Beiträge von Bibobb

    Hallo Matze,
    da ist wirklich Raten angesagt. 8|
    Das Plasmodium eines Schleimpilzes würde ich nicht ausschliessen, das klettert gerne an Zweigen, Halmen etc hoch. Von der Größe (ca 1cm hoch) und der schaumigen, blasigen Konsistenz wäre es dann in einem Stadium, wo es anfängt, sich in die Fruchtkörper auszudifferenzieren. Solange das noch nicht geschehen ist, kann man kaum etwas sagen - es gibt viele Schleimis mit gelbem Plasmodium und die daraus entstehenden Fruchtkörper sehen dann meistens gaaanz anders aus.
    Also falls Du noch einmal an diese Stelle kommst, schau 'mal nach, was daraus geworden ist und probiere ein etwas schärferes Foto zu schießen.;)


    Grüße,
    Bernd

    Hallo Fredy,


    messerscharf kombiniert und meiner Meinung nach vollkommen richtig!
    Das Aethalium (das ist der aus der Verschmelzung der Einzelsporocarpien - also der Fruchtkörper hervorgegangene Sammelfruchtkörper) von Enteridium lycoperdon zerfällt völlig zu Staub während das Aethalium des "Bruders" vom "Blutmilchpilz" - Lycogala epidendrum zusammenbleibt. Sehr schön beobachtet und im Bild dargestellt ist auch die netzartige Oberflächenstruktur der Cortex (der Hülle bzw. der Sack. der die Sporenmasse zusammenhält.)
    => Enteridium flavofuscum :thumbup:


    Liebe Grüße,
    Bernd

    Hallo "Heidelbeere" und alle anderen,


    aus einem Bild Schlussfolgerungen zu ziehen ist natürlich immer mit einer gewissen Unsicherheit verknüpft, aber Fuligo septica wäre auch meine Wahl.
    Allerdings sieht man hier wohl nicht die "normale" gelbe Lohblüte Fuligo septica var. septica mit ihrer typisch gelblich schaumigen Cortex, sondern wahrscheinlich die var. rufa mit blaßrötlichen - dunkelrotbraunem Kalk in der doch ziemlich kompakten Cortex. L. Krieglsteiner erwähnt besonders große Aethalien auf Rindenschnitzelhaufen, vermutlich da hier das Nahrungsangebot besonders üppig ist.


    Physarum polycephalum - der Standardversuchsmyxomyzet (Labyrinthversuch, genetische Analyse, Erkenntnisse über die Bewegung des Plasmodiums, ...) ist es definitiv nicht. Einmal abgesehen vom natürlichen Vorkommen (lt. Neubert-Nowottny-Baumann) in Frankreich, Italien, Spanien, Rumänien, Amerika und ferner Osten bildet dieser Myxo gestielte Sporocarpien, die oft zu mehreren zusammenwachsen und dann "vielköpfig"-poly cephalum aussehen.


    Ich wünsche Euch einen sonnigen Tag,
    Bernd

    Hallo Ursula,


    herzlichen Glückwunsch zu Deinem Sieg mit diesem wirklich beeindruckenden (fast) SW-Bild. Manchmal ist ein "Wenig" gekonnt in Szene gesetzt ein "Mehr".


    Und auch Dir Rita herzlichen Glückwunsch zu Deinem 2. Platz. Es war ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Ursula. Mir hat bei Deinem Bild die tolle Lichtführung und die Dynamik des Ausstäubens besonders gefallen.


