Hallo Claudia,
erstmal alle guten Wünsche zum neuen Jahr! Und Kompliment an deinen Weihnachtsmann, da hat er was ganz Feines ausgesucht!
Mein Tipp als leicht fortgeschrittene Mikroskopier-Anfängerin wäre, dass du beim Mikroskopieren erst einmal das Ziel verfolgst, die "Bestandteile" der Pilze kennen zu lernen. Du könntest nach Basidien suchen oder nach Zystiden an Lamellen oder Stielen (Gattung Mycena!), du könntest versuchen Schnallen zu erkennen. Sporen (am Besten aus Abwurfpräparaten) sind z.T. faszinierend geformt. Ich finde Ascomyceten sehr schön, da kannst du mit einer Nadel ein Stückchen aus dem Becher rausnehmen, plattquetschen und wenn sie reif sind Asci mit Sporen sehen. Wenn du schon Färbereagenzien hast: mit Baral anfärben und schauen, was passiert. Du lernst daran viel und hast auch Erfolgserlebnisse.
Das Bestimmen z.B. mit dem Gröger, finde ich richtig anspruchsvoll, ich muss da noch viel üben. Ich habe mir die Pilze der Schweiz zugelegt und am Anfang bei bekannten Pilzen geschaut, ob ich die Mikromerkmale finden kann. Übrigens sind hinten im Gerhardt auch ein paar Abbildungen mit mikroskopischen Merkmalen.
Zu Quetschpräparaten: ich finde die sehr nützlich, kommt eben darauf an, was man sucht. Nimm wirklich nur ein sehr kleines Stück Pilz dafür. Zum Plattklopfen eignet sich z.B. ein Bleistift mit Radiergummi hinten dran.
Für dünne Schnitte: die Pilze sollten knackig frisch sein, es ist schwierig, was Weiches dünn zu schneiden.
Ich habs erst nicht geglaubt, dass das geht, aber es gibt die "Doppelklingen-Technik". Da brichst du eine Rasierklinge mit zwei Schneiden in der Mitte auseinander und nimmst die Klingen parallel locker zwischen zwei Finger und schneidest ein dünnes Scheibchen, z.B. aus der Huthaut. Das erfordet etwas Übung, dann geht es gut (meistens).
Ich finde es schön, dass du den Mikroskopier-Anfänger-Thread gestartet hast, das wir sicher noch sehr informativ.
Weiter gutes Gelingen und Grüße von
Irmtraud