Anfängerfragen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.901 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel_Pleuss.

  • Hallo liebes Forum,


    ich bin noch relativ neu im Pilze sammeln und Wollte mal Fragen:


    1.) Welcher Bäume sind gut für Anfänger?

    2.) Welcher Waldtyp? (Nadel-, Laub- oder Mischwald?) -- bitte mit Begründung

    3.) Welche Pilze sollte man als Anfänger sammeln?

    4.) Ab wann kann man Pilze finden / Wann startet die Saison? kann man das ganze Jahr über Pilze finden? wenn ja wo?

    LG Shawn:)

  • Hallo Shawn, das hast du doch alles schon einmal gefragt.

    Gegenfragen:

    zu 1.) Welche Baumarten wachsen denn in Deiner Umgebung?

    zu 2.) Welchen Waldtyp hast du in Deiner Umgebung - bitte genau?

    zu 3.) Welche Pilzarten kennst du genau?


    4. Man kann Pilze ganze Jahr über Pilze finden, überall. Einige Arten der Winterpilze sind sogar essbar, die Speisepilzsaison ist üblicherweise im Herbst, kann aber witterungsbedingt auch ausfallen oder früher beginnen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hey


    1.) miestens nur Kiefern und einige birken

    2.) Kiefern - Birkenwälder und reine Keifernwälder

    3.) Maronenröhrlinge, Krause Glucken und denke mal Birkenpilze...,
    weiss nicht ob ich Edelreizker erkennen würde

    LG

    Ich weiß nicht in welcher Ecke Du wohnst. Nach Gebirge klingt es erst einmal nicht. Neben den Pflanzengesellschaften hängt es auch von der Ausrichtung zur Sonne (Nord oder Südhang) oder dem ph-Wert des Bodens ab, welche Pilze Du finden kannst. Außerdem von der Temperatur, Niederschlägen, der Bodenzusammensetzung, der Höhenlage, Pestiziden aus Landwirtschaft und anderen Faktoren. Deshalb wird hier niemand Deine Frage beantworten, welche Pilze genau Du gerade finden kannst.


    Infolge der Trockenheit wuchs bei mir im Schiefergebirge bis gestern kein Pilz. Heute habe ich ein paar Brennende Rüblinge entdeckt, die sich wieder aufgerichtet hatten und einen jungen Perlpilz, der offenbar nur auf den Regen gestern gewartet hatte um weiter zu wachsen.


    In Kiefernwäldern kannst Du theoretisch eine ganze Menge Pilzarten finden. Birken sind gute Mykorhizzapartner für viele Pilze. Sandröhrlinge, Butterpilze, Rotkappen, Steinpilze und andere Röhrlinge wachsen theoretisch in Deinen Wäldern. Du solltest Dich zunächst auf Röhrlinge beschränken. Auch essbare und giftige Täublinge und stark giftige Pilzarten gibt es in Deinen Wäldern. Um neue Arten kennenzulernen solltest Du Dir deshalb fachkundige Begleitung suchen. Entweder geführte Pilzwanderungen oder einen Pilzverein. Vielleicht auch einen Bekannten aus dem Ort, der schon lange in die Pilze geht, den du begleiten kannst ist ein guter Einstieg. Ein paar gute Pilzbücher solltest Du Dir ebenfalls anschaffen.


    Eins kannst du Dir jedenfalls abschminken. Dass Du so ganz auf die Schnelle alle Pilze erkennst, die bei Dir zu Hause wachsen. Es braucht eine Menge Zeit, Geduld und Ausdauer, sich die Welt der Pilze zu erschließen. Aber es lohnt sich wirklich. Es ist das schönste Hobby, was Du Dir vorstellen kannst. Und je mehr Du über Pilze lernst, begreifst Du, wie viel Du noch nicht weißt und verstehst.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Gucke mal bei Facebook nach Paul Pilz, der macht geführte Pilzwanderungen ab Berlin (Tierpark). Im Moment nicht, es gibt ja in Brandenburg gerade nicht viel. Da lernst du am besten und am schnellsten. Ich wohne im Barnim, wenn sie wachsen gibt es eine Menge, auch in Kiefernwäldern. Jetzt ist gerade tote Hose, alles knochentrocken.


