Empfohlen Stockschwämmchen und Gifthäubling, ein gefährliches Paar.

Stockschwammerl, wie der Bayer zu Stockschwämmchen sagt, gehören zu den schmackhaftesten Pilzen überhaupt. Der Verwechslungspartner Gifthäubling, zu den tödlichsten die wir in unseren Breitengraden kennen.

Immer wieder hören wir von Pilzsammlern, dass sie Stockschwammerl lieben und diese schon seit Jahrzehnten sammeln, erklären wir diesen Menschen dann in welche Gefahr sie sich begeben, werden die meisten leichenblass.


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Bild 1 - Copyright Sabine Herkner 2017


Stockschwämmchen und Gifthäublinge sehen sich zum verwechseln ähnlich. Auf Bild 1 haben wir beide einmal vermischt, so wie sie auch an einem Stock zur gleichen Zeit wachsen können. Ist man nun im Sammelwahn, fällt einem nicht weiter auf das hier 4 Gifthäublinge für ein tödliches Mahl sorgen könnten. Sieht man genauer hin, könnte man in diesem Fall sehen das 2 davon sich farblich abheben, sieht man noch genauer hin, erkennt man an 4 Pilzen einen gerieften Hutrand. Leider ist das alles aber nicht ausschlaggebend, denn Gifthäublingen fehlen nicht immer die hellen Stellen und sie haben auch nicht immer geriefte Hutränder.

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Bild 2 - Copyright Sabine Herkner 2017


Auf Bild 2 haben wir euch die Pilze einmal geteilt, dann kann man sich besser auf die einzelnen Arten konzentrieren. Bei den rechten Pilzen, den Gifthäublingen, kann man gut sehen das auch sie diese hellen Stellen haben können. Diese sind mal größer und mal kleiner, beim Stockschwammerl aber ebenfalls. Es gibt Stockschwammerl da sieht man wie bei den Gifthäublingen die Lamellen etwas durchscheinen und es gibt Gifthäublinge da scheinen sie nicht durch. Wenn man das alles mal auf einen Nenner bringt, kann man folgendes festhalten. Stockschwammerl und Gifthäublinge nur an Hand des Hutes unterscheiden zu wollen, mag manchmal funktionieren, ist aber ein riskantes Spiel mit dem eigenen und meist auch anderen Leben.

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Bild 3 - Copyright Sabine Herkner 2017


Auf Bild 3 kommen wir der Sache nun schon näher, denn hier sieht man die Stiele und nur diese taugen um die beiden zweifelsfrei zu unterscheiden. Nur durch das Betrachten der Stiele kann man Stockschwammerl und Gifthäublinge unterscheiden, alles andere leichtfertig daher gesagte, ist einfach nur dumme Unwissenheit und kann mit schwersten Leberschädigungen, im schlimmsten Fall mit dem Tod enden. Wie man auf Bild 3 gut erkennen kann, sind auch Lamellen- und Sporenpulverfarbe vermeintlich ähnlich und ebenso wenig Verlass ist auf die Größe des Hutes oder des Fruchtkörpers insgesamt. Beide können mal kleiner und mal größer sein, beide können gleich riechen wenn sie an einem Stamm gewachsen sind und man mag es nicht glauben, aber beide können auf Laub- und/oder Nadelholz wachsen.

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Bild 4 - Copyright Sabine Herkner 2017


Schaun wir uns die Stockschwammerl auf Bild 4 mal genauer an:

Pilzig, würzig, einfach angenehm nach Schwammerl Pilzig, nussig, würzig, nicht bitter, Kostproben nicht schlucken
1-10, in Ausnahmen auch bis 15 cm Ø, hellbraun, dunkelbraun, haselnussbraun, Mitte ausbleichend (hygrophan), oft mit kleinen braunen, graubraunen Schüppchen besetzt (wenn jung), Rand glatt bis durchscheinend gerieft.
Grauweiß, kastanienbraun, gelbbraun abstehende Schüppchen auf gelbweißem Grund, oberhalb des Rings hellgelb, glatt, zur Basis dunkler braun.
Vergänglich, häutig aufsteigend, gerollt, bräunlich.
Hellbraun, nussbraun, zimtbraun, angeheftet, schmal, gedrängt, leicht herablaufend, mit Zwischenlamellen.
Totem Laubholz: Stümpfe, Äste, kann über 700 Höhenmeter auch vereinzelt auf Nadelholz auftreten, Folgezersetzer, Frühling bis Spätherbst, meist büschelig aus einem Struck entspringend.


Geruch: Pilzig, würzig, einfach angenehm nach Schwammerl
Geschmack:
Pilzig, nussig, würzig, nicht bitter, Kostproben nicht schlucken
Hut: 1-10, in Ausnahmen auch bis 15 cm Ø, hellbraun, dunkelbraun, haselnussbraun, Mitte ausbleichend (hygrophan), oft mit kleinen braunen, graubraunen Schüppchen besetzt (wenn jung), Rand glatt bis durchscheinend gerieft.
Stiel: Grauweiß, kastanienbraun, gelbbraun abstehende Schüppchen auf gelbweißem Grund, oberhalb des Rings hellgelb, glatt, zur Basis dunkler braun.
Ring: Vergänglich, häutig aufsteigend, gerollt, bräunlich.
Lamellen: Hellbraun, nussbraun, zimtbraun, angeheftet, schmal, gedrängt, leicht herablaufend, mit Zwischenlamellen.
Vorkommen: Totem Laubholz: Stümpfe, Äste, kann über 700 Höhenmeter auch vereinzelt auf Nadelholz auftreten, Folgezersetzer, Frühling bis Spätherbst, meist büschelig aus einem Struck entspringend.




