf einem Baum den ich nicht noch näher als "Laubbaum" eingrenzen kann.


    Ich meine auch vor gar nicht all zu langer Zeit genau diesen Baumstumpf nach Pilzen abgesucht zu haben. Die dürften extrem schnell gewachsen sein - auch lt Wikipedia zu einer für diesen Pilz eher ungewöhnlich späten Jahreszeit.


    Oder bin ich mit meiner Bestimmung hier auf dem falschen Dampfer?

    Hallo Ingo, bei den meisten modernen Smartphones kannst du in der Bord-Kameraapp die automatische Nachbearbeitung nur bedingt/teilweise abstellen.


    Das geht allerdings problemlos mit Third Party Apps. Du kannst dir also die KameraApp deiner Wahl aufs Smartphone runter laden und unbearbeitete Fotos auch im RAW Format schießen.


    Ein iPhone 5 kann das glaube ich noch nicht aber alle modernen Handys können das.

    Hierbei sind unbedingt die Megapixel zu ignorieren - das ist Marketingwahn. Viel interessanter ist hierbei die wachsende Sensorgröße. Es gibt mittlerweile auch gute Handys, die den Fokus aufs Fotografieren legen und sogar etwas wie Kameras daher kommen. Zum Beispiel das Nubia Z50s Pro mit 1 Zoll Sensor.


    Allerdings gilt hier das gleiche wie bei allen anderen Kameras - komplett manuell fotografieren und RAW nachbearbeiten kostet etwas Zeit zu lernen.

    Hallo,

    heute gefunden direkt an einer Eiche mitten in Berlin.


    Aufgrund eines schlafenden Kindes in der Trage konnte ich nur ganz rudimentär schlechte Fotos machen, aber vielleicht genügt es ja um die möglichen Kandidaten weiter einzugrenzen.


    Aktuell würde ich den Pilz als Riesen-Krempentrichterling ansprechen.


    Hutdurchmesser etwa 35cm

    Hutfarbe Weiß bis teilweise Cremefarben, Lamellen weiß und sehr viele, eng gedrängt.

    Ich wollte den nicht abbrechen weil zu schön und in Berlin gibt's eh grad viel zu wenige Pilze. Es sollen sich noch andere über den Riesenpilz freuen. Habe daher auch nicht dran riechen können.

    Fundort:


    Was würdet ihr anhand der Bilder raten?


    Vielen Dank und liebe Grüße

    Hallo Björn, hast du vielleicht irgendwo im Forum mal deine Ausrüstung beschrieben oder den Prozess solche Fotos zu machen? Geht da eine Stereolupe direkt an den PC?

    Wunderschöne Bilder!

    Sehr erfrischend, dass im Artikel nicht nur die Studie in groben Zügen erklärt wird, sondern dass gleich darunter differenziert andere Wissenschaftler Rückmeldung zur Seriosität und den Methoden geben.


    Ich denke es ging hierbei um einen ersten Denkanstoß und darum den Wert der Pilze für fast alle Ökosysteme darzustellen und auf die Tagesordnung zu setzen. Naturschutz läuft in der Öffentlichkeit weitgehend Menschen-, Tier- und Pflanzenzentriert. So wollen wir mehr Bäume pflanzen, den Regenwald retten und Pflanzen und Tierarten erhalten. Welch riesiger Einfluss die Pilze hierbei haben und dass an einen Erhalt der Regenwaldbäume ohne die dazugehörigen Pilze gar nicht zu denken ist bleibt in der Öffentlichkeit in der Regel unerkannt. Insofern liefert die Studie einen wichtigen Beitrag und zeigt die für unsere Natur wichtigste Funktion der Pilze auf - auch für Laien erklärt.

    Ich möchte nur anekdotisch berichten, dass ich vor gar nicht allzu langer Zeit die Fischerprüfung in Brandenburg abgelegt habe. Eine Prüfung zu der man sich ohne obligatorischen Lehrgang einfach anmelden kann.


