Beiträge von Werner

    Hallo Pablo,


    klar doch - es gibt natürlich relevante Unterschiede in Sporenformen und -größen. Ganz ehrlich, ich weiß jetzt nicht, welche Literatur ich damals bei den "Kopfkratzern" (C.geotropa bzw. damals für mich wahrscheinliche C. maxima-Kollektionen) hergenommen hatte. Ist schon eine ganze Weile her, so 10-15 Jahre schätze ich mal. Damals hatte ich noch keinen Gröger, dafür Nordic Macromycetes und den ollen Moser und ich weiß nicht was sonst noch. Inzwischen haben sich meine Interessen mehr zu den kleinen Dunkelsporern (besonders Galerina) verlagert.


    Aber mal davon ab: ich wundere mich immer wieder über Eines: es gibt insbesondere in Südeuropa (Frankreich, Italien) Leute, die neue Arten kreiieren - bei denen nicht viel mehr Unterschied besteht als 1/2-1 µ Sporengröße oder eine andere Farbschattierung (beispielsweise Cortinarius, Atlas des Cortinaires).


    Und dann siehst Du mal bei irgendeiner etwas häufigeren Art nach, was die einzelnen Authoren an Sporengrößen so angeben - zumindest diejenigen, die nicht voneinander abgeschrieben haben :) Und dann noch die eigenen Funde dazu - wenn man die gleiche Art mehrmals findet. Oft jedenfalls ist es so, wie der selige Walter Pätzold immer sagte: "Die Pilze haben die Bücher nicht gelesen".


    Das hat natürlich jetzt alles mit C.geotropa/maxima nicht viel zu tun, ich kann mich eben nur noch dumpf erinnern, dass in meiner damaligen Literatur der Sporengrößenunterschied nicht signifikant genug war und der Hauptmerkmalsunterschied wohl Buckel ja/nein war.


    Deine Fotos erinnern mich fatal an meine Stelle. Muss mal nächstes Jahr wieder dort vorbeischauen. Schon weil da ein paar seltene Pholiota-Arten wachsen und seltene Golfbälle liegen dort auch Dutzendweise rum. Muss man bloß immer aufpassen, dass einem die Anfänger vom Golfplatz nicht gerade einen nagelneuen Titleist No. 5 auf die Birne knallen :)


    Trotzdem: mikroskopieren werde ich die geotropas von dort nun doch nicht noch einmal. Aber ein schönes Foto von buckligen/nicht buckligen Mönchsköpfen direkt nebeneinander könnte mit etwas Glück rausspringen. Wenn die Golfspieler nicht die Buckel vorher alle geplättet haben.

    Danke für die Blumen, Pablo.



    Erst kürzlich sind uns Kollektionen begegnet, wo die Ausprägung des Buckels jeweils konstant ausgeprägt war oder gefehlt hat. Also entweder alle Fruchtkörper des Hexenringes mit Buckel oder ohne. Da dachte ich schon, man könne immerhin eine Varietät draus backen.


    Ich habe hier einen Standort, wo in guten Zeiten so 50-100 Exemplare stehen - auf ca. 30-50qm. Da sind die meisten mit Buckeln, wenige ohne Buckel mitten drin. Wenn das nicht dasselbe Myzel ist, fresse ich einen Besen samt der Putzfrau :)


    Ich habe mich auch mal verzweifelt auf den "Irrweg" begeben und diese Pilze nach irgendeinem Schlüssel als C. maxima bestimmt - denn der Schlüssel gestand ja geotropa keinen Buckel zu. Und das war zumindest in dem Schlüssel das einzig wirklich griffige Unterscheidungsmerkmal, so 1/2-1 µ bei den Sporen und andere Lappalien mal beiseite.


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    Irgendwie gibt es noch so eine boreal - alpine Art mit schlankeren Sporen, die wohl auch schon mal "Clitocybe maxima" genannt worden sein soll. Die kenne ich aber nicht, egal ob mit oder ohne Buckel, die die ich kenne, hatten alle breitelliptische bis subglobose Sporen.


    Ja, das mag gut sein. Ich mikroskopiere die allerdings nicht mehr, zu viel andere interessante Arten. Aber wenn ich mal eine wirklich überzeugende Abgrenzung verschiedener Arten (so wie es z.B. beim Kahlen Krempling passiert ist) auch makroskopisch sehe, dann tue ich das vielleicht wieder. Nur bin ich mir sicher, dass der Buckel alleine es wohl kaum ist.

