Beiträge von JörgLie
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Hallo,ganz so leicht wird das hier leider nicht. Es fehlen wichtige Angaben, die z.T. aber nicht mehr zu erbringen sind, weil deine Kollektion zumindest im Falle deines Präparats tot ist (daher kaum Asci, aber die sind noch anhand der typischen uniseriaten Anordnung der Sporen zu erahnen!).
Neben Cyclothyriella rubronotata ( =Thyridaria r.) ist hier noch sehr viel mehr möglich, auf berindeten Acer-Ästen vor allem auch die Gattung Melanomma oder Nigrograna. Hier sind ein paar der Pilze im direkten Vergleich.
Cyclothyriella rubronotata Nigrograna fuscidula
Nigrograna obliqua Nigrograna sp. (an Acer)
Ganz wichtig, bei künftigen Arbeiten mit Kernpilzen:
Sporen messen (Länge, Breite, evtl. Quotient ausrechnen), Asci messen (Länge, Breite, uni- oder biseriat, unitunikat oder bitunikat), Paraphysen oder Pseudoparaphysen beschreiben (sind sie untereinander verbunden? sind sie oben und/oder unten angewachsen? Haben sie tropfenartige Inhalte? Septierungen?) UND Dünnschnitte der Fruchtkörper anfertigen, in diesem Fall wäre die Spitze der Pseudothezienmündung orangerötlich, was dem Pilz ja den Namen verleiht.LG Björn
Hallo Björn,
danke für die Hinweise. Die Sporen sehen einander tatsächlich sehr ähnlich.
Kann es sein, dass das rötliche um die Mündung bei abgestorbenen Pilzen verlorengeht?
Für die anderen Daten muss ich offenkundig noch etwas aufrüsten.Viele Grüße aus Wuppertal
Jörg -
Moin Jörg,so langsam wird es Zeit für ein Messokular...
Ich sehe hier schon einen Pyrenomyceten. Für mich haben die Sporen eine klassische Ascosporen-Form und die Anordnung sieht aus so aus, als würden sie teilweise im Ascus liegen. Ellis & Ellis hast du nicht, oder? Ich habe mal nachgesehen und komme mit der Kombination: Acer (pseudoplatanus), dunkle Fruchtkörper, Ascosporen braun und 3-fach septiert, bei Thyridaria rubronotata raus. Die Zeichnung passt gut zu der Art, auch der Hinweis, dass sie "most commonly found on A. pseudoplatanus" ist und von Dezember bis März vorkommt. Sind die Sporen denn in etwa 14-20 x 5-6,5 µm groß? Das wäre natürlich als letzter Beweis ganz hilfreich zu wissen. Und ob du durch die Stereolupe Rottöne zwischen den einzelnen Perithecien erkennen kannst.
LG, Jan-Arne
Hallo Jan-Arne, hallo Stefan,
das leidige Thema. Maße kann ich leider keine bieten, mir fehlt der Anhaltspunkt. Rottöne gab es leider auch nicht, doch haben die Spanier die auch nicht, während die Neukombination nur so überläuft vor Rot.
Aber was es gibt, sind neue Fotos. Und dabei auch ganz viele Schläuche. Jan-Arne, Du hattest also Recht, dass bei der Anordnung der Sporen auch unsichtbare Schläuche im Spiel sein müssten.
Hier ein paar Bilder:
Im Ausschnitt
Und weil es so schön ist, in die Sporenwerkstatt zu gucken:Viele Grüße
Jörg -
Hallo Jörgja, das sieht gut aus. Eine sehr schöne Art, wenn du öfters Linde untersuchst, dann wirst du ihn immer öfter finden.
Derzeit zumindest in Harzgerode sehr häufig. Hier ein Fund vom 30.12.2017 im NSG Selketal:
LG Harzi
Danke für die schnelle Antwort. Dann werde ich das Fragezeichen in der Überschrift mal entfernen.
Schöne Grüße aus Wuppertal in den Harz
Jörg -
Hallo zusammen,
bei meinen Versuchen, Pyrenomyceten zu finden und dann auch noch zu bestimmen, bin ich an einem etwa fingerdicken Zweig vom Bergahorn (Acer pseudoplatanus) auf das hier gestoßen.