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Bild 5 - Copyright Sabine Herkner 2017


Und nun den Gifthäubling aus Bild 5

Geruch muffig, widerlich an faulendes Holz erinnernd, meist auch etwas mehlartig. Wachsen sie unter Stockschammerl, nehmen sie gerne den angenehm würzigen Geruch an und können dann nicht mehr unterschieden werden.
Widerlich – nicht probieren! Die kleinste Kostprobe kann schon zu Organschäden führen.
1-2 in Ausnahmen auch bis zu 7 cm Ø, hellbraun, gelbbraun bis dunkelbraun, Mitte ausbleichend (hygrophan), Rand glatt bis durchscheinend gerieft.
2-7,5 cm lang, 3-8 mm Ø dick, haselnussbraun, gelbbraun bis schwarzbraun, weiß-silbrig bis hellflockig überfasert, Basis oft weißfilzig, Spitze meist heller. dünn und leicht vergänglich
Hellbraun, gelbbraun bis zimtbraun, angeheftet bis leicht herablaufend, schmal, gedrängt, Schneiden heller.


Geruch: Geruch muffig, widerlich an faulendes Holz erinnernd, meist auch etwas mehlartig. Wachsen sie unter Stockschammerl, nehmen sie gerne den angenehm würzigen Geruch an und können dann nicht mehr unterschieden werden.
Geschmack: Widerlich – nicht probieren! Die kleinste Kostprobe kann schon zu Organschäden führen.
Hut: 1-2 in Ausnahmen auch bis zu 7 cm Ø, hellbraun, gelbbraun bis dunkelbraun, Mitte ausbleichend (hygrophan), Rand glatt bis durchscheinend gerieft.
Stiel: 2-7,5 cm lang, 3-8 mm Ø dick, haselnussbraun, gelbbraun bis schwarzbraun, weiß-silbrig bis hellflockig überfasert, Basis oft weißfilzig, Spitze meist heller.
Ring: dünn und leicht vergänglich
Lamellen: Hellbraun, gelbbraun bis zimtbraun, angeheftet bis leicht herablaufend, schmal, gedrängt, Schneiden heller.
Vorkommen:

Baumstümpfe, vergrabenes Holz, meist Nadelhölzer, Folgezersetzer, Frühling (Winterende) bis Spätherbst, meist einzeln/gesellig stehend.

Mittlerweile wurde er auch schon häufig gemeinsam mit dem essbaren Stockschwammerl auf Laubbaumstümpfen entdeckt.

Zur Bestimmung ist immer der Stiel notwendig!



Fassen wir das nochmal übersichtlich zusammen, um die Unterscheidungsmerkmale zu verdeutlichen:

Stockschwammerl:
Häutige Manschette, darunter deutlich sichtbare weißlich bis bräunliche Schuppen am Stiel, niemals glatt oder silbrig glänzend und wenn nicht schon zu alt, immer mit pilzartigem Geruch.


Gifthäubling:
Faserige, dünne und leicht vergängliche Manschette, nicht geschuppt sondern silbrig überhauchter, glatter Stiel. Geruch meist muffig nach altem Holz, wenn unter Stockschwammerl wachsend auch angenehm pilzig.

Kommentare 8

  • Auch ich vermisse die Bilder. Kann jemand helfen? @Beorn, @Climbingfreak?


    Danke!

  • Das Problem sitzt ja meistens vor dem Bildschirm. Hier ist es bestimmt auch so. Ich kann leider die Bilder nicht sehen, finde aber auch in den Einstellungen keinen Fehler. Was mache ich falsch?

  • Liebe Moderatoren

    Wäre es möglich, die Bilder wieder sichtbar zu machen? Herzlichen Dank!

    Andreas

  • Ich kann die Bilder leider auch nicht sehen.

    Wäre aber sehr interessiert.

    Stockschwämmchen gehören neben den grauen Schwefelköpfen zu meinen bevorzugten Pilzen zum sauren Einlegen.

    Adrian

  • Die Bilder sind leider nicht mehr zu sehen. Ist es möglich, sie wieder einzufügen? Dieser Artikel ist sicherlich für viele wertvoll...

    Liebe Grüße
    Andreas

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  • Stimmt, diese Pilzsorten sind sich wirklich zum verwechseln ähnlich. Ich unterscheide immer nach Geruch. Die Fotos sind sehr gut.

    Liebe Grüße

  • Top, super Beschreibungen der Verwechslungspartner und auch sehr schöne Fotos.

  • Betrifft: Vorkommen von Stockschwämmchen

    Zitat: Totem Laubholz: Stümpfe, Äste, kann über 700 Höhenmeter auch vereinzelt auf Nadelholz auftreten,

    In unserer Gegend finde ich das Stockschwämmchen häufig auch in tieferen Lagen auf Nadelholz.

    Es gibt dort z.B. einen reinen Fichtenwald (knapp 500 m lt. Topokarte), den ich immer aufsuche, wenn ich Stockschwämmchen und rauchblättrigen Schwefelkopf gleichzeitig sammeln will. Und dort finde ich es nicht nur vereinzelt, sondern in größeren Mengen.

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