    Allgemein allen Teilnehmern mein Kompliment zu der ständig besseren Qualität der teilnehmenden Fotos.
    LG,
    Bernd

    Hallo Fredy,
    das ist spannend. Zunächst einmal nehme ich die Bestimmung T. ferruginosa zurück, der zerfällt nicht so.
    Hier haben wir ein echtes Aethalium, also eine Fruktifikation, die durch das Veschmelzen der Einzelfruktifikationen unter kompletter Auflösung derer Zellwände entsteht), während bei einem Pseudoaethalium wie bei Tubifera die Zwischenwände +- bestehen bleiben.
    Daher kann man Dictydiaethalium plumbum auch ausschließen, obwohl das ein rosa Plasmodium hat.
    Vom Ergebnis her sieht das schon nach Enteridium lycoperdon aus, man müsste die Masse mal unterm Bino und Mikroskop legen. Es sollte ein feines Gespinst aus Pseudocapillitium (Pseudo- da es die Wandresten der Einzelfruktifikationen sind) zu sehen sein (s. Anhang). Mich störte da halt die Plasmodiumfarbe ...
    Eine genaue Analyse kann nur eine mikroskopische Untersuchung u.a. der Sporen bringen.


    Sonnige Grüße aus der Pfalz,
    Bernd

    Hallo Fredy,
    Ich halte das ebenfalls für Tubifera ferruginosa in einem sehr frühen Ausdifferenzierungsstadium des Plasmodiums. Dieses ist laut Neubert/Nowottny/Baumann anfangs weiß, bald orangerot bis scharlachrot oder tief rosa, vor der Reife dunkelbraun. Dabei differenzieren sich die zylindrischen Sporocarpien stärker aus, bleiben aber in einem Pseudoaethalium zusammen.
    (Mein Bild ist nicht so toll, aber so sollte Dein Fund in 1-2 Tagen aussehen)


    Die Deckel der sich bildenden Sporocarpien sind als sechseckige Strukturen auf dem Plasmodium zu erkennen.
    Für T. ferruginosa spricht auch die Farbe des Hypothallus der bei dem keinen Bild 2 als weißlicher Saum zu sehen ist. Bei T. dictyoderma ist dies eher rötlich-gelb; diese Art ist selten und die Farbe des Plasmodiums noch nicht bekannt.
    Gegen Enteridium lycoperdon spricht die Farbe des Plasmodiums, die dort weiß ist, sowie die wabige Oberflächenstruktur.
    Zu den verschiedenen Namen, die Du gefunden hast: Die Systematik der Myxomyceten ist noch nicht völlig abgeschlossen und allgemein anerkannt. Dahe kommt es immer wieder zu Namensänderungen. Martin / Alexopouluos listen alle bisherigen Namen mit dem jeweiligen Autor auf:
    Tubifera ferruginosa (Batsch 1791); T. arachnoidea (Jacq. 1778), Stemonitis ferruginosa (Batsch 1786); Lycoperdon favaceum, Sphaerocarpus cylindricus, S. fragiformis, T. cylindrica, Tubulina fragiformis, Tubulina coccinea, Licea tubulina, L. clavata, Tubulina fallax, Tubulina fragifera, Licea fragiformis, L. fallax, L. effusa, L. cylindica, L. iricolor, Tubulina conglobata, L. rubiformis, Tubulina nitidissima, Tubulina speciosa
    Allgemein wird heutzutage die Namensgebung bei Neubert/Nowottny/Baumann oder Nannenga-Bremekamp anerkannt.
    Myxomyceten sind ein sehr interessantes und übersichtliches Gebiet (ca. 1500 Arten). Obwohl sie eher zu den amöbenartigen Lebewesen gehören werden sie i.A. von Mycologen untersuch, obwohl die Pilze ja eher mit den Tieren verwandt sind ....
    Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend,
    Bernd

    Liebe Rita,
    herzlichen Glückwunsch zu Deinem Sieg, Burkhards Morchel war zwar sehr beeindruckend, aber die leuchtenden Farben deiner Becherlinge im Moosbett unübertroffen.


    LG,
    Bernd

    Hallo Detlef,


    entschuldige, dass meine Antwort so lange auf sich warten ließ - ich musste erst einmal recherchieren, wann und wo ich die Becherchen aufgenommen habe: Es war im Oktober 2009 in Hornberg im Schwarzwald.
    Aber auch bei uns in der Pfalz gibt es sehr viele Esskastanien.


