Beiträge von watuLammini

    Vielen Dank für die Diskussion, so kann ich wirklich noch Einiges dazulernen! Entschuldigt auch die späte Rückmeldung.

    Zur Frage nach dem Röhrenboden: Der war klar gelb, nicht rot. Standort wurde ja schon geklärt bzw. in meiner Antwort gefunden; den genauen Standort oder Mykorrhiza-Partner weiß ich eben nicht, aber ich würde sowas wie alte Eichenbäume oder generell sehr alte Bäume eher ausschließen, eher jüngere bis mittelalte oder etwas ältere; aber es ist keiner dieser mystischen Pilzwälder wie man sie sich vorstellt, mit einzelnen, riesigen Bäumen und viel Platz dazwischen. Interessant fand ich am Standort auch generell, dass mir der Boden nicht sonderlich nährstoffarm vorkommt, wie man es denken könnte; in dem gesamten Wald und zum Teil auch mehr oder weniger um die Pilze rum wachsen Brombeeren und nicht zu weit weg kommt auch Springkraut in größerer Menge vor. Der Fund war übrigens in Kufstein, sehr nahe an kalkhaltigem Gebirge, aber nicht hoch gelegen oder in einem kalten Habitat.

    Der Pilz wurde natürlich aufgrund der unklaren Faktenlage nicht gegessen (und ich hätte ihn auch nicht für Speisezwecke entnommen, sondern zur Bestimmung, aber er war halt schon bei mir daheim), ich finde nur die Frage nach dem Speisewert grundsätzlich auch immer interessant.

    Hallo,


    heute hab ich überraschenderweise zufälligerweise eine kleine Netzhexe entdeckt und dann noch ein paar Meter durch den Wald geschaut, um weitere Netzhexen und ein paar Champignons (wahrscheinlich schiefknollige Anischampignons) zu finden. Dabei habe ich einen Pilz eingesammelt, dessen Besonderheiten mir erst danach so richtig aufgefallen sind:


    Die Netzzeichnung finde ich nur im oberen Teil des Stiels halbwegs ausgeprägt, unten siehts fast eher rot-flockig wie beim Flocki aus. Lässt sich hier allerdings nicht mehr so gut sagen, wegen der deutlichen Blaufärbung; ob die von Anfang an schon da war oder durch Entnahme oder Transport verursacht wurde, kann ich nicht sagen. Die Huthaut wirkt leicht samtig und etwas uneben, an Druck- oder Schnittstellen bläut sie. Die Röhren wirken fast frei, sind aber laut Schnittbild wohl doch leicht angewachsen. Die Röhren blauen etwas auf Druck, aber nicht sehr stark. Die Verfärbung im Schnittbild ist schon deutlich blau, allerdings hab ich da auch schon stärkeres gesehen. Was auffällt, ist die stärker bläuliche Verfärbung an der Stielbasis, wo auch deutliche Rottöne auftreten. Geruch und Geschmack finde ich ziemlich unbedeutend. Standort war ein Mischwald mit kalkhaltigem Boden; vermutlich Fichten und/oder Buchen außenrum, aber weiß ich nicht mehr genau.


    Meine Vermutung wär jetzt mal der gelbhütige Purpurröhrling, da es aber mein erster Vertreter aus dieser Gattung wäre und ich die Unterschiede doch recht fein finde, kann ich es nicht wirklich sagen.

    Ich freue mich über eure Einschätzung! Weiß da außerdem jemand was zum Speisewert? Die Meinungen scheinen da ja auseinander zu gehen...


    Liebe Grüße
    Ruben

    Danke euch für die Antworten! Keine Angst, mir sind die üblichen Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf Pilzbestimmung – insbesondere auch online – bekannt und meine Anfrage ist vor allem aus Neugier bzw. zur Erweiterung meines Wissens erfolgt.

    Beim ersten Pilz (dem vermuteten Rotfuß) macht mich die nicht bis kaum vorhandene Blaufärbung etwas stutzig und dass die Huthaut eben so runzelig, aber nicht aufgerissen war. Für mich wirkt der Stiel auch nicht so stark braun-schwarz wie beim falschen Rotfuß, aber das kann vllt von Exemplar zu Exemplar variieren. Von der Schimmelgefahr bei Rotfüßen weiß ich, ich habe die Pilze allerdings eh entsorgt, weil sie für mich einfach keinen sonderlich angenehmen Geschmack besitzen.

    Danke auch für den Fälblingstipp. Von der Gattung habe ich noch keine Ahnung, deswegen mal ein interessanter Fund, auch ohne Speisewert (der Geruch reicht schon ^^).

    Liebe Pilzfreund*innen,


    ich war die letzten Tage noch zwei mal um München unterwegs, einmal im Süden in drei unterschiedlich gemischten Wäldern und einmal im Norden auf einer mit Kiefern durchzogenen karge Heidefläche.

    Insgesamt habe ich mit Freude gemerkt, dass man bei uns noch immer einiges finden kann. So gab es an Speisepilzen bei der ersten Runde Stockschwämmchen, rauchblättrige Schwefelköpfe, Maronen, violette Rötelritterlinge, kaffeebraune Gabeltrichterlinge, flockenstielige Hexenröhrlinge, Judasohren, Knoblauchschwindlinge, Pfefferröhrlinge, Flaschenstäublinge und Glimmertintlinge. Von vielen Pilzen, bspw. den Röhrlingen, gab es nur wenige Funde und einzelne Waldstücke waren auch komplett leer, dafür gab es bspw. die Glimmertintlinge in Massen. Ja, ich weiß, diese und einige andere genannte zählen nicht zu den 1A-Speisepilzen, trotzdem ergaben sie ein schönes Mischgericht.

