Dermocybe, aber welche?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 320 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Hallo!


    Diese schöne Dermocybe ist mir im reinen Kiefernwald auf sehr sandigem Boden begegnet. Cortinarien sind ja meistens problematisch, aber bei Dermocybe (ist doch eine, oder?) kann man hoffentlich den Kreis der Kandidaten so weit einengen, dass nicht allzu viele Arten übrig bleiben.


    Geschmacksprobe habe ich mir verkniffen, Geruch war nicht besonders ausgeprägt/markant, eventuelle chemische Reaktionen könnte ich nachholen, falls das zielführend ist.


    Wenn ich mal im Gminder/Karasch suche, finde ich im Dunstkreis von C. chrysolithus - Olivblättriger Sumpf-Hautkopf - gewisse optische Übereinstimmungen.


    Korrekturen und Namensvorschläge sind willkommen.


    Beste Grüße,


    Frank


  • Hallo Stefan,


    im Gminder/Karasch sind "nur" ca. 1500 Arten drin, also ein Bruchteil der tatsächlich hierzulande vorkommenden Arten. Rein makroskopisch kommt man wohl nicht weiter, wenn nicht Uwe Cortinarius oder Wolfgang P. eine zündende Idee haben.


    Gruß,


    Frank

  • Hi,


    wieso schließt du C. croceus aus?


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Moin Frank,


    letztens hatte ich erstmals Torfmoos-Hautköpfe. Die waren sehr schmächtig, hatten extrem lange Stiele und einen recht kleinen scharf abgesetzten Buckel. So vom Habitus her wäre ich bei deinem Fund auch eher beim Gelbblättrigen Hautkopf.


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Danke für das Feedback. Ausschließen tu´ ich gar nix, habe mich bei der näheren Auswahl von den Farben der Ludwig-Zeichnungen leiten lassen, und da passt die Hut- und Stielfarbe m.E. besser. Der safranblättrige Hautkopf hat auf den Zeichnungen einen orangebräunlichen Einschlag, den ich bei meiner Kollektion so nicht sehe.


    Allerdings sind die sehr variabel und ich kenne die Bandbreite der Art nicht aus eigener Anschauung, deshalb hatte ich meine Kollektion eingestellt und um Feedback gebeten.


    Gruß,


    Frank

  • Hallo an alle,


    bei Dermocybe ist das wichtigste Merkmal die Farbe der jungen Lamellen.

    Die ist hier - sofern man dem Foto glauben darf - deutlich grünlich.

    Damit ist crocea sowas von 'raus!!

    Länge des Stiels und Breite des Buckels taugen nichts als Trennmerkmale.


    Der aktuell beste Schlüssel der Gattung ist nagelneu (2024) von Lesley Huymann:


    Revised taxon definition in European Cortinarius subgenus Dermocybe based on phylogeny, chemotaxonomy, and morphology - PMC


    Da kommt es auch auf rote Töne an der Stielbasis und Velumgürtel am Stiel an. Das würde ich vom Foto beides verneinen.


    Als nächstes die Ökologie:

    frank2507 : Wieso sind auf einem Foto aus dem "reinen Kiefernwald" lauter Birkenblätter?


    Im Schlüssel werden aber erstmal Weiden gefragt.


    Dann kommt die KOH-Reaktion der Lamellen, und das Spiel ist zu Ende.


    Als aussichtsreichste Kandidaten bleiben tubarius und chrysolitus (im engeren Sinne, also ohne die angebliche Synonymie zu huronensis). Den zweiten kenne ich nicht, aber tubarius ist eine häufige Art und m.E. spricht da nichts dagegen.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Danke für die ausführliche Erklärung. Die Dermocybe habe ich erst etwas später fotografiert, nicht direkt am Fundort. Mittlerweile habe ich die Exemplare herbarisiert. Kann man am Exsikkat die KOH-Probe noch durchführen?


    Gruß,


    Frank