Fundort: 31.12.2017, Remscheid-Grund, Ahornwäldchen gegenüber der Natur-Schule Grund.Ich hoffe wieder auf Eure Hilfe.
Danke schon mal,
Jörg -
Wie gestern ja schon offenbart, beginne ich gerade mit den Pyrenomyceten.
An kleinen Zweigen der Sommerlinde (Tilia platyphyllos) fand ich diese Kollegen, die ich gerne "Splanchnonema ampullaceum" nennen würde.
Aber was weiß ich denn von den Verwechslungsmöglichkeiten? Deshalb wäre ich für sachdienliche Hinweise sehr dankbar.Vielen Dank im voraus,
Jörg -
Hallo JörgVergleiche mal mit Myxocyclus polycistis.
VG : Thorben
Hallo Thorben,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich glaube, damit hast Du mein Rätsel bereits gelöst.
Meine "Sporen" sehen sehr nach Myxocyclus polycistis aus.Danke und ein gutes Neues Jahr. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder bei der einen oder anderen Exkursion, z.B. des MAB. Ist ja oft ganz in Deiner Nähe.
Viele Grüße
Jörg -
Heute fand ich im Außengelände der Natur-Schule Grund in Remscheid an Birkenzweigen, die der Sturm runtergepustet hatte, diesen Pyrenomyceten, dessen Sporen sich anscheinend in sehr unterschiedlichen Reifestadien befinden.
Da ich gerade erst mit Pyrenomyceten anfange, habe ich weder die passende Literatur noch eine eigene Idee.
pilzforum.eu/attachment/214409/
Ist mir zu helfen?
Wenn ja, dann freue ich mich über Eure Beiträge. Und danke schon mal im alten Jahr. Kommt gut rüber nach 2018.Grüße aus Wuppertal
Jörg -
Na toll, Björn, dann habe ich wegen des blöden Wetters ja doch was verpasst
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Hallo zusammen,
herzlichen Dank für Eure Bestätigung der Bestimmung. Immerhin ist das "weiße Loch" in der NRW-Landkarte auf dem Weg sich zu füllen. Das freut mich.
Viele Grüße
Jörg -
Letzte Woche erhielten wir zur Pilzausstellung der Natur-Schule Grund und des Mykologischen Arbeitskreises Bergisches Land (MAB) einen Milchling, der als Rosascheckiger Milchling bestimmt werden konnte. Fundort Radevormwald, mitten im Bergischen Land. Es hätte ein Erstfund für das Bergische sein können, wenn nicht Mario wäre, der seine Funde vom Westrand des Bergischen Landes nur noch nicht dokumentiert hat. Also Zweitfund für ein "weißes Loch" auf der NRW-Landkarte von Pilze Deutschland.
Und gestern steige ich dann in Wuppertal aus dem Bus (Barmer Anlagen). Vor mir ein paar große Holzscheiben, die einen Parkplatz abgrenzen. Und etliche Pilze, darunter die hier. Die Scheiben könnten Pappel sein, ganz vielleicht aber auch Eiche.
Frage: Gibt es außer dem Rosascheckigen Milchling noch so einen? -
Hallo zusammen,
wie einige von Euch ja inzwischen mitbekommen haben dürften, hat sich vor knapp einem Jahr der Mykologische Arbeitskreis Bergisches Land (MAB) gegründet. Viele Aktive haben sich hier gefunden, um das weiße Kartierungsloch in dieser feinen Landschaft mit Farbe zu füllen.
Am kommenden Samstag, dem 22.07.2017, geht es wieder auf eine Kartierungsexkursion.
Ziel ist das ausgedehnte Waldgebiet am Saalbach in Wuppertal-Ronsdorf.
Wer mitkommen möchte, ist herzlich eingeladen. Aber seid gewarnt: Viele "unserer" Pilze sind doch recht klein und in keinster Weise als Speisepilze einzuordnen.
