Sonntags-Pilztour mit dem Rad am 9. Juni 2024

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 962 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Shroom!.

  • Heute ging es mal wieder in den Wald, nachdem ich die letzten Tage keine Zeit dazu hatte und es gestern wieder kräftig geregnet hat. Viel verpasst habe ich allerdings nicht.


    Die Röhrlinge wollen nach wie vor nicht wirklich. An den Steinpilzstellen tut sich aktuell nichts mehr und so bleibt es wie gewohnt bei den Goldröhrlingen, die recht zuverlässig an den Lärchen anzutreffen sind. Das abgelichtete Exemplar habe ich eingesackt, die restlichen Funde waren schon etwas älter oder zu sehr von den Schnecken in Mitleidenschaft gezogen.


    Bei den Pfifferlingen habe ich mal wieder vorbeigeschaut. Langsam werden sie groß. Bin überrascht, wie lange das bei denen dauert. Da Pfifferlinge hier selten sind und ich mich schon einmal bedient hatte, darf hier alles Weitere stehen bleiben.


    Ein schönes Grüppchen von jungen Grünblättrigen Schwefelköpfen darf natürlich auf keiner Tour fehlen. Wenn sie Sonnen-exponiert wachsen, erinnert die Färbung der Hüte erstaunlich stark an den Ziegelroten Schwefelkopf.


    Die ersten Laubholzknäuelinge tauchen nun auch auf. Ich liebe von denen ja (jung) den Duft. Richtig appetitlich. Schade, dass sie nicht auch so schmecken.


    Flaschenstäublinge zeigen sich hier und da weiterhin.


    Ein Anis-Champignon hat sich auch wieder gefunden. Dank Wachstum in Moos und Gras mit richtig langem Stiel. Leider ist er mir beim Entnehmen abgebrochen, da waren nochmal einige Zentimeter unten dran. Der kam mit.


    Den Abschluss der Tour haben dann einige wunderschöne Graue Wulstlinge gemacht, wo auch noch einiges an frischem Wachstum zu sehen war. Der Große kam mit.


    Die kleine Ausbeute wird es dann heute Abend als Mischpilz-Pizza geben.


    Beste Grüße und euch allen einen schönen Rest-Sonntag,

    Christopher

  • Fortsetzung am 10. Juni in anderem Wald. Hier ist mehr los.


    Anis-Champignons jetzt endlich mit Massenwachstum. Gab bisschen was zum Trocknen für den Vorrat zur gelegentlichen Verwendung in kleinen Mengen.


    Bei den Parasolen startet jetzt auch das Massenwachstum, gab Schnitzel für den Froster.


    Ein noch relativ junger Frauentäubling mit richtig intensiver Färbung hat sich auch gefunden, leider aber von den Schnecken zugerichtet. Würde mich zwar nicht stören, die Unterseite hat allerdings dadurch Gammel angesetzt. Somit blieb er dann im Habitat.

  • Hi Shroom,

    wie lange beobachtest du die Pfiffis schon?

    Ich habe ja vor ein paar Wochen bei uns gesehen, dass sie kommen. 1 Woche später waren sie nur wenig gewachsen. Jetzt sind wieder 2 Wochen vergangen, gibts da noch Chancen?

    Aber an meiner Stelle wuchsen die auch nicht in Massen, sodass wir sie stehen lassen. Vielleicht geht in ein paar Jahren dann mehr :)


    VG

  • hallo

    Von den Anis Champignon würde ich nicht viel essen -> Sie reichern das stark nierengiftige Cadmium an.

    BG Andy

  • Jo, kenne ich. Das Thema hatten wir doch schon kürzlich. Deshalb:

    zur gelegentlichen Verwendung in kleinen Mengen

    Ansonsten reichern sie noch Blei und Quecksilber an. Wie so viele andere Arten auch, wo kein Hahn danach kräht. Dieses permanente Herumreiten auf dem Thema fällt bei mir allerdings in die Schublade Panikmache. Genau wie beim Thema Agaritin, wo auch lange Panik geschoben wurde und dann nach einigen Jahren zumindest ein Stück weit Entwarnung gegeben wurde.


    Wenn man etwas auf den Standort achtet, reduziert man die Belastung schonmal. Wenn man die konsumierten Mengen gering hält, ist der Verzehr ebenso unbedenklich. Um die WHO Grenzwerte zu sprengen, müsste man pro Woche bei durchschnittlicher Belastung etwa 300 bis 400g Anis-Champignons verzehren.


    Hinzu kommt dann noch, dass nicht mal geklärt ist, ob die Schwermetalle überhaupt in nennenswerter Menge vom Körper aufgenommen werden können. Dazu gibt es bisher mit Bezug auf Cadmium nur eine Untersuchung und diese kam nach dem Verzehr zu dem Ergebnis, dass der Gehalt im Stuhlgang deutlich anstieg, im Urin jedoch nicht. Das deutet darauf hin, dass der Körper zumindest Cadmium aus den Zellwänden nicht wirklich ausgelöst bekommt und der Pilz größtenteils unverdaut wieder ausgeschieden wird.


    In diesem Sinne: Nicht verrückt machen lassen, Mengen in vernünftigem Rahmen belassen und gut ist. Wem das Thema nicht geheuer ist, dem steht es ja frei, die Arten zu meiden, sollte dann aber konsequenterweise auch noch zahlreiche andere Arten vom Speiseplan verbannen, insbesondere unter den Folgezersetzern.

  • Hallo Shroom oder wie auch immer....

    Du bist nicht alleine in diesem Forum. Ich wünsch dir viel Glück lass es dir schmecken. BG Andy

  • Es ist schade drum, da sind einige geschmacklich sehr gute Arten dabei, aber ich bin für mich auch dafür, es besser zu lassen.

    Aufgrund der Diskussion um das Thema Aagritin, halte ich mich auch bei den gezüchteten etwas zurück. So zwei dreimal im Jahr hab ich Lust drauf, hier gibts einen richtig guten Züchter in der Nähe, ist sicher keine günstige Adresse, aber bei einem halben Pfund hält sichs arg in Grenzen, die Qualität muß bei sowas passen, sonst schmecken die nicht gut.

    Belassen wir sie besser der Natur und erfreuen uns an dem schönen Anblick :)

  • Agaritin und ein paar ähnliche Hydrazin Derivate sind in der Pilzwelt aber ziemlich weit verbreitet und nicht nur in Champignons zu finden. Ich empfehle dir mal zu den neueren Erkenntnissen zum Agaritin zu recherchieren. Eine konkrete Krebsgefahr konnte da bisher in einigen Studien nicht nachgewiesen werden. Tatsächlich gibt es mehrere Studien, wo eine Tumorwachstum-hemmende Eigenschaft nachgewiesen wurde, z.B. bei Leukämie. Interessanterweise ist genau das auch eines der Wirkungsspektren, die den verschiedenen Champignons als Heilpilz nachgesagt werden.


    Wie dem auch sei, sowohl beim Thema Agaritin als auch Schwermetalle und konkrete Auswirkungen zeigt sich, dass im Bereich der Pilze zumindest teilweise viel zu wenig geforscht wird.