Hallo zusammen,
auf Sandböden reichen nach langer Trockenheit auch 30 l Regen pro m² erfahrungsgemäß nicht für ein nennenswertes Pilzwachstum aus. In den 10 Tagen danach kam jedoch immer wieder etwas Nachschub und die Temperaturen bleiben unter 25 °C . Zeit für einen Besuch in mein Hauptexkursionsgebiet um die Lage zu checken.
Am Parkplatz sah es schon recht erfreulich aus.
Nelkenförmiger Warzenpilz (Thelephora caryophyllea) wenn auch schon leicht angetrocknet
Direkt daneben ein Fund, den ich nicht bis zur Artebene bestimmen konnte.
Mallocybe dulcamara agg. Früher meist als Bittersüßer Risspilz (Inocybe dulcamara) bezeichnet
Ein noch wenig bekannter Täubling ist Russula roseocremea
Ein stattlicher Goldröhrling (Suillus grvillei)
Das war zumindest ein Fingerzeig auf mögliche Funde im eigentlichen Gebiet und schon bald gab es an schattigen Stellen und im hohen Gras einige meiner Lieblinge.
Safrangelber Saftling (Hygrocybe acutoconica s. str.) Sporen schlank und teileweise schwach eingeschnürt
Bei trockenem Hut und Stiel, mit herablaufenden Lamellen landet man schnall beim
Pfifferlings-Saftling (Hygrocybe cantharellus)
Schwärzender Saftling (Hygrocybe conica agg.)
Auch ohne junge Exemplare mit blassblauen Lamellen mit etwas Erfahrung mikroskopisch bestimmbar
Blaublättriger Zärtling (Entoloma chalybaeum)
Hier eine weitere Gruppe
Schwarzviolette, gesägte Lamellenschneiden und sehr dunkel bleibende Hüten kennzeichnen
Gesägtblättriger Zärtling (Entoloma serrulatum)
Noch einer aus der Untergattung Cyanula. Ohne Erfahrung, ist auch eine so üppige Kollektion nicht sicher bestimmbar, weil junge Fruchtkörper fehlen. Mikroskopie führt zu
Dreifarbiger Zärtling (Entoloma poliopus)
Nummer vier wird nach älterer Literatur gewöhnlich als Entoloma corvinum bestimmt. Nach FUNGI EUROPAEI 5b kommt man zu
Kahlstieliger Porphyr-Zärtling (Entoloma porphyrogriseum), wobei der deutsche Name der heutigen Auffassung nicht gerecht wird
Zum Schluss zwei namenlose Keulchen. Clavaria falcata/acuta hätte Bogenschnallen an den Basidien und das Wurmförmige Keulchen (Clavaria fragilis/vermicularis) kann man ausschließen, da mein Fund schlankere Sporen hat
Sehr zahlreich war auch ein blassoragefarbenes Keulchen zu finden. Älter Funde habe ich früher als Clavaria amoenoides bestimmt, aber das stimmt nicht mit der Originalbeschreibung aus Ostasien überein. Es bleibt abzuwarten, was künftige Erforschungen bei Clavaria ergeben.
LG Karl