Treffpunkt: 10:00 Uhr (pünklich) am Wanderparkplatz Talsperrenstr. in Wuppertal-Ronsdorf.Wir hoffen auf rege Teilnahme und viele Pilze.
Jörg -
Hi,ich schlage morgen mal im Klenke/Scholler nach. Wenn Jule sagt, dass P. sessilis an Aronstab vorkommt, dann passt das. Sie ist ja ohnehin für mich eine wichtige Mentorin in Sachen Phytos; neben Friedemann Klenke versteht sich. Ich hab mich nur gewundert, dass ein Rostpilz, der eine Alliaceae befällt auch Aronstab, der zu einer vollkommen anderer Familie gehört, besiedeln kann, das ist alles.
l.g.
StefanDas, lieber Stefan,
gehört allerdings auch für mich zu den Mysterien der Pilzkunde. Vielleicht sind das Varietäten?
Ich bin gespannt auf die Auflösung.
Einen schönen Sonntag noch
Jörg -
Hi,schöne Runde und ein paar tolle Funde habt ihr da. Was mich erstaunt: Puccinia sessilis kenne ich bisher nur vom Bärlauch. Seid ihr euch da mit der Bestimmung sicher?
Macht da mal im Herbst noch eine Exkursion hin und stellt dann bitte die Phlegmaicen ein. So ein schönes Gebeit schreit ja förmlich danach. Ich helfe auch gerne bei der Bestimmung.
l.g.
StefanHallo Stefan,
auf diversen Seiten des Internet wird auf die Art als Phytoparasit des Aronstabes hingewiesen, z.B. unter
https://www.pilzforum.eu/board…he-kleinpilze-an-aronstab
https://de.wikipedia.org/wiki/Puccinia_sessilis
usw.
Ich hätte speziell nach der Darstellung von Julia keine Scheu, mich dieser Wertung anzuschließen. Insofern wichtig, dass du da noch mal kritisch nachfragst, aber ich bin mir auch nach den makroskopischen Bildern ziemlich sicher, dass es passt.
Habe allerdings selber nicht mikroskopiert.Viele Grüße
Jörg -
Hallo zusammen,
es gibt da einen größeren Bach, der vom Bergischen Land in westliche Richtung durch das Niederbergische zu einem größeren Dorf hin fließt und diesem dann seinen Namen gibt: Die Düssel. Gestern waren wir vom Mykologischen Arbeitskreis Bergisches Land (wieder einmal mit Unterstützung von zwei lieben Freunden aus dem Arbeitskreis Pilzkunde Ruhr) unterwegs, um die Funga des Düsseltales bei Erkrath (zwischen Wuppertal und Düsseldorf) einer ersten Sichtung zu unterziehen. Und wie von Klaus Büchler versprochen, fanden wir eine sehr schöne Landschaft vor, die von diesem Bach und von dem Untergrund (Kalk!) geprägt war.
Schon auf dem Hinweg vom P&R-Parkplatz bei Hochdahl-Millrath gab es Orchideen (Großes Zweiblatt, Listera ovata) und viele Kalkzeiger zu sehen. Pilzliche Highlights hier schon waren der Schuppige Porling (Polyporus squamosus)
und die ersten Maipilze (Calocybe gambosa)
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Um diese herum zahlreiche Weinbergschnecken, die so zahlreich im Bergischen Land nur auf Kalkböden vorkommen.
Auf abgefallenen Zweigen fanden sich zahlreiche Flechten; mal sehen, was wir davon in die Fundliste aufnehmen können.
Der Muschelförmige Feuerschwamm (Phellinus conchatus) war offenbar nicht nur für mich neu.Wenig später ging es dann talwärts, vorbei an Kalkzeigepflanzen wie Aronstab (häufig mit schönen schwarzen Flecken, weshalb er ja auch Arum maculatum heißt) und Waldbingelkraut (Mercurialis perennis) in schönen großen Beständen.
Die üppig wachsenden Scharbockskräuter wiesen gleich mehrere Rostpilze und einen Brandpilz auf. Überhaupt waren Phytoparasiten nicht gerade selten, wie wir noch sehen werden.An der Düssel angekommen,
fanden wir zahlreiche Stellen mit naturnahem Fließverlauf, daneben aber auch eine kleine Fahrstraße, die uns z.B. zu einem alten Kalkofen führte.