    Ich weiß jetzt nicht, warum man alles unbedingt essen will, was man nicht ohne "Hilfe durch's Internet" bestimmt bekommt. Der korrekte Weg in so einem Fall ist immer: Mit den Pilzen zum PSV. Wer sich Essfreigaben im Internet holen will, spielt Russisch Roulette. Das nur mal vorab.


    Andere sagten es ja schon, Frost geschädigte Pilze können ähnlich "giftig" sein wie per Definition giftige Pilze.


    Zur Art: ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es sich um Mönchsköpfe handelt. An die Existenz von C. maxima glaube ich auch nicht wirklich, da ich Mönchsköpfe mit und ohne Buckel in der Mitte öfters an einem Standort durcheinander wachsen sehe.


    C. phyllophila ist das ganz sicher nicht. Aber mal abgesehen davon - es gibt einige weitere weisse, giftige Trichterlinge.


    Wenn man jetzt nach Verwechslungspartnern suchen wollte, wären eher die ockerbraunen Trichterlinge hier angesagt. Also, z.B. C. gibba und alles was damit verwechselt werden kann - darunter auch C. amoenolens. Hier ist zwar die Wahrscheinlichkeit auch gegen Null tendierend, dass es sich um etwas aus dieser Artengruppe handelt, aber es wäre immer noch wahrscheinlicher als phyllophila. Ich füge das nur an, damit man mal überlegt, ob es damit getan wäre, wenn man C. phyllophila ausschlösse. Sorry, aber wer solche (Lamellen-) Pilze isst, sollte viel, viel vorsichtiger sein. Die Verwechslungsmöglichkeiten auch in anderen Gattungen als Clitocybe sind doch deutlich höher als ein einzelnes Bildchen eines Giftpilzes, das man sich vielleicht irgendwo aus einem Anfängerpilzbuch raussucht.


    Kaulos finde ich bei G. pumila nur an der äußersten Stielspitze. Ich trenne den Stiel unter dem Bino ab, um sicher zu sein keine Cheilos zu erwischen. Dann ziehe ich mit einer sehr spitzen Pinzette einen hauchdünnen Faden der Stielrinde ab.


    Ah ja - so weit oben habe ich bislang nie nachgesehen. Werde ich in Zukunft machen. Interessant, ging wohl bei den Monografien komplett unter. Leider sind meine Exsikkate weder zahlreich noch sehr groß - deshalb warte ich mal auf Frischfunde um das nächstes Jahr genauer anzusehen. Interessant ist es allemal.


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    Den Ausführungen von Werner kann ich mich übrigens in vollem Umfang anschließen. Galerina sport im Allgemeinen so reichlich aus, dass man von einem Abwurf Präparate in Wasser, KOH und Melzer machen kann.


    Ja - wobei man ja mit 2 Präparaten auskommt, wenn man 1x in Wasser mikroskopiert und dann entweder KOH oder Melzer unter das Deckglas einzieht. Funktioniert immer, ausser wenn man bloß unreife Fk. gefunden hat (passiert mir aber bei Galerina eigentlich nie).

    So, nun habe ich es dank Andreas geschafft, dass Bollettino zu bekommen. Habe gleich mal G. pumila darin nachgelesen. Nach den Authoren da drin dürfen Caulozystiden ähnlich den Lamellenzystiden ganz oben vorhanden sein - das erste Werk, wo dies ausdrücklich so drin steht.


    Das nur noch als Nachtrag.


    @ Andreas, Dankeschön für das tolle Angebot, ich würde da aber gerne hinter Werner zurückstehen. Mir reicht die Literatur die ich bislang habe erst mal dicke aus und Mykoitalienisch kommt bei mir noch sehr weit hinter Mykoenglisch ;)
    Ich bin sicher, sobald sich da bei mir Bedarf einstellt kann ich von Werner jederzeit Einblick oder Kopien dieses Werkes erhalten


    Vielen Dank, ich werde mich bei Dir melden - dauert aber noch ein bisserl.


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    BTW.: Karl ist der Meinung das es sich bei meinem Pilzlein oben eben doch um G.pumila handelt. Diese Kaulozystiden findet er wohl regelmäßig im Bereich der Stielspitze ( ich habe da tatsächlich mein Präparat aus dem oberen Stielviertel gemacht), auch die Form der Cheilos ist wohl sehr charakteristisch. Sporenform und Maße passen (laut Funga Nordica) wohl auch in den Rahmen.


