Phaeosphaeria herpotrichoides auf Grashalm (PP-0017)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.637 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzler 13.

  • Liebe Pilzfreunde,


    hier wage ich mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 17: Phaeosphaeria herpotrichoides
    (mit freundlicher Genehmigung von Björn Wergen)


    Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Phaeosphaeria herpotrichoides (De Not.) L. Holm


    Synonyme:
    Heptameria herpotrichioides (De Not.) Cooke
    Leptosphaeria herpotrichoides De Not.


    Systematik: Dothideomycetes > Pleosporales > Phaeosphaeriaceae > Phaeosphaeria


    leg. & det.: Wergen, B.
    Fund: 18.07.2015, Baden-Württemberg, Rensberg, MTB 7815/131


    Substrat: Die Perithecien sitzen einzeln, in lockerer Verteilung, auf einem trockenen Grashalm, dessen Rinde sie mit ihrer Mündung durchbrechen (Abb. 1-3).


    Perithecien schwarz, birnenförmig, etwa 0,2 mm im Durchmesser, Ostiolen papillat (Abb. 4).


    Asci bitunikat, keulig, rel. kurz gestielt, 8-sporig, Sporen im Ascus 2-3-lagig, Ascusporus IKI-negativ (Abb. 5-6).


    Sporen spindelförmig, schwach gekrümmt, glatt, beim Fund meist mit 6 Quersepten, an diesen leicht eingeschnürt, bräunlich oder grünlich (Abb. 7, 8), mit deutlicher Schleimhülle (Abb. 9)
    Das Segment über dem Primärseptum (3. Segment vom Apex aus) ist oft tonnenförmig angeschwollen.
    Sporenmaße beim Fund 23-30 x 3-3,8 µm, Q 6,7-8,2.


    Literatur:
    DENNIS R W G (1981): British Ascomycetes:444, Fig. 24T
    ELLIS MB & ELLIS JP (1997): Microfungi on land plants: Plate 171
    Eriksson O (1967): On graminicolous Pyrenomycetes from Fennoscandia 2. Phragmosporus and
    Scolecosporus species –“ Arkiv f. Bot. 6: 381–“ 440
    GHORBAN ALI & HEDJAROUDE A (1968/1969): Etudes taxonomiques sur les Phaeosphaeria Miyake et leurs
    formes voisines (Ascomycètes) –“ Sydowia 22: 57-107
    LAMMERS H: NMV-Ascomycetenproject - Sleutels tot soorten uit de geslachten Leptosphaeria,
    Paraleptosphaeria, Paraphaeosphaeria, Phaeosphaeria, Phaeosphaeriopsis, Plenodomus
    LEUCHTMANN A (1984): Über Phaeosphaeria MIYAKE und andere bitunicate Ascomyceten mit mehrfach
    querseptierten Ascosporen –“ Sydowia 37: 75-194
    SCHMID-HECKEL H (1988): Nationalpark Berchtesgaden. Forschungsbericht 15
    SHOEMAKER R A & BABCOCK C E (1989): Phaeosphaeria –“ Canadian Journal of Botany 67: 1500-1599.
    WERGEN B (2017): Handbook of Ascomycota. Vol. Ia, Ib


    Anmerkung: LEUCHTMANN A (1984) führt Phaeosphaeria herpotrichoides als Artengruppe mit drei Formen.



    Herzliche Grüße


    Bernd



    P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits sind über den Suchbegriff "PP-0" zu finden.



  • Hallo Bernd,
    toll, das du weiter machst mit den Pyrenoportraits.
    Bei diesem hier würde mich interessieren, ob er spezifisch auf bestimmten Gräsern vorkommt. Ich habe gelesen "Phytopathogen auf Roggen und Weizen". Kannst du sagen, ob er darauf beschränkt ist?
    Mit freundlichen Grüßen
    Irmtraud



  • Hallo Irmtraud,


    nach Ellis & Ellis (1997) auf Luzula sylvatica, Phalaris arundinacea, Phragmites australis, Phragmites communis, LUZULA, CAREX und DESCHAMPSIA. Hoffentlich sagt dir das etwas! ;)


    Einen herzlichen Gruß


    Bernd


  • Hallo Bernd,
    toll, das du weiter machst mit den Pyrenoportraits.
    Mit freundlichen Grüßen
    Irmtraud


    Hallo Irmtraud,


    mit den Portraits würde ich schon gerne weitermachen. Aber ich fürchte, dass die unzähligen Pyrenomycetenarten jetzt im Sommer schon alle zu alt sind und keine schönen, reifen Asci mehr zeigen. :(


    Einen herzlichen Gruß


    Bernd

  • Hallo zusammen,

    diese durchaus variable Art konnte ich am 24.04.2022, auf einer gemeinsamen Exkursion mit Florian, auch mal wieder finden.

    Bisher hatte ich sie 8 x mal (davon 3 x mal auf unbestimmten Gräsern, 1x mal auf Juncus sp., 1x auf Dactylis spec., 2 x auf Phragmites communis) dieses mal war das Substrat Phalaris arundinacea.


    Dorfmark, FFH-Gebiet Böhme