Dort zeigte sich dann auch, dass die heute naturnahe Landschaft schon früh durch zahlreiche Steinbrüche "erweitert" wurde:Wo Kalk ist, da gibt es dann gleich auch andere Lebewesen als im großen Rest des Bergischen Landes, wie z.B. diese Schnecke
Damit wir die Wanderung auch für Ascomyten-Liebhaber wie Ralf (RaDa) attraktiv gestalten konnten, hatten wir extra Bereiche bestellt, auf denen die Vegetation etwas schütter war. Und dort kamen dann auch Ralfs Lieblingspilze zum Einsatz:
Und damit es nicht langweilig wird, haben wir es so aussehen lassen, als wären es mehrere Arten (am Ende doch alles Peziza micropus)Wenige Meter weiter im Auwald an der Düssel einige pflanzliche Highlights: Gelbes Buschwindröschen (Anemone ranunculoides, im Bildvordergrund rechts), Bärlauch (Allium ursinum), auf dem Mario gleich einen in Pilze Deutschlands nur einmal nachgewiesenen Rostpilz (Caeoma allii-ursini) finden konnte, "fette" Hirschzungenfarne (Asplenium scolopendrium) usw.
Und immer wieder Aronstäbe mit schon von oben erkennbaren Rostpilzen, die sich dann als Puccinia sessilis ansprechen lassen.
Direkt am Weg dann ein kleiner Vorgarten mit Stockrosen, die Malvenrost (Puccinia malvacearum) aufweisen
Und schließlich zum Abschluss unserer Begegnung mit der Düssel ein Auwaldbereich mit üppiger Krautschicht, Tüpfelfarnen (Polypodium vulgare agg.), z.T. auf lebenden Erlen wachsend, Rotrandigen Baumschwämmen (Fomitopsis pinicola) am Totholz, Sumpfdotterblume (Caltha palustris) sowie üppigen, weil sehr gut gefütterten Brennnesseln, die natürlich direkt von einem Rostpilz befallen sind: Puccinia urticata mit z.T. grotesk großen Wucherungen im Brennnesselblatt.
Fazit: Eine tolle mykologische Kartierungsexkursion in einem Gebiet, wo wir dringend noch mal genauer gucken müssen!
Und mehrere spannende Aufgaben sind zu erfüllen: Ich muss eine Fundliste für diese artenreiche Landschaft erstellen (gibt es dann unter http://www.mykologie-bl.de/), Ralf hat einen Becherling, der sich zunächst nicht ganz so verhielt wie er sollte (https://www.pilzforum.eu/board/thema-brauche-peziza-hilfe), und fast jeder unserer Pilzfreunde hat noch ein paar zu bestimmende Exemplare für's Restwochenende mitgenommen.
Aber genau so haben wir es ja gewollt!!!
Schöne Grüße vom MAB aus dem Bergischen Land
Jörg -
Jan-Arne hat ja schon einige tolle Fotos eingestellt. Hier weitere Impressionen von der gestrigen Kartierungsexkursion des Mykologischen Arbeitskreises Bergisches Land (MAB) am unteren Sengbach in Solingen.
Pilzbegeisterung: Die MABlerInnen fotografieren Mniaecia jungermanniae
Und noch mehr persönliche Erstfunde:
Gyromitra ancilisMelanoleuca cognata
Und natürlich auch ein paar Flechten, deren Bestimmung nicht sicher ist:
Graphis scripta?Lecanora spec.
Und eine interessante Art auf einem Baum direkt am Wupperufer, zu der mir erst mal gar nix einfällt. So was wie unser "Rausschmeißer".
Fazit: Bei strahlendem Frühlingswetter eine super Sause im Sengbach-Wald! Mehr davon
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Hallo Ralf,
Lepista nuda hatten wir gestern auch bei der MAB-Exkursion am Sengbach. Interessant, dass das dann wohl doch kein Ausrutscher war.
Viele Grüße
Jörg