Beiträge von Rad-Pilz

    Bei uns gab es einen Gewittersturm mit zahlreichen umgestürzten Bäumen. Die Aufräumarbeiten dauern an und man kann nicht in den Wald.
    Aber immerhin so 50l Regen pro Quadratmeter, das sollte reichen das nächste Woche wieder was kommt.


    Was die von Dir verlinkte Liste aussagen soll, erschließt sich mir leider nicht.


    Die Liste wurde vom Beitragseröffner bereits im ersten Beitrag eingestellt und zeigt die besonders geschützten Arten in Baden-Württemberg und somit hier die Diskussionsgrundlage und damit komme ich wieder auf meine Grundaussage zurück, das diese Pilze im wesentlichen durch Sammler bedroht werden könnten, wenn sie nicht geschützt wären, aber kaum durch die Nutzung der Wälder. Morcheln wachsen am liebsten an den Holzlagerplätzen und Steinpilz, Pfifferling und die Raustilröhrlinge am Wegesrand.


    Der Trend ist im Schwarzwald auch nicht so düster, wie das vielleicht in anderen Wäldern sein mag, im Gegenteil, man diskutiert derzeit über einen ziemlich großen Nationalpark.


    Geh doch noch weiter zurück, nach der ersten Eiszeit, da war alles baumlos, da sieht es jetzt weit besser aus. :P


    Ich kenne natürlich nicht jeden einzelnen Wald in Deutschland, aber den Schwarzwald recht gut und der ist größer geworden in den letzten 100 Jahren. In den letzten Jahrzehnten wird auch die Artenvielfalt im Schwarzwald erhöht und zwar deutlich. Was hier teils beschrieben wird, trifft für den Schwarzwald nicht zu und die Unterstellung, die Waldbesitzer würden plötzlich Raubbau betreiben ist falsch. Oft wohnen die Waldbesitzer hier nahe ihren Wäldern und sie bewirtschaften ihre Wälder natürlich nachhaltig, auch wenn sie das Holz teilweise von Subunternehmern schlagen lassen.


    Da hier diese Liste verlinkt wurde, kann ich auch ganz klar sagen, das für diese geschützten Pilze kein Urwald notwendig ist, sondern das sie genausogut in den Wirtschaftswäldern wachsen und das seit Jahrzehnten gut und beständig. Das Habitat der Pilze auf dieser Liste wird nicht zerstört, die Aussage ist klar falsch. Im Gegenteil, durch die Rodung der geschlossenen Urwälder gibt es viel mehr unterschiedliche Biotope, was die Artenvielfalt erhöhrt.


    Langfristig könnte eine sinnvoll reglementierte und kontrollierte Nutzung einigen Arten sogar zuträglich sein. Alleine schon in der Hinsicht, daß auf das Thema ein wirtschaftliches Interesse fällt, das bedeutet Geld, Geld bedeutet Forschung und das entstehen einer Lobby, was zu einem entsprechenden Schutz und einer Pflege der Einnahmequelle führt.


    Womöglich bietet eine solche –žBewirtschaftung–œ ausgewählter Waldstücke sogar einen besseren Biotopschutz, als jede bestehende Version. Denn ein Unternehmen, daß einen Profit erwirtschaften will, muss auch die Ressourcen schonen.


    Ist doch völlig unnötig aus diesem Grund Pilze zu bewirtschaften, denn man bewirtschaftet bereits den Wald (Holz) und der funktioniert mit Pilzen besser, das weiß jeder Förster. Deutsche Wälder werden bereits seit langem nachhaltig bewirtschaftet, Kahlschlag großer Gebiete ist die extreme Ausnahme. Zudem werden die Wälder in den letzten Jahren ökologisch stabilisiert, indem man von Fichtenmonokulturen weg und hin zu Mischwäldern geht.
    Nein, das Biotop Wald ist in Deutschland nicht mal ansatzweise gefährdet, die Übertragung der Problematik von anderen Geschützten Arten zieht hier nicht.
    Das Kleinholz im Wald zu lassen ist ökologisch überaus sinnvoll, da so der Boden geschützt wird und Nährstoffe im Wald verbleiben, die durch Pilze zersetzt werden. Alles restlos auszuräumen würde dem Wald schaden.



