Beiträge von Hansflo

    Hallo,


    Nummer 8 halte ich für einen Flockenstieligen Hexenröhrling. Die Fotoqualität ist leider nicht besonders, aber die Netzzeichnung einer Netzhexe ist das meines Erachtens nicht; einer Flockenzeichnung kommt das aber recht nahe.


    Glattstieligen Hexenröhrling, Satanspilz oder Schönfußröhrling schließe ich ohnehin aus.


    Hansflo

    Hallo,


    schöne Bilder sind das - und sie zeigen sehr genau, was du gefunden hast: flockenstielige Hexenröhrlinge.


    Hansflo


    Mein Tipp geht aufgrund des Habitus (Kappenfarbe und Stielbeschuppung) in die Richtung Nadelwald-Rotkappen (Leccinum vulpinum)* denn sowohl für die Espen-Rotkappe (Leccinum aurantiacum) und auch die Heiderotkappe (Leccinum versipelle) passt mit die Stielbeschuppung irgendwie nicht, z.b. bei versipelle ist sie durch die sehr dichten schwärzlichen Stielschuppen erkennbar.


    schöne Grüße,
    Andreas


    *Nadelwaldrotkappen sind Kiefernrotkappe (Leccinum vulpinum) und Fichtenrotkappe (Leccinum piceinum), die Gehölzart bei beiden soll bei der makroskopischen Bestimmung keine große Rolle mehr spielen.


    wow, da kann man ja noch eine Menge lernen; bin echt beeindruckt.


    Hansflo


    hat hier jemand schon erfahrungen mit dem genuss?


    Ich war viele Jahre lang skeptisch und hab mich nicht drüber getraut, nach den neuesten Erkenntnissen zu seiner (Un-) gefährlichkeit habe ich es dieses Jahr aber probiert und kann damit deine Frage bejahen: habe den netzstieligen Hexenröhrling gegessen und ohne jegliche Probleme vertragen.


    Wichtig erscheint mir jedoch, dass er gut durch-erhitzt ist; also in dicken Scheiben panieren würde ich ihn NICHT.


    Hansflo

    Hallo,


    das Stielnetz ist zwar sehr schön, aber Hexenröhrling ist das keiner. Sondern mit Sicherheit einer der giftigen Dickfußröhrlinge Satanspilz oder Schönfußröhrling, wobei meine Tendenz deutlich in Richtung Schönfuß (B. calopus) geht.


    Auch der Standort lässt den Calopus vermuten; der Satanas wächst bevorzugt in lichten Laubwäldern und eigentlich nur auf Kalkböden; der Calopus hingegen auf saurem Terrain und gerne im Nadel- (oder Misch-) wald.


    Hansflo


    Ich dachte, das mit dem Alkohol sei hinfällig?


    ja, das ist auch so, nach neuesten Erkenntnissen ist er alkolhol-unbedenklich, ich kann dir die Quelle aber im Moment nicht nennen.



    muss man diesen Pilz eigentlich abkochen und das Wasser wegkippen vor dem Verzehr?


    bitte nein, bloß nicht abkochen!! Das wäre ewig schade um den guten Geschmack und die feste Konsistenz.


    Hansflo

    Zu 3.: könnte es einer aus der Gattung Cortinarius sein? Auf dem hinteren Exemplar vermeine ich, einen deutlichen Schleier zu erkennen.


    Ansonsten: die Bilder sind ausnahmslos, naja, etwas dürftig; da ist jede Diagnose schwierig.


    Hansflo

    Hallo,


    ich halte es folgendermaßen: bei ganz jungen Pilzen bleibt die (festfleischige) Röhrenschicht drauf, bei älteren Pilzen, sobald man den "Schwamm" leicht ablösen kann, kommt er weg.


    Das hat bei mir weniger mit der Farbe zu tun, sondern diese schwammige Röhrenschicht macht sich einfach nicht gut im Pilzgericht.


    Hans

    Hallo,


    meine Diagnose aus der Ferne ergibt ein eindeutiges "Flockenstieliger Hexenröhrling" und dieser ist absolut bedenkenlos zu essen. Gerne auch mit Alkohol.


    Die blaue Farbe verliert er in der Pfanne, aber er bleibt etwas dunkler als ein Steinpilz. Und sehr festfleischig und geschmackvoll.


    Hansflo

    Hallo,


    die Antwort wird wohl sein: gleicher Lebensraum.


    Einer der ersten Merksätze in meinem Pilz-Leben war: wo du Fliegenpilze findest, sind Steinpilze meist nicht weit. So ähnlich verhält es sich nach meiner Erfahrung auch mit anderen Wulstlingen (eben Pantherpilze, Perlpilze, Graue Wulstlinge): Nadelwald, gerne fichtenbegleitend, eher saurer Boden.


    Hansflo


    wie bereitet man die denn eigentlich zu??


    Hallo,


    nicht selber probiert, sondern nur gelesen: man entfernt die gallertige Hülle und kann den bereits erkennbaren Pilzkörper dann anbraten. Tun würde ich es trotzdem nicht; erstens ist eine Stinkomorchel für mich nicht gerade verlockend, zweitens bilden auch andere Pilze ein Hexenei aus und die sind möglicherweise weniger bekömmlich als man es von der Stinkmorchel sagt.


    Aber einen interessanten unkulinarischen Versuch habe ich einmal gemacht: das Hexenei einer Stinkmorchel zu Hause auf einen feuchten Untergrund gesetzt, ein Marmeladeglas drübergestülpt; binnen weniger Stunden hat sich der Fruchtkörper entwickelt. Da konnte man fast Zusehen beim Wachsen.


    Hansflo

    Hallo,


    ich war den netzstieligen Hexenröhrlingen gegenüber bis jetzt immer sehr skeptisch. Da ich sie nur selten gefunden habe, habe ich mir darüber auch keine weiteren Gedanken gemacht. Letzten Samstag habe ich einen größeren Fund gemacht, so habe ich noch einmal jegliche Literatur studiert und ...


    ... und dann zur Pfanne gegriffen.


    Er ist ein ausgezeichneter Speisepilz, der keinerlei Nachwirkungen hinterließ - außer dem Gusto nach mehr.


    Vorsichtshalber habe ich die Pilze sehr scharf gebraten und keinen Alkohol dazu getrunken.


    Hansflo


    Hallo,


    diese Pilz-Art habe ich wohl selber mehrere Saisonen lang für einen Maronenröhrling gehalten. Inzwischen weiß ich es besser: Herbst-Rotfußröhrling. In der Literatur wird er meist zu den Filzröhrlingen gezählt: Xerocomus pruinatus; teilweise nennt man ihn aber auch Boletellus pruinatus.


    Hansflo