    Sonnige Grüße,
    Bernd

    Danke, dass Euch das Bild vom Esskastanienstromabecher (Rutstroemia echinophila) gefallen hat. Ich habe sie Ende Oktober letzten Jahres gefunden. Hier wachsen sie "unvorschriftsmässig" im Fruchtbecher einer Zerreiche. Diese und die Esskastanien-Fruchtbecher sind beide stachelig und haben wahrscheinlich einen ähnlichen Aufbau, sodass der Pilz das Pflanzengewebe stromatisieren kann und darauf Apothecien bildet.


    # Burkhard, Dein Bild hat mir besonders gut gefallen, die tolle Ausleuchtung und die Wiederholung des Motivs im HG finde ich toll - das Bild hätte genau so gut Monatssieger werden können!


    # Ursula, auch Dein Bild hat etwas Besonderes. Der schöne Ausblick auf die Lamellen und das Pilzchen, dass sich zwischen dem Moos versteckt, gefällt mir gut.


    # Ich wünsche allen ein schönes, nicht zu kaltes Osterfest und neben einigen Pilzen auch reichlich bunte Eier.
    LG,
    Bernd

    Hallo Nando,


    das ist ein bemerkenswerter Myxo, den Du da gefunden hast. Didymium xxx könnte das sein;hier 'mal ein paar Bsp. von mir (hier allerdings nur in geringer Auflösung):



    Zur genauen Artbestimmung benötigt man Mikroskopaufnahmen des Capillitiums und der Sporen
    Zur Technik des Fotografierens der Minis: Ich habe fürs Gelände entweder ein 100mm Makrozoom oder eine Makrovorsatzlinse dabei und auf jeden Fall ein Stativ.
    Obige Bilder habe ich zuhause mit Balgen und 50mm-Objektiv in Retrostellung aufgenommen und zwar als Stackaufnahme, d.h. man stellt manuell auf die vorderste Kante scharf, macht ein Foto, stellt den Balgen 1-2 Zähne weiter, Foto, .... bis manden hinteren Bereich scharf hat. Dann läßt man ein Programm (z.B. Combine) alles zu einem durchgehend scharfen Bild zusammen rechnen.


    LG,
    Bernd

    Hallo Spun und Jens,
    ich bewundere Deine scharfen Augen, Jens.
    Mit etwas gutem Willen kann ich ebenfalls Ceratiomyxa fruticosa var. fruticulosa erkennen.
    Das ist die einzige Myxo-Gattung, die einsporige Sporocarpien auf dem fingerförmigen Gebilde bildet. Manche Autoren interpretieren es auch als externe Sporen.
    Im reifen Zustand sieht das vom Nahen betrachtet so aus:



    Im letzten Bild sieht man die einsporigen Sporocarpien


    LG,
    Bernd

    Andreas, Meinhard, Fredy und alle, denen mein Bild gefallen hat:
    Vielen Dank für Eure Stimme und Euer Interesse.
    Hier ein paar Informationen zu dem Licht im Wintergrau:


    Es handelt sich um Hymenoscyphus calyculus, dem Kelchförmigen Stengelbecherling!


    Der wächst im Herbst auf toten Ästen von Laubbäumen. Im Original wird er ca. 2 mm im Durchmesser.
    Liebe Grüße,
    Bernd

    Guten Morgen zusammen,
    der Artikel ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ich habe ihn auch erst jetzt durch Fredys Antwort entdeckt.


    Mucilago crustacea ist sehr wahrscheinlich. Allerdings ist der Myxo auf dem Bild erst in der Ausdifferenzierungsphase, daher auch noch weich, aber Form, Größe und Fundort deuten in die Richtung. Spätestens am nächsten Tag müssten die Sporen reif sein und die Oberfläche von Kalkschuppen bedeckt gewesen sein.
    Dann sieht der Schleimi so aus: http://www.fotocommunity.de/pc…/1317458/display/17351260


    LG,
    Bernd

    Vielen Dank auch von mir an alle, denen Ritas und mein Bild gefallen hat. Ich freue mich sehr, mit Rita das Rennen gemacht zu haben. Ich bin gespannt auf viele interessane Bilder in diesem Jahr.
    LG,
    Bernd