    Gruß Bärbel

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    Pilzchips nach Gewichtsschätzung : 123 :D (minus 10 Einsatz für Gesamtfundliste des Nordtreffens)
     
    Neuer Stand: 113 -2 Chipse für FPPR 2021 Neuer Stand 111 -2 fürs Blumenrätsel von Wolfgang ,neuer Stand 109 Chipse, +1 Trostchip im Blumenrätsel =110 Chipse

  • Hallo Shawn,

    inhaltlich hat sich an den Antworten auf deine Fragen, die du schon letzte Woche hier und in einem Nachbarforum gestellt hattest, in der Zwischenzeit nichts geändert. Wobei ich mit den Fragen "Welche Bäume sind gut für Anfänger?" und "Wann startet die Pilzsaison?" ehrlich gesagt nichts anfangen kann, da es wie in den Fragen unterstellt weder Anfängerbäume noch eine zeitlich definierte Pilzsaison gibt. Es gab schon Jahre, da gab es erst im Spätherbst Pilze, das könnte dieses Jahr auch so sein, wenn nicht bald mal zwei Wochen am Stück Regen fällt.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Simplifizieren kann man dennoch ohne auf fachlicher Ebene komplett zu übertreiben (bitte fühl dich nicht angegriffen Wutzi). Ich weiß nicht auf welchem Wissensstand du genau bist aber wenn du dir bei Röhrlingen ganz sicher bist, sie von Porlingen unterscheiden zu können, gibt es eine "einfache" Regel, für die hier ein bisschen Grundwissen kommt. Sei dir aber immer deines eigenverantworlichen Sammelns Bewusst und ich kann dazu ein gutes Video empfehlen( 5 Tipps für Pilze Sammler - YouTube ). Zur Aneignung immer und absolut wichtigem Grundwissen eignen viele Theorieteile aus Bestimmungsbüchern aber ich kann da besonders Rita Lüder, Grundkurs Pilzbestimmung empfehlen. Hier die das Basiswissen zur Regel:


    1. Es gibt innerhalb der Röhrlinge keine tödlich giftigen Arten (!Porlinge).


    2. Die einzig Giftigen Arten Trennen sich einfach durch signifikante Rotanteil(Röhren oder Stiel) von den anderen ab (Wolfsröhrling, Satansröhrling, evtl. Schönfußröhrling). Dabei verpasst man zwar auch ein paar sehr leckere Arten aber geht einer Vergiftungsgefahr aus dem Weg.


    3. Bittere Arten können dann einfach ausgeschlossen werden, indem an einer Schnittstelle geleckt /oder ein kleines stück probiert wird. !!! natürlich nur bei sicherm Einhalten der der oberen Kriterien!!!


    Regel: Alle Röhrlinge ohne Rotanteilen, die nicht bitter schmecken sind Essbar.


    Saison ist normalerweise ende Sommer bis ende Herbst, wobei das sehr stark von Temperatur und Feuchtigkeit abhängt.

    Hier eine ungefähre einschäzung der von dir genannten Arten. Ich hoffe du findest sie alle und du siehst direkt, in welchen Waldtyp du musst und die Qualität der Speisepilze.

    Bei ca. 25 aufwärts liter Regen Pro Quadratmeter(Wetterdaten) kann man nach so ca. 3-7, Durchschnittlich 5 Tagen meist was finden. Pilzwachstum überhaupt ist der Anzeiger. Sind viele noch uninteressante Pilze zu finden sind die anderen auch meist nicht weit.


    Täublinge: Bist du erfahren Genug kann man sich an Täblingen Versuchten !Achtung! bei Lamellenpilzen besteht bei Verwechslung immer ein eventuell tödliches Risiko. Ein empfehlenswertes Video dafür wäre Pilze bestimmen - Täublinge - YouTube .

    Aber das ist schon fern von dem, womit man anfängt.


    Bei Nachfragen hilft dir bestimmt ein örtlicher PSV (Pilzsachverständiger) weiter. Psv´s in deiner Umgebung.

    Eigenverantwortung und Spaß am Hobbie sind gefragt ;).

    Viel Spaß

    Daniel

  • Hallo zusammen,

    der von Daniel hochgeladene Pilzkalender ist recht nett. Man darf das halt nicht so interpretieren, dass man (um das alleroberste Beispiel aufzugreifen) Anfang August in einen sauren Fichtenwald läuft, um Steinpilze zu suchen, und sich dann wundern, dass keine da sind. Obwohl in dieser Tabelle der August doch mit einem roten Feld belegt ist.

    In diesem Jahr wurden z. B. vielerorts Anfang Juli Fichtensteinpilze und Mitte Juli Maronen gefunden. Es könnte also sein, dass die Fichtensteinpilze und Maronen dort schon "durch" sind und dieses Jahr nicht mehr kommen, auch bei besten Witterungsbedingungen nicht.

    Grundsätzlich braucht es Glück und ein gewisses Maß an Demut gegenüber der Natur, um den optimalen Zeitpunkt zu erwischen. Ich selber liege dieses Jahr nach meinem Eindruck auch ständig daneben. Letztes Wochenende erschütterte unser Weltbild z. B. ein Mairitterlings-Fund in Tirol, in direkter Gesellschaft mit dem Spätherbstpilz Horngrauer Rübling. So, an welcher Stelle der Pilzsaison bzw. des Pilzkalenders ist man nun?

