Beiträge von Birki

    Liebe Pilzfreunde,


    in früheren Jahren in Darmstadt habe ich köstliche grüne Soße genossen und möchte erwähnen: Nach einem dortigen Rezept gehört auch Tripmadam (Sedum rupestre) mit hinein.


    Jetzt, in NRW, bin ich auf Zutaten aus dem Supermarkt angewiesen (eine brauchbare 8-Kräuter-Mischung, allerdings in Mini-Einheiten von 50 g ... :) ). Wildkräuter zu sammeln (insb. Doldenblütler wie Kerbel) ist ja nicht minder gefährlich für Ungeübte als Pilzsuche (Schierling oder Hundspetersilie erwischt und goodbye... ) Wie Oehrling mische ich jedoch Giersch aus dem Garten (einen der wenigen leicht und sicher erkennbaren, köstlichen Doldenblütler) mit hinein.


    Viele Grüße, Birki


    P.S. Der eben erwähnte "kleine Wiesenknopf" ist identisch mit der von Tuppie erwähnten "Pimpinelle"

    Hallo Flo, das Bild täuscht, die Pilze sind nur ungewöhnlich dunkel und untypisch. Von unten hatten sie deutliche Leisten und waren m.E. eindeutig Trompetenpfifferlinge. (An einem Standort, wo ich im Vorjahr dutzende typischer Exemplare hatte).
    Viele Grüße, Birki

    Liebe Pilzfreunde,


    groß ist die Sehnsucht nach pilzreichen Wäldern, einem gefüllten Körbchen in diesen Tagen.


    Anbei einige Photos von Speisepilzen seit August 2016. Wenn auch ohne Steinpilze, Maronen, Perlpilze, Rotfüße, Champignons, Beete von Hallimasch und braunen Ledertäublingen (hier war die Hand wohl schneller am Messer als an der Kamera).


    Los geht's... zuerst einer meiner Lieblinge.


    1. Ein Hexenring...



    von...



    ja, genau, würzigen Tellerlingen (Rhodocbe gemina):



    Sehr stabile Pilze, die Stielbasis oft etwas verjüngt und leicht wurzelnd (s.o.); von oben:



    Die Lamellen etwas gesägt/gewellt:



    Das Hutfleisch recht dick:



    Und hier das (Mykologen-) rosa Sporenpulver:



    Geruch und Geschmack intensiv ölig-nussig. Die Sporen mikroskopiert habe ich auch und das hat gut gepasst, so dass ich mir insgesamt in der Bestimmung völlig sicher war und mich endlich auch getraut habe, ihn zu kosten.


    Tipps im Internet folgend habe ich ihn wie einen Reizker scharf in der Pfanne gebraten.
    Das Ergebnis: sowohl als knusprig gebratener Pilz ganz hervorragend (intensiv nussig) als auch anschließend in ein Pilzragout gemischt eine tolle Bereicherung. (Eventuell sollte man es mit den Mengen nicht übertreiben: gerade pur als Bratpilz könnte der intensive Geschmack auf die Dauer evtl. auch aufdringlich werden).


    2. Die Herbstrompeten wollten nicht so recht 2015 in Ostwestfalen... an einer Stelle, wo 2014 ganze Berghänge voll gestanden hatten, 2015 nur eine Handvoll zarter Pilzchen:



    (Dafür konnte ich mich dann beim Nordtreffen Oktober 2015 schadlos halten und jede Menge Herbsttrompeten eintüten).


    3. Dieser braune Büschelrasling (Lyophyllum decastes) stand leider mitten auf einem geschotterten Parkplatz und durfte natürlich dort bleiben:



    4. Obwohl in der Literatur unterschiedlich beurteilt, wurde auch der Grünspanträuschling (Stropharia aeruginosa) durchaus getestet.


    Hier die Pilzstelle (standorttreu wie auch 2014)



    und ein Einzelexemplar:



    Nach dem Abziehen der schleimigen Huthaut gleich im Wald (das geht ganz gut in einem Stück, ähnlich wie beim Kuhmaul) sehen die Pilze recht appetitlich aus (hier mit horngrauen Rüblingen und einem kleinen Waldchampignon):



    Insgesamt eine bunte Pilzpfanne:



    Bei den jungen Exemplaren der Grünspanträuschlinge dachte ich nur ``typischer Träuschlingsgeruch" und fand sie im Mischgericht unauffällig. Drei Tage später dann rochen ältere Exemplare aber schon deutlich muffig... nicht sehr einladend.