    Jetzt zu den ersten beiden fraglichen Pilzen: Einmal ein vermuteter (Herbst-)Rotfußröhrling ohne wirklich roten Fuß und dann eine große Lorchel, die auf den ersten Blick ziemlich dunkel wirkte, sowohl im Stiel als auch Hut.

    Das Licht ist leider recht geblich, aber die dunkel-faserigen Flecken an der Stielbasis sind nicht rot, sondern höchstens braun-schwarz mit ganz leicht angedeuteten Rottönen. Aber wirklich nicht rot ^^. Die Hutoberfläche (leider kein Bild) war samtig und bei vielen Pilzen recht runzelig, mit Erhebungen und fast adernähnlich. Nicht aufgerissen, allerdings waren die Exemplare auch nicht sehr alt. Der Rest war unauffällig, auch kein oder nur sehr leichtes Blauen im Anschnitt. Für mich bleibt nur der Rotfuß, aber da wundert mich eben das Fehlen vom Rot. Nur unter der Huthaut war die leicht rötliche Zone erkennbar, allerdings auch nicht stark ausgeprägt.


    Nun zur Lorchel. Gefunden auf einem noch relativ intakten Baumstumpf und für mich eine Bischofsmütze, aber da es mein erster Lorchelfund ist, hätte ich das gern bestätigt. Außerdem würde mich interessieren, ob es hier Wissen zu den Gyromitringehalten der unterschiedlichen Lorchelarten gibt, also ob es Arten gibt, die man vielleicht mal in kleiner Menge probieren könnte. Mir ist klar, dass wohl alle Lorchelarten gegessen werden und die Zubereitung viel ausmacht, aber sollte ich mal eine probieren, würde ich natürlich trotzdem das Risiko minimieren wollen.

    Hier frisch, leider wieder in schlechtem Licht.

    Die nächsten Bilder zeigen den Fruchtkörper bereits getrocknet und in Tageslicht. Man sieht gut, dass die Randstellen fast schwarz sind. Noch eine Frage: Der leicht weißliche Belag auf der Hutoberfläche (bspw. in der Mitte) ist das Myzel o. Ä. und kein Schimmel, oder? Ist mir schon öfter bei Pilzen aufgefallen und ich bin da immer vorsichtig...


    Die zweite kleine Runde gestern auf der Heide bescherte mir noch Butterpilze in ziemlich großer Menge. Außerdem standen in zum Teil beachtlichen Hexenringen Erdritterlinge herum, von denen ich zumindest mal einen probiert habe (die Diskussion um die mögliche Giftigkeit ist mir bekannt und hier nicht mein Fokus).

    Aber jetzt zu dem eigentlich spannenden Fund, ein unscheinbarer little brown Mushroom, einzeln aus der Erde auf der Heidefläche bzw. auf kiesigem Untergrund gewachsen:

    Der Stiel, man kann es nicht so gut erkennen, wirkt ganz leicht flockig o. Ä., aber nicht so ausgeprägt wie bei Stockschwämmchen.

    Was jedenfalls mein Interesse geweckt hat, war der Geruch. Ich kenne den irgendwoher, kann es aber nicht ganz zuordnen. Ich würde sagen am ehesten nach Weihnachtsgebäck wie diesen Lebkuchen, die es immer in größeren Packungen zu kaufen gibt (die also die teigige Füllung haben, nicht die Elisenlebkuchen). Irgendwie süßlich, aber auch nach Kakao. Wirklich spannend, ungewöhnlich und lecker! Jemand Ideen?


    Danke und schöne Grüße
    Ruben

    Hallo zusammen :gwinken: ,


    ich habe mir ja schon länger überlegt, einen Account hier oder in einem anderen Forum zu erstellen, nachdem ich im letzten Jahr immer mehr Interesse an Pilzen entwickelt habe. Folgender Fund auf meiner letzten Runde war jetzt der Auslöser, das endlich zu machen:

    Insgesamt wirklich ein sehr stattlicher Pilz, der in einer kleinen Gruppe direkt neben/übereinander aus einem Baumstumpf herauswuchs (vermutlich aus einem Astloch, oder hat sich die „Wurzel“ des Pilzes selbst reingefressen?). Der Hutdurchmesser war glaub ich so um die 18 cm, die gesamte Länge ca. 40 cm. Der Stiel ist sehr dick, fest und etwas verdreht. Die markanten Schuppen auf dem Hut erinnern von ihrem flockigen Erscheinungsbild her etwas an den Parasol, sind aber recht fest mit dem Hut verbunden und kaum abwischbar. Die Lamellen reissen beim darüberstreifen gerne etwas quer ein, splittern aber nicht wie bspw. bei Täublingen ab. Der Geruch kam mir etwas säuerlich, pilzig, aber auch modrig vor.

    Ich wurde nicht ganz schlau aus den Bestimmungsvorschlägen meiner App und einer Internetrecherche. Ich dachte kurz an den spindeligen Rübling, weil ich den in einem Video gesehen hatte und der Stiel hier ähnlich wurzelig gewunden ist. Aber der Hut sieht anders aus und die Größe passt auch nicht, mir fehlen gerade nur die Alternativen...


    Ich freue mich über eure Ideen!


    Schöne Grüße
    watu