    FG

    Oehrling

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    2 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo shawn


    Zu all dem, was meine Vorredner schon sagten, möchte ich die Krause Glucke noch erwähnen. Diese kommt (fast) ausschließlich bei Kiefern vor. Auch ist diese mit ein bisschen Erfahrung leicht zu erkennen. Jedoch auch diese solltest du dir zuerst einmal von einer erfahrenen Person bestätigen lassen.




    Und je mehr Du über Pilze lernst, begreifst Du, wie viel Du noch nicht weißt und verstehst.


    Ganz am Anfang, als ich begann, mich für Pilzforen zu interessieren, bin ich erstmals über diese Aussage gestolpert. Damals konnte ich damit überhaupt nichts anfangen. Stammte sie zudem noch von jemandem, den ich damals (und natürlich auch jetzt noch ;)) als sehr erfahrenen Pilzkundler einschätzte.


    Mittlerweile konnte ich doch schon das eine oder andere dazulernen und verstand so nach und nach, wie wahr dieser Satz doch ist. Trotzdem bin ich vom Wissen noch weit hinter dem der allermeisten die hier im Forum vertreten sind.


    LG Matthias

    107 Chipse vor APÄ 2022

    ./. 15 Chipse Meldebüah 2022

    + 6 Chipse beinahe Punktlandung

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    = 88 Chipse

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    = 93 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Mir ist noch etwas eingefallen, woran man den "Beginn der Pilzsaison" erkennen kann, ohne in den Wald zu gehen. Man warte einfach ab, bis aus seiner Gegend reihenweise und von den verschiedensten Leuten Fundberichte im Forum gepostet werden. Das scheint mir am zuverlässigsten zu sein.

    FG

    Oehrling

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  • Simplifizieren kann man dennoch ohne auf fachlicher Ebene komplett zu übertreiben (bitte fühl dich nicht angegriffen Wutzi). Ich weiß nicht auf welchem Wissensstand du genau bist aber wenn du dir bei Röhrlingen ganz sicher bist, sie von Porlingen unterscheiden zu können, gibt es eine "einfache" Regel, für die hier ein bisschen Grundwissen kommt.

    Hallo Daniel, warum sollte ich mich angegriffen fühlen. Rita Lüders Grundkurs hat mir sehr viel gegeben, weil ich endlich ein bisschen was über die Systematik verstanden habe. Vorher war es eher so ein Stochern im Nebel. Ich wusste einfach nicht wo im Pilzbuch ich einen Pilz suchen sollte. Und vor Ort konnte ich natürlich auch keine Ideen entwickeln und bin über das Speisepilzsammlerwissen nicht hinausgekommen..


    Aber eben genau das, was Du bei Shawn nicht einschätzen kannst, nämlich ob er in der Lage ist, Porlinge sicher von Röhrenpilzen zu unterscheiden oder oben er die Täublingsregel sicher anzuwenden in der Lage wäre, kann ich auch nicht einschätzen. Deshalb wäre mir wohler, wenn ein Anfänger die Täublingsregel und z.B. das Wissen über Speisepilze und ihre giftigen Verwechslungspartner in Gegenwart eines Pilzkundigen erlernen, bzw. zumindest seine Funde von einem Pilzberater einschätzen lassen würde.


    Hier im Forum habe ich inzwischen so viele seltsame Dinge gelesen, dass ich auch anhand der Fragestellung oben eher auf Nummer Sicher gehen wollen würde. Ich halte es selbstverständlich für machbar, dass sich jemand sein Pilzwissen nur anhand von Büchern oder Videos aneignet. du hast gute Beispiele genannt. Aber ich kann das halt im Einzelfall nicht einschätzen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hier im Forum habe ich inzwischen so viele seltsame Dinge gelesen, dass ich auch anhand der Fragestellung oben eher auf Nummer Sicher gehen wollen würde. Ich halte es selbstverständlich für machbar, dass sich jemand sein Pilzwissen nur anhand von Büchern oder Videos aneignet. du hast gute Beispiele genannt. Aber ich kann das halt im Einzelfall nicht einschätzen.

    Vielen Dank Wutzi für deine Einschätzung, denn mir war das nicht so bewusst. Ich selber hatte leider keinen, der mir irgendwas zeigen konnte und rechne deshalb immer mit logischem Menschenverstand und guter Selbsteinschätzung. Deshalb weiß ich nichtmal, wo ich selbst so auf der Skala stehe und versuche mich lieber immer ein bisschen dümmer einzuschätzen.

    Und trotzdem erwisch ich mich immer wieder als sehr experementierfreudig und begebe mich vielleicht deshalb in gefährliche Gewässer, weil ich außer meiner Einschätzung und der des Forums keine habe:haue:(natürlich betreibe ich in diesen Fällen gute Recherche). Zudem wollte ich mal loswerden, dass die Community des Pilzhobbys unglaublich hilfsbereit und freundlich ist.