    5. Wem es hier schon zu bunt wird, der sollte natürlich auch den grünen Anistrichterling (Clitocybe odora) meiden.
    Hier ein schöner bunter Spätherbstkorb:



    Ein Teil der Beute:



    6. Dann ging es richtig ab, der Herbst 2015 entpuppte sich als wahres Schneckorado. Massenweise schwarzpunktierte Schnecklinge (Hygrophorus pustulatus), hier von fern...



    und von nah:



    Alles stand voll damit, und wenn man dann 100 mal den Rücken gebeugt und ein kleines Pilzchen abgeschnitten hat (und der Korb trotzdem nur halb voll geworden ist), dann ist es auch gut...


    Die schwarzpunktierten Schnecklinge fühlen sich übrigens gar nicht glitschig an, durch die Pünktchen sind Stiel und auch Huthaut recht rau.


    7. Ganz anders beim natternstieligen Schneckling (Hygrophorus olivaceoalbus), der einem ständig aus den Fingern flutscht.


    Hier die Beute...



    und eine Detailansicht:



    Sehr appetitlich so...



    ... aber ich erspare Euch mal ein Bild der zähschleimigen Pfanne des Grauens, die beim Erhitzen entstand :) (verspeist wurde sie trotzdem :) ). Doch nicht genug:


    8. O schnecko mio... da geht die Sonne auf:



    Lärchenschnecklinge (Hygrophorus lucorum) und zwar var. speciosus mit einem deutlichen roten Punkt in der Hutmitte (wenn er auch in den Aufnahmen nicht richtig zu sehen ist). Hier die Pilze von unten:



    Und hier das ganze Ensemble (wieder nur ein Bruchteil der Fundstelle). Ganz unschuldig sehen sie aus, bevor sie in die Pfanne gehen, die schlimmen Schleimer:



    9. Wunderbar standorttreu. Da könnte man fast zum Mönch werden (wenn auch nur fast :) :(



    Details:



    Und noch eine erfreuliche Ansicht:



    10. Hier noch ein Prachtkorb nach der Taunustour (Taunustortur, reloaded) - vielen Dank allen, die hier noch Funde zugesteckt haben. Allerlei ist drin (wenn auch einige für mich ungewöhnliche Funde wie ein Kuhmaul und ein kupferroter Gelbfuß wohl nicht zu erkennen sind). Jedenfalls war das sicher ein Höhepunkt im Pilzjahr 2015:



    11. Nach solchen Höhen kann es ja leider nur noch abwärts gehen. Aber auch Dezember-Februar halten durchaus Gaumenfreuden bereit. Getrocknet und Suppen beigefügt wurden Judasohren:



    12. Auch Stockschwämmchen sind eine sichere Bank und ein guter Stock bringt das ganze Jahr wieder und wieder Fruchtkörper hervor, durchaus auch mal im Dezember:



    13. Leider 2015 auch nur ganz wenige Trompetenpfifferlinge in meiner Region. Mein einziger Fund:



    14. Aber endlich mal ausreichend rauchblättrige Schwefelköpfe für eine kleine Pilzpfanne (die sehr wohlschmeckend war):



    15. Lecker:



    Der Samt noch nicht wirklich schwarz, das dauert noch:



    Und so hatte der Februar wenigstens Samtfußrüblinge und Austernpilze zu bieten:



    Voller Vorfreude für 2016,


    Birki

    Hallo, der intensive Geruch des Fenchelporlings wird übrigens nicht von jedem als *Fenchel* wahrgenommen. Meines Erachtens riecht er viel besser als Fenchel (der für mich auch immer etwas leicht Abstoßendes hat); das Geruchserlebnis ist eher mit der fruchtigen Fülle beim Öffnen einer Tüte Tropi-Frutti zu vergleichen (oder der Duft-Explosion beim Reiben an der Unterseite der Blätter des Gundermanns, wenn wir bei natürlichen Düften bleiben wollen).
    Viele Grüße, Birki

    Hallo Suillus B.,
    da der gelbstielige Muschelseitling als bitter gilt, habe ich ihn bei meinem Kostversuchen (vor einem Jahr) vor der Zubereitung abgekocht; verwendet habe ich junge Exemplare mit nicht mehr als 4 cm Hutdurchmesser. Er verliert dadurch komplett seine Farbe und man hat formschöne, reinweiße Muschelchen vor sich - und tatsächlich gehen auch die Bitterstoffe komplett heraus.
    Allerdings sind die Pilze dann auch völlig geschmacklos und von der Konsistenz grauenvoll widerstandslos und schleimig wie ein Mund voll Bronchialschleim bei heftiger Bronchitis... Also, trotz des netten Anblicks kein Bedarf zur Wiederholung.
    Viele Grüße, Birki