    Das würde mich jetzt interessieren. Mir ist schon bekannt, dass in FN am Anfang ein Schlüsselpunkt steht, der praktisch Stiele ohne Caulos ausschliesst. Jetzt ist die erste Frage: wo genau hast Du die Caulos in Deinem Bild her - noch "unter" dem Hut oder halt ca. 1/4 den Stiel runter. Ich habe hier 2 Funde herbarisiert, bei denen ich keinerlei Caulos gefunden habe. Ich sehe zuerst immer ca. 1/4-1/3 den Stiel runter nach - wenn da schon keine sind, sind weiter unten normalerweise auch keine. Direkt unter dem Hut, also an der absoluten Stielspitze sehe ich normalerweise nicht nach. Da könnten ungünstigenfalls auch mal ein paar Lamellenzystiden mit ins Präparat gelangen.


    Das, was Du zeigst, sind ausgeprägte Zystiden. Also nicht nur aufgeblasene Endhyphen, wie sie z.B. de Haan/Walleyn zeigen.


    Es gibt zwar bei G. pumila ein paar kleinere Unterschiede in der Artauffassung - siehe Bemerkung von Watling bzgl. G. pumila ss. Smith/Singer.


    Aber: keiner der mir bekannten Authoren erwähnt ausgeprägte Caulocystiden irgendwo am Stiel - in der expliziten Artbeschreibung. Ich habe sowohl den Smith/Singer, als auch den ollen Kühner von 1935 (wo die Art wohl als G. mycenopsis (Ricken) drin ist) konsultiert - nichts. Auch im Watling kein Wort zu Caulos. (Es gibt die Auffassung, dass Smith/Singers G. nybergii = G. pumila, aber auch da keine Caulos)


    Ganz ehrlich - ich halte das nur für einen Schlüsselfehler in FN, denn nirgendwo in den Monografien ist das erwähnt, nicht mal in der Artbeschreibung von FN selbst. In den früheren Schlüsseln (Nordic Macromycetes) ist dieser "Fehler" auch noch nicht drin.


    Zu den Sporen: Die sind ganz offensichtlich von der Lamelle runter gemessen, im Lamellenpräparat. Da sind viele Sporen ganz schön "pummelig" - also breiter im Vergleich zur Länge. Ich würde da auf jeden Fall nachsehen, ob ich nicht doch mehr unter dem Apiculus eingedellte Sporen finde - für mich auch ein Kennzeichen der Art. Bei Deinen Bildern ist das nicht sehr ausgeprägt, grade mal bei 1,2 Sporen kann man das erahnen. Die Sporen wären jetzt für mich allerdings kein Ausschlussmerkmal für pumila, bei den wenigen, die hier zu sehen sind.


    Wie auch immer, die Caulos wären für mich jedenfalls ein Gegenargument - sollten es denn wirklich Caulos sein und diese nicht direkt unter dem Hut an der Stielspitze gefunden worden sein. Die Sporen würde ich noch mal ausführlicher anschauen, da sollte dann doch in der überwiegenden Mehrzahl länglichere Sp. rauskommen. (Nur welche messen, die nicht offensichtlich irgendwie auf der Seite liegen).


    Mich würde Karls Meinung interessieren - in Bezug auf die Caulos. Hat er Caulos wie von Dir gezeigt gefunden und wo? Ich werde beim nächsten "pumila"-Fund mal den Stiel von ganz oben bis ins erste Stieldrittel durchmikroskopieren - interessiert mich jetzt jedenfalls auch. Eines meiner Exsikkate habe ich daraufhin angesehen und bin bis unter den Hut hochgegangen - jedoch keine Caulos, die ja schon sehr den Cheilos in Deinen Bildern ähneln. Nur so vereinzelt ähnlich verdickte Zellen, wie auch im de Haan gezeigt.

    Ich habe es mal versucht, bin gespannt. Hatte Dir, Andreas, eine Private Email dazu geschickt.


    Wenn es das nicht mehr gibt, kann ich ja evtl. Kopien von Björn bekommen bzw. er kann es mir zum Kopieren kurz zuschicken? (Natürlich gegen Bezahlung).


    Viele Grüße,


    Werner


    P.S.: Wie ich befürchtet hatte, die Gruppo scheint es nicht mehr zu geben - Emailadresse tot, letzte Ausgabe des Bollettino 2010.


    Das kann ich hervorragend gebrauchen, denn ich stehe mit Galerina noch ganz am Anfang.
    Warum diese ich mir diese arbeitsintensive und komplizierte Gattung ausgesucht habe weiß ich nicht, nur übt sie auf mich einfach eine ganz besondere Faszination aus (danke Karl :evil: ).


    Nuja, so kompliziert ist Galerina auch wieder nicht, wenn ich da an Telamonia, Agaricus, Melanoleuca und Inocybe als Beispiele denke ...