    Hallo Ursula,
    das war ein glatter Start - Ziel - Sieg!
    Herzlicher Glückwunsch zu diesem zur Jahreszeit optimal passenden Pilzbild. Das Pilzchen sieht aus wie von kleinen Kandiszuckerkristallen überogen.
    Liebe Grüße,
    Bernd

    Hallo Eira,
    Physarum polycephalum ist ein beliebtes Labor"tier", -"pflanze", -"pilz", "Myxomycet" und man hat schon einige grundlegende Vorgänge in Myxos an ihm festgestellt.
    Vielen Dank für den Hinweis auf diesen artikel mit einigen neuen Erkenntnissen.
    LG,
    Bernd

    Hallo Winfried,
    ich stimme Ingo zu: Exidia recisa scheidet aus, Ascocoryne stimmt vom Bild her gut überein; teilweise sieht man, dass der Becher stielartig ausgezogen ist.
    Vom Bild her sieht der rundköpfige Gallertbecher (A. inflata) ähnlich aus, aber ohne mikroskopische Bestimmung ist das nur eine Idee.
    Das lila Hirn ist i.a. die Nebenfruchtform Coryne dubia von Ascocoryne sarcoides.


    Ja, der Winter ist eine gute Zeit, um seine Bilder aufzuräumen.
    LG,
    Bernd

    Hallo Ursula,
    herzlichen Glückwunsch zu Deinem prächtigen Einstand als "Neuling". Dein stimmungsvolles Bild mit der Kombination aus Pilzen und Moos passt sehr schön zum Spätherbst. Dazu kommt eine exellente Fototechnik.
    Ich freue mich auf weitere interessante Beiträge.


    Liebe Grüße,
    Bernd

    Hallo Guenter,
    der Bestimmung Trichia stimme ich zu, decipiens könnte sein, die Sporocarpien sind auf Deinem Bild noch nicht vollständig ausgereift. Wenn Du noch einmal hingehst sind sie dann wahrscheinlich ockerbraun glänzend (decipiens var. decipiens) oder oliv glänzend (decipiens var. olivacea).
    Ein Foto in diesem Zustand und wenn möglich noch etwas nähre ran könnten dann Klarheit schaffen.
    LG
    Bernd

    Guten Morgen,
    vielen Dank, dass Euch mein Bild gefallen hat. Wie Rita ja schon schrieb, zeige ich den Birnengitterrost (Gymnosporangium fuscum syn. Gymnosporangium sabinae), der im Frühjahr auf Wacholder schmarotzt und dessen Basidiosporen dann im Sommer Birnenblätter befallen. Im Spätsommer bildet er auf der Blattunterseite bräunliche, oft mehrere Millimeter lange Wucherungen. In diesen Aecidiosporenlagern, die man auf dem Bild sieht, werden die Wintersporen gebildet. Mit der Sporenreife reißen die Wucherungen gitterartig auf und setzen die Wintersporen frei, die nun wieder Wacholder infizieren können.


    Bei manchen Bildern wäre es wirklich schön, wenn man eine kleine Beschreibung anbringen könnte ;)
    Viel Grüße und weiterhin eine erfolgreiche Pilz- und Motivjagd,
    Bernd


    Liebe Fotowettbewerb-Moderatoren,
    obige Aussage von Alex vom März finde ich gut, und nach meinen Erfahrungen war es bisher auch immer so; man konnte während der Abstimmungsphase sehen, wieviele Stimmen ein Bild schon bekommen hatte und erst nach Abstimmungsende auch, wer die Stimmen abgegeben hatte.
    Nun im Juli sieht man sofort schon in der Abstimmungsphase die Namen der Mitglieder für jedes Bild - falsches Häkchen gesetzt oder Absicht?


    Mir gefällt die bisherige Vorgehensweise (s. oben) besser.


    Ich wünsche Euch einen sonnigen Tag,
    Bernd