    Hallo MykoAlex,
    ich vertrage Hallimasch tadellos, sorge aber dafür, dass er gründlich durchgegart ist (nach dem üblichen Anbraten/Dünsten gebe ich noch Flüssigkeit hinzu und köchle ihn etwas).
    Viele Grüße, Birki

    ... und Fälblinge (Hebeloma) gab es auch, zB gleich am Anfang so 100 Meter nach dem eingezäunten Wasserbecken (Pablo: Hattest Du einige davon bis auf Artebene dingfest gemacht)?
    Viele Grüße, Birki

    Hallo Jörg,
    manche leicht zu übersehende Pilze (schwarzpunktierte Schnecklinge) gibt es zur Zeit durchaus zahlreich in den sauren Fichtenwäldern (zumindest hier in Ostwestfalen). Da sie so klein und dünn sind, hat man nach 100 x Bücken allerdings trotzdem nur den Korb halb voll.
    Viele Grüße, Birki

    Liebe Safran, liebes Zimtsternchen,


    vielen Dank Euch beiden nochmals für das wunderbare Wochenende, Eure Offenheit und Gastfreundschaft.


    Ich konnte mehrere Pilzarten antreffen, die es bei mir nicht gibt - und Nasspilzbestimmung ist eine besondere Herausforderung, deren Reiz meist völlig unterschätzt wird! :)


    @ Zimtsternchen: Schön, dass Du im Forum mit dabei bist! Und gleich Bilder zeigst.


    2 ein Helmling (Mycena spec.)
    7 gelborangemilchender Helming (Mycena crocata)
    10 weiterer Helmling
    11 seh ich auch so. Hält man ein Feuerzeug daran, schmilzt die Oberfläche
    12 wohl wie 7


    Viele Grüße, Birki

    Hallo beisammen,


    > wie kommt man auf die Idee, so einen Glibberkram essen zu wollen?


    die Gallertschicht lässt sich (ähnlich wie beim Kuhmaul) wunderbar in einem Stück abziehen und danach hat man tadellose, appetitlich aussehende Pilze, deren Hüte ich jedenfalls als Teil eines Mischgerichts gut vertragen habe.


    Viele Grüße, Birki

    Hallo Goldkind,
    > essbar?
    Hallimasch wird nicht von jedem vertragen, das kann auch nach Hinten losgehen (sozusagen).
    Wenn man Hallimasch für sich selbst probieren möchte, dann also besser vorsichtig mit kleinen Mengen anfangen und sehr gründlich garen (die Literatur empfiehlt meist sogar Abkochen mit Wegschütten des Kochwassers).
    Es gibt auch hier im Forum Leute, denen er nicht bekommt!
    Dies ist keinerlei Verzehrfreigabe für Deinen Fund, ich spreche nur im Allgemeinen.
    Viele Grüße, Birki

    Hallo eld289,
    unter den von Pablo genannten verschiedenen Champignon-Arten gibt es durchaus auch giftige.
    Auch wenn man einen Pilz als Champignon erkannt hat (Gattung Agaricus), muss man also noch genauer hinschauen und auf Merkmale achten, welche giftige Champignons ausschließen.
    Weitere Bilder sind dafür unverzichtbar.
    Viele Grüße, Birki

    Schön, jetzt eine Literaturstelle für Hallimasch mit wattig-fetzigem Ring zu haben... Im Felde hatte ich da nämlich ein paar vor Kurzem auf Laubholz - mit wattig-gespinstigem Velum partiale fast wie bei einem Schleierling - und mir war nicht wohl dabei, dass sie so verschieden von meinen bisherigen Funden waren (bei der Recherche nach einem möglichen wattigem Ring fand ich damals nichts).
    Viele Grüße, Birki

    Hallo,
    die Nr. 2 ist auf jeden Fall einer der Rotfußröhrlinge (ein Schnitt auch durch den Stiel wäre gut). Die können, müssen aber nicht aufreißen.
    Die Nr. 5 halte ich ebenfalls für einen Butterpilz; Kiefern gibt's ja auch als niedrige Büsche, vielleicht waren sie in dieser Form vor Ort.
    Viele Grüße, Birki