    Der große Vorteil von Galerina ist - es gibt brauchbare Monographien, Schlüssel usw. Ein weiterer Vorteil ist, dass es viele Mikromerkmale gibt (Pleuros, Cheilos, Caulos, Sporenformen usw.), die für Unterschiede sorgen. Da sieht es in manchen anderen Gattungen doch wesentlich düsterer aus. Der Nachteil von Galerina ist halt, dass man ca. 80% der Arten auch wirklich mikroskopieren muss - makroskopisch geht halt nicht so viel wie bei größeren Arten.


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    Was die Literatur angeht so arbeite ich mit Walleyn/De Haan, Galerina in Flandern.


    Na, das ist ja schon mal das beste aktuelle Werk. Nicht vollständig, aber sehr gut. Besorg Dir noch den Smith/Singer dazu, vielleicht findest Du ja den kostenlosen Download noch im Netz. Auf Anhieb habe ich jetzt bloß dubiose Seiten mit Registrierung gefunden, das gab es aber auch mal ohne. Ich hatte mir das Buch allerdings irgendwann doch im Original besorgt, weil mir der Kopienwust auf die Nerven ging. Das gibt es immer wieder mal für um die € 40-50, meist aus USA (aufpassen, wegen Versandkosten).


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    Meine Schwierigkeiten liegen in der richtigen Interpretation der Merkmale, der korrekten Präparation der filigranen Arten und meinem noch arg holprigen Mykoenglisch. Ich besitze zwar eine deutsche Übersetzung des Schlüssels, tue mich aber mit dem Abgleich mit den englischen Artbeschreibungen schwer.


    Gut, da macht Übung dann den Meister. Mykodeutsch ist ja für den Anfänger auch unverständlich :)


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    Hast du vielleicht noch ein paar Tipps für mich wie ich die Sporenornamentation und kalyptrat oder nicht besser darstellen und erkennen kann? Lässt sich das irgendwie anfärben?


    Nö, eigentlich musst Du das nicht anfärben. Das solltest Du mit einem guten Mikroskop auch so sehen. OK, wegen der (unterschiedlichen) Dextrinoidität usw. bietet sich Melzer hin und wieder an, aber sehen solltest Du kalyptrate Sporen und die Ornamente auch so. Kommt jetzt natürlich auf Dein Mikroskop an - ich habe zugegebenermassen auch noch Phako, damit ist es noch mal leichter. Aber auch mit meinem billigen Reisemikroskop (ein altes Will) sehe ich da eigentlich alles unter 1000x.


    Ach ja, und wenn möglich immer einen Sporenabwurf machen. Dann hast Du nicht womöglich lauter unreife Sporen, so wie in der Lamellensuppe. Das kann einerseits Dein Ergebnis verfälschen (weil zu kleine Größen von unreifen Sp. gemessen werden) und andererseits kann es sein, dass unreife Sporen noch nicht die ausgeprägten Merkmale haben (Ornamentation, kalyptrat ja/nein).


    Von wegen kalyptrat - ich weiß, dass manche gleich von Haus aus gerne KOH 3% dafür nutzen. Ich persönlich bin nicht so ein Fan davon unnötig Chemie zu nehmen, ohne den Normalzustand in H2O vorher gesehen zu haben. Denn es kann sich durchaus einiges ändern, wenn man Chemie zufügt. Insofern sollte man immer erst alles in Wasser ansehen, erst dann KOH und Melzer etc. zugeben.


    Die Plage ist bei einigen Arten auch ein Abgrenzungsmerkmal.


    Last but not least kannst Du auch noch mit Kongo, Phloxin B und Baumwollblau experimentieren. Das aber weniger bei den Sporen, sondern bei den Zystiden und der HDS. Aber immer erst in Wasser ansehen, Kristalle z.B. können sich ungünstigenfalls in Chemie lösen. Am besten machst Du mal bei einem Dir bekannten Pilz, von dem Du reichlich Material hast, eine ganze Versuchsreihe. Dann siehst Du, was Dir am meisten bringt. Das ist zwar dann auch nur ein Anhaltspunkt, denn nicht bei jeder Art ist das gleich sinnvoll, aber der erste Schritt.


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    Wie ist das mit der HDS? Ist ein Querschnitt mit zwei Rasierklingen besser oder reicht es ein Stückchen der HDS abzuziehen?