    [hr]


    Ihr findet genau SIEBEN Pilze, wozu unter anderem auch der Schönfußröhrling (der jetzt ja nicht grad zu den meistgsammelten Speisepilzen :nana: ) zählt, der bei uns im südlichen Oberösterreich ein Massenpilz ist.


    Den hat man wahrscheinlich gleich mitgeschützt, weil er von unbedarften Sammlern oft abgerissen wird, um zu schauen, ob es ein Steinpilz ist.;)

    Hallo Björn,


    die Zerstörung der Biotope ist für die hier betroffenen Pilze nicht ausschlaggebend, da es überwiegend Waldpilze sind und der Wald eher zugenommen als abgenommen hat. Zusätzlich sind auch im Wald in den letzten Jahrzehnten eher sogar mehr Schutzgebiete entstanden. Pfifferlinge und Steinpilze brauchen eigentlich nur Fichtenwälder, das sind nicht gerade seltene Biotope, wie bei anderen bedrohten Arten.


    Es sind nur Esspilze geschützt, weil nur die durch Sammlung beeinträchtigt werden könnten. Ohne Schutz vor kommerzerzieller Sammlung wird der Bestand gefährdet, wir haben hier im Schwarzwald letztes Jahr dubiose Gruppen gehabt, die in Reihen durch den Wald sind und alles systematisch durchkämmt haben. Wenn das legal wird, dann sind die Pilze echt bedroht.

    Hallo,
    Gegenfrage: gibt es eine Lobby für den Pantherpilz?
    Ich glaube nicht und wahrscheinlich hat man vor allem die Pilze als gefährdete Arten eingestuft, die durch kommerzielles Sammeln oder durch Sammler, die über die Strenge schlagen, gefährdet werden könnten und das sind natürlich nur die beliebten, essbaren Pilze, allen voran Steinpilz und Pfifferling.

    Hallo,
    Pilze enthalten sehr viel Wasser, das du durch einen anderen, haltbaren Stoff ersetzen musst. Das Chitin ist an sich haltbar allein durch Trocknung. Den Pilz trocknen ohne das Wasser zu ersetzen verändert das Aussehen.
    Sehr schwierig, Plastinationwäre wohl das passende Verfahren.

    Ich finde es auch schöner, wenn der deutsche Name auch dabeisteht. Da steckt nämlich oft eine Information drin, die man auch verstehen kann. Gelber Steinpilz ist sehr passend. Wahrscheinlich sind die lateinischen Namen auch sehr passend, bloß versteht das der nicht Lateiner nicht.
    Nett sind auch Kosenamen wie Flocki oder Galli, das zeigt die tiefe Verbundenheit mit dem Pilz und ist nicht so wissenschaftlich steril.


    Wenn ich einen Parasol brate, lasse ich die Lamellen dran. Beim Trocknen hätte ich mir vorstellen können, dass sie von alleine wegbröseln und man sie daher im Vorwege entfernen sollte. Wie auch immer:


    Bitte entschuldige, wenn Dich meine Fragen nerven!


    Nein, nervt nicht, ich fands nur absurd, ist aber nicht bös gemeint. ;)


    Aber wenn du Neuem gegenüber aufgeschlossen bist noch ein Tipp:
    Die Parasolstile kann man auch sehr gut verwenden. Ich teile sie der Länge nach und trockne sie am Stück. Wenn ich eine Suppe mache, dann kommen sie in das Kochwasser und werden mitgekocht. Der Geschmack überträgt sich in die Suppe und die Stile nehme ich dann vor dem Verzehr einfach wieder raus.


    Bei mir auch.
    Vereinzelte Wurmgänge mindern aber weder Qualität noch Geschmack, ähnlich wie Schneckenfraß. Sie sind lediglich für manche ein mentales Problem und führen dazu, das mit einem hochwertigen Geschenk der Natur verschwenderisch umgegangen wird.
    Provisorisch und prinzipiell alle Röhren zu entfernen halte ich wirklich schon für frevelhaft. Man kann doch auch in der Röhrenschicht leicht erkennen, ob dort Wurmgänge sind oder nicht.