    Die 600 multiple choice Fragen gibt's online

    Diese sind dazu auch noch gern suggestiv gestellt.


    Im Ergebnis ist die Prüfung das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist.


    Im anderen Extrem die mündliche Prüfung vom juristischen Staatsexamen. Hier fällt zwar nach dem bestanden schriftlichen Staatsexamen selten jemand durch, allerdings ist hier maximal intransparent welche Fragen gestellt werden und wie diese bewertet werden. Es muss nur eine prüfende Perdon aus jeweils Wissenschaft und Praxis da sitzen und die stellen nach eigenem Gutdünken Fragen und bewerten auch so.

    Das Ganze geht so weit, dass sich eine Industrie darum entwickelt hat: Sobald man die Einladung zur mündlichen Prüfung erhält, also erfährt welche Professorin oder welcher Richter einen prüft, geht man auf examensheld.de und kauft sich dort Gedächtnisprotokolle anderer Prüflinge zu der jeweiligen prüfenden Person (gegen die Verpflichtung selbst ein Protokoll abzugeben, sonst zahlt man deutlich mehr). So findet man dann zB heraus, dass Prof XY stets Fragen zur Verfassungsgeschichte o.ä. stellt und so kann man sich entsprechend vorbereiten.


    Wo will ich mit den Berichten hin? Beide Varianten finde ich maximal unsinnig und möchte dahingehend Oehrling zustimmen, dass sowohl der Prüfungs- als auch der Erwartungshorizont klar und transparent abgesteckt sein sollten. Multiple Choice bietet sich mMn nur bei ganz bestimmten, "dichotomen" Themen an. Für alles andere sind offene Fragen besser, wobei diese eben nicht komplett frei bewertet werden sollten (Beispiel Jura), als auch nicht komplett fix (da wären wir wieder bei multiple choice). Idealerweise gibt es also einen gestuften, transparenten und nachvollziehbaren Erwartungshorizont, wobei das Erreichen der jeweiligen Stufen dann im Ermessen der Prüfenden liegt. So hat man einen guten Mittelweg.

    Hey kurze Off-topic Frage vom Neuling,

    die auf der "Liste der uneinheitlich bewerteten Pilze" stehen, welche die DGfM herausgegeben hat.

    Neben dem Samtfüßkrempling sind da noch einige weitere Arten benannt (z.B. auch der Hallimasch sowie der Schwefelporling).

    wieso wird denn der Schwefelporling in der englischsprachigen Welt als "Chicken of the woods" gesucht und geschätzt und bei uns uneinheitlich bewertet?


    Ich hatte mir den neben Steinpilz, Marone, Pfifferling, krauser Glucke und Semmelstoppelpilz eigentlich als einen meiner handvoll Anfängerpilze herausgesucht (wegen wenig sehr giftiger Verwechlungsmöglichkeit), deren Merkmale ich mir zum sammeln einprägen wollte...

    Wow vielen Dank für diesen super spannenden Artikel. Da hat sich Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen ausgezahlt.


    Ich bin leider nicht mehr bei dem Pilz, aber ich würde schon sagen, dass die unterschiedlich aussehen. So sind meine Würstchen durchgängig von kleinen Knötchen übersät und ich finde auf den Bildern keine Kugel am Hals.


    Hier nochmal vergrößert aus meinen Bildern:

    Hier ein Bild aus dem Artikel

    Zitiert gem. §§ 51 S. 2, 6, 63 UrhG

    Quelle:

    VOLKER KUMMER, TORSTEN RICHTER, JÜRGEN SCHWIK

    Wegelina grumsiniana comb. nov. (Ascomycetes, Calosphaeriales) - ein Pyrenomycet auf der Porenschicht

    faulender Zunderschwämme (Fomes fomentarius)

    ZEITSCHRIFT FÜR MYKOLOGIE, Band 71/2, 2005 227


    Aber meiner saß ja ohnehin auf einer Mumie von Schillerpilz, kann auch gut von Ameisen bearbeitet worden sein oder ähnliches...