    Abziehen würde ich gar nicht, zumal das auch wohl bei den kleinen Galerinas oft gar nicht geht. Ich schneide normalerweise bei schwierigeren Fällen unter dem Bino (auch um sicher zu gehen, dass ich keine Lamellenstücke mit reinbringe und dann womöglich deren Zystiden fehlerhaft irgendwie als Pileozystiden interpretiere. Passiert zwar normalerweise nicht, bei manchen Arten könnte es aber - und sauberes Arbeiten ist halt immer besser.


    Es gibt mehrere mögliche Schnittarten - den normalen Radialschnitt, der normalerweise unter dem Bino gut klappt. Man kann auch einen Skalpschnitt machen und diesen dann z.B. mit der 2-Rasierklingen-Technik oder eben wieder unterm Bino schneiden. Auch ein Kammschnitt ist manchmal sinnvoll, also wenn man von der Seite aus einen winzigen Keil samt Lamellen rausschneidet. Dann sieht man wunderbar, was Lamellen und was HDS ist. Quetschen sollte man da dann aber natürlich erst mal nicht zu sehr, am besten gar nicht. Und dünn sollte das Präparat halt sein, alles Übungssache.


    Jeder hat da so seine eigenen Tricks und Kniffe, Du musst da selber schauen, wie Du am besten klarkommst. Ich nutze für verschiedene Pilze (Pilzgrößen, -tramastrukturen) da auch gerne unterschiedliche Techniken. Die Doppelrasierklingentechnik nutze ich lieber bei größeren Pilzen, bei winzigen, häutigen Galerinas schneide ich lieber unter dem Bino bei 20x-40x. Dazu brauchst Du dann aber auch eine wirklich gute Pinzette.


    Mein Problem ist, dass ich mir immer wieder sauteuere Dumont-Pinzetten kaufen muss, weil mir die immer wieder mal runterfallen und dann sind die hin. Die sind allerdings so klasse - die feinsten von denen - dass ich bislang noch nichts besseres gefunden habe. Tips nehme ich gerne an, wenn jemand noch irgendwelche superfeinen Pinzetten kennt, die weniger als ca. 30€/St. kosten.

    G. pumila kann das nicht sein, wenn Dein 3. Caulo-Bild denn die Caulozystiden zeigt. Pumila dürfte die nicht haben. Auch die Sporenform passt den Bildern nach nicht wirklich.


    Es fehlen allerdings noch viele Informationen zu Deinem Fund, z.B. zum Sporenornament, kalyptrat oder nicht, eine richtige Sp.größen-Angabe aus 20-30 Sporen, Pleurozystiden vorhanden oder nicht und wie aussehend, Habitat, Fk.-Größe usw. Ich vermute lt. dem 2. "Caulo-Bild" Schnallen - ich glaube eine zu sehen, aber das sollte noch ordentlich abgesichert werden. Die HDS sollte auch noch genauer untersucht werden, ob vielleicht doch irgendwo Pileozystiden vorhanden sind - auf dem kleinen Ausschnitt ist das so nicht erkennbar (den Fk-Fotos nach vermute ich aber eher, dass keine da sind).


    Galerina ist viel Arbeit - insbesondere wenn die üblichen Verdächtigen wie z.B. vittiformis, hypnorum usw. gleich rausfallen. Als Literatur empfehle ich z.B. FND (de Haan, Walleyn - 3 Teile), BFF (Watling) und auch den alten Smith/Singer, der zumindest früher irgendwo im Web zum Herunterladen zu finden war. Insbesondere im de Haan/Walleyn befinden sich gut zusammengefasste Mikrobilder für die Arten. Der olle Smith hat den entscheidenden Nachteil, dass er unheimlich viele aussereuropäische Arten enthält, dafür aber sehr umfassend ist - zumindest nach damaligem Stand.


    P.S.: Du kannst es auch mal damit probieren: http://www.britmycolsoc.org.uk…id_Savage_Final_draft.pdf - aber danach brauchst Du immer noch die genauen Artbeschreibungen.

    Ich würde doch vor dem Genuss von Lepista flaccida, Infundibulicybe (Clitocybe) gibba und den ähnlichen Arten etwas warnen wollen. Bei den Schweizern steht er bereits nicht mehr auf der Speiseliste - siehe: http://www.pilzvereinzug.ch/cl…0100&b=100101&c=ND1000007


    Es ist zwar wohl so, dass C. amoenolens bei uns bislang noch nicht gefunden wurde, ist aber wohl nur eine Frage der Zeit. Insofern würde ich diese leicht zu verwechselnden Arten meiden, ganz besonders dann, wenn man sie nicht so gut kennt, dass man hier nachfragen muss. Die mässige Speisequalität wiegt das wenn auch kleine, aber doch bösartige Vergiftungsrisiko nicht auf.