    Des weiteren bin ich da nicht pingelig, wenn der Pilz Einwohner hat( ich schneids auch lieber weg!) :shy: , aber die fressen doch munter weiter so lange sie können?!
    Also würde ich behaupten, das man da auch Verluste hinnehmen muss beim trocknen Oder?8|


    Wenn man an der Luft trocknet sollte man natürlich peinlich genau jeden Wurm entfernen und die trockenen Pilze nicht zu lange hängen lassen, da sonst Motten direkt neue Eier dazulegen können, die dann massiv die Pilze zerfressen.
    Wer ein Dörrgerät hat und die Pilze bei 50 ° 6 Stunden dörrt und dann ins Glas tut, der braucht sich keine Sorgen zu machen und darum empfehle ich ein Dörrgerät.


    macht es euch eigentlich nicht aus, gewisse Untermieter mit zu verspeisen? :worm: <X

    Ich für meinen Teil bin da sehr pingelig... Eiweiß bekomme ich aus anderen Quellen. ;)


    Hallo,
    ich schneide Pilze meist klein, dann sehe ich ob er verwurmt ist, auch im Fruchtlager.
    Würmer esse ich auch nicht extra mit, suche sie aber auch nicht mit der Lupe.
    Manchmal leben in Pilzen auch noch winzige Milben, kleiner als 1mm und sie flitzen schnell umher. Ich puste dann den Pilz ab und klopfe drauf damit sie rauskommen und sich retten können. Sie tun mir schrecklich leid, wenn sie erst in der Pfanne von der Hitze rausgetrieben werden und ganz oben auf einem Pilzschnipsel in den heißen Pilzdämpfen elendiglich verröcheln und ohnmächtig in den kochenden Sud stürzen. ;( ;)


    Pilze bestehen übrigens Hauptsächlich aus Wasser, dann Balaststoffe in Form von Chitin und das Eiweiss ist auch eher tierisch statt pflanzlich und somit ist der Pilz kaum anders, als das darin lebende Insekt.
    Wer da zu pingelig ist, der sollte zu Industrienahrung greifen, bevor er den halben Pilz wegschneidet. Die ist garantiert aus chemisch reinen Zutaten und Pilzgeschmack ganz ohne Pilz und Wurm. :cool: ;)


    Ecke VIllingen-Schwenningen ist voll Flaute... Kein Niederschlag :/ will endlich auch steinis :/


    Muss ich leider bestätige. Freitag nur einen winzigen Steinpilz gefunden und eine Marone, aber dafür doch einige gute Pifferlinge, so das es sich doch gelohnt hat.

    und da ist die breitblättrige Glucke nicht mal drin, dafür der Steinpilz und der Pfifferling, die hier wirklich oft vorkommen. Scheint mir nicht so ganz seriös.


    Immerhin schneide ich Glucken grundsätzlich nachhaltig ab, das heißt nicht unten am Strunk, sondern etwas weiter oben und so wachsen sie wieder nach. Ich werde bei Gelegenheit vorbeifahren und nachschauen wie es ihr geht. Sie steht nahe am Weg.

    Meines Wissens steht die Breitblättrige Glucke übrigens auf der Roten Liste der gefährdeten Großpilze in Deutschland und wird dort unter "stark gefährdet" geführt.


    Ich persönlich hätte da immer "Gewissensbissen" zwischen den Zähnen...


    Ja, die habe ich jetzt. ;(
    Zum Zeitpunkt der Ernte war mir das aber nicht bewußt, da ich die rote Liste nicht im Kopf habe und der Hinweis weder in meinem Pilzbuch, noch in Wikipedia steht.
    Ich finde allerdings für Baden-Württemberg keine rote Liste für Pilze:
    link


    Geschmacklich war der Pilz übrigens überzeugend. Er schmeckt sehr intensiv und wie so oft bei Pilzen ganz anders als er riecht.

    Stand heute:
    Pfifferlinge befriedigend bis gut, eine Marone, ein sehr junger Steinpilz ==> leckere Pilzpfanne.


    Bezüglich der breitblättrigen Glucke bin ich noch unsicher, ob die genießbar ist, so stark wie die riecht.

    Ich habe heute eine breitblättrige Glucke gefunden und ein Stück mitgenommen.
    Der Pilz riecht sehr intensiv.
    Hat den schon mal jemand gegessen? Lohnt es sich geschmacklich?
    Wie zubereitet?